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Tagesmail

Gauck und Broder

Hello, Freunde des Rituals,

für peinliche Riten hat Deutschland Männer, die über die Macht des Wortes gebieten. Sie stehen stämmig und aufrecht wie Luther, sind gefühlsselig wie Nikolaus Graf von Zinzendorf, verfügen über einen raumfüllenden Bariton und finden gewaltige Formeln für die unvermeidbare Wiederholung des Widrigen.

Deutschland hat Pastor Gauck, der stellvertretend für uns von Trauer und Scham spricht, auf dass wir von Peinlichkeiten der Erinnerungspflicht befreit wären. In Frankreich weiß man nicht mehr, was Shoa ist. Bei uns finden Rituale in staatstragenden Sälen statt, zu denen niemand Zutritt hat, es sei denn, er sei geladen.

Dabei müsste man bei Ritualen gar keine Worte machen. „Ein Ritual (von lateinisch ritualis ‚den Ritus betreffend‘) ist eine nach vorgegebenen Regeln ablaufende, meist formelle und oft feierlich-festliche Handlung mit hohem Symbolgehalt. Sie wird häufig von bestimmten Wortformeln und festgelegten Gesten begleitet und kann religiöser oder weltlicher Art sein.“

Wäre es nicht besser, stummen Ritualen zu folgen, damit wir uns nicht blamieren, wenn wir das Unaussprechbare aussprechen müssen? Doch darf der Mord an Juden, Russen, Behinderten, Schwulen unaussprechbar werden?

In einer Botschaft an Putin schreibt Gauck von Trauer und Scham. Sind das echte Gefühle oder kann der religiöse Zeremonienmeister rituelle Gefühle nach Belieben

abrufen? Können herbeigeorderte Gefühle authentisch sein?

Nicht nach postmodernen Vorstellungen, die auf spontane, unberechenbare und unverfügbare Augenblicke Wert legen. Ritus ist Wiederholung, Wiederholung des Gleichen ist Gift für die Moderne, die sich ständig eliminieren muss, um wie Phönix aus der Asche zu klettern.

Deutschland hat keine Rituale. Und die, die es hat, sind Wiederholungen des Peinlichen. Kein Ritual ohne das treffliche Beiwort peinlich. Peinlich ist, wenn man etwas ansprechen oder erinnern muss, was man am liebsten im Fluss Lethe versenkte. Aletheia – das griechische Wort für Wahrheit – ist das Gegenteil des Flusses der Vergessenheit.

Heidegger spricht von Unverborgenheit, was wie ungeborgen klingt. Wahrheit wäre etwas, was auf schützende Verborgenheit verzichten und wie eine Streunerin in der Welt herumirren muss. Oh du arme, nackte Wahrheit, wie zitterst du vor Kälte, hast du kein warmes Plätzchen auf der Welt? Da ging Heidegger hin, holte eine warme Decke aus Sein und Zeit und verhüllte die Wahrheit vor den schamlosen Blicken der lästernden und lüsternen Zeitgenossen. Seitdem hat niemand mehr die verwaiste Wahrheit gesehen. Vermutlich hat der Schwarzwälder Faun sie mit ins Grab genommen.

Können Rituale für Wahrheit sorgen? Für wahre Gedanken und Gefühle? Verweist ein Ritual nicht auf unsere Zwänge, alles zu vergessen und zu verdrängen, was uns am Leben hindern könnte?

Das Übermaß des Gewesenen mache es dem vitalen Menschen unmöglich, sein Leben ungehindert fortzusetzen. Von der Last der Historie müsse er sich befreien, meinte Nietzsche, der Pfarrersohn, der das Wort aus Jesaja kannte:

„Gedenket nicht der früheren Dinge, und des Vergangenen achtet nicht. Siehe, nun schaffe ich Neues, schon sprosst es, gewahrt ihr es nicht? Ja, ich lege durch die Wüste einen Weg und Ströme durch die Einöde, damit ich tränke mein erwähltes Volk. Meinen Ruhm werden sie verkünden.“

Gott hadert mit der Natur. Denn sie ist unfähig, die Bedürfnisse seiner Erwählten zu befriedigen. Also muss sie rigoros verändert werden, gleichgültig, ob ökologische Basisgruppen den Eingriff für naturverträglich halten oder nicht. Nicht anders verfährt Jesus mit dem Feigenbaum, der die Unverschämtheit besitzt, zur Unzeit keine Früchte für ihn zu tragen. Für diese Blasphemie muss der Baum dran glauben.

Hier ist Nietzsche christlicher als er denkt. Wie Jesaja plädiert er dafür, das Historische zu vergessen. Wir schauen nicht zurück, wir blicken in die Zukunft. Niemand kann die Zukunft erringen, der die Lasten der Vergangenheit nicht abgeworfen hat.

„Mit dem Worte ‚das Unhistorische‘ bezeichne ich die Kunst und Kraft vergessen zu können und sich in einen begrenzten Horizont einzuschliessen; ‚überhistorisch‘ nenne ich die Mächte, die den Blick von dem Werden ablenken, hin zu dem, was dem Dasein den Charakter des Ewigen und Gleichbedeutenden giebt, zu Kunst und Religion.“

Nichts Neues kann geschaffen werden, wenn das Übermaß des Alten alle kreativen Kräfte erstickt. Das Alte ist die Summa des Sündigen, die all meine Energie absaugt und mich lähmt. Wie werde ich das Alte los?

Nach Nietzsche durch bewusstes Verdrängen und Vergessen. Nach dem christlichen Credo durch Löschen der Vergangenheit, das auch Vergebung der Sünden genannt wird. Nur Neugeborene können täglich Neues schaffen. Wer sich neu erfindet, vergibt sich selbst, um einen freien Blick in die Zukunft zu erringen.

Durch Verdrängen der Historie will Nietzsche den Menschen erlösen. Nicht anders die neoliberale Kreativität, die sich täglich neu aus dem Nichts erfinden muss. Sie vergibt sich ihre alten Sünden, macht tabula rasa und fängt von vorne an. Doch nur scheinbar oder im Glauben. Genau genommen steht sie auf den Trümmerbergen ihrer ökologischen Sünden, die sie von unten her mit Giften verseuchen. Das Neue ist nur die kontaminierte Fortsetzung des Alten unter falschem Etikett.

Wo stehen wir? Schon haben wir uns im Labyrinth der Religion verirrt.

Die Wahrheit wird euch frei machen, steht als sokratische Entlehnung im Evangelium. Wahrheit aber ist Unverborgenheit, Unverhülltheit des Gewesenen – das aber nach Jesaja dem Menschen ein neues Leben unmöglich machen soll!?

Was sollen wir tun: rituell erinnern oder vergessen? Beides soll religiös und gottgefällig sein. Hat Gott gelegentlich selbst vergessen, was er vor kurzem sagte?

Bei Nietzsche dieselbe Verwirrung. Als junger Denker wollte er vom Werden ablenken, um zum Ewigen und Zeitlosen zu gelangen. Später wurde er zum Lobredner des Werdens, der ewigen Dynamik aller Dinge. Am Ende landete er bei der ewigen Wiederholung des Gleichen.

Freud wiederum wollte die Macht der Vergangenheit brechen, indem er das Gewesene erinnerte, wiederholte und durcharbeitete. Nichts muss sich wiederholen, was angemessen erinnert und verstanden wird. Verstehen der Vergangenheit wäre das einzige Mittel, dem Fluch der ewigen Wiederholung des Verwerflichen zu entkommen.

Wer einem wortlosen Ritual folgt, ist dem Problem authentischer Gefühle entwichen. Indem er rituell auf das Vergangene zurückverweist, ist er nicht genötigt, echte Gefühle zu entwickeln. Er sagt nichts anderes als: wer echte Gefühle und Gedanken entwickeln will, muss sich selbst an das Vergangene halten und durch lebendiges Erinnern verstehen lernen.

Ein Ritual ist ein Wegweiser. Den Weg in die Vergangenheit muss jeder selber gehen, wenn er begreifen will, was sein Leben und das seiner Zeitgenossen bestimmt hat.

Das Merkwürdige am christlichen Glauben ist, dass er eine Religion der Geschichte – und dennoch von allem Geschichtlichen und Vergangenen frei sein will. Die erlöste Geschichte ist eine, die ich ignorieren kann. Kann ich es nicht, bin ich noch im Fleisch der Unerlösten, die sich mit Historie herumplagen müssen.

Alle Historiker, die der Vergangenheit verfallen sind, wären unerlöste Sündenknechte. Kein Wunder, dass sie sagen, Geschichte könne uns nichts lehren. Geschichte wiederhole sich nicht. In der Geschichte sei alles so einmalig wie das konsumierende Individuum, das mit Jeanshosen und T-Shirt allen Zeitgenossen auf der Welt zum Verwechseln ähnlich ist.

Kein Deutscher fühlt an staatlichen Gedenktagen Trauer und Scham. Sie verlassen sich auf ihren gewählten Gottesmann, der Trauer und Scham für alle fühlen soll. Je echter er diese Gefühle pantomimisch darstellt, je mehr loben ihn mediale Spezialisten für echte Simulation des Authentischen.

Doch alle Deutschen haben peinliche Gefühle, weil sie vermuten, sie müssten authentische haben. Da sie nicht haben, was sie haben sollten, fühlen sie sich unehrlich und zum Heucheln verdammt. Wenigstens einer soll die Ausnahme von der kollektiven Heuchelei sein – und das ist der geistbegabte Bundespräsident.

Können Kinder der Täter noch Schuldgefühle aufbringen, obgleich sie keine Schuld auf sich geladen haben? Kinder sind hochgradig identisch mit ihren Eltern, sie schämen sich mehr für deren Untaten als diese selbst. Wer Schuldgefühle hat, muss keine Schuld auf sich geladen haben. Es sind stellvertretende Schuldgefühle von Kindern, die es nicht verwinden, dass ihre Eltern Böses taten.

Durch stellvertretende Schuldgefühle wollen Kinder ihre defekten Eltern wieder komplett machen oder heilen. Es wird ihnen nicht gelingen. Also kippen ihre Gefühle für die Eltern ins Gegenteil und sie beginnen, jene zu hassen. Das war die Gefühlsmelange der 68er-Bewegung, die beim Hass stehen blieben, den sie beim Gang durch die Institutionen im Untergrund verscharrten, weil er ihnen beschwerlich wurde.

Dort lauert er noch heute, unfähig, sich wahrzunehmen, unfähig, sich zu verstehen. Warum? Weil die Chose mit der Vergangenheit perdu ist. Man hat Floskeln und Rituale, damit man keine Gedanken und Gefühle haben muss.

Wo andere Völker uralte Rituale besitzen, haben Deutsche einen anästhetisierten historischen Unterleib. Ihre Nervenstränge zwischen Heute und Gestern sind durchgeschnitten. Sie haben nicht im Urin, was sie in ihren Geschichtsbüchern mühsam memorieren müssen.

Vor 1945 erscheint ihnen alles, als ob es aus einer Alienwelt stammte, die nichts mit ihnen zu tun hat. Ihre Unempfindlichkeit versteckt sich hinter Scheinattacken gegen das Böse. Sie geifern, schäumen und giften, wenn sie Briefe von Himmler lesen müssen. Was für ein Wahnsinnstyp! Woher solche Monstren? Waren das noch Menschen oder sind sie aus der Dante‘schen Hölle aufgestiegen? Lauter Peinlichkeiten und Verlegenheiten, die sich politisch korrekt übererregen müssen.

Hätte Thomas Mann nicht über „Bruder Hitler“ geschrieben, würde jeder, der heute eine solch befremdliche Formulierung verwendete, geschreddert werden. Kommt heute einer auf die Idee, sich zu fragen, ob er an der Stelle seiner Voreltern dieselben Verbrechen begangen hätte? Sind wir allein dank der Gnade der späten Geburt bessere Menschen geworden? Nicht durch Erkenntnis oder dadurch, dass wir nicht in Versuchung geführt wurden?

Gauck spricht von Gefühlen, spricht er auch von Erkenntnissen? Sind seine Trauer- und Schamgefühle erkenntnisgeleitete Emotionen? Was hat er verstanden, damit sich ähnliches Unheil nicht wiederholt?

An dieser Stelle pflegen Appelle zu kommen. Kehrt zurück, ihr Deutschen, an die Brust der Kirche. Liebet eure Nächsten, inniger und besser als euch selbst. Denn euch liebt ihr nicht. An dieser Stelle hört man die verwerflichsten Lügen. Nur weil die Deutschen nicht genug geglaubt hätten, wäre das Unheil entstanden. Da seht ihr, wohin wir kommen, wenn Gottlosigkeit das Land überzieht.

Das genaue Gegenteil ist der Fall. Weil die Deutschen das Böse ausrotten wollten, um das 1000-jährige Endreich zu realisieren, taten sie das Böse – das für sie das Gute und Heilsnotwendige war. Subjektiv waren sie Weltmeister der Moral, die das Unkraut herausrissen, damit die Ernte eingefahren werden konnte. Nein, nicht vor der Zeit. Denn die Zeit war gekommen.

„Lasset beides miteinander wachsen bis zur Ernte und zur Zeit der Ernte will ich den Schnittern sagen: Suchet zuerst das Unkraut zusammen und bindet es in Bündel, damit man es verbrenne; den Weizen aber sammelt in meine Scheune.“ Es war End- und Erntezeit für die Finalisten der Geschichte. Das haben sie bis heute nicht verstanden.

Sie sollen es auch nicht verstehen. Würden sie verstehen, was sie angeblich glauben, würden sie das Heilige auf der Stelle auf den Mars schicken. Sie wollen es auch nicht verstehen, sonst müssten sie endgültig die verlorenen Söhne und Töchter spielen. Das ist ihnen zu gefährlich. Ohne väterliche Belohnungen im Hintergrund sind sie schwach und hilflos.

Sie kapieren nicht, dass die gebildeten Deutschen keine moralischen Deutschen waren. Im Gegenteil. Ihr müsst böser, nicht besser werden, stachelte sie der Sohn des Pfarrers auf. Moral? fragte Herder und antwortete: Moral ist Verweichlichung, Verfall und Degeneration. Wir müssen stark werden, heißt, wir müssen berserkerhaft amoralisch werden.

Unsere Nachbarn haben sich die Welt untertan gemacht, aber nicht mit Sanftmut und Lindigkeit. Das können wir auch, das müssen wir uns beweisen. Weg mit dem rechten und linken Backen, der Herr hat den Seinen zwei Schwerter gegeben, eins der Kirche und eins dem gläubigen Weltenherrscher.

Zwei Schwerter sind nicht dazu da, dass man sie in die Vitrine stellt und bewundert. Jede Obrigkeit ist Gottes Dienerin für dich zum Guten. Nicht umsonst trägt sie das Schwert. Und es wurde ihnen Macht gegeben, zu töten mit dem Schwert und mit Hunger und mit Pest.

Meinet nicht, dass ich gekommen sei, Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert.

Würden die Deutschen wirklich wissen wollen, warum ihre Väter und Mütter Menschenschlächter waren, müssten sie ihre Religion unter die Lupe nehmen. Dazu sind sie nicht in der Lage. Noch hängen sie am Rockzipfel ihrer Talarträger, die sie als Sicherheitsagenten benötigen, wenn die Zeiten böse werden. Man weiß nie, wozu die Hüter des Altars noch gut sein werden.

Dabei – das ist das Schreckliche – sind fast keine Deutschen biblisch geprägte Christen mehr. Sie wollen gut sein. Nichts anderes als hilfreich und gut. Das ist für sie Christentum: der Wille zur Humanität, den sie mangels Bildung nicht anders nennen können als – Euangelion. Sie wissen nichts von Aufklärung und Philosophie. Ihre Bildungsstätten soufflieren ihnen, dass Dekalog und Bergpredigt die Gipfel uneigennütziger Menschenliebe wären. Sie können nicht verstehen, dass, wer Gott liebt, die Welt hassen muss. Wer Freund der Welt sein will, der erweist sich als Feind Gottes. Sie töten, was sie lieben.

Man kann viel gegen Henryk M. Broder giften. An Liebe zu Deutschland, die sich an geißelnder – und gar nicht immer sachgemäßer – Züchtigung erweist, hat er es nicht fehlen lassen. Doch wenn er Sinnvolles schreibt und niemand bemerkt es, dann hat die Fraktion der Philosemiten ihren Offenbarungseid abgelegt.

Nein, Auschwitz ist kein Zivilisationsbruch, sonst müsste die gesamte christliche Zivilisation ein Kompendium tätiger Nächstenliebe sein. Das Gegenteil ist der Fall. Die ganze Geschichte des christlichen Westens, von der Zerstörung der römischen Kultur über Kreuzzüge, die bestialische Eroberung der ganzen Welt bis zu Auschwitz, ist durchzogen von Hass, Pogromen, Blut und Völkermord.

Auschwitz war bestimmt die systematischste und verwerflichste, aber keine solitäre Tat oder die satanische Ausnahme von der nächstenliebenden Regel.

Was Broder aber zur „Einzigartigkeit“ und „Unvergleichlichkeit“ des Holocaust zu sagen hat, sollte jeden nachdenklich machen, der glaubt, mit heldenhaftem Bekenntnis zur Grandiosität deutscher Verbrechen wasche er für alle Zeiten seine Hände in Unschuld. Was gehen ihn noch die Verbrechen der Gegenwart an?

„Die „Einzigartigkeit“ und „Unvergleichbarkeit“ des Holocaust haben nur dazu geführt, dass die Messlatte extrem hoch gelegt wurde. So hoch, dass alles darunter passieren kann. Achttausend moslemische Bosniaken wurden 1995 bei dem Massaker von Srebrenica ermordet, während eine holländische Einheit Gewehr bei Fuß daneben stand und die Spielregeln beachtete, die den Einsatz von Waffen nur für den Fall erlauben, dass die Blauhelme angegriffen werden. Auch damals hieß es, so etwas dürfe sich nie mehr wiederholen. Heute schaut die zivilisierte Welt dem Blutbad in Syrien zu und erfindet immer neue Ausreden, warum sie nichts dagegen tun kann. …

Der Holocaust ist auf seine Weise so singulär wie jeder andere Völkermord auch: der an den Hereros in Deutsch-Südwestafrika, dem heutigen Namibia, an den Armeniern im Osmanischen Reich, an den Tutsis in Ruanda. Die „industrielle Vernichtung“, die immer wieder als Charakteristikum der „Singularität“ angeführt wird, taugt nicht als Alleinstellungsmerkmal. Jeder mordet, so gut er kann. Ob die Opfer in eine Gaskammer getrieben werden, wo sie ersticken, oder in die Wüste, wo sie verdursten, macht am Ende keinen Unterschied – weder einen juristischen noch einen moralischen. Wer die eine Methode „grausamer“, beziehungsweise „humaner“ als die andere findet, der hat noch nie vor der Wahl gestanden, sich für eine der beiden Möglichkeiten entscheiden zu müssen.“ (Henryk M. Broder in der WELT)

In Broders Artikel steckt mehr aufrüttelnde Erkenntnis als in Gaucks betenden Ritualformeln.