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Arbeit (VI)

Hello, Freunde der Arbeit (VI),

das Ureuropa der Griechen ist tot, das wahre Europa wurde von Helmut Kohl neu erfunden. Griechenland wird nicht nur materiell ausgebeutet, jetzt wird auch sein historisches Erbe verscherbelt und vernichtet. Der rasierte Ajatolla Kai Diekmann kann Europa nur mit Kohl und Währung in Verbindung bringen.

Eine Frage von Krieg und Frieden und zwar von Frieden in Freiheit – das ist die Europäische Einigung für Helmut Kohl immer gewesen.“

Von den Franzosen Robert Schuman und Jean Monnet scheint der gewaltige BILD-Stratege noch nie gehört zu haben. „Schuman war Ministerpräsident von Frankreich und bereitete als französischer Außenminister den Weg zur Schaffung der Montanunion vor (Schuman-Plan). Später war Schuman Präsident des Europäischen Parlaments. Er gilt zusammen mit Jean Monnet als Gründervater der Europäischen Union.“ (Wiki)

Das moderne Europa ist keine Gemeinschaftsleistung ehemaliger Feinde, die eine enorme Versöhnungsarbeit leisteten, es ist allein auf dem Mist des Riesen Kohl gewachsen. Das sieht Diekmann aus professioneller Distanz:

„Seit dem 28. Januar 2002 ist er mit der Bild-Kolumnistin Katja Kessler verheiratet, wobei der mit Diekmann befreundete Altbundeskanzler Helmut Kohl Trauzeuge war. Am 8. Mai 2008 war Diekmann zusammen mit Leo Kirch wiederum Trauzeuge bei der Hochzeit von Helmut Kohl und Maike Richter.“ (Wiki)

Die Vierte Macht liegt mit der Dritten im Bett. Elitekuscheln ist die vornehmste Tätigkeit der unkenntlich miteinander verklumpten deutschen Eliteklassen. Dann regen sie sich auf über das griechische Fakelaki.

BILD erdreistet sich, das Volk zu sein – und zugleich die Machthaber des Volkes. Sie sind die Hüter des Fahrstuhls. Somit sind sie zu

Popen der Gegenwart geworden, die die Schlüsselgewalt über die Menschen besitzen. Sie heben den Daumen zur Himmelfahrt und senken ihn zum Absturz in die Bedeutungslosigkeit, die noch schlimmer ist als die Qualen eines Berühmten in der Hölle.

Kohl allein hat Europa unter schrecklichen Geburtswehen zur Welt gebracht: „Für Helmut Kohl, der die größte Katastrophe des vergangenen Jahrhunderts am eigenen Leib erfuhr, war der Euro stets und zu allererst ein politisches Projekt.“

Da hatte der Pfälzer wohl seine eigene Situation nicht ganz begriffen, als er von der Gnade der späten Geburt sprach. Kohl erlitt keine namenlose Katastrophe, sondern die Folgen der Verbrechen seiner Eltern. Alle europäischen Grundideen reduziert der terrible simplificateur aus dem Springer-Verlag auf – schieren Mammon. Oder Bimbes, Diridari, Pinkepinke, wie der Hüne zu pfälzern wusste.

„Eine Währung, die die europäische Idee – im Wortsinn – prägt und für gemeinsame Werte steht: Für Frieden und Freiheit, für Demokratie und Rechtsstaat, aber eben auch für Stabilität, Eigenleistung und Solidarität – Letzteres nur dort, wo die eigene Leistung nicht reicht und nicht, wo sie einfach verweigert wird.“

Das ist der absolute Sieg der Quantität über die Qualität. Sag nicht Demokratie, sag Bimbes. Sag nicht Frieden und Freiheit, sag Penunzen. Alles ist quantifizierbar, alles käuflich. Hat Kohl die europäische Zusammengehörigkeit nicht oft genug mit dem Geldbeutel bezahlt, wie die deutsche Presse selbstgefällig in Umlauf setzte? Warum nicht mit Verhandlungsgeschick und Argumenten, mit friedenstiftender Leidenschaft? Waren die Nachbarn nur durch Fakelaki bestechbar?

Oh, mit welch bestechlichen Verbündeten hat uns das ungnädige Schicksal bestraft! Schon von Anfang an ruhte Europa auf der Grundlage des mühsam erarbeiteten deutschen Geldes. Schon wieder waren es die Deutschen, die Europa aus der Taufe heben mussten. Gerade hatten sie einen Versuch in den Sand gesetzt, um das absteigende Abendland vor der jüdischen Bazillengefahr zu retten. Die deutsche Herrenrasse wollte Europa wieder Weltgeltung verschaffen – durch einen typisch deutschen Liebesakt: wir töten, was wir lieben.

Okay, geht’s nicht mit Gewalt, so geht’s mit einem kleinen Wunder? Einem Wirtschaftswunder? Unter einem Wunder machen sie es nicht. Das war das Wunder, dass ihr mich getroffen habt, dass ich euch getroffen habe, hatte ein nicht unbekannter Herr seinen deutschen Fans entgegen gerufen. Die deutsche Geschichte, eine Abfolge von Auferstehungs-Wundern.

Warum jammerten die Deutschen bis vor kurzem als nationale Freizeitbeschäftigung? Seit Varoufakis übrigens jammern sie nicht mehr, jetzt höhnen und ätzen sie wieder. Wunder ist für sie Normalität. Alles knapp unterhalb eines Wunders ist für sie kaum erträglich. Sie jammern, wenn sie nicht siegen. Jetzt ist wieder Siegerzeit angebrochen. Jetzt wird mit badensischem Altmännercharme alles niedergemacht, was keine deutschen Tugenden sind.

An die Regeln halten, neuhellenische Leistungsverweigerer! Deutsche Arbeit ist Leistung. Arbeiten kann jeder, doch nur Deutsche bringen Leistung. Der FDP-Spruch heißt nicht: Arbeit muss sich wieder lohnen. Sondern Leistung.

Deutsche Arbeit ist Erwerbsarbeit. Wer richtig arbeitet, der leistet und erwirbt auch. Frauenarbeit als Kindererziehung, Pflege von Kranken und Schwachen? Weiberkram! Arbeit ist, was ich der Natur mit List und Gewalt abgerungen und in ein Ding verwandelt habe, das ich auf dem Markt verkaufen kann.

Was nicht bedeutet, dass der Markt für gerechte Preise sorgt. Der Markt ist eine exzentrische Diva, die sich erbarmt, wessen sie sich erbarmt und verwirft, was sie verwirft. Oh Mensch, wer bist du, dass du mit dem Markt rechten willst? Oder hat der Markt nicht die Macht, aus der nämlichen Masse das eine Gefäß zur Ehre, das andere zur Unehre zu machen?

Appelle an Vernunft und Gerechtigkeit sind lächerlich im Reich der oeconomia divina. Glück muss man haben. Das hat die FDP den Deutschen verschwiegen, als sie ihnen den Bären aufband: Leistung würde sich wieder lohnen. Ihr Herr und Meister Hayek hätte diese Gerechtigkeitsfarce in der Luft zerrissen. Ein weiterer Grund, um den Namen des Österreichers nie mehr zu erwähnen. In der deutschen Wirtschaft herrschen keine Willkür-Herren, sondern Regeln der Ewigkeit. Von Menschen nicht erschaffen, von Menschen nicht zu ändern.

Europa ist ein Geschöpf Deutschlands. In diesem Walhall haben wuschelköpfige Leistungsverweigerer aus hedonistischen Staaten nichts zu suchen. Griechen sind der heiligen Hallen nicht würdig. Griechen raus aus dem Tempel. Hat der deutsche Messias nicht auch die unwürdigen Händler aus dem Tempel gejagt? Mit seinem heiligen Zorn hätte Diekmann noch vor kurzem geschrieben: Juden raus. Die arbeitsscheuen Lüstlinge verschmutzen deutsches Gelände. Oh nein, heute würde er sich das verbitten. BILD soll das Gegenteil eines bornierten Antisemitismus sein. Nur seltsam, dass nach Urregeln deutscher Dialektik eine These ins Gegenteil umzukippen pflegt. Werden die Ähnlichkeiten der gehässigen Klischeeformeln doch von mal zu mal stupender.

Diese Griechen säen Zwietracht unter den völkisch geeinten Europäern. Sie wollen der reinen deutschen Mutter an die Wäsche. Den Niedergang Europas haben sie allein zu verantworten. Nicht die anderen Staaten, die sich auf keine gemeinsame Wirtschaftsordnung einigen können. Die in ihre Satzungen viel Solidarität hineinschrieben, aber im Kleingedruckten Solidarität zur Ursünde erklärten – übrigens in der Ära des überzeugten Europäers Kohl.

Alle Sünden der europäischen Eliten werden jenem Volk in die Schuhe geschoben, das erst kürzlich der ehrenwerten Gesellschaft beigetreten ist. Und wer hat den griechischen Beitrittsbetrug professionell durchgeführt? War es nicht Goldmann & Sachs, die mächtigste Bank der Welt und führende Finanzkraft von Silicon Valley, das von Diekmann über alles verehrt wird?

„Das Vertrauen der Menschen in Europa ist so tief gesunken wie seit Gründung der Europäischen Union nicht mehr. Schlimmer noch: Die alten Gespenster, die wir für immer überwunden glaubten, sind wieder da. Das ist das furchtbarste Ergebnis dieser Politik.“

Welche alten Gespenster? Sind Griechen Faschisten? Wollten sie ihre Demokratie abschaffen – wie der Ungar Orban, der von keinem Schäuble gemaßregelt wird? Verstöße gegen demokratische Grundregeln – da wird niemand in Brüssel nervös. Aber der Versuch, eine monströse Wirtschaft zu humanisieren, das gilt als Majestätsbeleidigung.

Diekmann faselt im BILD-Suff: viel Pathos, doch keiner weiß, worum es geht. Es geht vor allem gegen BILD selbst. Diese Sünde darf nie vergeben werden. BILD ist zum Drachen geworden, der den goldenen Schatz im Innersten des Tempels hüten darf. Wer den Schatz der Nibelungen verhöhnt, der muss von Hagen-von-Schäuble erledigt werden. Was Schäuble nicht schafft, erledigt BILD.

Was, unsere ehrbare schutzlose Mutter greifen sie an? Unseren gebrechlichen alten Vater? Diekmann, der Rächer der Witwen und Waisen, der Arbeitsamen und Regelrechten. Deutschland ist zum Land der Tugendhaften geworden. Wer ihre Tugendregeln missachtet, der ist ein vaterlands-, pardon, ein eurovergessener Geselle und fliegt raus. Wie ist der Lieblingsslogan der BILD-Giftzwerge? Schluss mit …! Schluss mit den Griechen. Sie haben unsere unendliche Geduld nicht verdient.

Nach dem jämmerlichen Untergang des Heiligen römischen Reiches deutscher Nation ist die jetzige Gründung Europas aus dem Geist der Deutschen bereits der dritte Versuch. Der zweite stammte von Hitler, der erste von christlichen Romantikern. Novalis hatte eine kleine Schrift mit großen Folgen verfasst: Die Christenheit oder Europa. Europa muss endlich christlich werden und sich von den letzten altgriechischen Besudelungen reinigen.

Brauchen wir heute noch eine Legitimation durchs Volk, wo wir doch eine durch die Währung haben? Die Legitimation des Politikers, sagt Schäuble, kommt aus seinem – Amt. Hört, hört, sein Parteigenosse Lammert wollte das demokratische Gedöns auch schon gesund schrumpfen. Schäuble, König von Europa, ist zurückgekehrt zum preußischen Amtsverständnis. Wem Gott ein Amt gibt, dem gibt er auch Verstand. Es gibt kein Amt, das nicht von Gott wäre. Das Europa der Romantiker war eine Absage an alle Reformen der Französischen Revolution.

Warum gibt es zu Schäuble & Merkel keine Alternativen? Weil das deutsche Volk sie über die Schwelle der ordinären Wahlabhängigen erhoben hat. Es ist wie in einer echten deutschen Monarchie, in der der Monarch ein geliebter Sohn des Himmels ist. „Das ist vielmehr das Unterscheidende der Monarchie, dass sie auf dem Glauben an einen höhergeborenen Menschen, auf der Annahme eines Idealmenschen beruht. Der König ist ein zum irdischen Fatum erhöhter Mensch.“ (Rudolf Haym) Merkel und Schäuble sind zu unverzichtbaren Wesen höherer Ordnung geworden.

Deutschland ist zum neuen Kanaan geworden, zum heiligen Land göttlichen Wohlstands. Heike Göbel formuliert in unübertrefflichem Stolz in der FAZ:

„Die ohnehin schon günstige Steuerschätzung für dieses Jahr wird wohl noch übertroffen. Das Land, in dem Milch und Honig fließen, heißt Deutschland. Niedrigzins und Niedrigölpreis beflügeln die Gewinne, die Beschäftigung wächst, die Bürger kaufen ein.“

Und Herfried Münkler lässt nicht mehr den geringsten Zweifel an der neuen europäischen Führungsmacht. Und die heißt – Deutschland. „Wir sind der Hegemon“, hat er seinen Triumphartikel überschrieben. Hegemon „bedeutete im antiken Griechenland allgemein Führer.“ (Wiki)

Wie apart, dass wir uns mit einem griechischen Begriff wieder Führer nennen. Deutschland ist zum Führer Europas geworden. Es wird Zeit, dass wir unsere altbackenen Führungsskrupel – weshalb nochmal? – sausen lassen. Wer in einem Land leben darf, in dem Milch und Honig fließen, der muss von Gott persönlich auserwählt sein:

„Es ist nicht verwunderlich, dass sich die deutsche Politik, solange es eben nur ging, um die Übernahme dieser Rolle herumgedrückt hat. Es hat dazu mehrfacher Aufforderungen von außen bedurft, bis sich schließlich, zumindest in der politischen Klasse, die Einsicht durchgesetzt hat, dass die Bundesrepublik die ihr faktisch längst zugefallene Rolle auch annehmen und bewusst spielen muss, um ihr gerecht werden zu können und darin nicht zu versagen. Will man es dramatisch formulieren: Scheitert Deutschland an den Aufgaben der europäischen Zentralmacht, dann scheitert Europa.“ (Herfried Münkler in FAZ.NET)

Münkler, Meister der Asymmetrie, weiß, dass Führungsprozesse nicht symmetrisch sein können. Das Alphatier senkt das bullige Haupt und führt die Herde zum Sieg über alle Konkurrenten.

Was befähigt uns, die unbestrittenen Führer Europas zu sein? Nicht nur die besseren Leistungen oder das protestantische Arbeitsethos. Der Deutsche ist auch politisch der verständigste geworden. Gegen populistische Heilsversprechungen ist er immun geworden. Linke Systemveränderer und sonstige antikapitalistischen Abenteurer haben unter Merkel & Schäuble keine Chancen:

„Es sind nämlich nicht nur die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit Deutschlands, seine im Vergleich zu den nächstgrößten Staaten höhere Bevölkerungszahl und der Umstand, dass es in der Summe am stärksten von der europäischen Einigung profitiert hat, die der Bundesrepublik die Position der europäischen Zentralmacht aufgenötigt haben, sondern ebenso auch die keineswegs selbstverständliche Tatsache, dass die deutsche Wahlbevölkerung im Vergleich mit den anderen europäischen Staaten in den letzten Jahren die stärkste Resistenz gegenüber den Versprechungen populistischer Parteien aufgewiesen hat. Das ist die Voraussetzung dafür, die Aufgaben der europäischen Zentralmacht verantwortlich bearbeiten zu können.“ (Münkler)

Doch wie, ist das ganze deutsche Wirtschaftswunder nicht eine einzige populistische Phantasmagorie, um von den wirklichen Problemen der Welt abzulenken? Als da sind die grassierenden Umweltprobleme, die Verelendung riesiger Bevölkerungsmassen, die wachsende Kriegsbereitschaft? Die Flüchtlingsströme, die man uns drohend präsentiert, als wollten sie uns überschwemmen? Dabei werden wir an ihnen verdienen.

Bis vor wenigen Wochen noch jammerten die Ökonomen, wir seien ein schrumpfendes Volk, die Innenstädte würden ausbluten, es gebe nicht genügend Nachwuchskräfte, um unsere Exportwalze anzuheizen.

Wie ist es in Wirklichkeit? Wir werden, so Ulrike Herrmann in der TAZ, von gut ausgebildeten, arbeitswilligen und überaus dankbaren Flüchtlingen profitieren. Die Fremden sind ein Geschenk Gottes. Ein gnadenhafter Ersatz für zeugungsunwillige und ausgebrannte InländerInnen. Gott lässt die Deutschen nicht im Stich.

„In Deutschland haben 16 Millionen Bürger einen „Migrationshintergrund“. Kosten sind nicht entstanden, im Gegenteil. Die Bertelsmann-Stiftung hat eine Studie veröffentlicht, die sich nur mit den Einwohnern mit Ausländerstatus befasste: Pro Kopf und Jahr zahlen sie 3.300 Euro mehr an Steuern und Sozialbeiträgen, als sie selbst vom Staat erhalten. Für Panik gibt es also keinen Grund. Stattdessen sollten die Flüchtlinge so schnell wie möglich integriert werden. Das lohnt sich. Für alle.“

Die westliche Arbeitsreligion war anderen Kulturen wesensfremd – bevor sie den Arbeitszwang selbst übernehmen mussten, um von den Produktionswalzen des Westens nicht überrollt zu werden. Früher arbeiteten sie, um zu leben. Heute verliert sich der Duft des Lebens auf dem ganzen Planeten. Das volle, überfließende Leben ist im christlichen Westen fast spurlos verschwunden.

Wer sich seines Lebens nicht mehr freuen kann, muss sich in Arbeit stürzen und Produkte kaufen, die er froh ist, bald wieder los zu werden. Endliche Bedürfnisse wurden in unendliche transformiert, die wiederum nach unendlichen Produkten gieren. Ora et labora ist kein Pendelschlag des europäischen Lebens. Beten und Arbeiten ist dasselbe. Nur betend kann man richtig arbeiten, nur arbeitend kann man richtig beten. „All ihr Gläubigen nun sollt an jedem Tag und zu jeder Zeit fleißig bei eurer Arbeit sein. Ein Fauler nämlich kann kein Gläubiger werden. Arbeite mit deinen Händen zur Erlösung von Sünden.“

Das klingt weit weg und beschreibt doch immer deutlicher die gegenwärtigen Arbeitszwänge. Immer mehr unbezahlte Überstunden leisten die Arbeitnehmer, schenken sie ihren Arbeitgebern und wundern sich, dass diese immer reicher, sie selbst immer ärmer werden. Väter flüchten immer mehr in hirnlose Arbeit, weil sie es nicht ertragen, ihren Kindern zu erklären, warum sie ihnen durch Erwerbs- und Arbeitswut alle zukünftigen Lebenschancen nehmen. Nun sollen die Mütter folgen.

Es ist eine riesige Selbstverblendung, genialische Maschinen würden eines Tages den Menschen ermöglichen, ihre Malocherzeiten zu reduzieren und abzuschaffen. Je mehr die Menschheit sich in die Tasche lügt, dass die Pathologisierung ihres Lebens ein Fortschritt sein soll, je mehr wird sie das eigene Leben ruinieren müssen.

Durch ruheloses Arbeiten ist Deutschland wieder mächtig geworden. Doch Europa braucht keinen arbeitswütigen Hegemon. Fast alle europäischen Nationen sind uns in Lebenskunst und Daseinsfreude überlegen. Sollten wir nicht endlich unsere arrogante Disziplinierungsrolle ablegen und von unseren europäischen Nachbarn lernen, was das freudigere Leben sei?

Fortsetzung folgt.