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Das politische Gewissen

Hello, Freunde des Gewissens,

Heiden haben kein Gewissen. Wie könnten sie eine Stimme Gottes haben, wenn sie Gott nicht kennen? Das Gewissen soll die Stimme Gottes sein, doch wie könnte es Gottes Imperative überprüfen, wenn es Gottes Lautsprecher sein muss?

SPDler haben viel Gewissen, mehr als CDUler. Diese sind Heuchler, jene aber Täter des Wortes, die das Hören des Wortes nicht mehr nötig haben. Ursprünglich waren Proleten gottlose Horden, weil ihr Vordenker Marx den Unsinn daherredete, mit Feuerbach sei die Kritik der Religion abgeschlossen.

Seltsamerweise ist Religion zum Sein der Moderne geworden. Man braucht kein Bewusstsein des Glaubens mehr, um gläubig zu sein. Es genügt, einer gläubigen Zivilisation anzugehören, um Taten des Glaubens zu vollbringen, ob der Täter das entsprechende Bewusstsein besitzt oder nicht. Insofern ist der Streit zwischen Gottgläubigen und Atheisten ein Streit zwischen Blinden und Sehgestörten.

Wer an Gott glaubt, weiß noch lange nicht, an welchen. Glaubt er an eine numinose höhere Macht? An die göttliche Natur? An den Gott der Vernunft? An Gott als unergründliche Schicksalsmacht? All diese Götter haben mit dem biblischen Gott nichts zu tun.

Was der biblische Gott ist, wissen die meisten nicht. Wie können sie sagen, dass sie einer biblischen Religion angehören? Die Kleriker wissen, dass ihre Schäfchen an alles Mögliche glauben, nur nicht an den offiziellen Gott der Kirchen. Das nehmen sie ungerührt hin, solange

die Schäfchen treu ihre Kirchensteuern zahlen.

In diesem Sinn sind alle Deutschen Gläubige, denn alle bezahlen viele Millionen an die Hirten, ob sie der Kirche angehören oder nicht. In diesem Sinn sind alle Deutschen Täter des Wortes, auch wenn sie jene Worte nicht mehr hören wollen:

„Seid aber Täter des Wortes und nicht bloß Hörer, wodurch ihr euch selbst betrügt. Denn wenn jemand Hörer des Wortes ist und nicht Täter, der gleicht einem Manne, der sein natürliches Aussehen im Spiegel betrachtet. Nachdem er sich betrachtet hat, geht er davon und vergisst alsbald, wie er aussah.“

Nach Jakobus wissen die meisten Zeitgenossen nicht, wie sie aussehen. Ob sie tatsächlich Gläubige sind oder nicht. Danach gäbe es:

a) Christen, die gar keine sind. Sie hören das Wort der Predigt, tun es aber nicht.

b) Es gäbe Nichtchristen, die in Wirklichkeit Christen sind. Sie tun, was sie einst gehört haben, obgleich sie sich weder zur Kirche zählen noch zur Schar der Gläubigen.

c) Es gäbe Moralisten, die sich für Christen halten, weil sie christlichen Glauben fälschlicherweise als Moral betrachten.

d) Es gäbe Amoralisten, die sich als Christen betrachten, weil Glauben und Moralischsein für sie nichts miteinander zu tun haben. Sie halten sich an Luther: Sündige tapfer, wenn du nur glaubst. Nach Luther und Augustin kann der Mensch – ob gläubig oder nicht – nicht moralisch sein.

Der Nichtgläubige – sofern er kantisch oder sokratisch denkt – ist sehr wohl der Meinung, er könne moralisch sein. Seiner Vernunft traut er mehr zu als Gott, der alle Nichtgläubigen zwingen will, seine Erlösung anzunehmen. Ohne Erlösung, ohne Kraft von oben, könne kein Mensch moralisch sein.

e) Es gäbe Christen, die sich wahrhaft bemühen, an die Dogmen und moralischen Regeln der Bibel zu glauben und sie zu verwirklichen. Doch welche moralische Regeln? Das Buch der Bücher ist voller Widersprüche.

Versteht man unter Moral klare Regeln, was man zu tun und zu lassen hat, ist die Bibel kein moralisches Buch. Seine schwarz-weiße Mischmoral ist vollendete Unmoral. Nichts ist in ihm verboten – wenn man nur die rechte Gesinnung mitbringt.

Die Bibel ist nicht nur widersprüchlich, es ist nicht mal klar, wie man die widersprüchlichen Texte verstehen soll. Buchstäblich? Nach eigener Deutung? Nach Deutung durch Theologen, Priester, Schriftgelehrte und solche, die sich als solche ausgeben? Diese Experten müsste ich mir selbst raussuchen – obgleich ich gar nicht in der Lage bin, ihre Kompetenz zu erkennen. Könnte ich sie einschätzen, wäre ich genau so kompetent wie sie, könnte auf sie also auch verzichten.

Alle zehn Jahre erscheint die neueste Modetheologie, die der neuesten Modephilosophie auf dem Fuße folgt. Kaum wurde Ernst Blochs „Das Prinzip Hoffnung“ in Deutschland bekannt, schrieb der protestantische Theologe Jürgen Moltmann seine „Theologie der Hoffnung“.

20 Jahre nach Kriegsende, als die Deutschen sich dem Westen zugewandt hatten, erfanden die fixen Theologen die Menschenrechte ganz frisch und neu aus der Gottebenbildlichkeit des Menschen. Die Gottebenbildlichkeit erwies sich als wahres Wunderhorn. Aus ihr folgern sie bis heute alles, was gut und teuer ist: den Feminismus, die unantastbare Würde, die Ökologie, die ungeteilte Menschheit, den Pazifismus, den Frieden auf Erden und allen Menschen ein Wohlgefallen.

Vor diesen Massenerleuchtungen sahen die deutschen Theologen Gott und Welt diametral anders. Da waren sie glühende Vertreter des Nationalsozialismus, der naturzerstörenden Technik, des Weibes als ein dem Manne untergeordnetes Wesen, des speziellen nationalen Rechts, des heiligen Krieges um Vorherrschaft über die Völker. Inzwischen dürfen Schwule Gemeindepfarrer werden und ihren Partner heiraten. Vor einer Dekade unvorstellbar.

Das Wort Gottes soll unfehlbar sein, gleichzeitig ändert es sich in rasendem Tempo täglich neu. Selbst der zeitlosere Katholizismus neigt immer mehr zur Anpassung an die herrschende Moral.

Bei Günter Jauch saß ein wohlig schnurrender Katholik, der die verschiedenen Päpste mit unverhohlenem Relativismus verteidigte. Benedikt und Franziskus würden auf je eigene Weise ihr päpstliches Amt verkörpern. Das war die Sprengung der allgemein verbindlichen kirchlichen Lehre und niemand bemerkte es. Eigenmächtiger Relativismus ist für Benedikt die Sünde wider den Geist.

Wenn heute ein Mensch erklärt, er sei Christ oder Atheist, hat dieses Bekenntnis die Aussagekraft von Null. Nach einem solchen Geständnis wüssten wir über diesen Menschen keinen Deut mehr als vorher.

Nach Jakobus sind fast alle Zeitgenossen Menschen, die nicht mehr wissen, wie sie aussehen. Aufgrund mangelnder Erkenntnisse malen sie sich ein Selbstbild, das mit ihrer realen Person nichts zu tun haben muss.

Man müsste Fragebögen mit vielen philosophisch-theologischen Erläuterungen ausgeben, um zu erfahren, ob der Gefragte den Unterschied kennt zwischen autonomer Vernunftmoral und heteronomer Gehorsamsmoral. Ob er mit der Bibel vertraut ist und sich in verschiedenen Schriftworten wiedererkennt. Ob er die Religionen und Philosophen der Welt kennt.

Das Ergebnis eines solchen Tests ist voraussehbar. Texte, die von weitem moralisch klingen, würde man selbstverständlich als moralische Wegweisung anerkennen, wie etwa: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Kein ernstzunehmender Deutscher würde dieses Wort als Norm ablehnen, wenngleich mit dem Zusatz, dass man ihr nicht einfach gerecht werden könne. Würde man hingegen Verdammungs- und Verfluchungstexte vorlegen, würden die Befragten sie vehement ablehnen.

Ein erfreuliches Zeichen, dass die Mehrheit der Christen keine biblischen Fanatiker mehr sind. In Augen der Fundamentalisten wären sie überhaupt keine Christen. Wenn Definitionen des christlichen Glaubens beliebig sein können, gibt’s keine Ideologie, die man nicht als christlich anerkennen oder als unchristliche verwerfen dürfte.

Der Slogan des Popperschülers Paul Feyerabend „Anything goes“ – alles ist erlaubt, was von der Polizei nicht verboten ist – wäre das treffliche Erkennungsmerkmal des Erlösungsglaubens. Wenn alles christlich sein kann, ist nichts mehr anti- oder unchristlich. Mit dieser genialen, unendlich dehnbaren Definitionsmethode haben die Christen die ganze Welt erobert und sie der christlichen Ideologie eingemeindet.

Lehrt ein Jesuit japanischen Zen-Buddhismus, war der Zen-Buddhismus schon immer kryptokatholisch und hat nun seine ursprüngliche Heimat wieder gefunden. Kein griechischer Denker, der nicht von vatikanischen Spezialisten unter die Obhut des biblischen Gottes genommen worden wäre.

Vor allem Platon war Vorläufer des Paulus. Weniger in theologischer denn in naturkundlicher Sicht vermittelte Aristoteles dem wissenschaftsfeindlichen Mittelalter den Anhauch empirischer Erkenntnisse, die allerdings durch die kirchliche Lehre des Glaubens, Liebens und Hoffens gekrönt – und zensiert werden mussten.

Ein Kirchenvater verstieg sich zur Ansicht, jeder Mensch sei von Natur aus Christ: anima naturaliter christiana. Jeder Mensch könne von Natur aus Gott erkennen. Weshalb dieser Mensch noch zusätzlicher Offenbarungen bedarf, konnte Tertullian nicht mehr klären, was ziemlich absurd ist. Aufs Glauben des Absurden war Tertullian ohnehin ganz scharf: Ich glaube, weil es absurd ist.

(Albert Camus, wenngleich ein tapferer Gegner aller Heilsgeschichte, zeigt sich dennoch von seinem nordafrikanischen Landsmann geprägt, wenn er das sinnlose Tun des Sisyphos als absurd bezeichnet. Das er jedoch – im Gegensatz zu Tertullian – als glücklich bewertet.)

Mit der Methode des Alles- und Nichtsbedeutens hat das Christentum die Welt nicht nur mit materiellen Waffen, sondern mit Waffen des Geistes erobert. Augustin hat zu diesem geistigen Imperialismus die Erlaubnis gegeben: „Liebe und tue, was du willst.“ Wenn Liebe dabei ist, kannst du alles tun, ein X zu einem U erklären, den Teufel einmal zum Gegner, einmal zum Gehilfen Gottes machen, an Hölle und Himmel glauben oder diese Örtlichkeiten als infantile Mythen lächerlich machen.

Anything goes, alles geht. Die unendliche Leere des Glaubens erlaubt dem Seelenführungspersonal, die Welt nach Belieben abzusegnen oder zu verurteilen. Alles ist gut, weil Kirche und Theologen es so wollen; alles verwerflich und satanisch, wenn es dem Bodenpersonal Gottes nicht in den Kram passt.

Das Christentum ist nicht unfehlbar, weil weißgewandete Oberhirten in schwäbischen oder französischen Autos sich für unfehlbar erklärten. Sondern weil die christliche Lehre durch unendliche Leere und fehlende Abgrenzung nach Belieben ihre Gestalt ändern kann. Nicht unähnlich gewissen Figuren in Hollywoods Traumerzeugnissen, die sich blitzschnell in alles oder in nichts verwandeln können.

Naturzerstörung? Jahrtausendelang eine grundlegende christliche Forderung. Seit dem Aufkommen der Grünen wurde plötzlich eine ökologische Theologie aus der Taufe gehoben, die die Bewahrung der Schöpfung als fundamentale Forderung auf ihre Fahne heftete. Bei amerikanischen Biblizisten ist die deutsche Naturbewahrungstheologie unbekannt. Diese Naturidolisierung halten sie für eine Perversion des Glaubens und für heidnischen Nonsens.

Was ist christlich? Die deutschen Christen waren bislang Pazifisten und lehnten den amerikanischen Interventionismus im Namen des Erlösers ab. Die deutsche Theologie fühlt sich einverstanden mit Aufklärung und Vernunft. Die Vertreter des Bible Belt verabscheuen beides als Erfindungen des Teufels. Die deutsche Theologie betreibt historisch-kritische Arbeit an der Schrift, um deren „weltlichen Leib“ als Werk normaler Menschen zu entlarven. Für ihre amerikanischen Kollegen ist die Bibel ein vollkommenes Werk, direkt aus der Feder des Höchsten.

Was ist das wahre Christentum? Amerikanische Christen fühlen sich durch sichtbaren Reichtum in ihrer Erwählung bestätigt. Deutsche Christen bevorzugen die Armut als verheißungsvollen Weg ins Himmelreich. Wer hat Recht?

In Günter Jauchs gestriger Debatte wurde jeder Ansatz zu einer tiefergehenden Debatte unterbunden. Einen Menschen, der am Boden liegt, solle man nicht noch treten, erbarmte sich die einstige Klosterschülerin Gisela Friedrichsen vom SPIEGEL. Wer liegt am Boden? Der Bischof „mit athletischer Figur und überroten Lippen“ – so Poschardt in der WELT – denkt gar nicht daran, am Boden zu liegen oder zurückzutreten.

Sein Chef Franziskus predigt Armut und glaubt, wenn er sein Bett selber macht oder in der Kantine des Vatikan zu Mittag isst, schon das Armutsideal zu verwirklichen. Mitglieder von Bettelorden in Indien verstehen unter Armut etwas ganz anderes.

Unter asketischer Armut hat der heilige Franz auch den Verzicht auf Macht verstanden. Davon kann beim Vater der Christenheit keine Rede sein. Wie machtpolitisch der Argentinier die ganze Affäre behandelt, hat viel mit klerikalem Machiavellismus, aber nichts mit brüderlichem Erbarmen zu tun.

Franz von Assisi wollte den Menschen in Armut und Ohnmacht begegnen. Dass sein Erlöser am Kreuz das Gegenteil eines armen und machtlosen Mönches war, schien ihm entgangen zu sein. Sinnenverwirrende Askese und wacher Intellekt fördern sich nicht unbedingt.

Interessant die Deutung der neuen päpstlichen Linie aus der Sicht Englischs, des windschnittigen Vatikan-Korrespondenten von BILD: Christen, ihr sollt arm und bedürfnislos leben – die Welt sollt ihr aber nicht retten. Tatsächlich? Sollen Christen den Heiden kein leuchtendes Vorbild sein, um sie zu retten?

Getrennt in Ober- und Untertöne müsste die Botschaft des Franziskus lauten: Christen, seid vorbildlich jesuanisch – doch so vorbildlich nun auch wieder nicht.

Der clevere Finanzbeauftragte des Kölner Bistums gab alles zu – nur um zu sagen, dass alles rechtens sei, wenn die Kirche für ewige Zeiten für die Enteignung ihrer Besitztümer entschädigt wird. Mit welchen Methoden hat die Kirche des Mittelalters diese ungeheueren Schätze zusammengerafft? Keine Frage für den vorbildlichen Katholiken Jauch.

Die bevorstehende Große Koalition wird eher den Teufel tun, als das Finanzierungs- und Raubsystem der Kirche um ein Pipifax zu ändern. Prantl erklärte sich zum unentbehrlichen Stachel im Fleisch der Kirche: „Mich werdet ihr nicht los. Aus der Kirche austreten werde ich nicht; kann ich aus meinem Leben aussteigen?“ Womit er alle Menschen, die die Kirche verlassen, um zu sich zu kommen, zu identitätslosen Gesellen machte.

Wie kann das Gewissen frommer Menschen funktionieren, wenn es die Stimme Gottes sein muss, die alles oder nichts für richtig hält? In der gegenwärtigen Politszenerie erleben wir das vorbildliche Drama: wie kann ich mein Gewissen so zur Unkenntlichkeit herunterdimmen, dass ich am Machterwerb nicht gehindert werde?

Niemand spricht von den Wahlversprechungen der Partei. Vor dem Wahlgang kategorische Gesinnungsethik, nach dem Wahlabend die Choreographie: wie verabschiede ich mein Gewissen, ohne dass die Öffentlichkeit etwas bemerkt?

Natürlich sieht die Öffentlichkeit alle windigen Pirouetten, doch sie sie will nichts mehr sehen. Allmählich sollen wieder gesicherte Verhältnisse eintreten. Das Abwracken des Gewissens war perfekt geplant und klang von Tag zu Tag etwa so:

Unsere Versprechen sind nicht käuflich.

Es gibt keinen Automatismus zur Koalitionsbildung.

Es geht um die Sache, nicht um Posten.

Natürlich wollen wir gestalten („Opposition ist Mist“).

Ich vertraue Merkel, sprach der neue Cheftaktiker Sigmar Gabriel.

Natürlich wollen wir für die SPD das Finanzministerium.

Danach läuteten die Hochzeitsglocken. Über den Brautpreis wird noch geschachert. In Indien wird die Braut verbrannt, wenn ihre Familie nicht die angemessene Mitgift aufbringt. Wir leben in aufgeklärten Zeiten. Bei uns wird nicht die Braut, sondern das Gewissen verbrannt, doch so, dass Wähler und Gewählte einverstanden sind.

Eine sinnvolle Kompromissbildung ist nicht gewissenlos, sofern der Kompromiss nicht mit der eigenen Position verwechselt wird. Vor kurzem war die SPD-Basis noch voller lutherischer Empörung über kompromisslerische Zumutungen, rechtzeitig aber kommt aus der Tiefe des Raumes der bekannte Proletenpatriosmus: im Zweifelsfall für die Obrigkeit.

„Dafür, dass die Große Koalition für manche Sozialdemokraten (vor allem in Nordrhein-Westfalen) noch vor kurzem undenkbar schien, läuft die Diskussion an diesem Sonntag ziemlich glatt. Mit 31 Gegenstimmen und zwei Enthaltungen segnen die 229 Delegierten die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen mit der Union ab. Die SPD schaltet um: Regieren, das finden dieser Tage offenbar immer mehr Genossen, ist eben doch keine ganz schlechte Aussicht.“ (Veit Medick im Spiegel)

Alle Politspiele von Rang in Deutschland sind hochdramatisch inszenierte, wenn auch uniform ablaufende Scheinqualen zwischen gesinnungsethischem Gewissen und verantwortungsethisch gebotener Gewissenlosigkeit.

Bei beiden Partnern geht es um Gestaltung der Politik im Geiste wahren Christentums. Die Exproleten verstehen sich als Täter des Wortes, die keine Kirche mehr nötig haben. Die Christdemokraten hingegen sind – entgegen ihrem Klischee – Täter und Hörer zusammen. Als vorbildliche Christen lassen sie sich von niemandem übertreffen.

Sie lieben Gott und die Welt – und tun, was sie wollen. Da sie die rechte Gesinnung haben, können sie nichts falsch machen.