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nichtsdesto-TROTZ LIII

Tagesmail vom 07.08.2021

nichtsdesto-TROTZ LIII,

die Erde brennt, Griechenland, die Wiege der Demokratie und Humanität, geht in Flammen auf.

In Deutschland keine Reaktion, nichts rührt sich. Kein Aufruf der Kanzlerin zur Solidarität. No bail out in allen Dingen, die das Geld deutscher Steuerzahler kosten.

Unverwandt lieben und bewundern die Deutschen ihre Kanzlerin, die seelenlos und unberührt der Entwicklung der Katastrophe zugeschaut hat. Seelenlos und unberührt heißen in Bewunderungsdeutsch: besonnen und uneitel.

Sie weiß, was sie versprechen muss – und weiß, was sie nicht halten wird. Ihre Worte zählen, ihre Taten nicht.

„Denn zu Anfang ihrer Amtszeit habe ich mich eher über sie lustig gemacht. Spätestens nach ihrem Verhalten bei der Flüchtlingskrise habe ich vor ihr den Hut gezogen. Das war wirklich großartig. Das muss man auch einmal zugeben können. Auch ihre Besonnenheit, die wird uns noch mal fehlen. Das Irre ist ja, dass sie überhaupt nicht eitel ist. Zu Beginn ihrer Amtszeit haben wir das Aussitzen genannt, das war der falsche Begriff dafür. Sie hat bei der Flüchtlingskrise nichts ausgesessen, sie hat für ihre Werte gestanden. Das war beispielhaft.“ (Sänger Wolfgang Niedecken)

Eine Ablasstat vergibt der Lutheranerin alle übrigen Sünden. Eine gute Tat wiegt 99 böse auf. Wie sind die Maßstäbe, an denen sie gemessen werden müsste, wissend, dass niemand die Maßstäbe kennt?

„Was meint ihr aber? Es hatte ein Mann zwei Söhne und ging zu dem ersten und sprach: Mein Sohn, geh hin und arbeite heute im Weinberg. Er antwortete aber und sprach: Ich will nicht. Danach aber reute es ihn, und er ging hin. Und der Vater ging zum andern Sohn und sagte dasselbe. Der aber antwortete und sprach: Ja, Herr!, und ging nicht hin. Wer von den beiden hat des Vaters Willen getan? Sie sprachen: Der erste.“

Merkel gehört in die Kategorie der Zweiten.

Ein Kenner des Christentums hat die Beziehung der Christen zur Politik beschrieben:

„Die politischen Verhältnisse sind für den religiösen Menschen ohne Bedeutung. Was sollte es den Gläubigen, der am ersten nach dem Reich Gottes trachten und für das ewige Heil seiner Seele sorgen soll, kümmern, was auf der zum Untergang verfluchten Erde Politisches geschieht? Der Christ hat sein »Bürgertum im Himmel«. Die äußere Loyalität – gebt dem Kaiser, was des Kaisers – ist in Wirklichkeit eine tiefe Verachtung aller irdischen Staatsgeschäfte. Christus spricht in scharfer Betonung: »Mein Reich ist nicht von dieser Welt.«“

Von der Außenlinie aus begleitet Merkel den sündigen Staat auf seinem Weg ins Verderben. Ein Retten wollen der Demokratie, um die Überlebensfähigkeit des Menschen zu sichern, wäre für sie ein blasphemischer Akt wider den Schöpfer. Durchwurschteln durch den Sumpf der Sünde, der nie ausgetrocknet werden kann, ist ihr Auftrag von Oben.

„Merkels Politik hat es uns ermöglicht, über all das nicht wirklich nachzudenken. Es ist nach wie vor unklar, ob sie ihren Spitznamen „Mutti“ nun mag oder nicht, aber die Rolle einer Mutter, die „ihre Kinder“ vor den Unbilden der Welt schützen will, hat Merkel tatsächlich gespielt. Diese Ära geht nun zu Ende. Die Kehrseite der Medaille: Unsere beschauliche Gesellschaft und unsere staatlichen Institutionen haben sich mental nicht auf die großen globalen „Schocks“ eingestellt.“ (TAGESSPIEGEL.de)

Der Kommentar des früheren SPD-Außenministers, der selbst nicht auffiel durch aufklärende Worte, ist ein Vernichtungsurteil der Merkel‘schen Politik. Eine Demokratie, die nicht nachdenkt und sich nicht einstellt auf die globalen Schocks, ist eine todessehnsüchtige Neurosenrepublik.

Neurose ist eine seelische Krankheit und produziert im „Sinn der humanistischen Ethik ein moralisches Versagen.“ (Erich Fromm)

Jede Politik, die nicht zum Wohl der Menschen beiträgt, muss als seelische Krankheit definiert werden. Die seelische Krankheit derer, die sich mit Händen und Füßen gegen eine grundlegende Veränderung unserer Verhältnisse wehren, ist keine Neurose mehr, sondern eine versteinerte Psychose.

Natürlich ist Merkel keine wahre Mutter. Fürsorgliche Mütter denken nicht daran, ihre Kinder zu betäuben und ins Unglück zu führen.

Ist Merkel die Hauptschuldige des Desasters? Zu viel der Ehre für einen Menschen – und sei er noch so mächtig.

Hauptschuldig sind die Deutschen, die sich Merkel ausgesucht haben, um ihr neurotisches Desaster durch eine komplementäre Seelenzerrüttung festigen zu lassen.

Die Herrschaft des Volkes bleibt stets die Verantwortung des ganzen Volkes. Wenn das Volk versagt, sei es durch Wahl einer kranken Regierung, sei es durch Duldung von Verführern, die dem Volk das Blaue vom Himmel versprechen, bleibt es hauptverantwortlich für das gesamte Elend.

Gewiss: Eliten sind die direkten Akteure der Katastrophe, doch jedes Volk entscheidet selbst über seine Eliten – oder müsste es jedenfalls tun. Hat es keine Kraft mehr, gefährliche Eliten zu entmächtigen, ist es noch nicht demokratiefähig. Über viele Epochen hinweg muss es gebrochen worden sein. Eliten, die sich eigenmächtig an die Spitze setzen, müssten vom Volk verbannt werden. Wenn es jedoch zuschaut, wie die Mächtigen in den Abgrund steuern, ohne vom Souverän daran gehindert zu werden, dann muss man ihm bescheinigen: Volk, du hast versagt. Die Chance, dein Schicksal mit demokratischer Autonomie zu gestalten, hast du aus der Hand gegeben.

Ist das Kind in den Brunnen gefallen, kommen alle Analysen zu spät. Doch noch haben wir Chancen, unser Schicksal zu wenden. Weshalb wir jetzt zweierlei tun müssen:

Was wir wissen, müssen wir ohne Wenn und Aber zur Umwandlung der Gesellschaft nutzen.

Was wir noch nicht wissen, darüber muss in Einsamkeit nachgedacht und in öffentlichen Debatten gestritten werden. Es ist keine Zeit zu verlieren. Welch ungeheuerlicher Gedanke, an den wir uns nicht gewöhnen können: zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit geht es um Sein oder Nichtsein des Menschen.

Katastrophen gab es reichlich. Doch alle waren von begrenzter Reichweite und gefährdeten nicht die Existenz der Menschheit. Jetzt stehen wir vor dem Außerordentlichen, das alle vertrauten Verhältnisse unter sich begraben wird – wenn wir nicht aufwachen.

Wach auf, wach auf, du deutsches Land!
Wach auf, wach auf, du unser Land!
Du hast genug geschlafen.
Bedenk, was Natur an dich gewandt,
wozu sie dich erschaffen.

Es ist ein trostloses Bild, wenn wir auf uns schauen – weshalb wir eine narkotisierende Kanzlerin gewählt haben, um betäubt über die Runden zu kommen. Wie beruhigend, wenn eine Mutterfigur all unsere Zweifel und Ängste auf ihre robusten Schultern nimmt, um uns weiterhin in Unmündigkeit zu wiegen. Eine Unmündigkeit, die wir von Oben absegnen lassen, damit wir uns bis ans Ende aller Tage belügen können.

Massenneurose schützt vor Einzelneurose. Wenn alle krank sind, müssen wir unser persönliches Versagen nicht zur Kenntnis nehmen.

Wenn Fromm Recht hat, dass inhumane Politik die Frucht einer gesellschaftlichen Krankheit ist, müssten wir die Herkunft unseres psychischen Untergangs-Virus zu erforschen suchen. Was bedeuten würde: jedes Steinchen der Vergangenheit müssen wir solange umdrehen, bis wir seine Bedeutung für die Gegenwart erkannt haben. Unsere Zukunftsbesessenheit ist die Folge eines krankhaften Nichtwissenwollens all dessen, was hinter uns liegt, uns geprägt hat, das wir partout nicht zur Kenntnis nehmen wollen.

Die Ablehnung jeder humanen Utopie ist das Symptom einer kollektiven Krankheit, die der Westen mit viel Religion, technischem Fortschritt und Macht über die Natur gewaltsam umdeuten will in Superiorität über alle konkurrierenden Kulturen.

Wenn wir nicht sehen, was wir der Natur antun, nicht erkennen, wie wir den homo sapiens drangsalieren, nicht spüren und empfinden, wie wir unsere Zukunft auf Erden verspielen, dann sind wir krank – in fortgeschrittenem Stadium. Kommt noch hinzu, dass wir unsere Defekte ummünzen in Talente einer zukunftsverträglichen Gattung, geht es schnurstracks in Richtung Trostlosigkeit.

Psychische Gesundheit entspricht einer utopischen Politik. Wer utopische Zielvorstellungen ablehnt, lästert die Fähigkeit, ein intaktes und psychisch gesundes Leben zu führen. Utopien sind so wenig Gewaltorgien, wie ein fröhliches Leben auf Erden die Frucht der Gewalt sein kann. Jedes Glück auf Erden, das auf Kosten des Unglücks anderer geführt wird, ist Selbstbetrug und eine Schädigung der menschlichen Gattung.

Damit sie Augen haben und nichts sehen, Ohren haben und nichts hören: damit hat Jesu Verfluchung der Ungläubigen die Moderne verhängnisvoll geprägt:

„Deshalb rede ich zu ihnen in Gleichnissen, weil sie sehen und doch nicht sehen und hören und doch nicht hören und nicht verstehen. An ihnen erfüllt sich das Prophetenwort Jesajas: Hören sollt ihr, hören und doch nicht verstehen; sehen sollt ihr, sehen und doch nicht einsehen.“

Das sind die heimtückischen Folgen einer Offenbarungsrede, die in Wahrheit eine esoterische Verdummungsrede ist. Nicht harmlos Verwirrte auf der Straße sind mächtige Geheimniskrämer, sondern staatlich privilegierte Kirchen, Hand in Hand mit frömmelnden Obrigkeiten.

Die Sprache der Offenbarung ist kein Aufklärungs- und Verständigungsmittel, sondern eine Sprache der Erwählten, die durch eine tiefe Kluft von der Sprache der Verdammten getrennt ist. Die Sprachenzerrüttung der Völker am babylonischen Turm ereignet sich heute täglich und überall. Warum verstehen wir uns nicht? Weil wir uns nicht verstehen dürfen. Sich gegenseitig verstehen, wäre ein Aufstand gegen Gott.

Was sähen wir, wenn wir einmal genauer hinschauen würden?

„Es fehlen überzeugende politische Angebote. Es fehlen Personen, die Begeisterung, Vertrauen oder wenigstens Interesse wecken. 46 Prozent der Bürgerinnen und Bürger gaben jüngst in einer Umfrage an, sich keinen der drei Kanzlerkandidaten im Amt zu wünschen. Das ist höchst problematisch für ein Land, das so dringend auf kluge Ideen und eine kraftvolle neue Regierung angewiesen ist. Die Pandemie hat Deutschland als digitales Entwicklungsland entlarvt und Schulen wie Unternehmen gelähmt. Die Jahrhundertflut hat fast 200 Menschen das Leben gekostet, Milliardenschäden angerichtet und die Bedrohung durch den Klimawandel allen vor Augen geführt. Der Rechtsstaatsabbau in Polen und Ungarn stellt die Europäische Union vor eine Zerreißprobe. Und China, Russland und die USA fordern Deutschland geopolitisch wie ökonomisch heraus. Niemand verlangt von Kanzleranwärtern Übermenschliches. Aber die Deutschen, Pandemie-zermürbt, lassen sich nicht abspeisen mit halb garen Konzepten, lustlosen Auftritten und einer nur geheuchelten Loyalität der politischen Apparate ihren Leuten gegenüber“, schreibt Melanie Amann im SPIEGEL.

Und ein Mitglied der FFF-Jugend verfasst einen offenen Brief an die Kanzlerin, dessen Intensität, schwankend zwischen trotziger Hoffnung und verbotener Mutlosigkeit, einem das Herz umdrehen könnte:

„Ein ständiges ‚Wir-machen-doch-schon‘ oder ‚Wir müssen etwas mehr tun‘ vermittelt den Eindruck, wir seien immerhin auf dem Weg in die richtige Richtung. Dabei belegen immer mehr Zahlen, Daten und Fakten, dass dieses ‚Zuwenig‘ eher für zu viel Klimazerstörung, fossile Energien und Ausbeutung von Mensch und Natur steht. Der IPCC wird nicht zeigen, dass in den letzten fünf Jahren ansatzweise der richtige Weg eingeschlagen wurde, wo nur das Tempo angezogen werden muss. Wir müssen fundamental neu denken, die Wahlprogramme müssten neu verhandelt und auf 1,5 Grad angepasst werden.“ (Frankfurter-Rundschau.de)

Anstatt viel Geld zum Umbau der Wirtschaft in eine naturverträgliche, gerechte Wirtschaft zu verwenden, wird es wozu benutzt? Würde man es nicht schwarz auf weiß lesen, könnte man es nicht glauben:

„Anstatt mehr Geld in Wiederaufbau nach der Flut, Pandemiebewältigung und Klimaschutz zu stecken, will das Verteidigungsministerium mindestens 7,8 Milliarden Euro in neue Atomwaffenträger und den Atomwaffenstützpunkt in der Eifel investieren. Anstatt die Atomwaffenproduktion zurückzuschrauben, Raketentests einzustellen und Militärübungen auszusetzen, rüsten alle neun Atomwaffenstaaten weiter auf. Die Frage nach den Klimafolgen stellt niemand. Grund dafür: der politische Irrglaube, nukleare Abschreckung sei notwendig für unsere Sicherheit. Wir stehen also vor der Wahl: Investieren wir weiter in Atomwaffen und befeuern dadurch die Klimakrise? Oder schützen wir das Klima, indem wir dieses Geld sparen und es für den Wiederaufbau und zum Schutz vor künftigen Klimaschlägen und Pandemien nutzen?“ (Frankfurter-Rundschau.de)

Über die naturfeindliche christliche Jenseitsreligion wird überhaupt nicht gesprochen. Der kölsche Katholik Laschet hat ausnahmsweise gegen das Tabu verstoßen – um alle ungläubigen Rivalen ex cathedra aus dem Feld zu schlagen:

„Der Glaube an Gott ist prägend für mein Verständnis der Welt, […] wenn man daran glaubt, dass es nach dem Tod irgendwie weitergeht, macht man auch Politik anders als zum Beispiel ein Kommunist, der bis zum Lebensende dringend mit allen Mitteln das Paradies auf Erden schaffen will.“ (SPIEGEL.de)

Wer aber umgekehrt die Religion wegen naturfeindlicher Jenseitsflucht zu attackieren wagt, gefährdet sofort die Religionsfreiheit:

„Katholizismus strengerer Observanz sei inzwischen in weiten Teilen der Gesellschaft negativ besetzt, sagt der Rechtswissenschaftler und warnt: »Das kann die Religionsfreiheit und die hinreichende Differenzierung zwischen Religion und Politik unterspülen.«“ (TAGESSPIEGEL.de)

Religionsfreiheit ist die Freiheit, glauben zu können, was man in seinem Kämmerchen für richtig hält. Keinesfalls die Freiheit, mit Beglückungszwängen das Leben auf Erden zu bestimmen. Die Freiheit eines Glaubens, der andere mit Furcht und Schrecken missionieren und die Welt in eine totalitäre Glaubensgemeinde verwandeln will, ist Rückfall in eine mittelalterliche Theokratie. Was mit demokratischen Gesetzen nicht übereinstimmt, hat zu schweigen – und sei es noch so heilig.

Warum geschieht fast nichts, um die Gesellschaft in eine symbiotische Beziehung zur Natur zu bringen? Antwort eines Experten, der alle Weisheit dieser Welt neu erfindet, obgleich sie oft uralt sein kann:

„Menschen, das zeigt die Forschung, tun sich schwer, wenn sie an die eigene Sterblichkeit erinnert werden – wie es beim Klimawandel der Fall ist. Er führt vor Augen, dass unsere Lebensweise den Planeten ruiniert. Mit dieser Erkenntnis lässt sich nicht gut leben.“ (Frankfurter-Rundschau.de)

Schon vor tausenden von Jahren wussten stoische Philosophen, dass man nur gut leben kann, wenn man den Tod nicht verdrängt, sondern als natürliches Ende seiner Existenz akzeptiert.

„Es gibt keine schwierigere Kunst als zu leben. Für andere Künste und Wissenschaften kann man überall zahlreiche Lehrer finden. Selbst junge Leute glauben, sie hätten sich diese Kunst schon soweit erworben, dass sie andere darin unterrichten könnten: Während seines ganzen Lebens muss man immer wieder weiter lernen zu leben, und, was euch noch mehr erstaunen wird, während des ganzen Lebens muss man lernen zu sterben.“ (Seneca)

Bei uns geschieht das Gegenteil: lernen bezieht sich nur auf technisches und karrieristisches Einpauken, der Gedanke an die eigene Sterblichkeit wird durch Phantasmagorien digitaler Unsterblichkeit in den Staub getreten.

Milliardäre werden von deutschen Zeitungsmoguln als Leuchten der Menschheit vorgestellt. Was aber tun sie? Mit ihren sintflutartigen Produkten ersticken sie die gesamte Natur:

„Der Plastikmüll allein aus den Verpackungen des Internethandels wiegt demnach, aufs Jahr zusammengerechnet, 900 Millionen Kilogramm. Der Anteil von Amazon macht, sagt Oceana, 211 Millionen Kilogramm jährlich aus. Jeff Bezos‘ Milliarden-Reichtum ist also mit einigen Millionen Tonnen Luftkissen, Folien und Schaumstoffchips gepolstert.“ (Sueddeutsche.de)

In den immer bedrohlicher werdenden Krisen denken „hochentwickelte“ Staaten nur an ihre Vorteile, die Belange der „unterentwickelten“ bleiben außen vor:

„Nachdem mehr als die Hälfte der Bevölkerung vollständig geimpft ist, streitet man hierzulande darüber, wie sich auch die Skeptiker überzeugen lassen. Aus Sicht von Menschen in ärmeren Ländern dürfte das ein wahres Luxusproblem sein: lächerlich und empörend zugleich. Lächerlich, weil viele Bewohner reicher Länder die von ihren eigenen Forschern entwickelten Impfstoffe nicht wollen. Und weil ihre Probleme – etwa die Sorge um den nächsten Urlaub – banal wirken im Vergleich zu den Existenznöten in ärmeren Ländern. Empörend, weil allein in Deutschland inzwischen mehr als 15 Millionen Dosen ungenutzt herumliegen, die anderswo dringend benötigt würden. Während man hierzulande hofft, die Zauderer, Skeptiker und Verschwörungstheoretiker noch überreden zu können – womöglich indem man sie fürs Sich-impfen-Lassen bezahlt –, sterben anderswo Ärztinnen und Krankenpfleger im Kampf gegen die Seuche.“ (SPIEGEL.de)

Die deutsche Industrie kungelt hemmungslos mit autoritären Staaten, denen Menschenrechte ein Dorn im Auge sind. Wortlos buckelt die Kanzlerin mit:

„Volkswagen betreibt ein Werk in der chinesischen Region Xinjiang, wo Uiguren als Zwangsarbeiter festgehalten werden. Das Unternehmen vermeidet eine Positionierung. Dabei wäre das seine historische Verantwortung. Der Fall zeigt, wie wenig der Westen Chinas Machtstreben entgegensetzt.“ (WELT.de)

Nicht nur in Deutschland gärt es, alle europäischen Länder, ja die Völker der Welt befinden sich zunehmend in Gefahr:

„In vielen Ländern brodelt es. Es gibt Unruhen. Viele Menschen zweifeln, manche verzweifeln. Die Regierungen haben den Kontakt zu den Bürgern verloren.“ (Berliner-Zeitung.de)

Die Erde brennt. Griechenland, die Wiege der Demokratie und Humanität, steht in Flammen.

Endlich werden die heidnischen Weisen dafür bestraft, dass sie der Welt trügerische Vorstellungen moralischer Selbstbestimmung in Einklang mit der Natur hinterlassen haben.

Und der Liebling der Deutschen? Schweigt und zeigt sich gänzlich abgeneigt.

Fortsetzung folgt.