Tagesmail vom 08.03.2024
Natur brüllt! LXIII,
Das Licht kam aus dem Westen:
„Demokratie und Freiheit seien seit Lincoln und dem Bürgerkrieg nicht mehr so stark angegriffen worden, sagte Biden bei seinem Auftritt im Kongress. »Meine Botschaft an Präsident Putin, den ich seit Langem kenne, ist einfach: Wir werden nicht weglaufen«. Aussagen seines Vorgängers Donald Trump zum Verteidigungsbündnis Nato nannte Biden »gefährlich und inakzeptabel«. Trump hatte jüngst bei einem Wahlkampfauftritt deutlich gemacht, dass er Nato-Bündnispartnern mit geringen Verteidigungsausgaben im Fall eines russischen Angriffs keine amerikanische Unterstützung gewähren würde. »Wir müssen Putin die Stirn bieten«, meinte dagegen Biden.“ (SPIEGEL.de)
Kann es sein, dass sich hier etwas wiederholt? Einst wollten die Amerikaner sich nicht am Krieg gegen das Dritte Reich beteiligen. Dann taten sie es doch – und mit dem schreckenerregenden Deutschland war’s aus.
Damals hatten die Deutschen zu viel chaotische Zerstörungskraft und völkerverbrecherische Energie. Heute ist es umgekehrt. Für den Frieden in Europa und in der ganzen Welt fühlen sie sich nicht im geringsten zuständig. Sie kennen nur ein Gebet:
Wohlstand im Himmel, dein Name sei geheiligt. Und vergib uns unsere lächerlichen Investitionen, unsere verbrecherischen Kleber-Demonstranten und unsere Lieferketten- Versäumnisse, die andere Völker ins Elend stürzen. Was geht uns das ganze Elend in der Welt an? Besser, wir beuten diese nichtsnutzigen Völker aus als dass es die habgierigen Chinesen tun.
Heute steht alles auf dem Kopf. Deutschland duckt sich dem unfehlbaren Regime Netanjahus, dessen politisches Motto lautet: alles, was wir tun, ist unfehlbar.
Wenn wir uns an unseren Feinden rächen, vergeben und vergessen wir nichts: wir zerstören. Wir sind Söhne des Himmels und gegen alle Sünden gefeit. Und Deutschland? Hat zu gehorchen. Der geringste Widerstand gegen uns ist c, den wir gnadenlos anprangern.
Wenn Juden aus der Ukraine nach Deutschland fliehen, ist ihr Motto: Liebe gegen Hass, in Israel werden die Feinde restlos am Boden zerstört. Wer sind die wahren Juden?
Biden lässt Lebens- und Hilfsmittel über Gaza abwerfen. Deutschland hat sich zu ducken und die Unfehlbaren machen zu lassen. In der Welt haben die Deutschen keine Stimme mehr, sie gelten als stumme Knechte Israels.
Wer einen Holocaust verursacht hat, hat keine Stimme mehr in der Weltpolitik. Der Holocaust war kein Verbrechen an Menschen, sondern ein unvergleichlicher Akt des Bösen, mit menschlichen Maßstäben nicht zu beschreiben.
Dieses scheußliche Verbrechen fand nicht auf Erden statt, sondern in der Vorhölle. Solange die Germanen leben, werden sie dafür büßen. Nicht der Antisemitismus wächst in Deutschland – und in der Welt, sondern der Hass gegen Israel, das sich alles erlauben und gegen alle universellen Normen der Völker wüten darf.
Was für alle gilt, gilt noch lange nicht für ein auserwähltes Volk. Wer wissen will, welche Regeln für die Ultras gelten, der schaue in die Heilige Schrift oder in die Regeln der Neocons, der mächtigen Juden in Amerika:
Die Neocons sind der Meinung,
„… dass in der Politik der Zweck die Mittel heilige – und ein hartes Vorgehen in der Politik eine moralische Notwendigkeit sei …
… in ihren Augen sind Lügen notwendig für das Überleben des Staates …
… sie sind der Überzeugung, dass bestimmte Tatsachen nur der politischen Elite bekannt sein und der Öffentlichkeit vorenthalten werden sollten …
… sie sind für Präventivkriege und den Einsatz nackter militärischer Gewalt zur Verwirklichung erwünschter Ziele …
… sie fordern ohne Skrupel eine imperialistische Politik …
… sie sind bereit, zur Durchsetzung amerikanischer (oder israelischer) Ideale Gewalt anzuwenden …
… sie spotten über den Glauben der Gründungsväter an eine Neutralität in der Außenpolitik …
… sie sind bereit, die Grenzen im Nahen Osten unter Anwendung von Gewalt neu zu ziehen, während sie bedingungslos Israel und die Likudpartei unterstützen …
… sie betrachten bürgerliche Freiheiten mit Argwohn und sehen in ihnen unnötige Beschränkungen der Bundesregierung …
… sie verachten die Anhänger eines Indeterminismus und akzeptieren keinerlei Argumente, die sich auf die Verfassung stützen.“
(in: „Das Ende der Demokratie“ von John Dean, 2004)
(Die Neocons sind amerikanische Juden, vornehmlich Schüler des aus Deutschland stammenden Philosophen Leo Strauss, der bei dem Nazi-Juristen Carl Schmitt studiert hatte.)
Mit anderen Worten: die heutige Politik der USA wird bestimmt vom Geist des Alten Testaments. Ein Beispiel:
„Wenn dich der HERR, dein Gott, ins Land bringt, in das du kommen wirst, es einzunehmen, und er ausrottet viele Völker vor dir her, die Hetiter, Girgaschiter, Amoriter, Kanaaniter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter, sieben Völker, die größer und stärker sind als du, 2 und wenn sie der HERR, dein Gott, vor dir dahingibt, dass du sie schlägst, so sollst du an ihnen den Bann vollstrecken. Du sollst keinen Bund mit ihnen schließen und keine Gnade gegen sie üben 3 und sollst dich mit ihnen nicht verschwägern; eure Töchter sollt ihr nicht geben ihren Söhnen und ihre Töchter sollt ihr nicht nehmen für eure Söhne. Ihre Altäre sollt ihr einreißen, ihre Steinmale zerbrechen, ihre heiligen Pfähle abhauen und ihre Götzenbilder mit Feuer verbrennen. 6 Denn du bist ein heiliges Volk dem HERRN, deinem Gott. Dich hat der HERR, dein Gott, erwählt zum Volk des Eigentums aus allen Völkern, die auf Erden sind. 7 Nicht hat euch der HERR angenommen und euch erwählt, weil ihr größer wäret als alle Völker – denn du bist das kleinste unter allen Völkern –, 8 sondern weil er euch geliebt hat. Und wenn ihr diese Rechte hört und sie haltet und danach tut, so wird der HERR, dein Gott, auch halten den Bund und die Barmherzigkeit, wie er deinen Vätern geschworen hat, 13 und wird dich lieben und segnen und mehren, und er wird segnen die Frucht deines Leibes und den Ertrag deines Ackers, dein Getreide, Wein und Öl, und das Jungvieh deiner Kühe und deiner Schafe in dem Lande, das er dir geben wird, wie er deinen Vätern geschworen hat. 14 Gesegnet wirst du sein vor allen Völkern.“ (5. Mose, 7)
Das war nicht das letzte Wort der jüdischen Heilsgeschichte. Als die Hellenen über das Land kamen, studierten die Juden fleißig die Weisheit der heidnischen Philosophen. Philon war ein Verehrer Platons, glaubte aber, der Heide habe seine Weisheit aus den Büchern Mose abgeschrieben.
Moses Mendelsohn, ein Freund Kants, war Begründer der jüdischen Aufklärung in Deutschland. Nicht umsonst verlieh Lessing dem Juden Nathan die Krone der Humanität. Herman Cohen war ein leidenschaftlicher Kantianer und gläubiger Jude zugleich.
Waren das echte Symbiosen? Nur zum geringsten Teil. Viele inhumane Bestandteile der biblischen Schriften mussten aufgegeben oder grundlegend verändert werden – um den Eindruck zu erwecken, demokratische Grundsätze seien authentische Gewächse des Alten Testaments oder des Neuen Testaments.
Die falschen Kompromisse sollten den Eindruck erwecken, die humane Moderne sei das Produkt eines bedingungslosen Glaubens an einen Gott, der keine Probleme hatte, sowohl Frieden und Liebe zu den Menschen zu verkünden als auch das schreckliche Gegenteil:
„Weh aber der Erde und dem Meer! Denn der Teufel kam zu euch hinab und hat einen großen Zorn und weiß, dass er wenig Zeit hat.“
Das Wort der Offenbarung war immer zweideutig und widersprach sich fulminant. Es war antinomisch – im Gegensatz zu den ethischen Imperativen der Heiden, die ihre Logik nutzten, um ihre Grundsätze einstimmig zu machen.
Was sich widersprach, war ungültig. Deshalb erfanden sie die logische Strenge ihrer Streitgespräche, um die reinsten Grundsätze menschlicher Ethik zu finden.
Auf dem Marktplatz traten sie gegenseitig an, um die gültigste und logisch einwandfreieste Ethik zu küren. Warum war Sokrates so verhasst beim Volk, dass er von ihm zum Tode verurteilt wurde? Weil er ein strenger und unbestechlicher Prüfer des menschlichen Denkens war.
Auch heute jammern sie, die Intellektuellen, wenn sie durch überlegene Argumente zum Schweigen verurteilt werden. Dann beginnt das Geplärr jener, die von Besserwissern hinterhältig aufs Kreuz gelegt wurden.
Christen und Juden lernten begierig bei den antiken Heiden, konnten es aber nicht lassen, ihre neuerworbenen Erkenntnisse als Früchte ihrer Religion zu deklarieren.
Es kann in der Welt passieren, was will: die Theologen, ständig bemüht, ihre Talare nach den Farben der Moderne einzufärben, sind immer dabei. Alles, was sie für gut halten, ist die Frucht ihres hörenden und nickenden Geistes, alles, was schlecht, entstammt dem stinkenden – wenn auch verführerischen – Pool der Ungläubigen.
Wie lange brauchte Goethe, um sich zu seinem endgültigen Standpunkt durchzuringen: ich bin ein dezidierter Nichtchrist?
In seinem Jugendwerk „Die Leiden des jungen Werthers“ zitiert er den „Lehrer der Menschen“ – also Jesus: „Wenn ihr nicht werdet wie einer von diesen. Und nun, mein Bester, sie, die unsresgleichen sind, die wir als unsere Muster ansehen sollen, behandeln wir als Untertanen. Sie sollen keinen Willen haben! Haben wir denn keinen? Und wo liegt das Vorrecht?“
Kinder werden von Werther als Vorbilder der Erwachsenen gelobt – aber zu welchem Zweck?
„Wenn ihr nicht umkehrt und wie die Kinder werdet, könnt ihr nicht in das Himmelreich kommen. Wer so klein sein kann wie dieses Kind, der ist im Himmelreich der Größte.“
Nicht für ihr irdisches Leben sind Kinder vorbildlich, sondern um das Himmelreich zu erringen. Für die Erde ist dies alles bedeutungslos. Nicht anders als mit allen Lobpreisungen auf Nächstenliebe und Friedensbereitschaft:
„Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen. Selig sind, die Frieden stiften 2; denn sie werden Gottes Kinder heißen. 10 Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist das Himmelreich. 11 Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und verfolgen und allerlei Böses gegen euch reden und dabei lügen. 12 Seid fröhlich und jubelt; es wird euch im Himmel reichlich belohnt werden.“
Lebt nicht für diese Welt, lebt, damit ihr die Überwelt erobern könnt. Wenn es aber kein Jenseits gibt?
Das irdische Leben wird im Neuen Testament wertlos. Zwar haben sie viele gute Dinge bei den Hellenen gelernt – aber wozu? Um das Leben auf Erden zu entwerten. Seitdem entwerten sie alles,, indem sie Tiere und Pflanzen rausreißen, die Erde verwüsten und ihre Sehnsüchte ins Jenseits projizieren.
Dorthin haben sie bereits so viele Maschinen geschickt, dass diese als Schrott wieder auf die Erde zurückfallen. Vorsicht, liebe Geschwister, auch Deutschland kann getroffen werden.
Durch rabiate Verwüstungen haben sie die Erde schon so weit entstellt, dass sie die gegenwärtige Epoche zu Recht als Holozän auszeichnen wollen. Holozän, das ganz Neue, hat es in der Tat noch nie gegeben. Der ganz neue Mensch kann stolz sein auf die rückkehrenden Trümmer des menschlichen Genius.
Biden hat kritische Töne zu Israel gefunden, Töne, die sich Deutschland nie erlauben darf. Gleichwohl ist die Verbindung der USA-Christen zu den Juden ambivalent und tückisch:
Beide, Christen und Juden glauben an das Ende der Welt als Garten Eden. Aber für die Juden ist Christus nicht der richtige Messias: „Mit anderen Worten, diese Christen unterstützen die Juden, um sie abschaffen zu können.“ (Die neue Welt des George Bush)
Das Endreich ist für Juden nicht vorgesehen.
Doch so weit sind wir noch nicht. Noch gilt:
„Die Parteinahme für Israel ist die sichtbarste Manifestation der Abkehr Amerikas vom Universalismus und der Hinwendung zur ausgrenzenden Betrachtung. Das Unrecht, das den Palästinensern tagtäglich angetan wird durch die israelische Besatzung ihrer Gebiete, ist ein täglicher Verstoß gegen das Prinzip der Gleichheit, das doch zur Basis der Demokratie gehört.“ (Weltmacht USA, E. Todd)
Diese Hintergründe der heutigen Konflikte um Gaza hört man in Deutschland nicht.
Biden bewies in seiner Rede, dass die USA weiterhin gewillt sind, Europa nicht Putins Machtgier zu überlassen. USA und Europa sollen weiterhin als Demokratien das Geschick der Erde mitbestimmen.
Und doch gibt es einen Konfliktpunkt zwischen USA und Europa, der nie angesprochen wird.
Abraham Lincoln war der „wirklich geistige Mittelpunkt“ der amerikanischen Geschichte. In einer seiner wichtigsten Reden gab er den „Liebesbanden“ einen entschieden religiösen Inhalt:
„Beide – Norden und Süden – lesen dieselbe Bibel und beten zu demselben Gott: jeder fleht um seinen Bestand gegen den andern. Offensichtlich konnten „die Gebete beider nicht erhört werden.“ Warum? In den Bewegungen menschlicher Geschichte „verfolgt der Allmächtige seine eigenen Ziele.“ Damit wollte er sagen, dass alle Werke endlicher Menschen immer unter dem Urteil des unendlichen Gottes stehen. „Und der Wille Gottes setzt sich durch.“ Deshalb stand die Praxis immer unter dem Urteil Gottes.“ (Mead, Das Christentum in Nordamerika)
Deutschland weiß bis heute nicht, welche Politik es betreiben soll. Eine wirklich religiöse, (oder konservative), oder eine subkutan religiöse – wie alle anderen Parteien?
Der Endzeitcharakter der amerikanisch-jüdischen Politik dringt immer mehr nach Europa. Noch glaubt Deutschland, es könne sich aus diesem religiösen Schlamassel heraushalten. Soll es selbst seine Politik bestimmen – oder von einem höheren Willen bestimmen lassen?
Wetten, dass das Land der verspäteten Imitatoren demnächst auf den Knie liegen wird, um den kommenden Herrn willkommen zu heißen?
Fortsetzung folgt.