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Arbeit (V)

Hello, Freunde der Arbeit (V),

unsichtbar und unerkennbar gleitet sie durch die deutsche Geschichte. Wenn Clement sie nicht verbieten kann, wird sie den Deutschen noch lange erhalten bleiben. Eine mythische Tarnkappe benötigt sie nicht, um sich medialen Zugriffen zu entwinden. Ihre Raffinesse ist ihre Offenheit, durch Kenntlichkeit macht sie sich unkenntlich: aus ihrem Glauben macht sie kein Geheimnis. Eben das ist ihr Geheimnis.

Politik aus Glauben? Christliche Politik im christlichen Abendland? Da erstarren alle professionellen Beobachter zu Salzsäulen. Christentum ist für Tagesschreiber Moral de Luxe und Politik kann mit Moral nichts zu tun haben. Von christlicher Politik haben sie noch nie gehört. Was war Christentum?

Wenn Merkel günstige Schlagzeilen benötigt, macht sie sich aus dem Staub und beehrt die Welt mit ihrer kalmierenden Mutti-Aura. Auch die Welt braucht Mutti. Ja, am deutschen Muttiwesen soll die Welt genesen. Mutti ist der beste deutsche Exportfaktor. (Aus Badinters Philippika gegen die deutsche Mutter sprach nur gallische Eifersucht, weil Franzosen mit phallischen de Gaulle-Imitatoren vorlieb nehmen müssen.)

Warum gerade Brasilien? Weil es als leitende Wirtschaftsmacht Südamerikas dieselben Werte vertritt wie die europäische Wirtschaftsmacht. Geht es um Werte? Wo bleiben die Interessen? Hat Angela ihre Interessen etwa zu Mutti-Werten aufgemerkelt, pardon, aufgemendelt?

Schon wieder liegen die deutschen Widerspiegler entwaffnet auf der Matte. Längst langweilt es Mutti, ihre phänomenal kritischen Hof-BefragerInnen aufs Eis zu führen. So voraussehbar sind die Kaffeeplausch-Sätze der Öffentlich-Rechtlichen, die vorauseilend auf dem Teppich liegen, wenn Mutti ihnen huldreich die Hand zum „Sommer-Interview“ reicht.

Wenn Europa auf christlichen Werten „ruht“, wie könnte es

politische Interessen entwickeln, ohne amoralisch zu sein? Wenn es nur Interessen hätte, woher käme der Anspruch hochgestochener Moral?

Merkel war noch nie in einem Flüchtlingsheim. Wenn die Zeit erfüllet ward, wird sie – umgeben von Kamerakohorten und BILD-Prätorianern – das vorzeigbarste Heim beehren, den Kindern übers Haupt streicheln, die Mütter beruhigen, den Vätern Arbeitsplätze bringen. Das leidige Flüchtlingsthema hat sie dann schon zur Hälfte im Alleingang gelöst.

Nein, eine rationale Politik mit präventiver Gefahrenabwehr, zügiger Problemlösung und frischer Debattenkultur: das kommt der Königin der Herzen nicht in die Tüte.

Schon vor Jahrzehnten nahm der BBC-Film „Der Marsch“ die Flüchtlingsproblematik in präziser Vorstellungskraft vorweg.

Selbst solche Vorlaufzeiten genügen heute nicht. Auf aktuelle Katastrophenwarnungen reagiert kein Politiker. Von Wirtschaftlern gar nicht zu reden. In den letzten Tagen wurde die Menschheit vor Wasserknappheit gewarnt. Gab‘s die kleinste Reaktion aus Berlin? Dort kennt man nur Wirtschaftswettbewerb-Probleme. Alles andere fällt unter den Tisch.

Der christliche Westen betreibt keine Politik des Problemlösens. Sondern eine der Aufsummierung von Problemen zu einem babylonischen Turm, sodass kein Mensch mehr durchblicken und nur Gott vom Himmel herniederfahren kann, um die Chose selbst in die Hand zu nehmen – indem er die Menschen auseinander dividiert und in alle Winde vertreibt.

Probleme werden von Menschen gemacht, ergo können sie nicht überkomplex sein. Es sei, man lässt sie übereinander türmen, wie der romantische Maler Caspar David Friedrich arktische Eisschollen übereinander stapelte, um das gebrechliche Schiffchen der Menschheit dem Mitleid der Betrachter zu empfehlen und der Hilfe von Oben auszuliefern.

Das ist kein ungewolltes Ergebnis der modernen Problem-Verwirr-und-Vervielfältigungs-Methode. Das ist gewollte Himmels-Pädagogik, um den Menschen vor Augen zu führen, dass sie evolutionäre Rohrkrepierer vom Dienst sind.

Problemlösen als denkerische oder praktische Tat ist von gestern. Popper war der letzte, der seine Leidenschaft fürs Problemlösen bekannte. Weshalb man ihn vergessen und begraben hat.

Literaten und Edelschreiber haben mit der Realität nichts am Hut. Wenn Kommentatoren schwierige Probleme sanft beklagen, endet ihr Resümee oft mit dem Wörtchen „Schade“. Griechenland säuft ab? Schade. Flüchtlinge versinken zu Hunderten in den Fluten? Schade. Die Klimakatastrophe rücken immer näher? Schade. Kritische Attacken, um Probleme bewusster zu machen oder gar einer Lösung zuzuführen, sind in keiner Agenda der Moderne vorgesehen.

Nur Futuro-Faschisten dürfen alle Probleme der Zukunft auf Knopfdruck lösen. Ewiges Wachstum, Unsterblichkeit, lebenslange Gesundheit? Erledigen Silicon Valley-Genies vor der Frühstückspause.

Problemlösen und Arbeiten hängen unauflöslich zusammen. Können Probleme grundsätzlich nicht gelöst werden, dehnt sich die Maloche ins Unendliche. Arbeit hat keinen rationalen Sinn mehr, sie wird zur lebenslangen Beschäftigungstherapie. Die Meute muss ununterbrochen beschäftigt werden, damit sie keine aufrührerischen Ideen entwickelt. Ausruhen ist im Schöpfungsplan, der sich täglich neu erfindet, nicht mehr vorgesehen. Arbeiten ist zum Stumpfsinn geworden, zum Problemlösen nicht geeignet.

Arbeitsteilung, von Adam Smith anfänglich gerühmt, wird von ihm an anderer Stelle als System des Stumpfsinns angegriffen:

„Mit fortschreitender Arbeitsteilung wird die Tätigkeit der überwiegenden Mehrheit derjenigen, die von ihrer Arbeit leben, also der Masse des Volkes, nach und nach auf einige wenige Arbeitsgänge eingeengt, oftmals nur auf einen oder zwei. Nun formt aber die Alltagsbeschäftigung ganz zwangsläufig das Verständnis der meisten Menschen. Jemand, der tagtäglich nur wenige einfache Handgriffe ausführt, seine ganze Aufmerksamkeit auf den 17. Teil einer Nadel oder den 80. Teil eines Knopfes konzentriert, … verlernt, seinen Verstand zu gebrauchen. Er wird stumpfsinnig und einfältig wie ein menschliches Wesen nur eben werden kann. Solch geistlose Tätigkeit beraubt ihn nicht nur der Fähigkeit, Gefallen an einer vernünftigen Unterhaltung zu finden oder sich daran zu beteiligen, sie stumpft ihn auch gegenüber differenzierteren Empfindungen wie Selbstlosigkeit, Großmut oder Güte ab, so daß er auch vielen Dingen gegenüber, selbst jenen des täglichen Lebens, seine gesunde Urteilsfähigkeit verliert.“ „Ein solch monotones Dasein erstickt allen Unternehmungsgeist“.

Die Selbstkritik von Smith wird selten zitiert. Sein Lob der zerstückelten Stecknadelproduktion hingegen ständig gerühmt. Zu Unrecht. Die Kritik des Schotten ist bis heute eine Bankrotterklärung der kapitalistischen Moderne. Dass sie dennoch die Welt überwunden hat, kann nur bedeuten: das ist von den Systemerfindern gewollt. Zu welchem Zweck? Um die Malocher zu zermürben, sie stumpfsinnig und einfältig zu machen.

Wer noch einmal die naseweise Frage stellt, warum eine souveräne Gesellschaft sich alle Unverschämtheiten von Oben gefallen lässt, hat nur den Lobredner des Kapitalismus zur Kenntnis genommen, aber nicht Adam Smith, den scharfen Selbstkritiker.

(Lammerts neuer Vorschlag zur „Reduzierung“ der politischen Apathie geht in dieselbe Richtung. Man solle die Wahlen reduzieren, dann würde die Menge motivierter zur Wahlurne gehen. Wie wär‘s mit Abschaffen der Demokratie? Dann gäb‘s überhaupt keine demokratischen Übermüdungserscheinungen mehr.)

Warum muss die Mehrheit immer mehr schuften und malochen, obgleich der Maschinenbonus ins Unendliche wächst? Weil sie unmündig, saft- und kraflos werden soll. Hayek hält nichts von der Vernunft des Menschen. Es gibt kein wirksameres Gegengift gegen selbständiges Denken als neoliberale Gehirnwäsche durch ewig expandierende Maloche.

Warum soll Wirtschaft ins Unendliche wachsen? Damit die Abhängigen unendlich klein, unselbständig und verfügungsbereit werden. Verfügbarkeit rund um die Uhr macht grenzenlos verfügbare Charaktere. Freie Zeit wäre Muße-Zeit. Muße ist die Mutter der Philosophie und der undelegierbaren Verantwortung. Solange die demokratischen Massen noch einen einzigen Ton elementarer Lust von sich geben, zeigt die Burn-out-Maloche noch erhebliche Mängel.

Wer über Zeit und Muße verfügt, kann seine Menschenrechte hüten und bewahren. Die UN-Menschenrechte hält Hayek für eine Bedrohung der „klassischen Freiheitstradition“:

„Nachdrücklich wendet Hayek sich gegen die sozialen Grundrechte der UN-Charta. Die Absurdität und Unerfüllbarkeit sozialer Rechte im Sinne eines Anspruchs auf Freiheit von materieller Not zeige sich, so Hayek, an universellen Grund- und Menschenrechten, die dem Landarbeiter, dem Eskimo und vermutlich auch dem Yeti regelmäßigen bezahlten Urlaub zusichern wollen. Mit scharfen Argumenten geißelt er die UNO-Menschenrechtsdeklaration als einen manifesten Ausdruck platonisch-totalitären Gedankenguts, der mit der klassischen Freiheitstradition nicht nur nichts gemeinsam hat, sondern dieser auch noch gefährlich wird.“ (H. J. Hennecke, „Friedrich von Hayek“)

Die Faschismuskritik seines Freundes Popper an Platons Utopie verkehrt Hayek skrupellos ins Gegenteil. Die moderne Demokratie der realisierten Menschenrechte sei totalitärer als die Zwangsbeglückung des platonischen Zukunftsstaates.

Zu unseren Grundrechten gehört eine ausreichende Zeit der Nichtgängelung durch ökonomische und staatliche Organisationen. Je weniger der Mensch verdient, je länger ist er gezwungen, seine freie Zeit zu verkaufen. Je weniger Muße steht ihm zur Verfügung, seinen Pflichten als Demokrat zu folgen. Also müssen die Abhängigen immer weniger verdienen, um ihre ganze Lebenszeit in besinnungslose Maloche zu transformieren. Perikles musste in Athen Tagesdiäten einführen, um auch Bauern und Tagelöhnern die Ausübung der vielfältigen Polis-Pflichten zu ermöglichen.

Im Kita-Streit fällt niemals der Begriff der demokratischen Betätigung. Weder der Mann, noch die Frau sollen sich dem Gemeinwohl verschreiben. Es geht nur um die Verträglichkeit von schrumpfender Privatsphäre mit dem molochartig expandierenden Arbeitsmarkt.

Das demokratische Moment verschwindet aus der Demokratie. Kein Mensch soll Zeit haben, sich für seinen Nächsten und seine Republik einzusetzen. Er muss seine Ehre als ferngesteuerter Egoismusroboter verteidigen, der nur seine Interessen kennt und alle anderen Interessen staatlichen Organen überlassen soll.

Noch nie war der lutherisch-calvinistische Obrigkeitsstaat so obrigkeitlich – ohne büttelhaft auftreten zu müssen – als die Diktatur des unbegrenzten Profits. Jetzt soll auch die Frau den unsichtbaren Klauen des gewinnträchtigen Leviathan ausgeliefert werden. Dass immer weniger Kinder geboren werden, ist gewollt. Die Zeit natürlichen Kinderzeugens ist vorbei. Demnächst zeugen Roboter sich selbst. Dann ist der Traum der frauen- und kinderfeindlichen Maschinen-Schöpfer realisiert.

Die Formel „Arbeit macht frei“ wurde von NS-Schergen nicht erfunden. Sie entspricht dem lutherischen Arbeitsethos:

„Das ist immer das Kennzeichen eines Löhners, daß er seiner Arbeit gern ein Ende sähe. Aber einen wahren Liebhaber, den verdrießt weder Arbeit, Zeit noch Mühsal.“

„Die Arbeit sollst du tun, aber nicht dich darauf verlassen, was du ausrichtest, als hättest du es selbst zuwege gebracht.“ „Gott sorgt, aber wir sollen arbeiten.“ (Luther)

Im Christentum ist Arbeit aus einem Mittel zur Lebenserhaltung zum religiösen Selbstzweck oder zum Gottesdienst verkommen. Wer arbeitet, sündigt nicht. Wer arbeitet, kauft seine Zeit aus. Der schlägt seine kurze Lebenszeit nicht mit Lust und Freude tot. Zeit ist Geld. Je mehr der Mensch seine Zeit der Arbeit widmet, je besser ist er für die unerbittliche Konkurrenz gegen seinen Nächsten gewappnet. Zeitmanagement ist egoistische Selbstertüchtigung im Kampf ums Dasein.

Wer ohnehin keine Chancen hat, den Paternoster nach oben zu betreten, sollte mit freier Zeit keinen Unfug anstellen. Der beste Sklave des Systems sollte nicht durch polizeilichen Zwang, sondern durch Ermüdung und Erschöpfung an die Kette gelegt werden.

Über 200 Jahre nach Kants „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen“ hat der westliche Kapitalismus die Urforderung der Aufklärung mit der Wurzel ausgerissen. Was ewige Arbeit nicht vollbringt, schafft der komplementäre Begleitschutz des kapitalistischen Systems: die allgegenwärtig berieselnde Brot-und-Spiele-Welt der TV-Anstalten.

Die Öffentlich-Rechtlichen müssten längst wegen Bruchs ihrer Verfassungspflicht: die Menschen zu bilden und aufzuklären, verklagt werden. Es gibt keine einzige sinnvolle oder kritische Sendung, solange die Menschen noch die Augen offen haben. Kritik ist von Programmdirektoren zum Quotenkiller erklärt worden. Obgleich sie von der Gemeinschaft finanziert werden, damit sie sich von Quoten unabhängig machen. Gibt’s Fußball oder Übertragungen gedopter Spiele, gibt’s kein Halten mehr. Die Anstalten lassen sich ihr Programm von macht- und geldgierigen Sportfunktionären diktieren.

Der Mensch soll nicht zu sich kommen. Der Malocher, der Konsument, der Medienbenutzer: der Mensch, der sich verfehlen soll, hat seine demokratische Kompetenz verloren. Als Vater, Mutter, Bürger, Nachbar oder Mitglied der Menschheit.

Das Urchristentum warnte die Gläubigen vor dem Selberdenken. Der Gebrauch der irdischen Vernunft sei gefährlich. Gottes Weisheit warnte vor der Torheit der Welt, sie führe in die Irre, in die Blasphemie irdischer Selbstgewissheit. Hütet euch vor der Philosophie:

„Sehet zu, daß euch niemand beraube durch die Philosophie und lose Verführung nach der Menschen Lehre und nach der Welt Satzungen, und nicht nach Christo. So ihr denn nun abgestorben seid mit Christo den Satzungen der Welt, was lasset ihr euch denn fangen mit Satzungen, als lebetet ihr noch in der Welt?“

Ein Christ lebt nicht mehr in dieser Welt, er hat sie hinter sich gelassen. Schon hier lebt er vorschauend im Garten Eden. Um allen Freuden der Welt abzusterben, gehört an erster Stelle das sinnenfeindliche und denk-tötende Malochen. Arbeiten ist Selbstgeisseln, asketisches Absterben der Welt.

Diese rohen Glaubensforderungen sind heute zu „natürlichen“ Bestandteilen des Arbeits- und Wirtschaftssystems geworden. Moralische Forderungen wurden überflüssig. Die Furcht- und Schreckensdrohungen der klerikalen Predigt verwandelten sich in naturwissenschaftlich auftretende Gesetze der Welt. Wer sich der Realität verweigert, bestraft sich selbst.

Gott ist zum System geworden. Himmel und Hölle werden immer mehr zur empirischen Wirklichkeit der neoliberalen Transformation des Glaubens in ein stahlhartes Gebäude.

Merkel ist zur idealen Dompteurin des religiösen Systems geworden. Sie vertraut den Mechanismen des automatischen Drills zur Selbstausbeutung. Wozu viele Worte verlieren? Wozu viel predigen? Verkürzt die Löhne, diszipliniert die trägen Griechen, haltet euch streng an die egoistischen Reglements der Euro-Verträge. Keinen Beistand, keine Solidarität im Ökonomischen, auch wenn der Geist Europas in Sonntagsreden von Solidarität überschwappt.

Warum kümmert sie sich nicht beizeiten um die herankommenden Probleme? Sie macht es wie ihr himmlischer Vater, der seine Geschöpfe erst mal voll in den Schlamassel geraten lässt – bis er gnädig auftaucht und seinen Möchtegernen unter die Nase reibt: Ah, seht ihr, so selbständig seid ihr. Große Klappe und nichts dahinter. Wenn‘s hart auf hart kommt, muss der alte Vater wieder her. Die Hilfsbedürftigen müssen erst schreien vor Not, dann kommt die Magd Gottes um die Ecke gebogen. Nicht, um Probleme zu lösen, sondern um die Menschen von allen Problemen zu erlösen. Gott und Angela wollen gebraucht werden und ihre unvergleichliche Allmacht unter Beweis stellen.

„Und da sich das Volk ungeduldig machte, gefiel es übel vor den Ohren des HERRN. Und als es der HERR hörte, ergrimmte sein Zorn, und zündete das Feuer des HERRN unter ihnen an; das verzehrte die äußersten Lager. Da schrie das Volk zu Mose, und Mose bat den HERRN; da verschwand das Feuer.“

„Und von der sechsten Stunde an kam eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde. Und um die neunte Stunde schrie Jesus laut: Eli, Eli, lama asabtani? Das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?

Das Volk muss schreien vor Angst. Dann kommen die Erlöser und erbarmen sich ihrer Würmlinge.

Das ist Merkels Politik, die nichts anderes ist als in Praxis übersetzte Predigt. Ihr Volk muss ersticken an den Problemen, die ihm die Machteliten einbrocken. Wenn die Dinge ins Kochen kommen und aller Augen sich gen Himmel wenden, da erbarmt sie sich ihrer verirrten und in panischen Ängsten umherlaufenden Schäfchen. Und die politische Gemeinde hallt wider von tief empfundener Dankbarkeit.

Angie will unser Trost sein. Lasset die heidnischen Nachbarn toben in ihrem Grimm: Deutschland hat wieder eine lutherische Obrigkeit. Mit dem Antlitz einer engelgleichen Magd des Herrn. Des sollen wir alle froh sein. Kyrieleis.

Fortsetzung folgt.