Hello, Freunde der Weltpolitik,
eine schwere Hand legt sich auf die freie Ukraine und BILD hofft auf den Dritten Weltkrieg, um das Land der erfolgreichen Revolution vor der nächsten Despotie zu schützen.
Seit Amerika nicht mehr bereit sei, jeden Quadratmeter der freien Welt bedingungslos zu verteidigen, sei das bisherige Mächte-Gleichgewicht gefährdet. Obama sei ein internationaler Schwächling, den niemand mehr ernst nähme. Schon vor dem syrischen Diktator Assad knickte er ein, als er seiner Warnung vor Übertreten der roten Linie keine Taten folgen ließ.
„Unbeeindruckt lässt Putin seine Truppen auf die Krim rollen. Millionen Ukrainer, die Freiheit wollen, könnten dafür bitterlich mit der Teilung ihres Landes bezahlen. Das passiert auf der Welt, wenn Amerikas Worte weich werden.“ (BILD)
Putin bricht das Recht der Völker, all seine deutschen Freunde, die ihn für einen lupenreinen Demokraten halten, brechen mit. Die FAZ ist zu feige, den Namen Schröder zu nennen. In der Stunde der Not brauchen wir völkische Geschlossenheit. Putin denke nicht in Kategorien der Menschenrechte, der Demokratie und des Rechtsstaats, sondern in denen „der Alleinherrschaft des Kalten Krieges“. „Überraschen kann das höchstens noch jene, die glauben wollten, Putin sei ein „lupenreiner Demokrat“. (Berthold Kohler in der FAZ)
Von deutschem Boden aus sollte seit Willy Brandt nie wieder Krieg ausgehen?
Deutsche unterstützten vorbehaltlos die Weltspiele des neuen Zaren, der wenige Tage nach seinem Triumph die Panzer rollen lässt. Hitler ließ sich drei Jahre Zeit, um nach den Friedensschalmeien der Olympischen Spiele seine Panzer …
… gen Osten rollen zu lassen.
Deutsche wissen, dass man nur mit diplomatischen Kammerreden die Despoten an der Leine halten kann. Offene Worte halten sie für unangebracht. Der deutsche IOC-Präsident und seine gehirnlosen Schnee-Athleten haben sich beim Ermutigen und Bestärken des Völkerverbrechers verdient gemacht. Sie sollten von Joachim Gauck mit dem deutsch-russischen Leninorden ausgezeichnet werden.
Die einen unterstützen den Despotismus des Ostens in kriecherischer Kritiklosigkeit, die anderen den des demokratischen Westens mit verbaler Härte, wenn sie Amerika zum bedingungslosen militärischen Dreinschlagen auffordern.
Von deutschem Boden geht kein Krieg aus, aber der Boden für künftige Kriege wird von deutschen Eliten mitpräpariert, das Klima des Dreinschlagens unterwürfig mitangeheizt.
Noch geht von Deutschland kein Krieg aus, aber auch keine Botschaft des Friedens. Jeder Krieg beginnt in einem Vakuum der Friedlosigkeit. Europa, vor wenigen Dekaden ein Vorbild für die Welt, ist nicht mehr in der Lage, mit seinen Nachbarn friedensstiftend umzugehen. Es unterwirft sich den Anmaßungen Amerikas und stößt Russland vor den Kopf, ohne seine Meinung zu sagen.
Dem ökonomischen Unfehlbarkeitsglauben hat es nichts entgegenzusetzen. Wessen Leben sich nur um Gott Wirtschaft dreht, der Völker spaltet und Natur ausbluten lässt, steuert auf planetarische Kriege zu. Ja, führt bereits vorbereitende Kriege mit Hilfe der Wirtschaft.
Kapitalismus ist Krieg der Völker, Schichten und Klassen mit Mitteln wirtschaftlicher Macht. Die Abwesenheit von Panzern und Kanonen wird ersetzt durch die Waffe des Geldes.
Grenzenlose Rivalität und eine nie ruhende Risikobereitschaft, menschliches Füreinandereintreten zu zerstören, schafft ein Klima untergründiger Furcht, die sich eines unbestimmten Tages in Hass und Ablehnung verwandelt.
Noch glauben die Völker an die Mär der Erfolgreichen, dass sie selbst an ihrer Misere schuld sind – und halten stille. Haben sie eines Tages die Kausalitäten des Geldgötzen begriffen, wird ihre Geduld vorbei sein. Kapitalismus, warte nur, balde ruhest du auch.
Merkel ist keine Friedensstifterin. Sie schürt Hass gegen schwache Länder und bewertet Geldschulden als moralische Schuld, die nur durch harte Strafen getilgt werden können. Deutschland erholte sich nach dem Krieg in rasender Geschwindigkeit durch einen großzügigen Marshallplan, den die Sieger dem Land der Verbrecher gewährten.
Merkel will von einem modernen Marshallplan nichts wissen. Sie zwingt in die Knie und fordert Schuldbekenntnisse: und vergib uns unsere Schulden nur, wenn wir Buße tun, die Zahl der Selbstmorde steigt, übermäßig viele Neugeborene sterben und die Besten des Landes nach Deutschland ziehen, um das dortige Wohlstandsniveau zu stärken.
Die Pastorentochter hat keine Utopie eines humanen Landes. Utopien lehnt sie als Teufelswerk ab. Sie kennt nur Gesellschaften in Sünde, die am Ende der Geschichte durch Einfluss von Oben gereinigt werden.
Eine Wirtschaft in permanenter Konkurrenz erzeugt am Ende nur noch Konkurrenten, die aufeinander einschlagen. Merkel ist nur ein Symptom. Die Welt hat kein Interesse an Frieden und Zufriedenheit der Völker. Die Menschheit soll in Dauerspannung die Gegenwart umpflügen, um in Zwietracht – die sie als Kreativität deklariert – das Erreichte zu gefährden und das Unmögliche und Grenzenlose anzustreben.
Deutsche sprechen vom faustischen Drang, dessen Phantasiewelt sich in Amerika in materielle Gier verwandelte. Die Deutschen schufen den philosophischen Boden des materiellen Unendlichkeitswahns der Amerikaner.
„Im Weiterschreiten find’ er Qual und Glück,
Er, unbefriedigt jeden Augenblick.“
In keinem Augenblick darf der Kapitalist mit sich zufrieden sein. Zufriedenheit ist wie der Tod. „Das Leben strebt nur scheinbar nach vollkommener Befriedigung, nach Ruhe und Erlösung von seinem dunklen Drange. Wenn wer sie wirklich fände, so hätte es nichts als seinen Tod gefunden. Die faustische Religion legt allen Nachdruck auf das ewige Streben.“
Bei den Deutschen war es das Streben nach nutzlosem Erkennen der Welt, was sie im Innersten zusammenhält. Bei Amerikanern wird Erkennen zum Geldmachen, wird das Innerste der Welt zur Devise der EINPROZENT: lasset die Reichen reicher werden und wehret ihnen nicht, denn ihnen ist das Himmelreich auf Erden.
„Genau darin besteht die Unmöglichkeit, den faustischen Menschen zu befriedigen, dass sich im Augenblick jeder Erfüllung seine Seele sogleich mit neuen Wünschen erfüllt.“
Die Gier des Westens ist ein Fass ohne Boden, ein unendliches Schwarzes Loch.
„So sind am härtesten wir gequält:
Im Reichtum fühlend, was uns fehlt.“ (Faust)
Es gehört zum Selbstbetrug der Deutschen, dass sie sich einbilden, antikapitalistisch und intellektuell orientiert zu sein – im Gegensatz zur materiellen Gier der weltführenden Kapitalisten. Dabei haben ihre Dichter und Denker die quälende Unerfüllbarkeit des Daseins erst in vollendete Begriffe gefasst.
Goethe und Kant waren in diesen Grundfragen einhelliger Meinung:
„Der Mensch will gemächlich und vergnügt leben; die Natur will aber, er soll aus der Lässigkeit und untätigen Genügsamkeit hinaus, sich in Arbeit und Mühseligkeiten stürzen, um dagegen auch Mittel auszufinden, sich klüglich wiederum aus der letzteren herauszuziehen. Die natürlichen Triebfedern dazu, die Quellen der Ungeselligkeit und des durchgängigen Widerstands, woraus so viele Übel entspringen, die aber doch auch wieder zur neuen Anspannung der Kräfte, mithin zu mehrerer Entwicklung der Naturanlagen antreiben, verraten also wohl die Anordnung eines weisen Schöpfers, und nicht etwa die Hand eines bösartigen Geistes, der in seine herrliche Anstalt gepfuscht oder sie neidischerweise verderbt habe.“ (Kant, Idee zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht, Vierter Satz)
Das war das Ende der lutherischen Bierseligkeit, des protestantischen Prinzips: lass dir an meiner Gnade genügen. Der Schöpfer war ein strenger Zuchtmeister mit Hilfe der Natur. Das war Aufbruch in die Welt, Eroberung der Welt. Idylle ist ein arkadisches Schäferleben, in dem bei „vollkommener Eintracht, Genügsamkeit und Wechselliebe alle Talente auf ewig in ihren Keimen verborgen blieben.“
Mit klaren Worten: der Teufel muss her, um dem Menschen das unendlich Gute beizubringen. Das Gute allein hat keine Kraft, denn es hat den „Hang zur Faulheit“. Es braucht die Schubkraft der vernichtenden Rivalität und der grenzenlosen Konkurrenz.
Es geht um Sein oder Nichtsein des Individuums im Kampf mit dem Individuum. Nur, wer getrieben ist von „Ehrsucht, Herrschsucht oder Habsucht, sich einen Rang unter seinen Mitgenossen zu verschaffen, die er wohl nicht leiden, von denen er aber auch nicht lassen kann, geschehen die ersten wahren Schritte aus der Rohigkeit zur Kultur. Da werden alle Talente nach und nach entwickelt, der Geschmack gebildet und selbst durch fortgesetzte Aufklärung der Anfang zur Gründung einer Denkungsart gemacht, welche die pathologische Gesellschaft in ein moralisches Ganzes verwandeln kann.“
Was Kant hier Aufklärung nennt, ist das Gegenteil der Aufklärung. Der träge Mensch wird von der strengen Mutter Natur zur endlosen Tätigkeit vorwärts gepeitscht. Der kategorische Imperativ ist in der Versenkung verschwunden.
Der Mensch handelt nicht autonom, die Natur zieht ihm den Hosenboden stramm. Die Natur wird zur Zwangsbeglückerin des Menschen, zur faschistischen Drillfigur. Der Mensch wird nicht gefragt, was er selber will. Er hat zu wollen, was die Natur von ihm will. Er muss malochen, wirken und unablässig tätig sein. Ob ihm behagt, was er tut, ist einerlei. Er wird nicht gefragt.
In einem Gewaltakt verrät Kant die Grundgedanken seiner eigenen Aufklärung. Der arbeitende Mensch ist kein selbstbestimmtes Wesen, das den Sinn seines Daseins durch Betätigen seines eigenen Kopfes herausfinden kann.
Die pervertierte Aufklärung Kants müssen wir überwinden und von paulinischen Elementen befreien: Wer nicht malochen will, der soll auch nicht essen.
Der Pietismus seiner Jugend hat Kant aus dem Hinterhalt überrumpelt. Der Königsberger Professor konnte nicht nachvollziehen, dass der vorwärts gepeitschte, nie zur Ruhe und Befriedigung kommende, in ewiger Sorge harrende Mensch keine Muße und Energie zum Selbstdenken aufbringen kann.
Die Lage der arbeitenden Klassen, die sich dem kommenden Frühkapitalismus unterordnen mussten, konnte der aufgeräumte Junggeselle nicht vorausahnen. Sein Zeitgenosse legt dem Teufel die Wahrheit des Kapitalismus auf die Zunge:
„Laß nur in Blend- und Zauberwerken
Dich von dem Lügengeist bestärken,
So hab ich dich schon unbedingt –
Ihm hat das Schicksal einen Geist gegeben,
Der ungebändigt immer vorwärts dringt,
Und dessen übereiltes Streben
Der Erde Freuden überspringt.
Den schlepp ich durch das wilde Leben,
Durch flache Unbedeutenheit,
Er soll mir zappeln, starren, kleben,
Und seiner Unersättlichkeit
Soll Speis und Trank vor gier’gen Lippen schweben;
Er wird Erquickung sich umsonst erflehn,
Und hätt er sich auch nicht dem Teufel übergeben,
Er müßte doch zugrunde gehn!“
Was ist der GAU des Kapitalismus? Was Faust als Wette dem Teufel anbietet:
„Werd ich zum Augenblicke sagen:
Verweile doch! du bist so schön!
Dann magst du mich in Fesseln schlagen,
Dann will ich gern zugrunde gehn!“
Faustische Deutsche können keine Antikapitalisten sein. In materieller Verflachung zeigen ihnen die Amerikaner ihr eigenes Spiegelbild. Amerikaner und Deutsche gehen Hand in Hand in die Zukunft des Grenzenlosen, das die Grenzen der Natur sprengen will – sich aber selbst in die Luft sprengen wird.
Kapitalismus ist grenzenloser Krieg gegen Mensch und Natur. Bislang vor allem mit Mitteln des Geldes. Doch unausweichlich werden heiße Kriege kommen. Die Rohstoffe gehen zur Neige, die Kluft zwischen Reich und Arm schreit gen Himmel, das Klima verschlimmert sich.
Was in der Schweiz passierte, wird sich peu à peu über die reiche Welt ausbreiten. Die Inseln der Reichen werden geschlossene Gesellschaften, in denen Auserwählte ihre Vorrechte genießen.
In der Schweiz war es nicht nur Ablehnung der Fremden, die den Eingeborenen den Wohlstand rauben wollen, es waren auch ökologische Motive am Werk. Die Grünen lehnen Wachstum ab, sie wollen der Unersättlichkeit des ökonomischen Molochs Einhalt gebieten.
Rationale und menschenfeindliche Motive verschlingen sich immer mehr. Eine einzelne Nation kann diese globalen Probleme nicht lösen. Ohne Lasten- und Wohlstandausgleich zwischen reichen und armen Völkern werden Kriege unausweichlich sein. Aus klimatischen und wirtschaftlichen Elendsgebieten strömen die Massen zunehmend in die abgeriegelten Wohlstandsidyllen der Erde.
Die reichen Länder können ihre Machtspielchen nicht lassen. Sie benutzen ihre Wirtschaftsform, um unterlegene Länder mit Abhängigkeit und Elend zu bestrafen. Wofür zu bestrafen? Für ihre Schuld, arm zu sein und nicht genug Motivation aufzubringen, um ihre ärmeren Nachbarn noch elender zu machen.
Die beiden amerikanischen Journalisten Robin Wright und Doylee McManus schrieben in ihrem Buch „Aufstand im globalen Dorf“ im Jahre 1991:
„Das globale Dorf – ein Begriff, der in den sechziger Jahren erstmals auftauchte – ist nicht Realität geworden. Statt dessen besteht die Welt aus vielen verschiedenen Dörfern – von denen einige global orientiert, andere aber auf eigensinnige Weise engstirnig sind. Dabbelju Bushs Verheißung einer strahlenden neuen Ära hat ihren utopischen Glanz verloren; statt, wie versprochen, weltweit für Freiheit und Menschenrechte einzutreten, beschränkt er sich inzwischen auf reine Schadensbegrenzung. Das Ende des Kalten Kriegs hat uns nicht in eine Ära des dauerhaften Friedens geführt.“
Das sollte es auch nicht. Frieden und sorgenfreier Wohlstand auf Erden sind Pest und Cholera für die faustische Westpolitik des dogmatischen Unbefriedigtseins.
Die Menschheit hat kein Ziel? Doch sie hat eins: das Ziel der Selbstzerstörung – für die unendlichen Massen der Überflüssigen. Und das Ziel paradiesischen Reichtums – für das privilegierte EINPROZENT.
Nach dem Kalten Krieg taten die führenden Mächte eine Weile, als ob sie der Welt das Ende der Geschichte in Frieden und Freuden bringen würden. Das kleine Zeitfenster einer globalen Rationalität wurde schnell geschlossen und luftdicht versiegelt.
Wie hätte die neue Ordnung aussehen sollen? „Die neue Ordnung erkennt die Rechte aller Individuen und Nationen an, egal, ob sie am oberen oder unteren Ende der sozialen Leiter stehen. Daraus folgt, dass nicht mehr eine Minderheit den zukünftigen Kurs der Welt bestimmen wird, stattdessen wird sich die Entscheidungsgewalt nach und nach auf viele Akteure verteilen. In gewisser Hinsicht bedeutet diese neue Ordnung eine Ausdehnung des demokratischen Pluralismus auf die gesamte Welt.“ (Wright, MacManus)
Das war vor 20 Jahren. Inzwischen sind wir in den Kalten Krieg der Alphanationen zurückgefallen. Der Westen entdemokratisiert sich. Der Pluralismus der Lebensstile ist der Alleinherrschaft der Wirtschaft gewichen.
Immer weniger Menschen entscheiden über das Schicksal des Planeten. Der Osten schickt Truppen, der Westen Geld, Drohnen und unsichtbare Überwachungsgeräte.
Die Ukraine droht zum Protektorat eines unzufriedenen Zarewitsch zu werden. Deutschland ist endgültig zum Protektorat Washingtons geworden. Ein No-Spy-Abkommen wird es nie geben. Sagten die Herren der Welt den Kriechern und Duckmäusern aus Berlin.
Das ist die heimtückischste Art des Krieges – den die Menschen gar nicht sehen.