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Hoffnung

Hello, Freunde der Hoffnung,

es tut sich was. New York ist die zweitgrößte jüdische Stadt der Welt. Dorothea Hahn schreibt in der TAZ über verheißungsvolle Vorgänge, die wir lange vermisst haben.

Es gibt Risse unter den 1,1 Millionen Juden und Widerstand der jungen Juden gegen die Allmacht der alten Männer in AIPAC (American Israel Public Affairs Committee), bei den christlichen Zionisten, in der Rüstungsindustrie und in der US-Regierung:

„Neben Friedensdemonstrationen von jüdischen und palästinensischen Gruppen, die gegen den Krieg in Gaza demonstrieren, tauchte die neue Gruppe IfNotNow auf. Sie veranstaltet Kaddisch-Trauergebete für die Opfer beider Seiten. Die 23-jährige Sarah Kaplan Gould ist entsetzt über das, was sie das „Versagen der jüdisch-amerikanischen Organisationen“ nennt. Über deren kritiklose Unterstützung für Israel. Kaplan steht für die Suche nach neuen Ausdrucksformen für linke Juden in den USA. Es ist das Problem einer Generation, die mit Israel als Besatzungsmacht aufgewachsen ist und die zuletzt im Zweijahresrhythmus israelische Militäroperationen in Gaza erlebt hat.“

Die liberale jüdische Organisation J-Street versucht bereits seit 2008, Israel zum Einhalt des Siedlungsbaus und zu diplomatischen Lösungen zu bewegen. Die Jungen wollendas Monopol der Organisationen brechen, die für sich beanspruchten, stellvertretend für die jüdische Gemeinde sprechen zu können. Sie wollen den unterschiedlichen jüdischen Positionen in den USA Gehör verschaffen.“

Selbst in New York haben diese jungen Protestler Angst, ihre israel-kritische

Meinung zu äußern:

„Manche Teilnehmer berichten, dass Studienkollegen sie als „Juden mit Selbsthass“ bezeichnet haben und ihre Ideen „selbstgerecht“ und „selbmörderisch“ nannten. Manche sagen, sie seien geschichtsvergessen. Der 24-jährige Daniel, der seinen Nachnamen nicht nennen möchte, kennt das Gefühl, das dahintersteckt. „Wenn wir Israel kritisieren, ist die Angst da, die Büchse der Pandora zu öffnen. Der 22-jährige IfNotNow-Organisator Yonah Lieberman sagt: „Es ist extrem schwer, gegen Israel aufzustehen – aber es muss getan werden.“

Es gibt auch Ältere unter den Widerständlern. Zu ihnen gehört Donna Gould:

„Sie wurde 1933 in York geboren. Noch als kleines Kind in einer jüdischen Familie lernte sie während des Zweiten Weltkriegs in New York, dass Palästina ein leeres Land sei, das auf jüdische Siedler warten würde. Heute spricht sie von der Notwendigkeit zweier Staaten, weil „Palästinenser in Israel nicht frei sind“. Donna Gould kritisiert, dass die US-Regierung „Geld zum Töten“ nach Israel schicke. „Feiglinge“, sagt sie erbost und meint die US-amerikanischen Kongressabgeordneten, die die Bombardements in Gaza nicht kritisieren. Im Alter von 81 Jahren legt Donna Gould jetzt Steine für die palästinensischen und die israelischen Opfer in Gaza nieder und zündet eine Kerze an.“

Es tut sich was. Wie lange wird es dauern, bis solche Artikel in der deutschen Regierung, in der deutschen Öffentlichkeit zur Kenntnis genommen werden? Wie lange wird es dauern, bis sie in BILD erscheinen?

Danke, Dorothea Hahn.