Kategorien
Tagesmail

Pickelhauben

Hello, Freunde der Pickelhauben,

zwei deutsche Pickelhauben, die in einer Ehe zur linken Hand oder in einer GROKO leben, wetteifern um den Titel der härtesten Pickelhaube. Wer den Wettbewerb gewinnt, wird von BILD zur europäischen „Pickelhaube des Jahrzehnts“ ernannt.

Zwei Strategien stehen einander gegenüber: Er spricht hart und gibt sich hart. Sie ist weitaus härter als er, spricht aber weich und hart, verständnisvoll und gnadenlos. Er ist durchschaubar wie ein pubertierender Muskelprotz, sie ist erbarmungslos – und spielt die Undurchschaubare.

So wollen die Deutschen ihre nationale Mutter: nach außen gesittet, doch zu Hause – wenn die Rabauken im Freien spielen – sorgt sie für peinliche Ordnung und Sauberkeit. Regeln dienen nicht den Menschen, alle Abhängigen müssen sich bedingungslos den von Oben gegebenen Regeln unterwerfen.

Näher besehen hat sie dennoch ihre Lieblingskinder und mauschelt nach Belieben. Bei den „Großen“ schaut sie durch die Finger, doch die Kleinen werden nach dem Buchstaben des Gesetzes durchgeprügelt.

Selbst Deutschland sündigte gegen die fiskalischen Regeln. Frankreich und Italien leben weit über ihre Verhältnisse. Alle haben sie Dreck am Stecken und ermangeln des Ruhmes vor dem unbefleckten Diridari, Moos oder Pinkepinke. Doch die Schlauen und Großen tun, als ob sie sich an die Regeln hielten. Das adoptierte räudige Griechenkind mit Verwahrlosungshintergrund dagegen entlarvt die Heuchelei, verwirft die alten morschen Regeln und fordert neue in barschem Ton.

Der ganze Zirkus darf kein Großfamilienzirkus sein, sonst bestünde die Gefahr, dass alle intuitiv verstünden, was vor aller Augen abläuft. Politische und wirtschaftliche Großzirkusse müssen undurchschaubare, überkomplexe Maschinen sein, die nur von wenigen Eingeweihten verstanden und bedient werden können. In esoterischen Ökonomiefakultäten salbadern sie Wirtschaftslatein, dass kein Uneingeweihter sie verstehen kann. (Man lese zum Spaß mehrere Wirtschaftsartikel in

Wiki hintereinander. Wer diese Prozedur ohne Gehirnschock überlebt, muss ein Außerirdischer sein.)

Das christliche Abendland kann nicht verstehen, was in seinem heiligen Zirkus abläuft. Zwar glauben sie, um zu erkennen – aber nur um zu erkennen, dass sie nichts wissen können. Das wird keinem Deutschen das Herz verbrennen.

Zwar sind sie gescheiter als exportunfähige Laffen,
Doktoren, Griechen und pädophile Pfaffen;
Sie plagen keine Skrupel noch Zweifel, (längst haben sie ihre Kinderstubenmoral abgelegt)
Fürchten sich weder vor Hölle noch Teufel (außer vor verschleppter Fremd-Insolvenz)
Dafür ist ihnen auch alle Freud‘ entrissen, (sie sind hohl und ausgebrannt)
Bilden sich nicht ein, was Rechts zu wissen, (außer Quizzklamauk für Jauch)
Bilden sich nicht ein, sie könnten was lehren,
Die Menschen zu bessern und zu bekehren
. (blauäugige Utopien und „Glauben an den Menschen“ sind ihnen strengstens verboten)

Verwunderlich und unerklärbar: im christlichen Abendland läuft Christliches ab. Der kleinste Versuch, die Entstehung eines Konflikts zu rekonstruieren, wird in deutschen Talgschaus als Rückwärtsgedöns unterbunden. Mit erhobenem Zeigefinger oder blitzartig einfallender Stentorstimme. Ursachen und Gründe gibt es nicht mehr, denn Verantwortliche und Schuldige darf es nicht geben. Nur Schuldige vor Gott, nicht vor den Menschen.

Das Prinzip der historischen Kausalität ist abgeschafft. Jeden Tag erfinden sie sich neu ab ovo oder dem Punkte Null. Jeder Tag wäscht sie rein von elender Vergangenheit. Sie beginnen ihre tabula rasa-Existenz als Getaufte und Wieder-geborene, die sich komplett neu aus dem Nichts erschaffen.

He, Alter, was geht? Komm zur Sache! Gemach, oh Freund. Nicht so hektisch im Garten des Herrn.

Die Oberammergauer Passionsspiele haben sich zum europäischen Heils-Spektakel erweitert. Von Slomkas & Co wird gerne die Metapher „Tragödie“ gewählt, um ihre geliebte Pastorentochter als heidnische Schicksalsgöttin zu verkleiden und paradieren zu lassen. Von altgriechischer Tragödie kann keine Rede sein. „Schuldlos-schuldig“ – was auch immer das bedeuten mag – gibt’s in der Frohen Botschaft nicht. Schuldig oder nichtschuldig, Sein oder Nichtsein, das allein ist hier die Frage. Wer nicht für Ihn ist, ist gegen Ihn.

Tatsächlich erleben wir eine chiliastische Endzeit-Parusie:

a) Ständig läuft die Zeit ab. Ständig gibt es einen letzten, allerletzten, einen ultimativen Termin.

In neutestamentlicher Sprache: „Darum wachet, denn ihr wisset nicht, welche Stunde euer HERR kommen wird.“ „Denn ihr selbst wisset gewiß, daß der Tag des HERRN wird kommen wie ein Dieb in der Nacht. Denn sie werden sagen: Es ist Friede, es hat keine Gefahr, so wird sie das Verderben schnell überfallen, gleichwie der Schmerz ein schwangeres Weib, und werden nicht entfliehen. …“

Heute noch schlemmen und prassen die Griechen. Morgen schon werden sie vergeblich vor den Geldautomaten stehen. Schwangeren Frauen und Kindern, Alten und Kranken wird es schlimm ergehen. Sind sie nicht selber schuld? Warum kuschten sie nicht vor Merkel & Junker & Schulz & Gabriel?

b) Wirtschaftsgesetze sind göttlich und unrevidierbar. Wer sich ihnen hündisch unterwirft, kommt davon. Wer nicht, der kommt ins höllische Insolvenzfeuer.

In paulinischer Sprache: „Wir wissen aber, das, was das Gesetz sagt, das sagt es denen, die unter dem Gesetz sind, auf daß aller Mund verstopft werde und alle Welt Gott schuldig sei.“

Gesetze sind nicht für den Menschen, Menschen sind für die Gesetze da: als Opfer unerfüllbarer Gesetze. Doch halt: wenn Gottes Gesetze alle Welt schuldig schreiben, weshalb können Deutsche illusionär annehmen, Gesetze erfüllen zu können? Weil sie nicht nur gehorsam, sondern gläubig sind und der Gnade des Herrn vertrauen.

Warum legen Merkel & Gauck steigenden Wert darauf, ihre Untertanen zum Glauben anzuhalten? Eben drum: der Glaube an die Gnade des Herrn macht sie gerecht. Nicht ihre eigenen Werke. Stimmt der Glaube, verstehen sich die Werke von selbst.

c) In christlichen Passionsspielen muss immer einer dran glauben, damit die anderen gerettet werden. Es ist das stellvertretende Opfer, das für uns alle stirbt. Nein, nicht für uns alle. Sondern nur für die, die sich dem Frieden Gottes beugen, der höher ist denn alle Vernunft. Die Griechen aber haben die heidnische Vernunft erfunden und pochen auf irdische Autonomie. Dafür müssen sie geröstet werden.

d) Merkel betreibt lutherische Politik in Reinform. Was ist lutherische Politik, identisch mit katholischer, orthodoxer und calvinistischer?

„Hab ichs doch gesagt, dass Christen seltsame Leute sind auf Erden. Darum tut in der Welt Not ein strenge, hart weltlich Regiment, das die Bösen zwinge und dringe, nicht zu nehmen noch zu rauben und wiederzugeben, was sie borgen, ob’s gleich ein Christ nicht soll wiederfordern noch hoffen, auf dass die Welt nicht wüste werde, Friede untergehe und der Leut Handel und Gemeinschaft gar zunicht werde, welchs alles würde geschehen, wo man die Welt nach dem Evangelio regieren sollte und die Bösen nicht mit Gesetzen und Gewalt treiben und zwingen, zu tun und zu leiden, was recht ist. Es darf niemand gedenken, dass die Welt ohn Blut regieret werde. Es soll und muss das weltlich Schwert rot und blutrustig sein, denn die Welt will und muss böse sein. So ist das Schwert Gottes Rute und Rache über sie.“ (Martin Luther, Von Kaufshandlung und Wucher)

Das Böse lässt sich nicht reformieren. Der Teufel regiert die Welt, bis der Herr vor der Türe stehen wird. Christliche Politiker dürfen keine Utopie auf Erden versprechen. Das wäre Sünde wider den Geist. Solange Unheilsgeschichte währt, solange muss weltliche Obrigkeit im Dienst der Kirchen das Gröbste bekämpfen. Einen grundsätzlich moralischen und gerechten Fortschritt aber kann es nicht geben. Erst der wiedergekehrte Herr wird auf einer runderneuerten Erde das Paradies zurückbringen – aber nur für Erwählte.

Da die Welt böse ist, müssen Zins und alle Bosheiten des Wirtschaftslebens geduldet werden. Der Neoliberalismus mag so verwerflich sein, wie er will: für Merkel bestätigt er nur das Zeugnis des Glaubens, dass die Welt im Argen liegt. Bis zum Ende der Tage muss Satan die Weltpolitik bestimmen. Äußerlich machen die Christen mit. Innerlich bleiben sie rein und unschuldig.

Und wenn die Welt voll Teufel wär
und wollt uns gar verschlingen,
so fürchten wir uns nicht so sehr,
es soll uns doch gelingen.
Der Fürst dieser Welt,
wie sau’r er sich stellt,
tut er uns doch nicht;
das macht, er ist gericht’.

Solange der Böse regiert, muss Merkel böse Politik betreiben. Alternativen gibt es nicht. (Hier wurzelt ihr TINA-Prinzip.) Doch das Böse betrifft nur die Bösen. Die Guten und Frommen sind innerlich frei vom Bösen. Merkel regiert zwei Populationen: die Bösen, die unrettbar einer bösen Zukunft entgegengehen. Und die Frommen, die mitten im Bösen bereits gerettet sind. Sichtbar nur dem gläubigen Herzen.

e) Merkels Schuldenpolitik ist christliche Schuldpolitik. Schuld vor Gott ist, wer seine moralischen Schulden nicht bezahlt hat. Gott hat seine Gebote so scharf und unerfüllbar formuliert, dass jeder Mensch schuldig werden muss. Da ist keiner, auch nicht einer, der nicht schuldig wäre. Verspricht ein Politiker seinen Wählern substantielle Verbesserungen ihrer Lage, gar einen Garten Eden, der muss ein populistischer Rattenfänger sein.

Warum ist für Merkel alles gut, obgleich vieles schlecht ist? Weil es grundsätzlich Gutes für sie nicht geben kann. Ein solches nur anzustreben, wäre ein antigöttliches Verbrechen. Katholik Hayek, neoliberaler Gründervater, hielt jeden Versuch, den „Himmel auf Erden zu verwirklichen“, für den Anfang des Faschismus. (Leider auch Popper, der sich in wichtigen Punkten zu wenig von seinem großen Freund lösen konnte.)

Es gibt aber eine rationale Form der Utopie, die es ablehnt, ihre humane Zielvorstellung mit theokratischer Gewalt zu realisieren. Vernünftige Menschen brauchen keinen Himmel als Vorbild – schon gar nicht den christlichen, der der Hölle gegenüber liegt –, um humane Leitideen zu erdenken und zu verwirklichen.

Schulden zu machen und Kredite zu vergeben, war in der Bibel nicht verboten. Doch wer gezwungen war, bei anderen Geld zu leihen, wurde dessen sklavischer Schuldner: „Der Reiche herrscht über die Armen, und Sklave ist der Schuldner seinem Gläubiger.“ (Altes Testament)

Andere in Schulden zu stürzen, um sie zu beherrschen, begann in den ältesten männlichen Hochkulturen in Mesopotamien. Das wirksamste Machtmittel des Kapitalismus wurde nicht von Calvinisten erfunden. Männliche Hochkultur und Kapitalismus sind siamesische Zwillinge. Von einer religiösen Männerherrschaft zur nächsten reicherte sich der Kapitalismus durch neue Listen und Tücken an, bis er – vielfach verstärkt durch Technik und Wissenschaft – zur heutigen Omnipotenz fand.

Männliche Hierarchien (Hieros = Priester) erfanden die Klassengesellschaft, die Kluft zwischen Oben und Unten, Reichen und Armen, Mächtigen und Ohnmächtigen. In den Priesterregimes wurden jene reich und mächtig, die ihre Konkurrenten in Not und Elend zu stürzen vermochten, bis jene gezwungen waren, sich bei anderen zu verschulden.

Das war der Anfang ihres Untergangs. Um ihre Schulden zu tilgen, mussten die Schuldner im Schweiß ihres Angesichts malochen, damit die Gläubiger in Lust und Freuden leben konnten. (Kein Zufall, dass Gläubiger zu Gläubigen wurden. Gott, der Eigentümer von Allem, hatte die Menschen zu Schuldigern gemacht, auf dass sie durch Unterwerfen und Anbeten seine Sklaven wurden. Der Sohn Gottes starb nicht für sie, um sie von seinem Vater zu befreien. Er stürzte sie in totale Schuld, die nur durch blinden Glauben getilgt werden konnte.

Andere in Schulden zu stürzen, wurde zum Herrschaftsmittel der Erwählten:

„Wenn du der Stimme des Herrn, deines Gottes, nicht gehorchst, dann werden all diese Flüche über dich kommen … Der Fremde, der in deiner Mitte wohnt, wird höher und höher über dich emporsteigen, und du wirst tiefer und tiefer hinabsinken. Er wird dir leihen, aber du wirst ihm nicht leihen können. „Und alle diese Segnungen werden über dich kommen …, wenn du der Stimme des Herrn, deines Gottes, gehorchstUnd du wirst vielen Nationen ausleihen, du selbst aber wirst dir nichts leihen.“

Aus solchen und ähnlichen Stellen des Alten Testaments leitete Werner Sombart seine berüchtigte These vom jüdischen Ursprung des Kapitalismus ab. Doch er übersah eine Kleinigkeit: Die Kinder Israels waren noch ein unbedeutendes kleines Völkchen am Rande der damaligen Großmächte, die durch Schifffahrt und Welthandel die Methoden des Reichwerdens längst erprobten. Erst in der Epoche des Hellenismus wanderten viele Juden nach Alexandria aus und begannen Mitautoren der damaligen Weltwirtschaft zu werden.

Es war die männliche Hochkultur, die das kommunistische Matriarchat zerstört, das Privateigentum erfunden und ihre militärische Macht durch wirtschaftliche komplettiert hatte.

Wer Rostovtzeffs „Gesellschafts- und Wirtschaftsgeschichte der Hellenistischen Welt“ aufmerksam durchliest, kann sich über die modern anmutende Geld- und Handelswelt der Ptolemäer in Ägypten nur wundern. Mit Ausnahme der naturwissenschaftlichen Technik des späteren Abendlands waren alle Grundelemente des heutigen Kapitalismus vorhanden.

Zu Unrecht wurden Pöhlmann und andere Historiker der antiken Wirtschaft gescholten, sie hätten den modernen Begriff Kapitalismus fälschlicherweise benutzt, um die frühe Weltwirtschaft zu kennzeichnen.

Es gibt keine weltrelevanten Elemente, die als Offenbarungen in einem bestimmten Land vom Himmel gefallen wären. Die heutige Welt ist das Ergebnis unendlich vieler Menschen und Nationen, die seit 1000en von Jahren miteinander kooperieren und konkurrieren, streiten und voneinander lernen.

Die Moderne ist das Gegenteil täglicher Neuerfindungen. Penetrant täuscht sie sich mit technischen Fassaden über ihre lächerlich zurückgewandte Männer-Megalomanie hinweg.

Wirtschaftliche Schulden zurückzuzahlen, gehörte zur Pflicht der Frommen. Da trotz gelegentlicher Klagen die ungerechte Verteilung des Reichtums der Welt ohne Gott nicht möglich war, wurde beim Schuldentilgen der Frommen nicht nach Gerechtigkeit gefragt.

Nicht Reichtum an sich wird von Jesus und seinen Jüngern attackiert, sondern nur jener Luxus, der von seinen Besitzern nicht als Geschenk Gottes gepriesen wurde: „Den Reichen von dieser Welt gebiete, daß sie nicht stolz seien, auch nicht hoffen auf den ungewissen Reichtum, sondern auf den lebendigen Gott, der uns dargibt reichlich, allerlei zu genießen.“

Priesterherrschaften legen Wert darauf, dass die Armen ihre Schuld peinlich genau zurückzahlen. Wer es nicht tat, machte sich verdächtig, ein Gottloser zu sein:

„Der Gottlose borgt und zahlt nicht zurück; der Gerechte aber ist gütig und gibt.“

Die Wut deutscher Christdemokraten auf die Griechen hängt mit biblischen Einschätzungen zusammen: müssen die Griechen nicht gottlose Heiden sein, wenn sie sich hartnäckig weigern, ihren heiligen Pflichten des Zurückzahlens nachzukommen und frech einen „Schuldenschnitt“ verlangen?

Der Streit zwischen Griechen und dem Rest Europas ist ein christliches Passionsspiel mit ökonomischen Teilnehmern. Merkel und Gabriel empfinden sich weniger als weltliche Schuldeneintreiber, denn als Gottes Henker, die störrischen Heiden das kolonialistische Lied vom gerechten Gott einbläuen müssen.

Die Deutschen haben sich zu uneinfühlsamen Macht-Autisten entwickelt. Ob sie die politischen Künste der jungen griechischen Regierung schätzen oder nicht: sie zeigen sich unfähig, die emotionale Verfassung der Griechen auch nur von weitem einzuschätzen.

„Kaum ein Politiker in Europa verstehe, wie gedemütigt sich die Griechen wirklich fühlten, sagt Politik-Professor Loukas Tsoukalis.“

„Tsipras weiß die Mehrheit der Griechen hinter sich. Ich habe eine Hoffnung: Ich wünsche mir eine Geste, die Athen eine Perspektive aufzeigt.“ (SZ-Interview)

Das versteinerte Brüssel weigert sich, die nationale Befindlichkeit der aufrechten Neuhellenen zu würdigen. Im Eiltempo nähert Deutschland sich dem Ausschlussverfahren jenes elitären Sondervolkes, das vor 70 Jahren den verheerenden Rassismus eingeführt hatte. Wer bestimmte Kriterien nicht erfüllt, gehört nicht mehr dazu.

„Die EU-Staaten sind durch gemeinsame Grundwerte gebunden. Wer sich der Union dauerhaft verweigert, gehört nicht mehr dazu. Das könnte nach dem Referendum bald auch für Griechenland gelten.“ So Reinhard Müller in der FAZ.

„Ein insolventes Land passt nicht zur Eurozone.“ So Günther Oettinger in BILD.

Die EU begann als Union aller europäischen Länder, die sich zur friedlichen Zusammenarbeit im uralten Kontinent bereit erklärten. Heute herrscht die Mentalität der Ausschließer und Selektierer, die dem absurden, in sich widersprüchlichen und fremdenfeindlichen Motto folgen:

„Europa ist eine Solidargemeinschaft, aber nicht der Euro.“

Der Euro spaltet Europa. Nein, nicht der Euro. Es sind Merkel & Co, die sich des Euros bedienen, um ihre späte Rache an den europäischen Völkern zu vollstrecken. Vor Jahrzehnten wurde Deutschland wegen schrecklicher Grausamkeiten von der ganzen Welt zur Strecke gebracht. Heute muss Neuhellas den Deutschen als willkommenes Opfer dienen – die den Sieg ihrer Befreier noch immer als schmähliche Niederlage empfinden.