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Natur brüllt! XII

Tagesmail vom 04.09.2023

Natur brüllt! XII,

„Alles ist erlaubt – Eine Woche ohne Regeln“.
(Titel einer Komödie bei RTL 2 am 3. Sept.)

Eine Woche ohne Regeln? Das muss ausgeweitet werden zu vielen Wochen, einem Jahr, vielen Jahren, einer ganzen Epoche, ja, zur gesamten Geschichte des religiösen Abendlands.

Doch langsam: nur zur Hälfte des christlichen Westens. Die europäische und amerikanische Geschichte war eine endlose Auseinandersetzung zwischen zwei Begriffen der Freiheit:

a) Der völligen Regel- und Rechtlosigkeit einer endlos-chaotischen Freiheit: Alles ist dir erlaubt, wenn du frei sein willst. Deine Freiheit macht dich zu Gott.

b) Und der demokratischen Regel: Deine Freiheit in der Polis endet, wo die Freiheit deines Nachbarn beginnt. Echte Freiheit ist eine gemeinsame Tugend, in der individuelle Freiheit begrenzt und geschützt wird durch die Freiheit aller Demokraten.

Der christliche Gott vertritt beide Formen der Freiheit:

Zu a) „Denn der HERR ist zornig über alle Nationen, er grimmt über ihr ganzes Heer. Er hat sie dem Bann bestimmt, zur Schlachtung freigegeben.“ „Wer an den Sohn glaubt, hat das ewige Leben; wer aber dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen, sondern Gottes Zorn bleibt auf ihm.“

Zu b) „Darin ist erschienen die Liebe Gottes unter uns, dass Gott seinen eingebornen Sohn gesandt hat in die Welt, damit wir durch ihn leben sollen. Darin besteht die Liebe: nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt hat und gesandt seinen Sohn zur Versöhnung für unsre Sünden. Ihr Lieben, hat uns Gott so geliebt, so sollen wir uns auch untereinander lieben. Lasst uns lieben, denn er hat uns zuerst geliebt. Wenn jemand spricht: Ich liebe Gott, und hasst seinen Bruder, der ist ein Lügner. Denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er sieht, der kann nicht Gott lieben, den er nicht sieht. Und dies Gebot haben wir von ihm, dass, wer Gott liebt, dass der auch seinen Bruder liebe.“

Welche Deutung gilt in einer Schrift, wenn sie sich fundamental widerspricht? Das ist eine logische Frage, der Glaube hält sie für uninteressant. Denn der gehorcht allen Direktiven des Heiligen, auch wenn sie sich grundlegend widersprechen.

In einem System mit eklatanten Widersprüchen entscheidet das schlimmste Böse, das Gute ist nichts als eine dekorative Werbebeilage. Weshalb das Gebot der Nächstenliebe belanglos ist, wenn es um die Notwendigkeit des Bösen geht.

Logik wurde von Heiden erfunden und hat keine Bedeutung für Gläubige an einen allmächtigen Gott. Doch was geschah in Europa, als heidnisches Denken, das alle internen Widersprüche durch lebenslanges Selbsterforschen zu tilgen bestrebt war, – mit Religion kollidierte, die allen Geboten ihres Gottes folgt, auch wenn diese sich noch so zentral widersprechen?

Für selbstbewusste Denker sind Ressentiments Freud’sche Fehlleistungen, die sie ihr Leben lang zu ergründen haben, um ihre Vernunft vor ihrem defekten Gemüt zu schützen. Erkenne dich selbst, ist das Motto eines Denkers, der sich selbst durchsichtig werden will.

Das Ganze wird noch komplizierter, wenn man an den 2. Thessalonicher Brief 2 denkt:

„Darum wird ihnen Gott kräftige Irrtümer senden, daß sie glauben der Lüge, 12 auf daß gerichtet werden alle, die der Wahrheit nicht glauben, sondern haben Lust an der Ungerechtigkeit.“

Gott selbst schickt ihnen Irrtümer – und wehe, die Frommen lehnen sie ab und weigern sich, ihnen buchstäblich zu folgen.

Hören wir Bertrand Russell: „Mancher mag es für ungerecht halten, dass der Allmächtige die Menschen erst täuscht und sie dann bestraft, dass sie getäuscht wurden. „Weil sie verdammt sind, werden sie verführt, und weil sie verführt worden sind, werden sie verdammt. Dass sie aber verführt werden, beruht auf Gottes verborgenem Ratschluss, dessen Verborgenheit gerecht ist und der von Anbeginn der Welt an fortbesteht.“ Augustin glaubt, Gott habe die Menschheit in Auserwählte und Verworfene geteilt, und zwar willkürlich und nicht auf Grunde ihrer Verdienste oder Vergehen. Aus dieser Stelle folgt, dass die Menschen schlecht sind, weil sie verworfen wurden und nicht, dass sie verworfen wurden, weil sie schlecht waren.“ (Philosophie des Abendlandes)

Geht’s noch schlimmer, verheerender und ungerechter?

Nicht, weil man Böses tat, wird man verurteilt, sondern, weil man Gottes Weisung befolgte, die die böse Tat befahl, wird man in die Hölle gestoßen. Der Mensch wird zum Spielball seines Erschaffers, der sich ein Vergnügen daraus macht, ihn nach Willkür in die Falle zu locken – um ihn furchtbar zu bestrafen, weil er der Versuchung erlag.

Dieser Gott schreckt vor dem äußersten Zynismus nicht zurück. Im heiligsten aller Gebete, dem Vaterunser, lässt er sogar die Bitte einfügen: Und führe uns nicht in Versuchung. Dabei tut er selbst nichts anderes, als die Menschen ihr ganzes Leben lang in Versuchung zu führen.

Luther gilt bei den Deutschen als Befreier von der Last der Gesetze durch die Gnade des neutestamentarischen Gottes:

„Wo bleibt nun das Rühmen? Es ist ausgeschlossen. Durch welches Gesetz? Durch das Gesetz der Werke? Nein, sondern durch das Gesetz des Glaubens. 28 So halten wir nun dafür, dass der Mensch gerecht wird ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben.“ (Römer 3)

Haben die Menschen es plötzlich in der Hand, durch gute Werke sich selbst zu befreien? Mitnichten. Auch sie sind vollständig angewiesen auf die Gnade eines Gottes.

Werkgerechtigkeit? Nein. Alles ist unverdiente Gnade. Gottes Handeln bleibt undurchsichtig und kann durch Menschen – und seien sie noch so fromm – nicht zum Gegenstand eines berechenbaren Vertrages gemacht werden.

Während Juden felsenfest glauben, durch Einhalten der Gesetze die Gunst ihres Jahwe zu erwirken, sind Christen auf Gedeih und Verderb auf die unberechenbare Gnade ihres Herrn angewiesen. Hier hilft nur niederknien und um unverdiente Gnade flehen.

Die Deutschen kennen keinen zuverlässigen Vertragspartner, sondern nur – um mit Hayek zu sprechen – die spontane Ordnung eines Gottes, sprich die Unzuverlässigkeit eines launischen Schöpfers. Seitdem nennen sie Laune – die Gnade eines undurchsichtigen Schicksals.

Bei Calvin ist es noch schlimmer. Hier sucht Gott bereits vor dem Schöpfungsakt seine Lieblinge aus und wirft seine Feinde ins Feuer. Warum? Niemand weiß es.

Bekanntlich behauptete Max Weber, dass dieser Calvinismus den Kapitalismus erfand. Da kein Mensch wusste, zu welcher Klientel er gehörte, blieb ihm nichts anders übrig, als sich im irdischen Leben Verdienste durch Handel, Wandel und Reichwerden zu verdienen. Immer mit dem Hintergedanken, kein Mensch auf Erden könne erfolgreich werden, wenn Gott ihn nicht gnädig unterstützt. Kapitalismus ist die vermutete Erfolgsleiter auserwählter Menschen.

Das wurde zum Credo der Amerikaner, die sich den enormen Erfolg ihrer Nation nicht anders erklären konnten als erwirkt durch die unverdiente Gnade Gottes.

Versteht sich, dass im Verlauf der Entwicklung der amerikanischen Gesellschaft das Moment des Unverdientseins sich allmählich in Verdienst durch eigene Tüchtigkeit verwandelte.

Weil die Amerikaner ihre Demokratie verbanden mit ihrem christlichen Glauben, versteht es sich von selbst, dass sie aus beidem – obgleich völlig gegensätzliche Faktoren – das Sendungsbewusstsein entwickelten: wenn eine fremde Nation sich nicht dem amerikanischen Willen beugt, muss sie mit Waffengewalt dazu gezwungen werden.

Diese Zwangsbeglückung widerspricht zwar der humanistischen Moral der UNO-Charta, doch was soll’s: solche kleinen Sünden, um viel „Gutes“ in der Welt zu erwirken, wird der Herr willig vergeben.

Nebenbei: auch Putin ist längst zurückgekehrt zum cäsaropapistischen Glauben der Orthodoxen und denkt im Grunde kein Tüttel anders als die Amerikaner. Was ist schon gegen einen kleinen Krieg einzuwenden, der die Große Sünde Gorbatschows, das Zerschlagen des riesigen sowjetischen Reiches, wieder gut machen will?

Putin machte nur den kleinen Fehler: er überschätzte sein Charisma, mit dem er – wie er glaubte – die Europäer von Merkel bis Berlusconi für sich einnahm. Die blinde Solidarität mit Washington konnte er nie einholen oder übertreffen. Europa hält zu Amerika, Punktum. Wenn Amerika Krieg gegen Ölbesitzer führt, vergisst man das schnell. Wenn Putin dasselbe tut, ist er fällig.

Was geschah, als im Mittelalter das wiedererstandene Hellenentum sich dem scholastischen Kirchendenken widersetzte und den Popen zeigte, was das logische Denken der Heiden zustande brachte – im Gegensatz zu den ewig gleichen Ritualen der Kirchen?

Höret und staunet: „Es ist gewiss, dass durch die Mischung christlicher Form und Redeweise mit weltlichem Sinn ein Charaktertypus erzeugt wurde, der zu den widerwärtigsten Verbildungen gehört, welche die Natur des Menschen überhaupt erlitten hat: Hochmut und Herrschsucht in der Gestalt christlicher Demut einhergehend, Härte und Anmaßung als Liebe und Sorge um die Seele des Bruders verkleidet.“

Das sind Worte von Friedrich Paulsen aus seinem wertvollen Buch „System der Ethik“. Paulsen war Neukantianer, der mit dem kategorischen Imperativ die englische Wirtschaftsform, die er für amoralisch hielt, zugunsten einer humanen Moral bekämpfte.

Völlig erfolglos. Bis heute gilt die kantische Wirtschaftsform für hinterwäldlerisch. Woraus man erkennen kann, wie wertvoll der Königsberger für die Deutschen sein muss.

Paulsens scharfe Kritik am Hochmut der Kapitalisten trifft noch immer zu. Zur Kennzeichnung der Europäer, die sich gnädig zu den unterentwickelten Kulturen beugten, wie ihr Gott sich zu ihnen beugt. Inzwischen haben sich jene Länder entwickelt und werden immer selbstbewusster im Wettkampf mit den absteigenden Europäern. Jetzt schon sind sie dabei, sich zu den Europäern herunterzubeugen.

Auch für Deutschland ist das schwer erträglich, weshalb das Land sich anschickt, den Schwanz einzuziehen. Erst wenn sie unten sind, werden sie sich wieder zusammenreißen, um mit dem nächsten Wunder der Wiedergeburt zu brillieren. Ohne Tod und Auferstehung läuft nichts im Land der lutherischen Helden, die gar nicht mehr wissen, dass sie gläubig sind.

Woran erkennen wir, dass es mit uns abwärts geht? Dazu hat Alexander Grau als Gastkommentator im SPIEGEL eine deutsche Antwort:

„Seien wir ehrlich und erkennen, dass unsere normativen Vorstellungen vor allem von Ressentiments und Aversionen getrieben sind. Diese Einsicht macht das Miteinander leichter. Denn über Bedürfnisse, die aus Ressentiments erwachsen, kann man leichter verhandeln als über Werte. Werte haben immer etwas Absolutes. In diesem Sinne sind sie totalitär. Denn wo Werte regieren, sind Kompromisse nur schwer möglich. Anders bei Ressentiments. Hier geht es lediglich darum, Grenzen der Toleranz auszuhandeln. Das ist ungleich liberaler, als sich wechselseitig angeblich objektive Werte vorzuhalten. Das Ergebnis ist im Idealfall eine Gesellschaft, die den Dissens erträgt, entspannter und liberaler ist. Konsens, Harmonie und »gemeinsamen Werten« haftet ohnehin der Mief des Paternalistischen an. Die in Sonntagsreden so gerne beschworene Wertegemeinschaft hat auch immer etwas Unfreies und Anti- Individualistisches. Modernen Gesellschaften wird sie nicht gerecht.“ (SPIEGEL.de)

Moderne Gesellschaften scheinen für Grau keine Demokratien zu sein. Sonst wüsste er, dass Volksherrschaften Wertegemeinschaften sind – über die man streiten muss, wenn es mit ihnen bergab geht. Sachhaltiges Streiten ist das A und O lebendiger Demokratien. Sokrates wollte seine Athener Genossen zu quicken Mitmenschen erziehen, indem er mit ihnen auf der Agora mäeutisch stritt und sie lehrte, ihre demokratische Kompetenz zu erkennen und zu erweitern.

Davon scheint Grau nichts zu wissen. Auch dass eine lebendige Demokratie auf der Grundlage vernünftiger Werte beruht, ist für ihn ein Nonsens. Grau will kein gehässiges Streiten um Werte, ihm geht es allein um Erhaltung der Ressentiments.

Ressentiment? Was war das nochmal?

Laut Lexikon die Wiederholung eines früheren Gefühls des Grolls, das „zum Rachebedürfnis werden kann. Bei Nietzsche das Gefühl des ohnmächtigen Hasses des sozial niedrig Stehenden gegen die „Vornehmen“ und „Mächtigen“. Nietzsche leitet vor allem die Ausbreitung des Christentums aus dem Reich der „armen Leute“ ab.“

Sich ausgerechnet auf Nietzsche als Befürworter des Ressentiments gegen die Moral zu berufen, ist typisch für das deutsche Feuilleton, das noch nie gehört hat, dass Nietzsche zu den wichtigsten Vorläufern des deutschen Faschismus gezählt wird:

„Wichtig ist, dass Nietzsche den Begriff des Ressentiments nicht diskreditierend verwendet. Jede Moral beruht auf Ressentiments. Eine ressentimentfreie Moral gibt es nicht. Nur in dem Grad der Heuchelei unterscheiden sich die verschiedenen Moralkulturen. Und der Gipfel an Heuchelei ist für Nietzsche der christliche Humanismus.“

Ressentiment ist ein „hintersinniger und hinterlistiger Wille zur Macht, der über das Leben selbst die Herrschaft erobern will. Aufgrund seiner Schwäche will der Mensch des Ressentiments die indirekte Machtergreifung über das Leben der Anderen. Er ist weder aufrichtig, noch naiv, noch mit sich selbst ehrlich … seine Seele schielt. Für sein Leid sucht der Mensch des Ressentiments einen schuldigen Täter.“ (Nietzsche)

Für Max Scheler ist Ressentiment eine „seelische Selbstvergiftung. Es findet sich vor allem bei den „Dienenden“ und „Beherrschten“.

Grau hält nichts von der Hochachtung für Werte oder Moral und von der Verachtung unserer dunklen Gefühle, die wir durchleuchten müssten, um unsere verdorbenen Wertbegriffe zu retten.

„Die Polarisierung unserer Gesellschaft ist nicht das Produkt aus dem Ruder laufender rationaler Diskurse. Und unsere Abneigungen sind nicht nur die hässliche Seite unserer ansonsten rationalen moralischen Urteile. Wer so denkt, hat ein arg geschöntes Menschenbild. Menschen sind jedoch nicht getrieben von ihrer Ratio, sondern von ihren Gefühlen. Man denke an den Furor, mit dem heutzutage gesellschaftspolitische Debattengegner niederkartätscht werden und einem wird klar, dass wir nicht von moralischen Urteilen, sondern von tiefen Aversionen getrieben sind.“

Das Leben in der Demokratie hat nicht den Zweck, Gemeinsames herzustellen, um ein Leben in größtmöglicher Eintracht herzustellen:

„Konsens, Harmonie und »gemeinsamen Werten« haftet ohnehin der Mief des Paternalistischen an. Die in Sonntagsreden so gerne beschworene Wertegemeinschaft hat auch immer etwas Unfreies und Anti- Individualistisches.“

Grau liebt keine Harmonie der Geister. Für ihn ist das totalitär. Er bevorzugt ein Nebeneinander disharmonischer Geister, die gelernt haben, mit ewigem Streit auszukommen.

„Dem gegenüber ist eine Gesellschaft autonomer Individuen, die in wechselseitigen Ressentiments miteinander vereint sind, die offenere und freiere Alternative. Jeder kann jeden nicht ausstehen, verzichtet aber darauf, den jeweils anderen zu missionieren. Das ist ehrlicher und liberaler. Wir sollten lernen, den Dissens und das Ressentiment zu organisieren.“

Eine wirklich freie Gesellschaft ist eine äußerlich funktionierende Gemeinschaft wilder Tiere, die ohne menschenfeindliche Freiheit nicht leben können. Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf und das soll sich nicht verändern.

Vernunft, sinnvolles Debattieren, Empathie, miteinander lernen, um sich zu entwickeln und Frieden zu schließen mit anderen Völkern? Papperlapapp.

Deutschland befindet sich im rasanten Rechtsruck. Nicht durch wirtschaftliche Not, sondern durch Rückkehr in die Volksgemeinschaft jener, die sich in ihrer Freiheit vorkommen wie die Götter und mit pöbelhaften Demokratiebewahrern, Schwächlingen und Versagern nichts zu tun haben wollen.

Einst war das Zeichen der völkischen Auszeichnung die heldische Rasse, heute soll es die Anarchie endloser Freiheitsliebhaber sein – deren Blicke ins Universum der sich metzelnden KI-Genies gerichtet sind.

Vergesst eure blöden Begriffe wie links, rechts, extrem links, extrem rechts, wenn ihr den Verfall eurer Demokratie beschreiben wollt. Das sind nichtssagende Ortsbegriffe. Was Demokratien wirklich gefährdet, sind Aversionen gegen Vernunft und ihre Werte, die systematisch unterhöhlt werden.

Graus schreckliches Bild einer Hobbes’schen Wildherde steht kurz vor der Etablierung eines nationalen Faschismus. Ein Schrittchen weiter – und die gut gehegte Wildnis entartet zum Schlachtfeld der Superfreien.

Von der Gemeinschaft der Guten, Verständigen und Vernünftigen sind wir weltenweit entfernt.

Was nicht bedeutet, dass wir das Ziel der Politik (welches zu benennen uns verboten ist) einfach ins Gegenteil verkehren und eine Dystopie des ständigen Kampfes aller gegen alle einrichten müssten.

Freiheit ist Vernunft des Endlichen, nicht Unvernunft einer schlechten Unendlichkeit.

Fortsetzung folgt.