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Sonntag, 08. April 2012 – Pilatusfrage

Hello, Freunde der Wahrheit,

den Besitz von Nuklearwaffen sieht er als schwere Sünde an und glaubt, dass die Verbreitung dieser Waffen „sinnlos, destruktiv und gefährlich ist“. Im Februar hatte Chamenei, der religiöse Führer des Irans, in einer Fernsehansprache erklärt, dass der Iran keine Atomwaffen anstrebe.

Darauf reagierte Obama und teilte Chamenei mit, ein ziviles Atomprogramm könne der Westen akzeptieren, sofern die Aussage eindeutig bewiesen werde.

Diese zwei Botschaften, geeignet, der binnendeutschen Hysterie den Boden zu entziehen, dringen nicht in die allgemeine Debatte ein.

Die Wahrheit spielt in der Grass-Affäre keine Rolle. Affektiv und leidenschaftlich wird hierzulande ein Streitgespräch um die ultimative Wahrheit geführt, obgleich die Philosophie der Gegenwart den Begriff der Wahrheit ignoriert, ablehnt, schmäht oder für nichtexistent erklärt.

Worüber wird überhaupt gestritten, wenn alles so oder ganz anders sein könnte und niemand der Debattanten – mit Ausnahme des angegriffenen Dichters – Recht haben will, dies aber in der unduldsamsten Art?

Heute feiert der christliche Westen die Auferstehung eines Mannes, der von sich behauptete: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“. In Erlösungsreligionen ist die Verknüpfung eines Mannes (nie einer Frau) mit der Wahrheit die Substanz der Religion.

In der Philosophie wurde diese Verknüpfung gelöst. „Sokrates ist mir lieb, aber die Wahrheit am allerliebsten“, erklärt ein antiker Denker. Wer sich der Wahrheit verschließt,

verbringt sein Leben in Irrtum, schädigt sich und seine Umgebung, in eine Hölle kommt er nicht.

Wer die Person des Erlösers nicht als Inbegriff der Wahrheit betrachtet, beeinträchtigt nicht nur sich und die Seinen, zusätzlich wird er ewig bestraft. „Niemand kommt zum Vater, denn durch mich. …Wer mich gesehen hat, der hat den Vater gesehen.“ ( Neues Testament > Johannes 14,6 f / http://www.way2god.org/de/bibel/johannes/14/“ href=“http://www.way2god.org/de/bibel/johannes/14/“>Joh. 14,6 f) Womit das Bilderverbot aufgehoben wäre.

Das Gesicht Jesu ist das Antlitz des himmlischen Vaters. Das westliche Christentum bevorzugt das leidende Gesicht am Kreuz, das östliche das strahlende Gesicht des Pantokrators, des Herrschers des Universums.

Beide Gesichter bilden eine Einheit. Die leidende Kirche ist die triumphierende Kirche, Gott ist in den Schwachen mächtig. Durch Kreuz zur Krone. Wer nicht leidet, kann nicht herrschen. Wen Gott lieb hat, den züchtigt er. Leiden ist das Praktikum, der Initiationsritus, die Vorbedingung für die finale Macht.

Hitler orientierte sich an der ecclesia militans und triumphans, er bewunderte die Machtgestalten der papistischen Hierarchie und verspottete die Kopfnicker und Untertanencharaktere der Pietisten und Protestanten.

Die Deutschen Christen folgten dem Sohn der Vorsehung. Für sie war die Vorzeit des Leidens vorbei und das eschatologische Tausendjährige oder Dritte Reich angebrochen. Die Schmerzensreichen hatten genug geweint, das Jammertal der Deutschen war vorüber, es durfte hemmungslos gesiegt und triumphiert werden.

Wer dem Weg und der Wahrheit des Soters, des Retters und Führers, folgte, dem standen alle Methoden jenseits von Gut und Böse zur Verfügung, um seinen Herrschaftsanspruch am Ende der Zeiten unter Beweis zu stellen.

Die Moral der Sieger ist, dass für sie keine ausschließende Moral mehr gilt. Gut ist, was der Macht dient. Die Zeiten der Aufspaltung in Gut und Böse waren vorbei. Alles ist gut, was den Auserwählten dient, alles schlecht, was ihnen schadet. Womit auch die 10 Gebote aufgehoben wären.

Hegel verspottete die moraltriefenden Kritiker (die heutigen Gutmenschen) Napoleons, sie seien Kammerdiener der Moral. „Für einen Kammerdiener gibt es keinen Helden, nicht weil dieser kein Held, sondern weil jener der Kammerdiener ist“.

Für die Griechen gab es weder eine Identität von Person und Wahrheit, noch von Person und Moral. Es gab nur eine allgemeine Wahrheit und eine allgemeine Moral, für alle Menschen im selben Maß verpflichtend, gleichgültig, ob sie mächtig und reich oder arm und ohnmächtig waren. Vor Wahrheit und Moral waren alle Menschen gleich.

Sind Wahrheit und Moral persönlichkeitsfixiert, ist jenen alles erlaubt, die mit der siegreichen Person auf der richtigen Seite der Geschichte stehen. Allen anderen ist nichts erlaubt. Selbst wenn sie die aufrechtesten Moralisten wären, würde man sie niedermachen, weil sie es wagen, sich den siegreichen Bataillonen entgegenzustellen. Hier heißt es unmissverständlich, wer verliert, hat Unrecht.

Dem römischen Statthalter wird ein Angeklagter vorgeführt, den er hinrichten soll. Das verlangt der „Mob“, wie Bommarius in der BZ schreibt. Da es keine Tabus in unserer Gesellschaft gibt, schreibt er nicht: der jüdische Mob.

Dass die Juden am Tode des christlichen Heilandes schuldig seien: diese Anklage hat den Juden im Abendland Tod und Verderben gebracht. Es bedurfte eines Holocausts, um die Kirchen dazu zu bringen, die Dauerhetze gegen die „infamen Juden“ aus ihren Glaubensbekenntnissen zu streichen und die zugrunde liegenden Texte des Neuen Testaments ins Gegenteil zu deuten.

Die Texte selbst stehen noch unverändert („Sein Blut komme über uns und unsere Kinder“ ( Neues Testament > Matthäus 27,25 / http://www.way2god.org/de/bibel/matthaeus/27/“ href=“http://www.way2god.org/de/bibel/matthaeus/27/“>Matth. 27,25), „Ihr stammt vom Teufel, eurem Vater, und wollt die Gelüste eures Vaters tun. Der war von Anfang an ein Menschenmörder und stand nicht in der Wahrheit.“ ( Neues Testament > Johannes 8,44 / http://www.way2god.org/de/bibel/johannes/8/“ href=“http://www.way2god.org/de/bibel/johannes/8/“>Joh. 8,44)

Die von oben vorgeschriebenen Deutungs-Fälschungen müssen die Gemeinden gehorsam nachbeten, obgleich sie die Urtexte noch immer als von Gott diktiert zu betrachten haben.

Das ist keine Heuchelei mehr, das ist eine zum System gewordene Bewusstseinsspaltung, eine abendländische Schizophrenie, die in andern Kulturen längst in die Psychiatrie geführt hätte.

Wie sagte Freud? Massenneurose schützt vor Einzelneurose. Wenn der Irrsinn kollektiv ist, kann jeder irre Angehörige des Kollektivs sich pumperlgsund fühlen.

Dabei sind die Juden am Tode Jesu so schuldig wie Judas, der – vom Teufel, der auch nur ein Knecht Gottes ist – gezwungen wird, den vorausbestimmten Heilsplan punktgenau durchzuführen. Sie alle sind nur Statisten. Der einzige Akteur ist der Vater, der von seinen Schäfchen nicht angeklagt werden darf, das könnte nämlich Ärger geben in der finalen Bilanz.

Petrus, der den Fahrplan des Leidens und Sterbens in kindlicher Einfalt verhindern möchte, um seinem Herrn ein schreckliches Schicksal zu ersparen, wird von diesem zum Teufel erklärt: „Hinweg von mir, Satan. Du bist ein Fallstrick, denn du sinnst nicht, was göttlich, sondern was menschlich ist.“ ( Neues Testament > Matthäus 16,21 ff / http://www.way2god.org/de/bibel/matthaeus/16/“ href=“http://www.way2god.org/de/bibel/matthaeus/16/“>Matth. 16,21 ff)

Wäre der Herr logisch, hätte er den Judas – der das Gegenteil von Petrus tut und sich vorbehaltlos in den Dienst des Plans stellt – über alle Maßen belobigen müssen. „Der Sohn des Menschen zwar geht dahin, wie von ihm geschrieben steht, aber wehe dem Menschen, durch den Sohn des Menschen verraten wird. Es wäre ihm besser, wenn er nicht geboren wäre, jener Mensch.“ ( Neues Testament > Matthäus 26,24 / http://www.way2god.org/de/bibel/matthaeus/26/“ href=“http://www.way2god.org/de/bibel/matthaeus/26/“>Matth. 26,24)

Wie man‘s macht, ist es falsch, wenn man in die Nähe eines automatisch ablaufenden Heilsplans gerät. Willst du deinen Guru retten, gönnst du ihm nicht die himmlische Heldenrolle. Stellst du dich selbstverleugnend zur Verfügung und tust gehorsam, was dir nicht entspricht, wanderst du in die unterste Hölle.

So ähnlich reagierte Stalin auf Freund und Feind: gleichgültig, ob sie übereifrig oder kritisch waren, wenn es dem Stählernen zu Kopfe stieg, war es um sie geschehen.

Pilatus kann kein Fehl am Angeklagten finden: „Ich finde keine Schuld an ihm“. Dennoch verurteilt er ihn, indem er dem Mob nachgibt. Vermutlich aus machiavellistischen Gründen, denn er wollte das besetzte Land mit den hitzköpfigen Zeloten wegen eines Wahrheitsschwärmers nicht zur Empörung reizen.

Zuerst fragt er Jesus, ob er der Juden König sei? Wäre er das, müsste er aus politischen Gründen ausgeschaltet werden. Das Land wird von den Römern regiert, nicht von hausgemachten Königen, die zur Eigenmächtigkeit und Rebellion neigen.

Mit einem so mickrigen Job gibt sich der Vorgeführte nicht zufrieden. Mit nicht zu überbietender Anmaßung stellt er sich über Pilatus und die Römer, indem er erklärt, dass er zwar König sei, aber einer über die ganze Welt, also auch über die römischen Weltherrscher. „Mein Reich ist nicht von dieser Welt.“

Das ist keine Demutshaltung, das ist die hochmütigste Parole, die ein machtbewusster Mensch verkündigen kann. „Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit zeuge. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört meine Stimme.“ Außer und neben Christus gibt’s keine Wahrheit, sie ist unlösbar mit seiner Person verbunden. Pilatus erwidert mit jenem Satz, den Nietzsche und Spengler zum einzigen Wort im Neuen Testament erklärten, das Wert habe: „Was ist Wahrheit?“ ( Neues Testament > Johannes 18,28 ff / http://www.way2god.org/de/bibel/johannes/18/“ href=“http://www.way2god.org/de/bibel/johannes/18/“>Joh. 18,28 ff)

Juristisch ist der Römer am Tode Jesu schuldig, er lässt ihn hinrichten, obwohl er ihn für unschuldig hält. Hätte er ihn freigelassen, wäre es allerdings auch ein Fehler gewesen, denn er hätte dem Galiläer das notwendige Martyrium aus der Hand geschlagen, das dieser zur Rettung der Menschen benötigte.

Dann hätte es nie einen Mann namens Jesus gegeben, der die Geschicke der Völker bestimmen konnte. Die ganze weitere Geschichte wäre völlig anders verlaufen, wie der Althistoriker Demandt in einem ZEIT-Interview erklärt.

Es ist eine absurde Frage, ob Menschen in einem prädeterminierten Zeitplan schuldig werden können. Sie besitzen keinen freien Willen und können sich nicht Pro oder Contra entscheiden.

So denken auch moderne Hirnforscher, die alle Menschen als Marionetten ihrer Gehirnwindungen betrachten, konsequenterweise die Abschaffung von Strafen und die Umwandlung von Gefängnissen in psychiatrische Krankenhäuser fordern, um die Gesellschaft vor gefährlichen Menschen zu sichern.

Der Judenhass der Christen ist ein verschobener Hass, der in Wahrheit dem himmlischen Planer der Heilsgeschichte gilt. Sie trauen sich nicht, ihre Unlogik einzugestehen, denn das wäre blasphemisch und könnte zu unübersehbaren Folgen führen.

Pilatus ist ein erfahrener, ja abgebrühter Vertreter der römischen Staatsraison, für den nur die Wahrheit der Machterhaltung gilt. Sonstige Wahrheiten sind ihm schnuppe, pathetisch und lächerlich.

Mit dieser Haltung hätte er heute das Format eines großen Tycoons, für den nur die Macht seines wirtschaftlichen Imperiums zählt. Heute gilt nur die prädeterminierte evolutive Macht der Ökonomie, der sich alles andere beugen muss, vor allem Wahrheit und Moral.

Indem ich die Wahrheit leugne, gebe ich der Macht grünes Licht. Das Leugnen einer allgemeinen Wahrheit unterstützt die Wahrheit der faktischen Mächte, die keine Nebenbuhler dulden, welche ihrem Alleinanspruch auf Wahrheit gefährlich werden könnten.

Gibt es keine allgemeine Wahrheit, wie Feuilletonisten und Intellektuelle nicht müde werden zu betonen, erhält die Welt der herrschenden Macht freien Lauf. Niemand stellt sich ihr in den Weg, ungehindert kann sie in die Zukunft dampfen, um immer mächtiger zu werden.

Die postmoderne Leugnung der Wahrheit ist das Stimulans für die alleinseligmachende Wahrheit der Industrie und Finanzwelt. Extra oeconomiam nulla salus, neben der Wirtschaft gibt’s kein Heil.

Geld und Naturbeherrschung haben die Rolle der Erlöserreligionen übernommen, die sich ihnen willig unterordnen, solange sie selbst davon profitieren. Hin und wieder wird ein wenig protestiert, um die abgehängten armen und schwachen Schäfchen bei Laune zu halten – diese Rolle der systemstabilisierenden Störenfriede sind Lieblingsrollen von Geissler und des ZDF-Hausphilosophen Precht –, ansonsten leben die Popen in Saus und Braus, wenn auch mit gepflegten Sorgenfalten und der obligaten, scheinbar mammonkritischen Pflichtpredigt in der Tasche.

Die Wahrheit ist von der Moderne zur Abwesenheit verurteilt worden, damit es keine Instanz gebe, die sich resolut zu Worte meldet, um den Mächten der Welt Prügel zwischen die Beine zu werfen. Damit hat die Intelligentsia den Trick des Odysseus wiederholt, der sich Niemand nennt beim gefährlichen Kyklopen Polyphem, damit jener ihn nicht verraten kann, wenn dessen Kollegen besorgt nachfragen, weshalb er denn so tierisch brülle.

Der listenreiche Odysseus hatte ihn mit einem glühenden Pfahl geblendet, damit er die Flucht der umherirrenden Griechen nicht mehr verhindere. Der brüllt wie geplant und vorausgesehen: „Niemand würgt mich arglistig, Freunde“, weshalb jene erwidern: da können wir dir auch nicht helfen, wenn es niemanden gibt, der dich plagt.

Heute nennt man die Wahrheit Niemand und also existiert sie nicht, um den tatsächlichen Mächten das Genick zu brechen.

Es klingt so skeptisch, vornehm und liberal, wenn man die Frage nach der Wahrheit à la Pilatus so souverän wegschiebt. Die Tyrannei einer autoritären Heilswahrheit scheint gebannt, wenn es unendlich viele Wahrheiten gibt, die unfähig sind, der alleinherrschenden Paroli zu bieten.

Je mehr es beliebige Wahrheiten gibt, je mehr sie die Menschen auseinanderdividieren, je schwächer sind diese bei der Bekämpfung der schlechten Realität. Die Konsequenz der Ungeduldigen und Übererregten, eine einzige Wahrheit par ordre du mufti zu etablieren, ist die falsche. Denn sie endet in platonischer Zwangsbeglückung und in totalitärer Brutalität. Der blasierte Skeptiker Pilatus ist ein knallharter Politiker, der keine Sekunde Zweifel an der Macht seiner Bataillone aufkommen lässt.

Jesus gibt freimütig zu, nicht in seinem eigenen Namen zu sprechen. Er schlüpft unter die Macht des allgewaltigen Vaters, dem er sich nicht widersetzen kann. Der Zimmermannssohn ist zur Autonomie unfähig. Seinem Vorbild Sokrates kann er nicht mehr folgen und verrät – wie auch der späte Platon – den unbeugsamen Satyr, der für seine Rechthaberei in den Tod ging.

Als Jesus hat Jesus nichts zu sagen. Er beruft sich auf die Weisheit väterlicher Allwissenheit: „Denn ich habe nicht von mir aus geredet, sondern der Vater, der mich gesandt hat, er hat mir Auftrag gegeben. Was ich sagen und reden soll. … Was ich also rede, das rede ich so, wie es mir der Vater gesagt hat.“ ( Neues Testament > Johannes 12,49 f / http://www.way2god.org/de/bibel/johannes/12/“ href=“http://www.way2god.org/de/bibel/johannes/12/“>Joh. 12,49 f)

Dasselbe gilt auch für Jesu Jünger, die sich nicht sorgen müssen, was sie vor den Menschen in der Welt reden sollen. „Wenn sie euch aber ausliefern, so sorget euch nicht darum, wie oder was ihr reden sollt. Denn nicht ihr seid es, die reden, sondern der Geist eures Vaters ist es, der in euch redet.“ ( Neues Testament > Matthäus 10,19 f / http://www.way2god.org/de/bibel/matthaeus/10/“ href=“http://www.way2god.org/de/bibel/matthaeus/10/“>Matth. 10,19 f)

Diese Fremdsteuerung griff Kant an, als er in seinem kleinen Aufsatz über Aufklärung die Menschen zur Mündigkeit aufrief. Nicht länger sollten sie sich von andern vorschreiben lassen, was sie zu denken und zu sprechen haben. Niemand sollte sich anmaßen, ihr Mundstück im Namen einer überlegenen Weisheit zu sein.

Wer eine Alternative zum Kapitalismus sucht, darf die Pilatusfrage nicht länger ignorieren. In einer Welt ohne Wahrheit regiert allein die anonyme Wahrheit der Macht und des Geldes.

Die Suche nach einer besseren Zukunft geht nicht ohne unabhängiges Denken, das in Kooperation mit anderen jene gemeinsame Wahrheit sucht, auf deren Boden jeder seine eigene finden kann.

Noch lange steht nicht fest, dass sich die politische Wahrheit für immer verbirgt, auf die man sich einigen muss, um individuelle Wahrheiten zu akzeptieren, die nebeneinander stehen bleiben können, ohne sich in die Haare zu kriegen.

Dass das Glück des Einzelnen im Widerspruch zum Glück der Gesellschaft stünde, steht nur im Handbuch moderner Pilatusnachfolger.