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nichtsdesto-TROTZ LIX

Tagesmail vom 21.08.2021

nichtsdesto-TROTZ LIX,

„»Der Klimawandel ist zutiefst ungerecht. Obwohl Kinder für den Anstieg der globalen Temperaturen nicht verantwortlich sind, werden sie den höchsten Preis dafür zahlen«, sagt auch die Unicef-Exekutivdirektorin Henrietta Fore. Man fordere deshalb Unternehmen und Regierungen auf, ihre Anstrengungen zur drastischen Reduzierung der Treibhausgasemissionen zu beschleunigen. Wir müssten den Kindern »ermöglichen, zu verstehen, was mit der Erde passiert – auch, damit sie selbst handeln können.«“ (SPIEGEL.de)

„Er bezeichnet Kinder teilweise als Monster, spricht ihnen bis zum achten Lebensjahr eine eigene Persönlichkeitsentwicklung ab. Er stellt die Gefühle von Kindern infrage. Er bezeichnet Kinder pauschal als »rücksichtslos«, sie vermieden »jede Anstrengung«, »ihr Leben entbehrt jeder Tiefe«. Besonders das Entwicklungsstadium ist immer wieder Gegenstand seiner steilen Thesen. Jeder »zweite Azubi hat eine Psyche wie ein Kleinkind«.“ (SPIEGEL.de)

In einer Eltern-Kind-Symbiose würden die Jugendlichen als kindliche Tyrannen heranwachsen, predigt mit schneidiger Stimme ein „Kinderpsychiater“.

Die kinderfeindlichen Attacken des Seelenkenners – dessen geistige Wurzeln bis ins Dritte Reich zurückreichen sollen – ähneln denen gewisser Medien gegen die FFF-Bewegung und Greta Thunberg, denen rotzfreche Undankbarkeit, aggressive Verwöhntheit und pubertierende Erlöseranmaßung bescheinigt wird.

Merkwürdige Eltern-Kind-Symbiosen, die dafür sorgen, dass die Zukunft der Kinder ruiniert wird. Symbiose heißt Zusammenleben, nicht Kinder opfern, um an seinem Lebensstil auf den letzten Metern mit aller Gewalt festzuhalten.

Merkwürdige Helikoptereltern, die ihre Kinder nicht in eine überlebensfähige Zukunft fliegen, sondern ihnen mit rotierenden Propellern die Hälse durchschneiden.

Wie alt ist die Legende vom Kindermord?

„Im Mythos vom heiligen Königtum wird der regierende König durch eine Prophezeiung von der Geburt seines künftigen Überwinders benachrichtigt und versucht, seinem Schicksal zu entgehen , indem er ein Blutbad unter Neugeborenen anrichtet. Die Mythen von Sargon, Nimrod, Mose, Jason, Krishna, Mordred und Jesus berichten von einem massenhaften Kindermord.“ (Walker)

„“Was soll aus uns werden? Wie können wir unsere armen Kinder ernähren da wir für uns selbst nichts mehr haben?“ – „Weißt du was, Mann“, antwortete die Frau, „wir wollen morgen in aller Frühe die Kinder hinaus in den Wald führen, wo er am dicksten ist. Da machen wir ihnen ein Feuer an und geben jedem noch ein Stückchen Brot, dann gehen wir an unsere Arbeit und lassen sie allein. Sie finden den Weg nicht wieder nach Haus, und wir sind sie los.“ – „Nein, Frau“, sagte der Mann, „das tue ich nicht; wie sollt ich’s übers Herz bringen, meine Kinder im Walde allein zu lassen! Die wilden Tiere würden bald kommen und sie zerreißen.“ – „Oh, du Narr“, sagte sie, „dann müssen wir alle viere Hungers sterben, du kannst nur die Bretter für die Särge hobeln“, und ließ ihm keine Ruhe, bis er einwilligte. „Aber die armen Kinder dauern mich doch“, sagte der Mann.“

Wer hätte das gedacht? Mutter ist schlimmer als der weichliche Vater. Die Deutschen kennen eine politische Mutterfigur, die ihre Flegelhorden mit „sachhaltig-demütigem Pipamperon“ in Trance hält. Pipamperon ist das Allheilmittel des Psychiaters zur Ruhigstellung aller auffälligen Kinder.

In plötzlichem Umkippen aber lässt die Trance nach und Mutter wird gesteinigt. Der Vorhang der Trugbilder wird weggezogen und in wenigen Wochen zeigte sich die rohe Wirklichkeit, wie sie bereits die ganze Zeit herrschte.

Bei ihrem Abschiedsbesuch in Moskau wird sie von flegelhaften russischen Männerhorden als Auslaufmodell verlacht. Wie die NATO sich in Kabul als strategische Mogelpackung, so wird die mächtigste Frau der NATO-Staaten als politische Lachplatte entlarvt. Ein Ende mit heimlichem Entsetzen. Wie soll das Ganze enden?

Vollends das Klima macht aus Märchen und Mythen knallharte Realitäten. Höchste Zeit, dass uralte Vergeltungsträume der Menschheit gegen ihre Brut Wirklichkeit werden – die ihr seit urdenklichen Zeiten die letzten Haare vom Kopfe frisst.

Eine Mutter-Kind-Symbiose wäre eine Versündigung am herrschenden Gesellschaftssystem:

„Motive für die Überfrachtung der Mutterschaft sah Hays in dem idealistischen Versuch, ein gesellschaftliches System, das auf individuellem Egoismus und auf Konkurrenz basiere, durch ein kompensierendes Prinzip selbstloser Mütterlichkeit ins Gleichgewicht zu bringen.“ („Attachment parenting“ in Wiki)

Der Kampf tobt noch heute, indem die Mütter unters kapitalistische Joch gelockt und gezwungen werden, weil ihre Erziehungsarbeit nichts wert sein soll. Wer aber führt die Kinder in die Gesellschaft und bringt ihnen politisches Bewusstsein bei?

Das Christentum wehrt sich gegen die Opferung des unschuldigen Kindes – das es zwar für die Sünden der Menschheit sterben, aber nach dem Tode wieder auferstehen lässt, sitzend zur Rechten des Vaters, um zu richten die Lebendigen und die Toten.

„Fürwahr, er trug unsere Krankheit und lud auf sich unsre Schmerzen. Wir aber hielten ihn für den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert wäre.“

„Aber er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf daß wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt …“

„Christus aber hat uns erlöst von dem Fluch des Gesetzes, da er ward ein Fluch für uns (denn es steht geschrieben: „Verflucht ist jedermann, der am Holz hängt!“).“

Eine unfassliche Tat. Einem Kind wird alle Schuld der Welt auf seine schwachen Schultern geladen, um nach drei Martertagen den Tod zu überwinden und als Gott aufzuerstehen. Wozu das Ganze? Um 99% der Menschheit mit Höllenqualen zu bestrafen und eine winzige Minderheit mit Seligkeit zu belohnen.

Welch fürchterliche Rache eines allmächtig gewordenen Kindes. Sehen wir hier die akkumulierten Ängste einer Menschheit, die tief im Verborgenen stets ahnte, dass ihre Kinder am schrecklichsten unter den Folgen ihrer schlimmen Taten leiden mussten?

Erst wenn die Menschheit keine Bestrafungs- und Erlösungssehnsüchte mehr nötig hat und das Humane zu tun beginnt, wird sie eine Chance haben, mit sich ins Reine zu kommen. Das Kind hat es nicht verdient, als Projektionsfigur himmlisch-höllischen Ausmaßes missbraucht zu werden.

Lasst Kinder Kinder sein, und beginnt endlich, euch mit aller Kraft für ihre Zukunftschancen einzusetzen. Eine Gesellschaft des Fortschritts, die angeblich immer an die Zukunft denkt, denkt nicht im Geringsten an die Zukunft. Sie tut nichts anderes, als das gigantesque Allmachtsprogramm ihrer Vergangenheit – in Wirklichkeit ein verbissenes Selbstvernichtungsprogramm – zum realen Alptraum werden zu lassen.

Als das Patriarchat über die Menschheit kam, wurde die Mutter-Kind-Symbiose zerstört – zugunsten der Vater-Sohn-Symbiose.

„Was die Mütter mit den Kindern verband, war Liebe. Den neuen Patriarchen ging es darum, ihren Gottesgehorsam unter Beweis zu stellen und die Überlegenheit machtgestützter Beziehungen zu demonstrieren. Also schuf man das Gebot, der Vater müsse sein erstgeborenes Kind opfern.“ (Marylin French)

Der Vater als Herr über Leben und Tod musste sich als Gottes Ebenbild inaugurieren. Bei den Karthagern, Babyloniern, Phöniziern und Kanaanitern war das Kindesopfer weit verbreitet. Das Alte Testament berichtet von dem Befehl Jahwes:

„Heilige mir alle Erstgeburt bei den Kindern Israel, alles was zuerst den Mutterschoß durchbricht bei Mensch und Vieh, das ist mein.“

„Das Patriarchat war eine Revolution gegen die Macht der Mütter, gegen die familiären Bande der Liebe, gegen emotionale Nähe und Verpflichtung.“

An die Stelle der Urliebe trat das abstrakte Gesetz eines Gottes, der aus der Natur herausgelöst wird und herrschend über ihr steht. Als Gehorsam diesem Gott gegenüber dient die Bereitschaft, die eigenen Kinder um Seinetwillen zu vernichten.

Zum Beweis, dass Abraham keiner matriarchalischen Tradition angehört, fordert Gott von ihm, dem Grundsatz des mütterlichen Lebensgefühls abzuschwören und sein eigenes Kind zu töten. Erst in letzter Sekunde wird der Sohn von einem Tier ersetzt. Später verliert sich das Kindesopfer unter den Hebräern und wird abgelöst vom allgemeinen Tieropfer.

Doch untergründig verharrt die Idee des Kindesopfers und verdichtet sich im Neuen Testament zur Idee der Opferung des Gottessohnes.

Das Motiv des Kindesopfers durchzieht die gesamte Mythologie der Griechen – die erst von der Aufklärungszeit der Philosophie abgelöst wird. Unter der beginnenden Herrschaft der Vernunft wurde das Böse entmythisiert und zur Irrtumsfähigkeit der Menschen entdämonisiert.

Der Kampf gegen das Böse wurde zur Angelegenheit vernünftigen Denkens, das den Irrtum mit Hilfe des Satzes vom Widerspruch bekämpfte. Was immer behauptet wird, muss mit rationalen Argumenten überprüft werden. Niemand „fehlt“ freiwillig. Das Schlimme ist kein Vorsatz des Bösen, sondern Folge einer Reihe von Irrungen und Wirrungen.

Tieropfer sind aber auch Opfer. Weil der Mensch von seinem Schöpfer zum erbsündigen Schuldigen verurteilt wird, benötigt er eine Erlösung durch einen gekreuzigten Gottessohn. Die Erlösung von den Übeln einer mütterlichen Natur durch ein grandioses Opfer wird zum Zentrum des christlichen Glaubens bis heute. Stets muss Natürliches dran glauben, um Natur zu retten. Am Ende muss die ganze Natur ins Gras beißen, um sich völlig neu zu regenerieren.

Das Opfer bezieht sich nicht nur auf Göttersöhne oder Tiere. Im Gleichnis vom Unkraut unter dem Weizen ist es das Unkraut, das – zwar jetzt noch nicht – aber im Finale rausgerissen und vernichtet werden muss, um den Weizen zu retten. Es gibt auch unreine Tiere, die sich bestens als Entsorger von Bösem eignen.

„Da baten ihn die Dämonen und sprachen: Willst du uns austreiben, so schick uns in die Herde Säue. Und er sprach: Weg mit euch! Da fuhren sie aus und fuhren in die Säue. Und siehe, die ganze Herde stürmte den Abhang hinunter ins Meer, und sie ersoffen im Wasser.“

Wo überdimensionale Schuld herrscht, braucht es Opfer, um sich von der Schuld zu befreien. Schuld und Opfer sind Zeichen des Patriarchats – im Gegensatz zur Welt der Mütter, die Kinder zur Welt bringen und ernähren. Mütter sind die Garanten des Fortbestandes der Menschheit.

Männer müssen Macht und Genie beweisen – letztlich durch Opferung der Natur, die sie schon immer als Bedrohung ihrer Grandiosität empfanden. Irgendetwas muss stets dran glauben, um die Brillanz des Mannes zu beweisen.

Warum wird Moral von echten Männern verabscheut? Weil sie ein äußerlicher Begriff für mütterliche Liebe ist – und natürliche Mutterliebe im Abendland durch den Begriff der Gottesliebe entwertet wurde. Gottesliebe kennt keine Probleme, die Mehrheit der von Müttern geborenen Kinder zu ewigen Strafen zu verurteilen.

Das weibliche Prinzip wird mit Natur in Verbindung gebracht. Natur aber gilt Erleuchteten als minderwertig. Sehnsüchtig muss sie auf Erlösung durch die Göttersöhne warten.

Zur Natur gehören Körperlichkeit und Fortpflanzung. Dazu die Sexualität (die bei Männern nur dem Erweis ihrer Potenz dient, nicht dem Erlebnis einer Vereinigung mit der Frau als Abbild einer Vereinigung mit der Natur), Mitgefühl, Einfühlungsvermögen, Barmherzigkeit und Hilfsbereitschaft – alles Tugenden, die die Erlöser als göttliche Gebote übernahmen, um sie unter das Fallbeil des Glaubens zu stellen. Wer nicht glaubt, ist zu keiner Tugend fähig.

Das weibliche Prinzip ist gutes Leben in der Natur, das männliche ist Grenzenlosigkeit. Grenzenlose Macht über die Natur, grenzenlose Anhäufung von Reichtümern, grenzenloses Wachsen endlicher Dinge. Endlichkeit und Begrenztheit sind Erbsünden für den Mann. Da Natur in fast allen Dingen begrenzt ist, muss der grenzenlos-strebende Mann die Natur sprengen, um sie zu überwinden.

Was ist das Gegenteil von wahrer Intelligenz und Bildung? Die Scheinintelligenz quantitativer Tests, von Quizshows und die Bildung gegenwärtiger Schulen. Jürgen Kaube, FAZ, hat zu diesem Thema in seinem Buch „Ist die Schule zu blöd für unsere Kinder?“ sinnvolle Vorschläge gebracht:

„Schule, wie sie jetzt ist, ist zu blöd für unsere Kinder, eine Fehlkonstruktion. Sie bringt den Kindern bei, was diese weder brauchen noch wissen wollen – und zuverlässig fast komplett wieder vergessen. Schlimmer noch: Die Schule heute reagiert viel zu stark auf immer neue Anforderungen, die von außen an sie gestellt werden. Die Digitalisierung des Klassenzimmers ist genauso Unsinn, wie es die Rechtschreibreform oder das Sprachlabor waren. Was jetzt gebraucht wird, sagt Kaube, ist eine Reduktion auf das Wesentliche: Kinder sollen denken lernen, darum und nur darum geht es in der Schule. Heute bringt sie ihnen vor allem bei, was leicht abgefragt werden kann. Und das ist das genaue Gegenteil von Denken lernen und damit von wahrer Bildung. Daraus leitet Kaube ebenso klare wie unbequeme Forderungen ab, die die Bildung unserer Kinder von unsinnigen Zwängen befreien.“

These: die FFF-Jugend verdankt ihre frische Intelligenz und politische Leidenschaft bestimmt nicht ihren Schulen. Im Gegenteil. Politischen Durchblick und rationales Denken haben die Jugendlichen wider ihre Schulen entwickeln müssen.

Die Generationen, die jetzt heranwachsen, haben eine herkulische Arbeit zu bewältigen. Nichts Geringeres als das völlige Umpflügen einer Männerzivilisation erwartet sie. Worauf die offene Gesellschaft stolz ist: etwa auf die steile Kurve ihrer Übermächtigungsleistung über Mensch und Natur, sind die Giftquellen ihrer Überlebensunfähigkeit.

Gutes Leben ist: sich bescheiden mit dem, was die Natur anbietet.

Was die Männerwelt zum Scheitern verurteilt, ist ihre Unfähigkeit zu einem befriedeten Leben. Ein friedlich-genügsames Leben ist wahren Herren der Schöpfung eine Zumutung.

Wie steht es heute mit der Schuld? Sie ist im Begriff, abgeschafft zu werden: niemand ist schuldig: wobei Schuld vibriert zwischen Vergehen gegen Moral und aufgenötigter religiöser Schuld.

„Ich halte nichts von der Debatte, wer am meisten Schuld auf sich geladen hat. Aber die Fehler müssen analysiert werden. Die Entscheidungen, die aufgrund dieser fehlerhaften Berichte getroffen wurden, sind nach bestem Wissen und Gewissen gefallen.“ (SPIEGEL.de)

Sprach Außenminister Maas, der die Gefahr der vorrückenden Taliban nicht sah. Diese existenzielle Inkompetenz gehört zum Komplex des Intelligenz- und Bildungsmangels (um nicht von Blödheit zu reden) der Deutschen, die ihr endloses Schliddern in den Abgrund nicht sehen wollen.

Vor kurzem wähnten sie sich noch im Paradies, das sich vor keiner Konkurrenz fürchten muss. Heute hinkt das Land in fast allen Leistungspunkten seinen Verbündeten und Gegnern hinterher.

Ein Grund: sie langweilen sich in der Normalität. Das Leben muss ein hastiges Rennen von Rivalen sein, immer unter dem Kitzel des Versagens. Jetzt genießen sie mit wohligen Schauern den Kitzel des Verfalls – das paradiesische Leben ist vorbei.

Risikooo! Ohne Gefahr des Opfers eines guten Lebens läuft nichts. Das ästhetische Prickeln eines Weltuntergangs: das muss ihnen einer erst mal nachmachen. Sie können es nicht, sie dürfen es nicht können: das Leben in Erfüllung mit dem Begrenzten und Natürlichen. Ihr Reich ist nicht von dieser Welt, weshalb sie alles tun müssen, um das Reich der Natur langsam, aber stetig, zu erdrosseln.

Das Feststellen und Vermeiden von Widersprüchen als Voraussetzung aller rationalen Politik ist beim dialektischen Verkleistern aller Widersprüche durch Hegel abhanden gekommen. Das sickert durch auf die Ebene der Praktiker und wird zur Dummheit derer, die den Mumpitz ihrer Großdenker bislang noch immer irgendwie richten konnten.

Vorbei. Es wurde zur nationalen Geisteskrankheit, nach links zu blinken und nach rechts abzubiegen. Kein Begriff wird klar definiert, sodass man ihm scharf widersprechen könnte. Jeder Artikel ist ein Schlamassel unausgegorener Assoziationen, Ahnungen und Vermutungen, irgendwie in die Luft geblasen.

Interviews der Presse bringen keine Klarheit, weil die Fragenden keine Meinungen äußern dürfen. Ohne Gegenthese aber gibt es keine Überprüfung der Thesen. Politiker beantworten keine Fragen, sondern halten Bekenntnisreden. Talkshowmatadore und -diven denken nicht daran, ihren Sommerurlaub abzubrechen, obgleich die Welt kurz vor dem Kollaps steht. Ohne sie gibt es keine Politik in der Welt.

Hat sich was seit Goethe geändert…

„… wenn hinten, weit, in der Türkei, die Völker aufeinander schlagen? Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten; Dann kehrt man abends froh nach Haus.“

Der Krieg in der Türkei wurde zum ewigen Kriegsgeschrei des Vorderen Orients. Bei uns ist alles gleich geblieben. Am Fenster stehend träumen wir weiterhin Grimms Märchen:

„Der Mann hatte keine frohe Stunde gehabt, seitdem er die Kinder im Walde gelassen hatte, die Frau aber war gestorben. Gretel schüttelte sein Schürzchen aus, daß die Perlen und Edelsteine in der Stube herumsprangen, und Hänsel warf eine Handvoll nach der andern aus seiner Tasche dazu. Da hatten alle Sorgen ein Ende, und sie lebten in lauter Freude zusammen. Mein Märchen ist aus, dort läuft eine Maus, wer sie fängt, darf sich eine große Pelzkappe daraus machen.“

Die garstige Mutter ist tot, wir werden einen tüchtigen bajuwarischen Vater erhalten. Und darauf einen Schuhplattler.

Wäre die Situation nicht so gefährlich, wäre sie eine der interessantesten der Weltgeschichte.

Fortsetzung folgt.