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UNO

Hello, Freunde der UNO,

die Gründung der Vereinten Nationen war eine Reaktion auf zwei Weltkriege, die in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts das Leben vieler Menschen und Völker vernichtete. Offenbar war die Menschheit damals noch überzeugt, sie könnte aus den Fehlern ihrer Geschichte lernen.

Heute lernt niemand mehr aus der Geschichte, was zur wachsenden Wiederholung internationaler Spannungen und Kriege führt.

Die Aufgaben der UN sind die Sicherung des Weltfriedens, die Erhaltung des Völkerrechts, der Schutz der Menschenrechte und die Förderung der internationalen Zusammenarbeit im Geist der Humanität. Die Rettung des gefährdeten Klimas ist inzwischen dazu gekommen.

Im Jahre 2013 hatte die UN 193 Mitglieder. Es ist durchaus nicht so – wie manche Kritiker der UN behaupten –, dass das „Parlament der Völker“ bislang ohne Erfolg geblieben wäre. Zu den unbestreitbaren Erfolgen der Vereinten Nationen gehört:

„Sie wirkten bei der Gründung des Staates Israel 1947–1949 mit

Sie entschärften die Berlinkrise 1948–1949

Sie entschärften die Kubakrise 1962

Sie entschärften die Nahostkrise 1973

Sie wirkten in Rhodesien 1976 auf die Einführung des Wahlrechts für Farbige hin

Beendigung des Ersten Golfkriegs 1988

Sie sicherten direkt den Frieden unter anderem in Kambodscha (1993), Mosambik (1994) , Angola (1995), Guatemala (1996) und Zypern.“ (Wiki)

1948 arbeiteten die Vereinten Nationen die „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“ aus. Die Völkergemeinde könnte stolz auf die UNO sein. Wie

jedoch ist zu erklären, dass dieses in der Geschichte beispiellose internationale Gremium zur Beilegung von Völkerkonflikten aus den Gazetten und dem Bewusstsein der Menschen verschwunden ist?

Momentan gibt es viele kriegerische Auseinandersetzungen von der Ukraine über Syrien, Irak bis zum israelisch-palästinensischen Konflikt – und die UNO spielt keine Rolle. Der jetzige Generalsekretär Ban ki Moon wurde in das Amt gewählt, weil er offensichtlich über wenig Macht und persönliche Autorität verfügt.

Die Schwächung der UNO durch die USA begann bereits in der Regierungszeit Ronald Reagans:

„Mit Beginn der Regierungszeit Reagans (1981–1989) begannen die USA, einen zunehmenden Teil ihrer Pflichtbeiträge zum UN-Haushalt sowie zum Friedenssicherungsbudget der UN zurückzubehalten. Diesen Verstoß gegen die Vereinbarungen begründeten die USA anfangs mit politischer Kritik an einigen UN-Programmen, seit Ende der 1980er Jahre unter Präsident George Bush warfen sie den UN Ineffizienz und Geldverschwendung vor. Bis 1992 war der Schuldenbetrag der USA an die Vereinten Nationen auf 1,5 Mrd. US-Dollar angewachsen.“ (Wiki)

Einer der wichtigsten Kritikpunkte an der UN war die „übermäßige Kritik“ an Israel, die von den USA regelmäßig abgeschmettert wird:

„Mit den Stimmen der arabischen Staaten wurden in Vollversammlungen so viele Resolutionen gegen Israel erlassen und so viele Sondersitzungen zum Thema Nahostkonflikt einberufen wie zu keinem anderen Thema. Im Sicherheitsrat werden diese Resolutionsentwürfe gewöhnlich nicht angenommen, da die USA meist zugunsten Israels ihr Veto einlegen. Somit sind sie auch nicht völkerrechtlich bindend. Dagegen würden Menschenrechtsverletzungen in der arabischen Welt selten thematisiert. So ist ein Resolutionsentwurf, der erstmals in der Geschichte der UN explizit den Antisemitismus verurteilen sollte, auch mit den Stimmen der arabischen Staaten abgelehnt worden. Einen Höhepunkt erreichte dies auf einem von den UN organisierten Kongress in Durban 1975, wo der Zionismus als eine Form von Rassismus definiert wurde. Diese Resolution wurde jedoch am 16. Dezember 1991 – gegen den Widerstand der arabischen Staaten – wieder aufgehoben.“ (Wiki)

Demokratien, die vorbildlich sein wollen, müssen am schärfsten kritisiert werden. Beispielhaft sollten sie beweisen, dass die Freiheit der Menschenwürde in Demokratien am besten garantiert wird.

Nur auf dem Weg des vorbildlichen Modelllernens können die westlichen Staaten unter Beweis stellen, dass sie ernst nehmen, was sie anderen predigen. Befreundete Staaten und Autoritäten, die anderen ein Licht sein wollen, müssen ihre Mustergültigkeit durch nachweisbare Taten in herausragender Weise bekräftigen.

Es ist kein Beweis für Antisemitismus, wenn man Israel besonders scharf unter die Lupe nimmt. Im Gegenteil, Kritik ist ein Zeichen, dass man den Kritisierten ernst nimmt. Sie ist ein Index der Hochachtung. In dieser Hinsicht ist es nicht verwerflich, westliche Staaten oder Israel, die „vorbildliche Villa im Nahost-Dschungel“, besonders genau zu überprüfen.

Der ursprüngliche Zionismus war alles andere als rassistisch. Doch was von der jetzigen israelischen Gesellschaft atmet noch den Gründergeist des ursprünglichen atheistisch-sozialistischen Zionismus? Indem Israel sich zu einem jüdischen Staat ernannte, verwandelte die junge Nation sich in eine rassisch-militante Demokratie.

Dass die Attraktivität der Demokratie heute in der ganzen Welt erschreckend nachlässt, die Eliten immer mehr von der Wünschbarkeit post-demokratischer Zustände (alles Postdemokratische ist antidemokratisch) faseln, liegt vor allem am bigotten Verhalten der westlichen Demokratien im UN-Parlament.

Hat die UN nicht oft genug versagt? Sie hat überhaupt nie versagt. Die Völker der UNO haben versagt. Eine Institution kann nur versagen, wenn die Menschen versagen, die sie tragen. Nicht die UN ist an den Pranger zu stellen, sondern jene Nationen, die alles unternehmen, um die UN zu schwächen und zu destruieren. Das ist der gesamte christliche Westen mit den beiden auserwählten Speerspitzen USA und Israel.

Je länger, je mehr, verblasst das Nachkriegsbestreben der Völker, das internationale Zusammenleben unter die Grundsätze universeller Völker- und Menschenrechte zu stellen. Das universelle Recht kennt kein Sonder- und Erwähltheitsprinzip. Die immer mehr ins Religiöse zurückfallenden Weststaaten haben immer weniger Neigung, sich ihren – früher selbst unterschriebenen – „Gleichmacherrechten“ unterzuordnen.

Wie Deutschlands Weg in die Katastrophe ohne angemaßte Sonderrechte einer auserwählten Rasse unmöglich gewesen wäre, so ist immer unwahrscheinlicher geworden, dass die amerikanisch-israelische Kooperation sich den universellen Rechten unterstellt. Die momentanen Lieblingsnationen des biblischen Gottes denken nicht daran, sich von Heiden, Gojim und Gottlosen vorführen zu lassen.

Eine gleichberechtigte Menschheit in friedlichem Zusammenleben wäre nur unter der Leitung eines universellen Rechts denkbar. Ronald Reagan, der rein zufällig seinem Land auch den anti-egalitären Neoliberalismus Hayeks und der Chicago-Boys bescherte, machte der egalitären Euphorie der Völker ein abruptes Ende.

Das war der Humus, auf dem heute das „asiatische Russland“ und die muslimischen Nahost-Staaten aus dem Bereich der christlichen Hochkultur ausgeschlossen und zu Reichen des Bösen erklärt wurden. Nicht zu vergessen das störende und überflüssige palästinensische Volk, das Israels großbiblischen Okkupationsplänen im Wege steht.

Die unmittelbaren Ursachen der heutigen Konflikte wurden vor 30, 40 Jahren im christlich-neoliberalen Gods own country gelegt, das sich entschloss, Israel in seine Auserwähltenaura aufzunehmen, weil fundamentalistische Christen glauben, dass der heißersehnte Messias erst kommt, wenn die Juden zuvor zum christlichen Glauben übergelaufen sind. Darauf warten sie inbrünstig jeden Tag.

Dem UN-feindlichen Kurs Amerika-Israels hätte Europa sich energisch widersetzen müssen. Doch dazu sind die Europäer, besonders die mächtigsten unter ihnen, die Deutschen, nicht mutig genug. Der permanent drohende Vorwurf des Antisemitismus lässt sie beliebig einknicken, wenn das jüdisch-amerikanische Duo wieder einmal Sonderrechte für seine völkerrechtswidrige Politik einfordert.

Das Ergebnis dieser ununterbrochenen Feindschaft der Erlösernationen gegen das griechisch-universelle Recht ist die fortschreitenden Schwächung und Lähmung des internationalen Völkerparlaments.

Zwei aktuelle Ereignisse dieser Woche unterstreichen den permanenten Schwächungskurs der Deutschen gegen die UN:

a) Obwohl Deutschland sich selbst verpflichtet hat, keine Waffen in Krisengebiete zu exportieren, erlaubt Gabriel ungerührt die Ausfuhr von Waffen-Zündern nach Israel. Auch ein U-Boot im Wert von 600 Millionen wurde von Gabriel durchgewunken.

„Israel nimmt in der deutschen Rüstungsexportpolitik schon von je her eine Sonderrolle ein. Deutsche Rüstungsunternehmen liefern seit Jahrzehnten konstant Kriegsgüter in das Land. Darunter gehören auch U-Boote, die sich für eine atomare Bewaffnung eignen.“ (SPIEGEL Online)

b) Ihre Teilnahme am UN-Klimagipfel, der im September in New York stattfinden soll, hat Merkel abgesagt. „Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Ban Ki Moon, ist verstimmt über die deutsche Regierungschefin Angela Merkel. Grund ist ihre Absage für den lange geplanten Klimagipfel.“ (SPIEGEL Online)

Merkels Begründung: sie muss vor dem BDI (Bundesverband der Deutschen Industrie) einen Vortrag halten. Damit ist klar, welche Prioritäten für Deutschlands einstige Naturschützerin Nr. 1 am wichtigsten sind. Außer Wirtschaftswachstum fordert Merkel nichts. In einem TAZ-Kommentar verteidigt Bernhard Pötter zum Teil die Kanzlerin:

„Der erste Reflex: Wir haben es ja immer gewusst! Der Kanzlerin liegen deutsche Umsatzzahlen und Arbeitsplätze mehr am Herzen als der Klimaschutz. Aber so einfach ist das nicht. Merkel gehört zu den wenigen Regierungschefs, die die Dimensionen des Klimawandels begriffen haben. Sie hat sich für das Kioto-Protokoll stark gemacht und investiert viel Geld und politisches Kapital in den Klimaschutz. Es bleibt völlig unverständlich, warum sie da nicht ins Flugzeug nach New York steigt. Denn dort werden jetzt die Weichen für ein Abkommen 2015 gestellt.“ (Bernhard Pötter in der TAZ)

Woher weiß Pötter, was Merkel begriffen hat – und was sie nur aus Opportunismus betreibt, um nach einer gewissen Zeit einem anderen Kurs zu folgen? Ist Merkel Überzeugungstäterin oder eine gehorsame Magd Gottes, die den irdisch-sündigen Staat so lange improvisierend über die Runden bringt, solang ihr Gott im Regiment ihr dies auferlegt?

Merkel hat keinerlei Visionen, keinerlei Gestaltungs– und Reformwillen. Wie Mainstream-Theologen, die bei der neuesten Schriftdeutung dem jeweiligen Zeitgeist folgen, folgt sie dem angesagten Willen statistischer Mehrheiten. Ändert sich die Mehrheit, ändert sich auch ihre Agenda. Die Welt retten durch Politik? Da lacht Magd Angela unbemerkt in sich hinein, wie einst Sarah bei sich selbst lachte, als der Engel Gottes ihr im hohen Alter noch ein Kind in Aussicht stellte.

Warum ist Merkel alternativlos beim Volk beliebt? Weil sie private Tugenden wie Bescheidenheit an der Kasse des Supermarkts in ihrem öffentlichen Leben demonstriert. Dass die Kehrseite ihrer privaten Tugenden die öffentlichen Laster ihrer charakterlosen Politik sind, wollen die Deutschen nicht wahrhaben. Sie schauen in die Zeitung und sehen immer nur das verlässliche Oma-Gesicht ihrer Kanzlerin, das zunehmend zur Marienfigur auratisiert wird.

Die Deutschen sind politikmüde geworden und froh, dass eine Mami da ist, die den lästigen Haushalt geräuschlos über die Bühne bringt. Also schauen sie nicht mehr genau hin, wie Muttern am Herd ein Gericht nach dem andern anbrennen lässt.

Es sind nicht nur die Probleme der NSA und der immer drängender werdenden Umweltpolitik, die Merkel in unverhüllter Unverfrorenheit ignoriert und darben lässt. Durch ihre bedingungslose, blinde und falsche Solidarität mit einem zunehmend faschistischeren Staat Israel verteidigt sie die Sonder-Rechte des heiligen Landes und tritt das universelle Recht der Menschheit mit Füßen.

Wer nicht von Verbrechen gegen die allgemeine Menschlichkeit sprechen kann, sollte von Antisemitismus schweigen. Nicht nur Juden, auch Palästinenser, nicht nur Russen, auch Ukrainer, nicht nur weiße Christen, auch farbige Muslime müssen von den Völkern geschützt werden.

Hand in Hand mit ihrem Glaubensbruder in Bellevue, Gauck, und fast der geschlossenen Elite der Republik, erneuert Merkel das Sonderrecht der NS-Täter, indem sie sich mit dem Sonderrecht der Opfer identifiziert. Deutschlands verbrecherische Kumpanei mit einem verbrecherischen Regime schlägt allem universellen Recht ins Gesicht. Wen wundert es, dass immer mehr Stimmen zu hören sind, die ideologisch mit der Demokratie abgeschlossen haben und eine ökonomische Diktatur anstreben?

Der Kern der UNO sind Völker- und Menschenrechte, deren Ansehen in der Welt rapide sinkt. Merkel & Gauck scheinen nicht zu bemerken, dass ihre stellvertretende Schwächung des universelles Rechts auch den angeblich biblischen Kern der Menschenrechte trifft: die „Gottebenbildlichkeit“ des Menschen, die fast von allen christozentrischen Gelehrten als historische Hauptwurzel der Menschenrechte betrachtet wird.

Nachkriegsdeutschland hat sich auf die kollektive Lüge geeinigt, dass die Menschenrechte nicht in der universellen Vernunft der griechischen Philosophie gründen, sondern im partiellen Gott einer Auserwählten-Religion. Die Gottebenbildlichkeit steht in 1.Mose 1,27:

„Und Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde, nach dem Bilde Gottes schuf er ihn; als Mann und Frau schuf er sie.“

Ist der Allmächtige der gewählte Regent in seinem Himmelsstaat, dass die Ähnlichkeit mit ihm demokratische Menschenrechte begründen könnte? Das genaue Gegenteil ist der Fall. Gott ist willkürlich, selektiv, rachsüchtig, despotisch, eifersüchtig und teilt die Menschheit in Erwählte und Verworfene. Zudem: wie könnte der Mensch nach dem Sündenfall dem Gotte ähnlich sein, wenn der Teufel Gewalt über den Sünder gewinnt?

Die theologische Begründung der Menschenwürde ist so haarsträubend, dass man sie Wesen mit durchschnittlichem Großhirn kaum zutrauen mag. Deutschlands religiös gesteuerte Verruchtheit ist derart in den Himmel gewachsen, dass sie an Absurdität nicht mehr zu überbieten ist. Noch abwegiger wird es, wenn Gottes treue Knechte und Mägde es als besonders christlich propagieren, wenn sie – unter philosemitischen Vorzeichen – die universellen Menschenrechte vollends korrumpieren.

Wir können es drehen und wenden wie wir wollen: Deutschland, das Land der Täter, befindet sich im freien Fall in einen menschenrechts-gleichgültigen Gottesstaat – mit schnell schwindenden demokratischen Resten.