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Samstag, 28. April 2012 – Schwulsein

Hello, Freunde der Drohnen,

wenn sie die Königin begattet haben, sterben sie ab. Entstanden sind sie aus unbefruchteten Eiern, Forscher sprechen von Jungfernzeugung, das haben sie mit menschlichen Erlösern gemein.

Nach der Sommersonnenwende geht es ihnen schlecht, sie werden aus dem Bienenstock hinausgedrängt und müssen kläglich verhungern. Zu ritualistischen Kreuzigungen scheint es noch nicht gekommen zu sein.

Sie sind nur Lust- und Zeugungsobjekte weiblicher Bienen, die sich zu riesigen Königinnen aufblähen. Hat der Mohr seine Dienste getan, kann er gehen.

Präsident Obama wollte der Ungerechtigkeit der Natur nicht länger zusehen und hat die Drohnen ermächtigt, weitab von Amerika unter potentiellen Feinden zurückzuschlagen. Ab jetzt dürfen namentlich unbekannte Personen, die verdächtig erscheinen, von Drohnen im Jemen eliminiert werden.

In der amerikanischen Öffentlichkeit erfährt man über solche Kleinigkeiten so gut wie nichts, weshalb auch schlecht darüber debattiert werden kann. Es ist ja weit ab von der Zivilisation.

Die weltweiten Bienenzüchter haben noch nicht dagegen protestiert, dass ihre nützlichen Besamer vom Pentagon in todbringende Waffen transsubstantiiert wurden. Das Pentagon, zu Deutsch Fünfeck, ließ verlautbaren, dass sie keine Garantie übernehmen für Wesen, die sie mit Sechsecken übertrumpfen wollen.

Die grässliche Natur dient als Vorlage für friedensstiftende Waffen der Menschen. Auch die Bundeswehr

nennt ihre schlanken vierbeinigen, fast geräuschfreien Panzer Leoparden.

In der Namengebung demokratiestiftender Waffen sind die Amerikaner unübertrefflich. Die erste schnucklige Atombombe in Hiroshima nannten sie nach dem gefährlichsten Tier, das die Evolution bislang hervorbrachte: Little Boy. Auch hier eine gewollte Assoziation mit dem Heiligen Kind, das der Menschheit das ewige Leben bringen soll – indem es die meisten Menschen zu Tode bringt.

Das sind keine Fehlleistungen des religiösen Unbewussten, sondern bestürzend präzise Richtigleistungen. Die Religion hat im Zeitraum von 2000 Jahren unendlich viele Eier in den Gehirnen der Menschen abgelegt, die nun – nach spiritueller Jungfernzeugung von ganz oben – mit Macht ihre Eierschalen abwerfen, ins Leben drängen und sich apokalyptisch nützlich machen wollen.

Demnächst sollen täuschend echte Roboter-Insekten, inwendig beladen mit Tod und Verderben, auf die Menschheit losgelassen werden. Es ist zu vermuten, dass schon einige besonders hochwertige Tötungsmaschinen – die selbst ihre Erbauer kaum von Menschen unterscheiden können – in den Reihen diverser Geheimdienste, ja möglicherweise bekannter Regierungen tätig sind.

Nur wenige Eingeweihte wissen, wie man diese Killermaschinen von Menschen aus Leib und Blut unterscheiden kann: sie strahlen eine bestimmte väterliche Güte aus, haben ein ansteckendes Lachen und entbehren nicht eines gewissen Charisma, das man mit Gnadengabe übersetzen kann.

Auch in Europa ist inzwischen jeder Mensch verdächtig. Geschossen wird noch nicht, aber die amerikanische Drohnenpraxis in geheimen Brüsseler Gremien diskret vorbereitet. Noch zwei oder drei Bombenattentate in den U-Bahnen von London, Madrid oder Paris und schon haben wir hierzulande original amerikanisch-jemenitische Verhältnisse.

Vorläufig begnügt man sich mit vollständiger Überwachung zu Land, zu Wasser oder in der Luft. Alles wird gespeichert, die neuen Supermaschinen vergessen nichts. Brüssel weiß, wo du wohnst, wohin du Auto fährst, mit wem du telefonierst, mit wem du chattest.

Versuch am besten gar nicht, dich zu verstecken oder etwas zu verheimlichen. Je offener du bist, je zukunfts- und europakompatibler bist du. Am besten schickst du deine geheimen Tagebücher oder die Protokolle deines Psychoanalytikers an die Traum- und Unbewusstseins-Überwachungsbehörde der EU-Kommission.

Ein weiterer Vorteil des omniszienten Auges der EU-Behörden ist Talos, das Geschenk des Zeus an die geraubte Prinzessin Europa. Talos ist ein Bronze-Riese, der täglich um Kreta – heute um ganz Europa – herumläuft und verzweifelte, hungrige Eindringlinge zurückdrängt und zerschmettert.

Die Identität des Abendlandes als nächstenliebendes Christentum soll mit allen Mitteln, die uns der gnädige Himmel zur Verfügung stellt, bewahrt werden. Dazu Heribert Prantl in der SZ.

 

Dürfen Schwule Pfarrer werden, dürfen schwule Paare gemeinsam in Pfarrhäusern wohnen? Großer Kampf unter aufgeklärten und abgeklärten Protestanten. Ja, nein, vielleicht, hängt von der Situation ab, jede Landeskirche soll selbst entscheiden.

Ein Kommentator der BZ hat bei Uni-Theologen nachgefragt, ob die Schwulen in den Himmel kommen oder ohne Umweg direkt gegrillt werden – mit dem überraschenden Ergebnis: Ignoramus et Ignorabimus. Auf Deutsch, keine Ahnung, was war noch mal die Bibel? Ach so, ja, nein, da steht doch gar nix drin.

Selbst wenn was drinstünde, würden wir das hoffnungslos veraltete Buch der Bücher historisch-kritisch so lange zerfleddern und hermeneutisch neu justieren, bis wir Gottvater und -sohn zu einem inzestuösen Paar verkuppelt hätten. Jesus war schließlich der Bräutigam der ganzen Gemeinde: gab es da nicht auch ein paar Männer dabei? „Wer in mir bleibt und ich in ihm, der trägt viel Frucht.“ ( Neues Testament > Johannes 15,5 f / http://www.way2god.org/de/bibel/johannes/15/“ href=“http://www.way2god.org/de/bibel/johannes/15/“>Joh. 15,5 f)

„Nach über 200 Jahren historischer Bibelkritik hat sich ohnehin die Überzeugung durchgesetzt, dass auch die Bibel nicht wörtlich, sondern immer aus ihrem jeweiligen Entstehungskontext heraus zu lesen ist. Heißt: Auf eine Frage wie die nach dem „richtigen“ Leben in einem Pfarrhaus wird man in der Bibel keine Antwort finden.“

Auch die Bibel? Noch ist nicht bekannt, dass auch Platon, Cicero und Lukrez von Gottesgelehrten in die Mangel genommen wurden, um – mit Kohl zu sprechen – hinten rauskommen zu lassen, was hinten rauskommen muss.

Die biblische Gelehrtentruppe betreibt auf hohem Niveau Book on demand. Nein, sie gehen einen Schritt weiter und machen Heilige Schriftdeutung nach Jux und Tollerei. Sag dem Automaten, was du hören willst und du wirst es hören.

Das Buch, sie sollen lassen stahn: über die trotzige Direktive Luthers gegen den Papismus werden die frei flottierenden Deuter schon längst ihre Witzchen machen. Nach dem Schleiermacher-Motto, dass jeder erleuchtete Christ in der Lage sein muss, sich seine eigene Bibel zu schreiben.

Das Motto kann leicht variiert werden in den Satz: was in der Bibel steht, bestimme noch immer ICH. Heidegger sagte, Auslegung ist Deutung, und Deutung ist Sache des Deuters. Heidegger war gut katholisch, selbst in seiner Atheisten-Phase, und hat sich diese Eigenmächtigkeit beim Papst abgeschaut.

Während die Katholiken immer protestantischer und lutherischer werden, werden die Protestanten immer katholischer. Auch eine Form der promiskuitiven Ökumene. Wenn Benedikt seinen schönen Assistenten heiratet, wird Huber vor Neid erblassen.

Die Theologen – inzwischen auch die Historiker – haben in den letzten 200 Jahren einen solch exegetischen Wirbelwind erzeugt, dass sie schon völlig schwindlig von ihrem eigenen Schwindel geworden sind.

Natürlich muss man Bücher aus ihrem Kontext verstehen, doch wenn man den verstanden hat, gibt es keinen Grund, den buchstäblichen Sinn aufs Altenteil zu schicken. Ganz davon abgesehen, dass jene Geistesriesen durchaus in der Lage waren – im Gegensatz zu modernen Kannitverstans – über den Tag hinaus zu formulieren, was sie zu sagen hatten.

Der historische Kontext ist im Übrigen nicht sehr viel anders als der heutige. Trotz verschärfter Neuigkeitsgier hat‘s die Menschheit noch nicht geschafft, Sex anders zu gestalten als per Sex, deren mögliche Variationen inzwischen bekannt sein sollten.

Wie man Texte nach Belieben massakrieren kann, haben schon die Scholastiker gewusst. Sie unterschieden allein zwischen vier Arten:

1) Da war der sensus historicus = der historische Sinn.

2) Der sensus allegoricus = der verborgene Sinn, also der von den Popen erwünschte Sinn.

3) Der sensus tropologicus = der Sinn, der den Menschen zur Umkehr ruft und

4) Der sensus anagogicus = der Sinn, der dem Bekehrten den gemeinsamen Weg mit seinem Gott in Aussicht stellt.

Diese vier Methoden hat Luther mit seinem sensus literalis, dem wörtlichen Sinn, vom Tisch gefegt: weg da mit dem ganzen Geschwurbel. Was steht da? Der Buchstabe entscheidet und nicht die Hexenkünste der Priester (Tschuldigung, ihr Hexen).

Warum können die Deutschen nicht lesen? Weil sie vor lauter Deutungen, die ihnen ein X für ein U vormachen, nicht wissen, wo ihnen der Kopf steht.

Wenn man heute den Text der Schrift wortwörtlich liest wie ein Kochbuch von Siebeck, kriegt man interessanterweise besonders von Protestanten eine „fundamentalistische“ Schriftauslegungsmethode vorgehalten. Siebeck würde sich freuen, wenn man ihm schriebe, dass seine Rezepte zum Erbrechen sind, besonders wenn man sie antifundamentalistisch lesen würde und statt vier Eier vier Ochsenhoden nähme.

Das ganze Thema wird gewöhnlich unter dem Begriff Historismus abgehandelt. Was früher war, hat keine Relevanz für uns. Das kann man natürlich vertreten, unter Vergessen und Verdrängen des Gewesenen nach vorne gucken, alle Moral, Ethik und das Rad immer von neuem erfinden wollen.

Warum man sich aber immer auf ein historisches Buch bezieht, mit dem obligaten Refrain: das Buch geht uns nichts mehr an, verstehen nur Theologen, Heideggerianer und Spezialisten gegen Alzheimer. Wenn in dem Buch nichts Verbindliches für unsere Zeit steht, dann ins Antiquariat mit dem Schinken. Dort können Archäologen und Völkerkundler hübsche Märchen entdecken, doch mit den Gläubigen von Anno Domini 2012 haben sie nix zu tun.

Übersetzt ins Psychologische müsste man diese deutsche Haltung antiautoritär mit freundlicher Genehmigung der obersten Autorität nennen. Die emanzipiert sein wollenden verlorenen Söhne kriechen nach dem ersten Kollaps zum Großen Vater zurück, damit sie beim Erben nicht zu kurz kommen.

Das ist die selbstbetrügende Haltung der Deutschen, die sowohl aufgeklärt als auch gläubig sein wollen. Aufgeklärt, insofern sie der Bibel – wie Kant der Natur – vorschreiben wollen, was sie zu sagen hat, nämlich das, was sie sagen muss. Und gläubig, insofern die kühnen Denker sich noch immer bei PAPA versichern müssen, dass sie sich bei Ihm nicht mehr versichern müssen. Gell, Vater im Himmel, du hast uns befohlen, zu denken, was wir wollen?

Sie buckeln und rebellieren in einem Akt, sind unterwürfig und tückisch-widerspenstig in einem Satz, der sich entsprechend widersprüchlich und absurd anhört. Duck dich, aber habe immer ein Messer hinterm Rücken. Das erinnert an den alten Scherz gegen die ungeliebte antiautoritäre Erziehung (die mit Neill übrigens nichts zu tun hatte): Tante, müssen wir heute wieder machen, was wir wollen?

Der Historismus ist ein legitimes Kind der Postmoderne und des universellen (!) Relativismus, was ein eklatanter Widerspruch im Beiwort ist. Er besagt, es gibt keine menschlichen Konstanten, keine zeitunabhängige Wahrheiten und keine übergreifende Moral. Was gestern war, ist perdu, was interessiert uns das Geschwätz der Menschheit von vorgestern.

Wie ernst man dies nehmen muss, kann jeder selbst erprobieren, indem er auf dem Marktplatz seines idyllischen Fleckens lauthals propagiert, dass die Wahrheit des Holocaust gestern gestimmt, mit uns heute aber nichts mehr zu tun hat. Dass Hitler gestern ein Völkerverbrecher, heute aber ein liebwerter Kinder- und Schäferhundefreund ist. Dass die Kreuzzüge der Abendländer karitative Lebensmitteltransporte in ein notleidendes Land und die Inquisition eine sanfte therapeutische Dehn- und Streckmethode gegen Zipperlein und Rückenschmerzen war.

Seltsam, dass hier der Historismus auf einmal den Geist aufgibt und verstummt. An manchen Stellen hat er aber schon voll ins Kontor geschlagen, wenn die vereinigten ökumenischen Gottesgelehrten und ihre feuilletonistischen Papageien, ohne mit der Wimper zu zucken, behaupten, dass Demokratie und Menschenrechte auf dem Boden der biblischen Gottesebenbildlichkeit oder die ökologische Bewegung auf dem einer so genannten Schöpfungsbewahrung gewachsen sei. Selbst Großhistoriker wie Wehler und Winkler erzählen solchen Murks.

Die letzte Woche konnte man in der klügsten Wochengazette der Republik in einem Interview mit dem Philosophen Bernulf Kanitscheider, einem Hedonisten und Epikuräer, die Frage lesen: „Kann man von antiken Philosophen etwas lernen?“

Wäre der Gefragte ein Anhänger des Historismus gewesen, hätte er sich über die devote Frage des Tageschreibers lustig gemacht. So vertrat er die überaus anstößige Meinung, dass man bei längst verblichenen Denkern möglicherweise mehr lernen kann als in der Bäckerblume und in der Apothekerzeitung.

Wenn die Bibel nichts mehr zu bieten hat, sollten die Theologen endlich aufhören, mit ihren Paradeleckerlis hausieren zu gehen, im Neuen Testament stehe ein zeitlos gültiges Gebot der Nächstenliebe, das nicht seinesgleichen in allen Kulturen dieser Welt hätte.

Warum legen die Priester ihren Predigten noch immer Bibeltexte zugrunde? Warum reden sie nicht frei Schnauze über den blauen Himmel oder den Unsinn vollverkabelten Joggerns?

Mit all diesem relativistischen Aushöhlen, Beliebigmachen und Verfälschen der Vergangenheit haben die Klerikalen eine ideale Waffe erfunden, um die verheerenden Folgen biblischer Normen in der Geschichte zu leugnen.

Stehen keine Verdammungen der Schwulen im Text, können sie auch nicht im Verlauf der abendländisch-christlichen Geschichte verfolgt, geteert und gefedert worden sein.

Relativismus und Historismus sind verkappte Verteidigungsreden der Kirche, um ihre unsägliche Schuld an allen, die sich ihnen nicht gebeugt haben, zu verleugnen und zu verharmlosen. Gibt’s keine Kausalitäten zwischen Predigtwort und den Kollateralschäden ihrer Verfluchungsreden, gibt’s auch keine Schuldigen und keine Opfer.

Wir sehen das hinterlistige Handwerkszeug einer außerordentlich dreisten Exkulpierungsmaßnahme der geistlichen Alphatiere der letzten Jahrtausende. Die Verfasser der biblischen Schriften kannten noch gar nicht das Wort Schwule, wie hätten sie das Schwulsein verfemen können? Sie kannten den Begriff Nationalsozialismus noch nicht, wie hätten sie gegen Hitler predigen sollen? Sie kannten den Begriff Atomwaffen nicht, warum hätten sie gegen die Benutzung dieser Gottesgaben protestieren sollen?

Wie sind die folgenden Texte zu interpretieren, wenn sie sich nicht buchstäblich selbst interpretieren? „Du sollst nicht bei einem Manne liegen wie man bei einem Weibe liegt, das wäre ein Greuel.“ ( Altes Testament > 3. Mose 18,22 / http://www.way2god.org/de/bibel/3_mose/18/“ href=“http://www.way2god.org/de/bibel/3_mose/18/“>3.Mos. 18,22)

Handelt es sich vielleicht um ein harmlos Geplauder beim keuschen Nebeneinanderliegen auf dem Sofa? War Schwulsein nicht sogar „positiv konnotiert“, wenn David seine Gefühle zu Jonatan kundtat: „Wunderbarer war deine Liebe für mich als die Liebe der Frauen.“ ( Altes Testament > 2. Samuel 1,26 / http://www.way2god.org/de/bibel/2_samuel/1/“ href=“http://www.way2god.org/de/bibel/2_samuel/1/“>2.Sam. 1,26) Dann wäre das Alte Testament geradezu eine Handreichung für verliebte Männer.

Die Bibel ist kein homogenes Buch, die meisten ihrer Hauptdarsteller waren mit Sicherheit keine vorbildlichen Befolger göttlicher Gesetze. Das Hohelied der Liebe war ein profanes, sinnliches Liebeslied unter Männlein und Weiblein, das die Christen Mühe hatten, in ein Hochzeitslied der Gemeinde mit ihrem himmlischen Bräutigam zu verschandeln.

Selbst wenn David und Jonatan schwule Freunde gewesen wären, wäre das nur ein lästerliches Faktum, aber keine mosaische Norm gewesen. Zwischen Tatsachen und Geboten wussten selbst die alttestamentarischen Schriftsteller zu unterscheiden, obgleich sie noch nie von dem naturalistischen Fehlschluss gehört haben konnten, wonach natürliche Tatsachen das eine, und die Bewertungen der Tatsachen das andere sind.

Und worüber spricht Paulus im Römerbrief Neues Testament > Römer 1,26 f / http://www.way2god.org/de/bibel/roemer/1/“ href=“http://www.way2god.org/de/bibel/roemer/1/“>1,26 f ? Etwa über Schwierigkeiten des kommunalen Nahverkehrs? „Deshalb gab sie Gott dahin in schändliche Leidenschaften; denn die Frauen unter ihnen verwandelten den natürlichen Verkehr in den widernatürlichen. Gleicherweise verließen auch die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau und entbrannten gegeneinander in ihrer Begierde, sodass Männer mit Männern Schande trieben und den verdienten Lohn ihrer Verirrung an sich selbst empfingen.“ Andere Stellen gegen die Knabenschänder in Neues Testament > 1. Korinther 6,9 / http://www.way2god.org/de/bibel/1_korinther/6/“ href=“http://www.way2god.org/de/bibel/1_korinther/6/“>1.Kor. 6,9 und Neues Testament > 1. Timotheus 1,10 / http://www.way2god.org/de/bibel/1_timotheus/1/“ href=“http://www.way2god.org/de/bibel/1_timotheus/1/“>1.Tim. 1,10.

Das Neue Testament war besonders gegen den heidnisch-griechischen Eros eingestellt, Platons Symposion war wohlbekannt, der philosophische Eros verhasst unter Juden und der neuen christlichen Sekte.

Das ganze Neue Testament war ein einziger Versuch, den Hellenismus als teuflische Verführung in Grund und Boden zu stampfen, seine Denker zu verfluchen und die irdische Autonomie der Polis als Wahnwitz gegen den Herrn der Heerscharen anzuschwärzen.

Schon immer hatten Priester, besonders die keuschen und kastrierten unter ihnen, den Ehrgeiz, nicht nur durch sexuelle Reinheit sich den Nimbus des Außerordentlichen und Heiligmäßigen zu geben, sondern den normalen Menschen in sadistischer Gründlichkeit vorzuschreiben, wie sie mit ihren Geschlechtsorganen umzugehen hätten. Wenn man in elementaren Dingen zu kurz kommt, ist man unfähig, das sinnliche Glück der Anderen zu ertragen.

Es versteht sich von selbst, dass der Kommentator der BZ bei den Theologen anfragt wie das unmündige Kind bei der Mutter, ob es einen lieben Gott gibt. Keine einzige kritische Nachfrage, keine einziger Versuch, das absurde Geschwätz der Kanzelprofis zu hinterfragen oder zu durchlöchern.

„Habe ich einen Seelsorger, der für mich Gewissen hat“, schrieb Kant, weiß ich noch nichts vom Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit.

Die gesamte Intelligentsia der BRD liegt in ecclesiogenen Fragen auf dem Bauch vor den Autoritäten, die für sie denken, deuten und historisch-kritisch herumflunkern wie noch nie eine Generation von Buchstaben- und Gehirnverdrehern vor ihnen.

Die Deutschen können Buchstaben entziffern, Texte lesen können sie nicht. Die Hoheit über das Buch der Bücher, das ihr Schicksal der letzten beiden Jahrtausende prägte, haben sie komplett an der Garderobe der Erleuchteten abgegeben.

Wer das heilige Urbuch nicht lesen kann, kann weder profane Bücher noch geistverlassene Zeitungstexte lesen. Wer keine Zeitungstexte lesen kann, kann auch die Zeitläufte nicht deuten, die ihm das Leben verhageln und die er empfindet wie ein unabwendbares Geschick.