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Freiheit der Grünen

Hello, Freunde der Freiheit,

tatsächlich, da steht es: „Die Partei ist verunsichert, ringt um ein zeitgemäßes Profil und sucht neue, zugkräftige Themen. Wie praktisch, dass das Image als Freiheitspartei wieder zu haben ist, seit die FDP in der Bedeutungslosigkeit versinkt.“ (Astrid Geisler in der TAZ)

Die Grünen veranstalten einen „Freiheitskongress“. Freiheit – ein neues Thema? So also funktioniert die pflichtgemäße tägliche Neuerfindung. Man streiche die Vergangenheit und tue, als sei nie etwas gewesen. Dann kann man sich als unbeschriebene Tafel definieren und sich vorlügen, man beginne jungfräulich ex ovo.

Als ein Heiland von der Jungfrau geboren wurde, begann die Welt von vorne. Die tägliche Taufe der Moderne. Ersäufe den Alten Adam, damit aus dem Wasser der Wiedergeburt der Neue Mensch auftauche, seine kreative Mähne schüttle und die Geschichte erneut mit der Schöpfung beginne. Das Sündige, Verschlissene, Verbrauchte ist passé. In jedem Augenblick muss die Schöpfung in Nichts vergehen, um in jedem Augenblick aus dem Nichts taufrisch aufzutauchen.

Die Grünen runderneuern sich und wollen den Ruch einer Verbotspartei abstreifen. Wie gut, dass die „Freiheitspartei“ FDP gerade im Keller verschwunden ist. Aus der Konkursmasse der Liberalen wollen sich die Grünen die Liberalitas zum Schnäppchenpreis sichern. Sind sie Erbschleicher der Westerwelles und Röslers? Wollen sie zur postmortalen Neo-FDP werden? Waren die Wirtschaftsliberalen nicht einst die erbittertsten Gegner der jungen wilden Naturschützer, die

jedes Froschlaichen im Freiburger Wald für wichtiger hielten als die Ansiedlung einer arbeitsplatzschaffenden Fabrik?

Die Moderne erstickt noch an ihren uralten Themen, die ihr über den Kopf wachsen. Also macht sie aus alt durch Deklaration täglich neu. Kreativ sein ist die Kunst der materiellen Taufe, der konsumierbaren Erneuerungsmagie, der Nachahmung aller vegetativen Kreisläufe durch naturfeindliche überirdische Wunder.

Wie alt ist das Thema Freiheit? So alt wie die Versklavung der Menschheit.

Um die Umwelt zu schonen, schlugen die Grünen einen Veggie Day (Tag der Vegetarier) in der Woche vor. Ihren Gegnern gelang es, den Verbotstag zum Alleinstellungsmerkmal der Grünen zu machen. Ab jetzt waren die Ökologen die Partei der moralischen Gängelung. Als in der letzten Bundestagswahl auch noch viele Stammwähler davonliefen, entschloss die Partei, sich ein neues Image zuzulegen.

Aus moraltiefenden Verbotspredigern sollen Freunde der Freiheit werden. Unter der bewährten Leitung der lutherischen Pastorin Katrin Göring-Eckart machen sich die Naturschützer auf die Suche nach der neuen Freiheit der grünen Christenmenschen.

Schon der Reformator hatte in einer programmatischen Schrift die Grünen der Neuzeit vorausgeahnt: „Ein grüner Christenmensch ist ein freier Herr über alle Dinge und niemandem untertan. Ein grüner Christenmensch ist ein dienstbarer Knecht aller Wähler und jedermann untertan.“         

Luthers Freiheitsfanfare hatte die geknechteten Bauern zur Revolution angestachelt. In ihrem Waffengang gegen die Fürsten hofften sie auf die Unterstützung des Wittenbergers. Da ahnten sie noch nicht, wozu ein bibelfester Deutscher fähig ist. Anstatt die Bauern in ihrem Freiheitskampf zu unterstützen, machte der stämmige Ex-Mönch einen schmählichen Kniefall vor der politischen Macht. Der, der dem Kaiser in Worms widerstanden hatte, unterwarf sich den Fürsten und prägte Deutschland mit paulinischem Untertanengeist: Seid untertan der Obrigkeit, es gibt keine Obrigkeit, die nicht von Gott wäre.

Unter den gottgewollten deutschen Obrigkeiten befand sich auch ein Herr Hitler, der seine Parteitage wie katholische Messen inszenieren ließ. Luther infizierte den deutschen Charakter der letzten 500 Jahre mit Furcht und Zittern vor den Gewalteliten. Ein echter Germane ist seitdem ein aufrechter Bückling und Wendehals. Wenn das kein Grund ist, Herrn Luther demnächst mit nationalen Pauken und Trompeten zu feiern!

Selbst die marxistischen Geschichtsschreiber der DDR standen noch im nationalistischen Bann des bulligen Antipapisten und ließen dicke Bücher schreiben mit dem Titel: Von der Reformation zur Revolution. Trotz aller Klassengegensätze: in Fußball und in Luther sind alle Deutschen vereint.

Selbst der ehemalige Feind aus dem Vatikan pilgerte an die Wirkungsstätten des Doktor Martinus und reklamierte den wortgewaltigen Bibelübersetzer für die Theologie der ecclesia aeterna catholica.

Woran erkennt man seit Luther die deutsche Freiheit? An der verklärten Knechtschaft. Die Freiheit verzog sich aus dem politischen Raum und wurde zur innerlichen. Nur Gedanken sollten frei sein, Taten waren knechtisch und jedermann untertan.

„Die Gedanken sind frei
wer kann sie erraten?

Kein Mensch kann sie wissen,
kein Jäger erschießen
mit Pulver und Blei:
Die Gedanken sind frei!

Ich denke, was ich will
und was mich beglücket,
doch alles in der Still’
und wie es sich schicket.
Mein Wunsch und Begehren
kann niemand verwehren,
es bleibet dabei:
Die Gedanken sind frei!“

Deutsche Freiheit ist nie gefährdet, also muss sie nie verteidigt werden. Kein Jäger kann sie erschießen, keine Obrigkeit bemerkt sie, keine Polizei kann sie aufspüren, kein Machthaber behelligt sie – denn sie ist unsichtbar. Sie betritt keinen Rasen, wählt stets Mutter Merkel und bleibt immer gesittet und höflich. In Gedanken erobert sie die ganze Welt und lässt sich an grenzenloser Freiheitsliebe von niemandem übertreffen.

Doch kein Nachbar darf durch freiheitliche Umtriebe in seiner Nachtruhe gestört werden. Ruhe ist die erste deutsche Freiheitspflicht. Deutsche Freiheitshelden bemerkt man nicht, sie sehen aus wie ganz gewöhnliche Malocher- und Konsumsklaven.

Das ist der Grund, warum in Deutschland alle Politik in Kunst verwandelt wurde. In der Kunst zertrümmern die Deutschen die ganze Welt, greifen Mephisto in den Rachen, verführen junge Mädchen, schänden junge Männer, verbrennen alte Ehepaare, eliminieren Rassen und Völker, doch immer nur als ästhetische Grenzerfahrungen.

In der Kunst ist alles erlaubt. Nichts Schlimmeres für deutsche Ästheten als erhobene Zeigefinger in der Literatur und ordinäre Moral im Theater.

Deutsche Freiheit ist christliche Freiheit. „Bin ich nicht frei? fragt der Apostel. „Alles ist mir erlaubt.“ Doch jetzt die prä-deutsche Wendung: „doch nicht alles ist heilsam.“ Freiheit kann, Vorsicht, liebe Kinder, ziemlich schädlich sein. Weshalb sie radikal eingeschränkt werden muss.

Man stelle sich einen wildgewordenen Arzt vor, der einem Wrack von Patienten attestierte: Malade und ausgebrannt – durch Freiheit! Diesem Terroristen im Gewand eines Mediziners müsste man sofort die Zulassung entziehen. „Alles ist erlaubt, aber nicht alles ist förderlich. Niemand suche das Seine, sondern jeder das des anderen.“

Was sind die Lieblingsformeln deutscher Politiker? Freiheit – in Bindung. Freiheit – in Verantwortung. Freiheit – in Grenzen. Kindern muss man Grenzen setzen, damit sie als Erwachsene die Grenzen strapazieren oder sprengen können. In abenteuerlichen, riskanten Grenzerfahrungen.

„Denn wiewohl ich allen gegenüber frei bin, habe ich mich allen zum Knecht gemacht. Damit ich die Mehrzahl von ihnen gewinne. Und ich bin den Juden ein Jude geworden, damit ich Juden gewinne, ich bin den Schwachen ein Schwacher geworden, damit ich die Schwachen gewinne: allen bin ich alles geworden, damit ich auf alle Weise einige rette.“

Womit wir endlich die Kurve zu den Grünen gekriegt hätten. Sie sind außerordentlich frei, doch um Wähler für sich zu gewinnen, passen sie sich allen an und verleugnen ihre Forderungen.

Lehnt jemand den Veggie Day ab – weg mit dieser Spaßbremse. Opponiert jemand gegen CO2-Beschränkungen – weg mit den Ökovehikeln: auch Porsche muss erlaubt sein. Fordert ein aufrechter Grüner weniger Jetsetten, muss Trittin aus Protest nach Mallorca fliegen, um dort seine Urlaubswanderungen durchzuführen. Alles schön und gut mit dem ökoverträglichen Gesundschrumpfen, doch wenn aus sinnvollen Ratschlägen kategorische Imperative werden – weg mit den totalitären Freiheitskillern.

Die Grünen wollen so frei sein, dass sie sich nicht mal an ihre eigenen Erkenntnisse gebunden fühlen. Ganz dem Apostel gemäß: Erkenntnis bläht auf, grenzenlose Anpassung verbindet. Freiheit ist, „wenn etwa Fraktionsvize Notz feststellt, dass ein „,guter‘ Grüner“ nicht unbedingt im Biomarkt einkaufe, sondern auch „Jäger, Burgeresser oder Porschefahrerinnen“ grüne Ziele teilten.“

Im Mittelalter wurde die Freiheit Gottes debattiert. Muss der Schöpfer sich an seine eigenen Gesetze halten? Oder steht seine Allmacht jenseits aller Gesetze? Auch die Grünen stehen noch im Bann dieser mittelalterlichen Disputation. Ihre neue Freiheit soll über allen Gesetzen stehen, und seien diese noch so notwendig zum Erhalt des Lebens.

Veggie-Tag erinnert an den fleischfreien Freitag der Katholiken. Also an Popenmoral. Popenmoral ist Einbläuen von Moral unter Androhung von Furcht und Schrecken. Da die meisten Deutschen – wiewohl die besten Christen – noch immer allergisch sind gegen solch eingepeitschte Moral, müssen sie die Moral der Grünen mit Abscheu von sich weisen. Man könnte von einem antiklerikalen Syndrom in säkularer Übersetzung sprechen.

Man könnte auch sagen, die Grünen wurden allzu protestantisch. Sie taten, als wollten sie selbst tun, was sie anderen predigten. Ihre politischen Einsichten verwandelten sie in Gewissenspflichten und Gesinnungsmoral.

Da schrie und jaulte die katholische Hälfte der Deutschen – vor allem der Katholiken im Feuilleton. Solche unerbittlichen Gesetze vergällte den Eliten die Luxusreisen in die Südsee, den Urlaub in Miami, das Fahren im Mercedes-Coupe durch die Innenstadt. Die Medien machten Stunk gegen die über-ich-gesteuerten Grünen und forderten eine neue Politik des Durch-die-Finger-Guckens.           

Laisser faire, das Motto des frühen Kapitalismus, verbündet sich mit der katholischen Beichtschlamperei: das Evangelium ist nicht für Gesunde und Moralisten, sondern für Sünder und Kranke.

Auf ihrem Kongress verabreichen sich die Grünen eine antinomische Ökumene mit den beiden grünen Kirchenvätern Luther und Augustin, deren oberste Verhaltensprinzipien garantiert moralfrei sind: Liebe – und tu, was du willst. Sündige tapfer, wenn du nur glaubst.

Auf ihrem Freiheitskongress werden die Grünen die allerneuesten Erkenntnisse des theologischen Mittelalters direkt in ihr modernes Parteiprogramm aufnehmen.

Moral will den Menschen ändern. Die Grünen wollen den Wähler nicht mehr ändern. Das trauen sie ihm erstens nicht zu und zweitens könnten die verwöhnten Wähler auf den Gedanken kommen, den rigiden Grünen den Rücken zu kehren. Was bleibt? Nicht der Einzelne, nur das System muss verändert werden.

„Wir wollen das System verändern, nicht die Menschen“, versichern der grüne Parteirat Malte Spitz und Fraktionsvize Konstantin von Notz in einem Thesenpapier. Dem Wähler könne nicht die Verantwortung für die Lösung globaler Probleme „aufgebürdet“ werden.“

Hurra, die leidige Verantwortung ist vom Tisch. Die Grünen erfinden die garantiert verantwortungslose, amoralische Politik, die alles verändert, indem sie alles lässt, wie es ist.

Der Einzelne muss sich nicht mehr verändern? Entspricht der Gesetzesaufassung Luthers: das Gesetz ist nicht dazu, dass der Mensch es einhalte. Dazu ist er gar nicht fähig. Nur das veränderte System – der von Gott geschenkte Glaube – kann moralisches Tun bewirken.

Das Glaubenssystem Luthers wird bei Marx zum System des Seins. Der Einzelne kann nichts verändern. Kein Bewusstsein hat Macht über das Sein. Das Sein bestimmt allein über die Heilsgeschichte des Proletariats.

Wie aber, oh tiefdenkende Grüne, kann das System verändert werden, wenn nicht durch klug gewordene, veränderte Einzelne?

Die Grünen befinden sich phylogenetisch in der Epoche des ferngelenkten Menschen, dessen Schicksal von Gott, der Evolution, dem Sein oder sonstigen übermenschlichen Mächten bestimmt wird. Ökologie verstehen sie immer mehr als folgenlosen Schöpfungsbewahrungsgottesdienst. Sie wissen nicht, dass ihr christlicher Glaube der größte Feind der Natur ist.

Während Natur für die Griechen eine ewig wirkende Gottheit war, ist sie in der Bibel Weltschöpfung und Weltuntergang. Der Mensch kann die Schöpfung nicht bewahren, Gott selbst wird sie am Ende der Tage zusammenfalten und einstampfen. Dann wird der Himmel „zusammengerollt wie eine Buchrolle und die Gestirne fallen vom Himmel wie die Blätter vom Weinstock und vom Feigenbaum.“ Auch für Paulus gilt unumstößlich: „Das Wesen dieser Welt vergeht.“ Der Heiland bestätigt: „Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.“

Von solchen Wirkungen charismatischer Rede träumt Amerikas ramponierter Erlöser Obama, der resigniert feststellen musste, dass seine weißen Untertanen sich von keinem schwarzen Pantokrator erlösen lassen.

In deutschen Gazetten liest man regelmäßige Attacken gegen Moral. Weniger Moral, mehr Klugheit, mahnte dieser Tage die weltkluge WELT. Halten zu Gnaden, Klugheit ist auch eine Moral. In ethischen Dingen bewegen sich deutsche Kommentatoren auf der Ebene von Analphabeten.

Moral ist alles, was mit Verhalten zu tun hat. Selbst Unmoral ist eine Form der Moral. Auch Staatsraison ist Moral. Moralen können sich widersprechen und unverträglich sein. Staatliche Moral kann sicher keine Privatmoral sein. Doch wenn sie jede Humanität verhöhnt, kann sie keine demokratische Moral mehr sein.

Ist Moral das Gegenteil von Freiheit, wie die Grünen inzwischen annehmen? Dann wäre ein gesetzesgehorsames Leben eine unfreie Marter. Nur dann bin ich Sklave einer Moral, wenn sie mir mit Gewalt aufgezwungen wird. Religiöse Moral eines allmächtigen Gottes ist immer totalitär.

Eine in Gesetzesform gegossene Moral freier Demokraten kann niemals unfrei sein. Sinnvolle moralische Regeln ermöglichen erst den Raum der Freiheit. Gesetzlose Anarchie wäre ein chaotisches Reich der Unfreiheit, in dem die Gewaltigen und Mächtigen über die Schwachen bestimmen.

Die Griechen sprachen vom Naturrecht der Starken, dem sie das Naturrecht der Schwachen gegenüber stellten. Erst, wenn rohe Gewalt durch Gesetze domestiziert wird, können die Menschen aufatmen und sich in verlässlicher Freiheit bewegen.

Recht ist nichts anderes als kodifizierte Moral. Wenn die Grünen ökologisch sinnvolle Gesetze vorschlagen, etablieren sie keine totalitären Strukturen. Ein demokratisches Gesetz ist das Gegenteil einer faschistischen Despotie. Der sanfte Zwang eines demokratischen Gesetzes ist niemals die Peitsche eines Diktators. Ja, es gibt gar keinen Zwang, wenn der Einzelne durch Vernunft dem Gesetz zustimmt. Damit stimmt er sich selbst zu und unterwirft sich nicht autoritären Strukturen.

Die Grünen scheinen in einer fast irreparabel desolaten Lage. Von ökologischen Dringlichkeiten und Handlungsnotwendigkeiten hört man von ihnen schon lange nichts mehr. Sie wollen nur noch von der Gesellschaft geliebt werden und verlegen sich immer mehr aufs Geldverdienen und Ankurbeln der Wirtschaft.

Die Stuttgarter Grünen haben das neoliberale Niveau der CDU längst erreicht. Palmer und Kretschmann wollen von Moral nichts mehr wissen. (Gerade eben wurde gemeldet, dass die Grünen – unter Einpeitscher Kretschmann – der menschenfeindlichen Asylpolitik der Großen Koalition zugestimmt haben.)

Je drängender die Fragen der Klimakatastrophe werden, je rigider müssten die Menschen eine naturverträgliche Moral entwickeln. Wer solche Maßnahmen verfemt, will Freiheit als Freiheit zum Untergang.

Wer Apokalypse bekämpfen will, kann gar nicht anders, als privat und politisch auf überlebensfähige Regeln zu setzen. Private und öffentliche Moral dürfen sich nicht widersprechen.

In einem TAZ-Gespräch ist Renate Künast zu keiner stringenten Aussage fähig. Ihr geht’s nur um die Akzeptanz der Wähler und um mögliche Reaktionen ihrer politischen Gegner. Mit populistischer Politik will sie den Einzelnen entmündigen. Die Grünen haben es aufgegeben, vom citoyen einen Beitrag zur Rettung der Natur zu erwarten.

„Die Menschen sollen die Freiheit haben, ein nachhaltiges Leben zu führen. Der Staat muss die Strukturen schaffen, das zu ermöglichen.“

Der Staat muss dem Menschen alles aus dem Wege räumen? Es gibt keinen Staat in einer Demokratie. Es gibt nur Menschen, die selbst über sich bestimmen. Wenn es sinnvolle Verbote gibt – wie das Verbot von DDT: warum kann es keinen Veggie Day geben, der die Zahl der Tiere reduziert, um das Ausmaß der CO2-Emissionen zu minimieren?

Das ganze Elend der Grünen zeigt sich in den folgenden Sätzen Künasts:

„Die Grünen müssen sich fragen: Zu welchen Forderungen sollten wir in Zukunft selbstbewusst stehen? Und wie gehen wir souverän mit Angriffen der Gegenseite um? Wenn wir regulierend in wirtschaftliche Strukturen eingreifen wollen, dann klatschen die Unternehmen natürlich nicht in die Hände und sagen: ist gebongt. Stattdessen löst das oft scharfe Gegenreaktionen aus.“

Künast schielt nur nach der Gunst einer desorientierten Wählerschaft. Wenn rationale Politik nicht mehr den Versuch unternimmt, irrationalen Widerstand durch Argumente zu überwinden, hat sie ihren Bankrott angemeldet.

Politik ist das „starke langsame Bohren harter Bretter mit Leidenschaft und Augenmaß zugleich.“

Von Max Webers Einsicht haben sich die Grünen weltenweit entfernt. Sie wollen die Erde vernaschen, die sie angeblich retten wollen.