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nichtsdesto-TROTZ LXXXII

Tagesmail vom 13.10.2021

nichtsdesto-TROTZ LXXXII,

Die Sonne verdunkeln? Einen bunten Sonnenschirm rund um die Erde aufspannen?

Her damit! Anders können wir die törichte, rebellische Jugend nicht mehr zum Schweigen bringen.

Noch besser wäre, die biologische Verfassung des unzeitgemäßen Menschen zu verändern, damit er die erhöhte Sonneneinstrahlung ohne Wasser als prickelnde Lebensfreude empfinden kann.

Hallo Silicon Valley! Wolltet ihr nicht unsterblich werden? Dann müsst ihr den Menschen unsterblich machen! Verändert seine Genetik. Baut Algorithmen in seine Zellen, die sich jeder äußeren Veränderung automatisch anpassen.

Schon vergessen? Mit Anpassung kommt man am weitesten – wie eine deutsche Politikerin zu sagen und zu handeln pflegt.

Verändert Tiere und Pflanzen! Die Wüste soll leben.

„Gott, als du einherschrittest in der Wüste, da erbebte die Erde, ja, die Himmel troffen vor Gott. Gott sollte wohl können einen Tisch bereiten in der Wüste. Er öffnete den Felsen, da flossen die Wasser, flossen dahin in der Wüste, ein Strom. Da wird die Wüste zum Fruchtgefilde und das Fruchtgefilde wird zum Wald gerechnet. Und das Recht wird in der Wüste wohnen und die Gerechtigkeit im Fruchtgelände weilen. Denn in der Wüste brechen Wasser hervor und Bäche in der Steppe und der glühende Sand wird zum Teiche und das durstige Land zur Wasserquelle. Dort wird kein Löwe sein und kein reißendes Tier wird auf ihr hinansteigen, sondern Erlöste werden drauf gehen. Ich mache die Wüste zum Wasserteich und dürres Land zu Wasserquellen. Ja, ich lege durch die Wüste einen Weg und Ströme durch die Einöde. In der Wüste bahnet den Weg des Herrn. Der Herr machet ihre Wüste wie Eden.“

Was euer Gott kann, werdet ihr ja wohl auch wohl können. Seid ihr nicht wesensgleich mit Gott?

Verwüstet vollends die Erde – damit euer Gott im Triumph zurückkehren und alles erneuern kann.

Wie ist die Vision gläubiger Politiker-Innen, die sie partout verschweigen? Die Wüste. Die Wüste ist das presque-rien, aus dem der gottgleiche Mensch ein neues Paradies schaffen wird.

„Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, und des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst? Du hast ihn wenig niedriger gemacht als Gott, mit Ehre und Herrlichkeit hast du ihn gekrönt. Du hast ihn zum Herrn gemacht über deiner Hände Werk, alles hast du unter seine Füße getan.“

Alles muss er unter seine Füße legen, alles platt gemacht haben, damit der Gottgleiche die Natur zu sich empor heben kann.

Für Gläubige ist es Pflicht, die Erde zur Wüste zu machen – aber Blasphemie, aus eigener Kraft die Natur retten zu wollen. Ökologen sind gottlos, schlimmer noch als Gottesleugner.

Es gibt viele Gründe, warum Christen blind und taub sind gegen Umweltgefahren. Eine der wichtigsten: instinktiv spüren sie, dass Natur-retten die Sünde wider den Geist ist. Erlösen und erretten sind Privilegien des Himmels. Wer hier ausschert, ist des Teufels.

Silicon-Valley-Genie Peter Thiel hat dies erkannt und will mit seinem Glauben die Deutschen auf den rechten Pfad zurückführen – auf den Pfad einstiger Größe und Genialität. Sein prophetischer Appell will die Deutschen aus heidnischer Verblendung und Trägheit zur finalen Wachsamkeit aufrütteln.

Selbst vor Hölderlin kennt er keine Scheu und zitiert dessen Wort: Wo Gefahr ist, wächst das Rettende auch. Er verwechselt nur eine Kleinigkeit: wachsen lassen ist das Gegenteil von zerstören, rausreißen und naturfeindliche Maschinen bauen, um der Erde Ade zu sagen und auf den Mars zu düsen. Verzeihen wir ihm großmütig: auch Genialität ist nur eine winzige Oase in einem verwüsteten Kopf.

Deutsche sitzen seit 200 Jahren zwischen Baum und Borke und wollen Vernunft und Frömmigkeit verbinden. Das wäre die perfekte dialektische Lösung des Unvereinbaren. Da sie aber dialektische Versöhnung in Kompromisse deformiert haben – in faule –, werden sie zu wirksamen Problemlösungen nie kommen.

Noch fühlen sie sich versöhnt, obgleich die Welt kurz vor der Explosion steht. Echte Lösungen bestünden im Bewusstwerden uralter Gegensätze, die nicht versöhnt, sondern durchgefochten und zur eindeutigen Lösung geführt werden würden.

Es gibt Falsches und Richtiges, Naturfeindliches und Naturgemäßes. Das Falsche muss nicht gemeuchelt, sondern im Geist der Wahrheit überwunden werden. Die Deutschen wehren sich gegen die Trennung der Welt in Hell und Dunkel – obgleich sie Christen sein wollen.

„Ihr tut gut daran, zu achten, als auf ein Licht, das an einem dunklen Orte scheint, bis der Tag anbricht und der Morgenstern aufgeht in euren Herzen.“

Wieder wurde ein Grundelement der christlichen Lehre in eine heidnische Erfindung verfälscht, um sie mit Entrüstung an die Wand zu knallen.

Doch eine Dialektik genügt deutschen Tiefendenkern nicht. Der positiven Dialektik mit totaler Harmonie haben sie eine negative hinzugefügt, um den Akt der Versöhnung spannend zu machen.

„Adorno selbst beschreibt negative Dialektik wie folgt: »Es handelt sich um den Entwurf einer Philosophie, die nicht den Begriff der Identität von Sein und Denken voraussetzt und auch nicht in ihm terminiert, sondern die gerade das Gegenteil, also das Auseinanderweisen von Begriff und Sache, von Subjekt und Objekt, und ihre Unversöhntheit, artikulieren will.«“ (Wiki)

Wie vertragen sich versöhnte und unversöhnte Dialektik?

„Philosophie, wie sie im Angesicht der Verzweiflung einzig noch zu verantworten ist, wäre der Versuch, alle Dinge so zu betrachten, wie sie vom Standpunkt der Erlösung aus sich darstellen. Erkenntnis hat kein Licht, als das von der Erlösung her auf die Welt scheint; alles andere erschöpft sich in der Nachkonstruktion und bleibt ein Stück Technik. Perspektiven müssten hergestellt werden, in denen die Welt ähnlich sich versetzt, verfremdet, ihre Risse und Schründe offenbart, wie sie einmal als bedürftig und entstellt im Messianischen Lichte daliegen wird. Ohne Willkür und Gewalt, ganz aus der Fühlung mit den Gegenständen heraus solche Perspektiven zu gewinnen, darauf kommt es dem Denken an. Es ist das Allereinfachste , weil der Zustand unabweisbar nach solcher Erkenntnis ruft, ja weil die vollendete Negativität, einmal ganz ins Auge gefasst, zur Spiegelschrift ihres Gegenteils zusammenschießt. … ist aber die Frage der Wirklichkeit oder der Unwirklichkeit der Erlösung selber fast gleichgültig.“ (Minima Moralia)

Das ist erkennbar keine autonome Philosophie, sondern die philosophisch ornamentierte Auseinandersetzung mit messianischer Erlösung. Die Welt hat hier keine Erkenntnisse zu bieten, denn alles betrachtet sie aus einer weltlich-natürlichen Sicht. Wahre Erkenntnis hingegen soll nur jene sein, die das Messianische Licht zu bieten hat. Theologen würden sagen: ich erkenne, weil ich glaube. Einer sagte offen: ich glaube, weil es absurd ist.

Autonomes Denken will die Gegenstände der Natur erkennen, wie sie sind. Das scheint auch der negative Dialektiker zu wollen: „ganz aus der Fühlung mit den Gegenständen“. Allein, die Gegenstände zeigen ihre wahre Gestalt erst im Lichte der Offenbarung. Natürliches Erkennen ist demgegenüber ein pervertiertes Denken. Denn es erfasst die Dinge nur in ihrer falschen, naturbedingten Verkrümmung, die sich in hybrider Weise für das A und O kosmischer Vollendung hält. Das aber ist der Wahn, der die natürliche Deformiertheit der Dinge nicht wahrhaben kann. Erst das Licht von Oben, das die Dinge in ihrer Fehlbarkeit und Unvollkommenheit wahrnimmt, kann aus dem perfekten Negativen das positiv Vollkommene schließen.

Mit anderen Worten: wer das Böse der Welt nicht in seiner schlimmsten Gestalt gesehen und erlebt hat, der kann das Gute und Heilsame nimmermehr wahrnehmen. Die Botschaft der Erlösung lautet: durch Kreuz zur Krone; die Letzten, Schwachen und Gedemütigten werden die Ersten oder die Sieger im Finale sein.

Adorno entstellt, in bester Tradition der Theologen, die weltliche Philosophie in die Lehre von der Erlösung, der es „fast gleichgültig ist, ob sie wirklich oder unwirklich ist“. Seine negative Dialektik ist biblischer Glaube mit dem Hauch einer finalen Skepsis – oder Glaubensgewissheit mit einem Tropfen säkularen Zweifels.

Im Licht der negativen Dialektik ist die positive falsch, denn sie gibt sich bereits auf Erden als großspurige Siegerin aus. Erst die negative, scheinbar zweifelnde und demütige Dialektik ist wahre Dialektik.

Marxens identische Botschaft klingt schlicht dagegen: „Das Proletariat hat nichts zu verlieren als seine Ketten.“ Nur wer ewige Zeiten die Schmach der Ausbeutung und Demütigung erlitt, ist würdig, am Ende der Geschichte – vielleicht – die Trophäe zu erhalten. Nur wer dieses Vielleicht erträgt, wird die Welt gewinnen. Die irdischen Verlierer werden die himmlischen Gewinner sein.

Nun ein gewagter Sprung in die Politik Österreichs und Deutschlands. Was haben Kurz und Merkel gemeinsam? Der eine ist ein Wunderwuzzi, die andere eine Wundermutti. In verschiedenen Posen und Pirouetten, aber mit derselben Wirkung auf ihre Untertanen, die sie bewundern und anbeten.

„Sebastian Kurz hat eine unheimliche Kommunikationsgabe, im persönlichen Kontakt wie bei öffentlichen Reden. Er hat eine gewaltige Ruhe, eine unheimliche Kälte; selbst unter Druck geht er nicht aus sich heraus. Und er weiß, seine Macht zu gebrauchen, auch im persönlichen Umfeld. Regierungsmitglieder, die ihm nicht gepasst haben, wurden kalt abserviert.“ (SPIEGEL.de)

Was hier über Kurz, das Wunderkind mit dem jesuanisch reinen Gesicht gesagt wird, gilt, mit einem Körnchen Salz, auch für die unbefleckte Mutter der Nation. Sie gibt sich nicht ganz so kalt, nicht ganz so unberührbar, doch die beabsichtigte und erzielte Wirkung ist dieselbe: jeder, der ihrer Macht gefährlich werden konnte, wurde gnadenlos beiseitegeschoben.

Kurzens Leben hinter den Kulissen soll befleckt sein, Merkels privates Leben scheint ohne Fehl. Wie aber steht‘s mit der Politik der beiden? Kurz scheint rationaler und energischer zu sein, Merkel hingegen paddelt ziellos im Clair-Obscur.

Was sie sagt, tut sie nicht, was sie tut, erklärt sie nicht. Und dies alles hinter den Kulissen, möglichst alles ohne Transparenz, ohne Erklärung, schon gar nicht mit öffentlichen Debatten. Merkels Politstil ist 19. Jahrhundert, Agieren im Modus der Kabinettsdiplomatie.

Mit guten Taten geht sie an die Öffentlichkeit mit markigen Sprüchen („das schaffen wir“ etc.), die schlechten werden rigoros unter den Teppich gekehrt. Ihre mediale Schutzgarde sorgt für den heiligmäßigen Echoraum. Das Gute kommt in die Geschichtsbücher, das Schlechte in den Mülleimer, worüber kein Wort fällt. Wenn eine ihrer Taten eine christlich nächstenliebende war, was sind dann ihre 99 bösen Taten? Ebenfalls christliche – wenn auch der Gnade und der Vergebung bedürftige? Die Medien erkennen nicht mal den Unterschied und die Erklärungswürdigkeit ihrer gegensätzlichen Taten, geschweige, dass sie ihre geliebte Kanzlerin mit solchen Fragen belästigen würden. Eine Handbewegung genügt: natürlich ist Merkel nicht perfekt, dennoch steht sie bereits jenseits allen Herumkrittelns: das ist positive Dialektik.

Bei Kurz nicht anders: zwar könnte er Mist gebaut haben, doch was soll‘s? Einen gleichwertigen Wunderknaben werden wir so schnell nicht mehr kriegen.

Deutschlands Elite ist ohnehin nicht auf fromme Gesinnung geeicht. Sie will robuste Verantwortung. Auf Deutsch: Bergpredigt gut und schön, doch im Kampf um die besten Überlebenschancen muss der Spruch gelten: willst du Frieden, schick zuerst deine Truppen nach Afghanistan – sie müssen ja nicht einsatzfähig sein.

„Moralismus ist das Hauptproblem der heutigen Politik. NGO’s spielen dabei eine entscheidende Rolle. Nicht nur die Protestbewegungen, sondern auch öffentlich-rechtliche Medien und Gesinnungspolitiker wollen den gordischen Knoten gesellschaftlicher Komplexität mit Moral durchhauen. So kollabiert die Differenz zwischen Politik und Moral im politischen Moralismus von heute. Das ist der Grund für den Niedergang der Debattenkultur und die Ohnmacht der Argumente. Denn das Moralisieren macht jede Verständigung unmöglich. Früher, also vorneuzeitlich, war Politik mit Religion und Moral amalgamiert. Heute haben wir es mit einer Überdehnung des modernen Staates zu tun, und zwar sowohl wohlfahrtsstaatlich wie ökologisch.“ (WELT.de)

Bergpredigt und Machiavelli – sind doch keine Gegensätze! Macht euch jetzt mal nicht ins Hemd, ihr moralischen Possenreißer. Wo bleibt denn hier die positive Dialektik? Merkel ist die wandelnde Dialektikerin in Person. Hegel war schließlich Lutheraner – mit der Rose im Kreuz. Merkel wandelt durch die Wüste der Welt als Opfer, denn sie muss die Kritik am Bösen ihrer Politik ertragen, obgleich sie nicht daran schuld ist, dass die civitas terrena erst am Ende der Tage ihre Quittung erhält. Am Ende wird ein Thron in der civitas dei für Angela bereit stehen.

Eine Winzigkeit darf nicht unterschlagen werden. Israels Ministerpräsident würdigte Merkel als moralischen Kompass Europas. Wie müssten wir dann die philosemitische WELT beurteilen, die sich mit täglichen Schmähungen der Moral überschlägt? Müsste sie nicht antisemitisch genannt werden, wenn Israels Politik auf Moral steht?

Und wie sind Israels Menschenrechtsverletzungen zu bewerten? Nicht als Missachtung jedweder Moral gegenüber den Palästinensern? Hier tun sich klaftertiefe Widersprüche auf. Doch wisch und weg: nicht nur die deutsche, auch die gesamte Politik des christlichen Westens ist dialektisch. Auf einen Schoppen – sagen die Pfälzer – kommt es nicht an.

Kommen wir zur grundlegenden Frage. Von wem ist die folgende Bemerkung:

„In der Bundesrepublik bestärkt eine unsäglich merkelfromme Medienlandschaft alle Beteiligten darin, das heiße Eisen der Europapolitik im Wahlkampf nicht anzufassen und Merkels clever-böses Spiel der Dethematisierung mitzuspielen.“ (2013)

Von einem bösartigen AfDler? Nein, vom bedeutendsten Philosophen der Welt, dem Adornoschüler Habermas. Was dachte sich Habermas dabei, solch eine Dämonisierung der Kanzlerin vom Stapel zu lassen? Fast kein Medium hat diesen Verriss publik gemacht, geschweige ihn herrschaftsfrei diskurriert. Zwar ist man – in anderen Zusammenhängen – stolz auf den weltbekannten Denker, doch hier ist er bereits jenseits von Gut und Böse.

Die WELT hat den jüngsten Artikel des Ex-Frankfurters untersucht und kam zum beklemmenden Schluss:

„Was darf der Staat in der Pandemie? Die Antwort von Jürgen Habermas muss jedem Demokraten den Atem verschlagen. Der wichtigste deutsche Philosoph entwirft den totalen Corona-Staat – ein rechtliches Monstrum, das in seiner Allgewalt jedes No-Covid-Regime in den Schatten stellt. Habermas, einst ein Meisterdenker der liberalen Öffentlichkeit, malt in seinem Elfenbeinturm einen Staat an die Wand, der sogar die Fantasien der teuflischsten Corona-Leugner verblassen lässt. Sein biopolitischer Leviathan kann zum Zweck der Infektionskontrolle jedwede Freiheit einschränken, immer und überall, ohne Bedingung und ohne Maß. Wer darin nicht den Schattenriss der Diktatur erkennt, der ist wohl nicht mehr zu retten.“ (WELT.de)

Ist es möglich, dass unser erster Aufklärer im biblischen Alter das Lager wechselte und sich zum platonischen Diktator entwickelt hat? Ausgeschlossen ist nichts. Warum schweigt fast die ganze Presse?

Deutschland ist ausgelaugt von seiner kranken Geschichte. In Polstern seines Wohlstands will es nur noch ruhen. Tugenden wie Anstand, Pflicht und Leistungsbereitschaft lösen sich in Luft auf.

Als der Erste Weltkrieg begann, wurde die Nation über Nacht zum „einzig Volk von Brüdern“. Plötzlich waren alle sozialen Gräben zugeschüttet. Geschlossen marschierte das Vaterland gegen die westlichen Feinde. Die Sozis, gestern noch in internationaler Solidarität mit ihren brüderlichen Klassen in Europa, marschierten Hand in Hand mit ihren einstigen Klassenfeinden an die Front.

So ist es heute. Der Kampf gegen die bösartige Natur kommt in die entscheidende Phase. Wir müssen zusammenhalten, obgleich wir uns sonst die Augen auskratzen könnten.

Es bewahrheitet sich, was der junge Thomas Mann im Ersten Weltkrieg schrieb:

„Ich bekenne mich zutiefst überzeugt, dass das deutsche Volk die politische Demokratie niemals wird lieben können … und dass der vielverschriene „Obrigkeitsstaat“ die dem deutschen Volk angemessene, zukömmliche und von ihm im Grunde gewollte Staatsform ist und bleibt.“ (Betrachtungen eines Unpolitischen)

So ist es heute: der Kampf um Sein oder Nichtsein kommt in die entscheidende Phase. Parteien sind verwechselbar geworden, die Bevölkerung wählt so, dass jeder sich mit jedem paaren können muss, um an die Macht zu gelangen.

Um sich wirklich zu versöhnen, brauchen wir Politiker, die das Volk versöhnen können. In diesem Fach ist Angela die Beste. Sie reißt keine Gräben auf, dämpft Spannungen in kühler Ignoranz und lässt das Volk im Geist ihrer machiavellistischen Nächstenliebe zu sich kommen.

„Zwischen dem deutschen und dem demokratischen Geist gibt es keine Vermittlung.“ Dieser Satz über die Deutschen stammt von einem ihrer Philosophen – im Ersten Weltkrieg.

Wieder steht ein schicksalhafter Kampf vor der Tür. Bliebe Merkel an der Macht, würde es nie zu bürgerkriegsähnlichen Scharmützeln auf der Straße kommen. Das Volk würde zusammenrücken und die Demokratie in eine harmonische Theokratie verwandeln.

Wie aber ist ihre politische Bilanz? Niederschmetternd:

„Für ihren Verzicht auf Mandate wird Annegret Kramp-Karrenbauer und Peter Altmaier viel Anerkennung gezollt. Der Rückzug der beiden ist aber auch ein Zeichen für Machtzerfall und Perspektivlosigkeit einer Partei, die 16 Jahre lang regiert hat.“ (Sueddeutsche.de)

Nico Fried, einer ihrer Bewunderer, lässt Merkel nicht im Regen stehen: Volk, Partei und Land mögen im Abgrund versinken. Mit der Pastorentochter hat das alles nichts zu tun. Sie bleibt die unbefleckte Magd des Herrn.

Fortsetzung folgt.