Kategorien
Tagesmail

Samstag, 17. November 2012 – Gewinne machen

Hello, Freunde der Angie,

Angie ist immer für Überraschungen gut. Nun bahnt sich eine Sensation an. In der Israelfrage will sie nicht mehr länger vor den Freunden kuschen. Das neue Motto hat sie der internationalen Presse anlässlich eines Besuches in Moskau vorgestellt: „Unsere Freundschaft wird nicht besser, wenn wir alles unter den Teppich kehren und nicht darüber diskutieren.“ Die Antwort der Freunde steht noch aus. Allerdings haben sie Besseres zu tun, als solche Dreistigkeiten zu beantworten: sie müssen Krieg führen.

Wem Gott ein Amt gibt, dem gibt er auch Verstand. Gauck wird in Bellevue immer linker. So links nun aber auch nicht, dass er den Kapitalismus im Boden versenkte. Als Pastor weiß er, dass man mit seinen Pfunden – es können auch Euros sein – wuchern muss, sonst kommt man in die Hölle der Kapitalvermehrungsverweigerer. (Holger Schmale in der BZ zu Gauck: „Verantwortlicher Kapitalismus ist möglich“)

Synonyme von wuchern sind anschwellen, blähen, aufblasen, ins Kraut schießen, üppig gedeihen, üppig wachsen, überwuchern. Ökonomen sprechen von Gewinne machen. In Neues Testament > Lukas 19,27 / http://www.way2god.org/de/bibel/lukas/19/“ href=“http://www.way2god.org/de/bibel/lukas/19/“>Lukas 19,27 steht‘s noch viel deutlicher als in Neues Testament > Matthäus 25,14 ff / http://www.way2god.org/de/bibel/matthaeus/25/“ href=“http://www.way2god.org/de/bibel/matthaeus/25/“>Matthäus 25,14 ff. Der Sinn des Wucherns besteht darin, König über andere zu werden.

Geld muss man vermehren, um Macht zu erringen und andere zu beherrschen. Ökonomie hat sich fälschlicherweise als selbständige Disziplin etablieren können. Im Grunde ist sie Teil der Politik, sie sollte wieder zurück unter die Oberherrschaft

der Politologen, am besten unter die der Theologen. Geld ist Teil der machiavellistischen Politik, die keine unmoralischen Mittel verschmäht, um Macht zu erringen und zu exekutieren.

In einer Demokratie gibt es mehrere Mittel, um Macht zu legitimieren:

a) Mächtige müssen gewählt sein: die Macht des Parlaments.

b) Mächtige müssen vom Himmel auserwählt sein: die Macht der Priester.

c) Mächtige müssen ihre Macht verdient haben: die Macht des Geldes.

d) Mächtige müssen schön, verführerisch, schlau, geistreich, medientauglich oder sonst wie erfolgreich sein: die Macht der Vierten Gewalt und der VIPs.

Außer den Gewählten ist niemand gewählt. Ihre Position haben die Arrivierten durch Zufall, Verbindung oder nützliche Talente.

Wir greifen c) heraus, die wichtigste Kategorie in Demokratien. Es gibt keinen Konflikt zwischen Staat und Kapital, es gibt nur einen zwischen verschiedenen Methoden der Machterringung.

Die ursprüngliche Methode demokratischer Macht, die Wahl, ist abgestanden und leistungsfeindlich. Hier kann jeder Volltrottel und Langzeitsarbeitslose mit einem billigen Kreuzchen Macht verteilen. Macht aber sollte nur von denen verteilt werden, die sie selbst verdient hätten. Wer etwas verdient hat, kann man – o schöne deutsche Sprache – an seinem Verdienst erkennen. Wer am meisten Geld verdient, hat am meisten Macht verdient.

Die Legitimation per Leistung und Verdienst ist reputabler als die durch Anschleimen an den großen Lümmel. Geldmagnaten sind in Amerika angesehener als ganz Washington mit seinen staatlichen Wichtigtuern zusammen.

Der Sinn des Kapitalismus steht nicht nur im Neues Testament > Matthäus 25,29 f / http://www.way2god.org/de/bibel/matthaeus/25/“ href=“http://www.way2god.org/de/bibel/matthaeus/25/“>Matthäus-Theorem, bei Neues Testament > Lukas 19,26 f / http://www.way2god.org/de/bibel/lukas/19/“ href=“http://www.way2god.org/de/bibel/lukas/19/“>Lukas wird es machttechnisch sonnenklar: „Doch diese meine Feinde, die nicht wollten, dass ich über sie König würde, führet hierher und machet sie vor meinen Augen nieder.“

Heute wird niemand mehr aktiv gemetzelt, heute lässt man die Verlierer verelenden und verhungern. Nur Geldmachthaber haben es verdient, Könige, Elite und Schicksalsentscheider zu sein. Wer sie daran hindert, soll durch Armut, Bedeutungslosigkeit und Erbärmlichkeit bestraft werden.

Hier sind wir am Kern von Armut. Arm ist, wer bedeutungslos ist und beim allgemeinen Spiel nicht mehr mitspielt. Auf Arme muss man keine Rücksicht nehmen. Nur im Klima der Geld-Macht-Kopulation kann man die aggressive Verachtung englischer Moneymaker über den Abschaum der Gesellschaft verstehen. Diese Überflüssigen brauchen wir nicht, sie fressen uns nur die Haare vom Kopf.

Das ist der Sinn der Begriffe Mitte und Bürgerlichkeit. Wer heute angesehener Polit-Analytiker auf allen Kanälen sein will, muss nur geschickt mit zwei Begriffen jonglieren können: mit Bürgerlichkeit und Mitte. Alles zieht sich zu diesen ominösen Begriffen hin, in der Bourgeoisie spielt die Musik der Mitte.

Wer nicht zur Mitte und zur Bürgerlichkeit gehört, kann sich begraben lassen. Er gehört zu jenen, die vor die Könige der Geldmacht geführt und niedergemacht werden müssen. Sie sind überflüssig, unwürdig und sollten sich am besten freiwillig ins Messer stürzen.

Die bürgerliche Mitte ist das Herz des Kapitalismus. Gauck will einen Kapitalismus – richtig, in Freiheit und Verantwortung. Die feinsinnige Theologensprache muss übersetzt werden. Freiheit des natürlichen sündigen Menschen ist egoistisches Chaos. Jeder gegen jeden. Erst in, mit und unter Gott kann das bösartige Chaos durch geschenkte Verantwortung ein wenig gezügelt werden.

Solange die Menschheit im irdischen Jammertal weilt, wird das Ganze nie richtig gut werden. Nur das Gröbste kann man verhindern: das ist die Funktion des Staates, der Polizei, der Feuerwehr und der Müllabfuhr in jenen Zwischenzeiten, in denen der Messias noch nicht gekommen ist, um das Reich der Freiheit, das Paradies, den Himmel auf Erden persönlich einzurichten.

Dementsprechend Gaucks Definition des Kapitalismus. Ein Stück – ein großes Stück – unvermeidbares sündiges Chaos, im Nachhinein aber die Spuren des Polterabends mit dem Besen zusammenkehren. Gauck akzeptiert das Grundchaos der Geld-Macht-Maschine. „Es sei die Aufgabe des Unternehmers, Gewinne zu erzielen.“

Nach dem Chaos aber kommt die Verantwortung in Freiheit (Verifrei): „Gefährlich wird erst die blanke Gier, das Mehrenwollen um jeden Preis.“ Genau dies aber fordert das Matthäus-Theorem. Der König und Herr will kassieren, wo er nichts gearbeitet hat, aber sich vom Wucher seines Geldes – heute würde man von Finanzkapitalismus im Gegensatz zum Industriekapitalismus sprechen – mästen. Zum Zockerverweigerer sagt nämlich der Geldkönig: „Du böser und fauler Knecht, wusstest du, dass ich ernte, wo ich nicht gesät habe und sammle, wo ich nicht ausgestreut habe?“

Herrlich klare Heilige Schrift. Immer sprichst du unübertrefflich deutlich aus, was du über die Menschen denkst – nichts –, und was du über Gott denkst – alles – und was aus jenen Menschen wird, die diese Bewertung auf den Kopf stellen: gar nichts. Und der Geldkönig fährt neoliberal fort: „Dann hättest du mein Geld den Geldverleihern bringen sollen und ich hätte bei meiner Rückkehr das Meinige mit Zinsen zurückerhalten.“

Das Meinige mit Zinsen nennt Gauck Gewinn und solcher Gewinn ist himmlisch paletti. Klar, steht ja auch in der Bibel. Können wir von einem braven Pastor erwarten, dass er der klaren Botschaft der Bibel widerspricht? Können wir nicht.

Nun verstehen wir vielleicht, warum selbst in den neuzeitlichen Menschenrechtskatalogen das Eigentum heilig ist. Es steht voll auf dem Boden des Glaubens und der Glaube ist heilig. Diesen Boden darf kein Staat betreten, denn es steht geschrieben: „Zieh die Schuhe von deinen Füßen, denn die Stätte, worauf du stehst, ist heiliges Land.“ Eigentum und Glaube sind heiliges Land und das hat keine staatliche „Räuberhorde“ (Augustin) zu betreten oder gar zu verwildern.

Wer aus dem Busch kommt oder Aristoteles gelesen hat, der hält Wirtschaft für ein Unternehmen, das die Menschen am Leben erhalten, ihnen sogar ein gutes Leben bieten soll. Hat es diesen Zweck erfüllt, schließt es die Pforten und schickt alle seine Mitarbeiter nach Hause, damit sie sich ein schönes Leben machen, Bücher lesen, Musik hören, mit Weib und Kind spielen, tanzen und fröhlich sind.

Aristoteles sagte das in einem Satz: Ökonomie ist für die Muße da, der Mensch nicht für die Ökonomie. Wer Ökonomie betreibt, um Geld und Gewinne zu machen, der ist nach Aristoteles kein Ökonom, sondern Chrematist.

Halten wir fest, dass die heutige Ökonomie keine ist, sondern Chrematistik (kommt von Chrema = Geld, Vermögen, Reichtum und Macht). Doch nur, wenn Aristoteles gilt und das Matthäus-Theorem falsch ist.

Nach dem Neuen Testament muss man Chrematist werden. Sonst wird man von Geldkönigen, die allein durch Zocken ihre Macht stützen und erhalten, einen Kopf kleiner gemacht.

Es gibt zweierlei Erwerbskünste, die natürliche und die widernatürliche oder perverse. Die natürliche ist Ökonomie und hat den Zweck, das Haus (= oikos) samt allen Hausbewohnern gut zu versorgen. Dann Sense, Feierabend, Muße oder das pralle Leben.

Die unnatürliche Erwerbskunst ist Chrematistik, die den Zweck hat, Geld zu horten, Geld zu horten und noch mal Geld zu horten. Marx würde das Fremdwort Akkumulation nehmen, damit man Wirtschaft nicht so schnell versteht.

Überhaupt ist das ganze Erwerbsgebiet in die Hände von Begriffsrabulisten gefallen, damit es aussieht, als ob man es mit ungeheuer komplexen Dingen zu tun hätte, die nicht mal von denen verstanden werden, die sie in die Welt gesetzt haben. Was sie ja auch mittlerweilen oft genug bewiesen haben. Aber noch nicht so oft, dass man ihnen das Handwerk legen würde.

Das Matthäus-Theorem könnte man beliebig umformulieren: Wer so tut, als wisse er, der wird alles wissen, selbst das, was er nicht weiß, welches er komplex nennt. Wer nichts weiß, wird vollends dumm gemacht, bis er noch weniger als nichts weiß.

Die Schere zwischen Habenden und Nichthabenden ist noch mehr die Schere zwischen Wissenden und Nichtwissenden. Also zwischen jenen, die so tun, als wüssten sie über Geld alles und jenen, die nur noch Maulaffen feilhalten.

Das ist auch der Grund, warum von allen Parteien bessere Bildungschancen gefordert werden, damit die Schere zwischen Habenden und Nichthabenden immer weiter aufgerissen wird. Was man mit Aristoteles schlüssig begründen kann. Ein Gebildeter hat nämlich mit Geldmachen nichts am Hut und überlässt das Akkumulieren denen, die es nötig haben, ihr Selbst mit Chrema oder Crema aufzuschäumen (Crema ist Schaum beim Latte macchiato).

Im Land der Crema-Dichter und Chrema-Denker ist es merkwürdig, jene reichen Säcke, aufstiegsorientierte Clements und prahlende Neureiche, Luxusverwahrloste und Zockerkönige – gebildet zu nennen. Wenn Bildung mit Reichtum zu tun hätte, wären die Aldi-Brüder wesentlich gebildeter als Aristoteles, der größte Gelehrte aller Zeiten, den man als ungebildete Nuss betrachten müsste.

Da kennen calvinistische Amerikaner nichts. Fragst du, wie gebildet sie sind, zeigen sie dir freudestrahlend den Stand ihres Kontos, der bei manchen mit so vielen Nullen gespickt ist, dass sie nicht mal auf die Goldcart passen und den ganzen Besitzer zur ambulanten Null machen müssen.

Warum Gauck den gewinnorientierten Chrema-Kapitalismus für sinnvoll hält, zeigt ein kleiner Blick in den Wiki-Artikel über „Gewinn“. Dort steht: „Gewinn ist Teil der Wertschöpfung, der allen zuteil wird, die daran beteiligt waren.“

Stopp, hast du sie nicht mehr alle? Abschreiben müsste man können. Also noch mal: „Gewinn ist Teil der Wertschöpfung, der den Eigentümern (Gesellschaftern, Anteilseignern, Shareholdern) des Unternehmens als Einkommen bzw. als Vermögenssteigerung zuwächst.“

Zuwächst! Klingt so organisch nach wachsen lassen, Bio-Geld, Öko-Gewinn. Frisch aus dem Garten, frisch auf den Tisch. Was wächst, kann keine Sünde sein, ist nicht künstlich oder mit Gewalt aus dem Boden gestampft.

Und dann: Wert-Schöpfung. Klingt nach Wert und Schöpfung in bester Harmonie. Jetzt wissen wir, wo die Werte auf den Biobäumen wachsen und die Schöpfung aus dem Nichts das große Vorbild unserer Wertschöpfer ist. Ganz aus dem Nichts, das schaffen sie noch nicht. Aber Geld aus Dreck, das ist kein Problem beim Werte wachsen lassen.

Die reichsten Nationen sind die mit den reichhaltigsten Werten. Es sind die besten, die wertvollsten Nationen der Erde. Echte Werte können niemals untergehen, weshalb der wertvolle Westen bis heute noch immer nicht an Klimawandel oder gar Untergang glauben kann. An echten Werten wird sich das Klima nicht vergreifen, wetten? Ja, der Tornado Sandy, das war doch nur ein kleiner Ausreißer, der die Regel bestätigt.

Natürlich darf Gewinn nur jenen zukommen, die das Spiel prädestiniert gewinnen müssen. Gewinner könnten nicht gewinnen, wenn’s keine Verlierer gäbe. Weshalb schon Adam Smith behaupten konnte: „Ein erhöhter Einsatz von Kapital, der zu einem Anstieg der Löhne führt, wirkt gewinnschmälernd.“

Letzteres muss in jeder Wettbewerbskultur ausgeschlossen werden. Die einen gewinnen, weil die andern verlieren. Das ist Kapitalismus in Reinkultur, von Pastor Gauck abgesegnet. Die Gewinner gehen zum Freudenfest des Herrn, die verstockten Gewinnverweigerer werden in die Finsternis gestoßen. Den Weg in die Finsternis zeigen die Pastoren ein paar Schritte mit der Taschenlampe, dann drehen sie schnell um und kehren zurück zum Freudenfest.

Gewinne braucht der verantwortungsbewusste Unternehmer, sonst ist er nicht mehr motiviert, „die Bedürfnisse potentieller Kunden zu erkennen und zu befriedigen.“ So Wiki. Solche Bedürfniserkenner und Kundenbefriediger brauchen wir lebensnotwendig. Denn schon Sokrates, die kapitalistische hohle Nuss, musste zugeben: Ich weiß, dass ich von meinen Bedürfnissen nichts weiß.

Der Kapitalismus ist die allerfeinste und wirksamste Bedürfnis-Anstalt, pardon, Bedürfniserkenntnis-Anstalt, the world ever seen. Milliarden von Menschen kannten vor der Einführung dieser wunderbaren Anstalt nicht im Geringsten ihre Bedürfnisse. Wenn sie trinken wollten, aßen sie, und wenn sie Hunger hatten, schlummerten und faulenzten sie vor ihrer Hütte aus lauter Bedürfnisblindheit. Das ist eine Krankheit, die schlimmer sein kann als grauer Star.

Ohne Kapitalismus hätte die Menschheit niemals ihre Bedürfnisse nach Schokoriegeln erkannt. Und wenn sie mal keine Bedürfnisse erkunden, werden glattweg neue erfunden und aufgenötigt. Wehe, du hast zu wenig oder nicht die richtigen Bedürfnisse. Das Ganze nennt sich folgerichtig System der Freiheit.

Bis vor kurzem hat die Menschheit noch nichts vom wichtigsten Bedürfnis gewusst: dem Bedürfnis nach dem Bedürfnis. O Herr, gib uns unser täglich neues Bedürfnis, auf dass wir nicht träge und satt werden.

Selbstbefriedigen ist im Kapitalismus ausgeschlossen. Hier herrscht das System theonomer Fremdbefriedigung. Do it yourself? Nur beim Autoreparieren und Tapezieren.

Wenn du rundum satt und heiter bist, besteht die Gefahr der Bedürfnis-Amnesie. Satt zu sein, kann eine gefährliche Illusion werden. Weshalb der Apostel der Jenseitsbedürfnisse seiner Gemeinde in Korinth schrieb: „Schon seid ihr satt geworden.“ Satt zu sein, ist Sünde wider den Geist – des Kapitalismus und des Glaubens.

Was soll Nestle noch produzieren, wenn im Schlaraffenland jedem Übersättigten die Hühnerknochen aus dem Schlund ragen? Schau!

Unternehmer brauchen Gewinne zur Motivation, bei Arbeitern ist es umgekehrt. Je höher die Löhne, umso weniger sind sie zur Maloche gestimmt, wusste Adam Smith und der war ein gebildeter Humanist: „Ohne jeden Zweifel kann eine üppigere Lebensweise einzelne Arbeiter träge machen.“

Doch gottlob nur einzelne. Im allgemeinen ist es Arbeitern schnurzegal, ob sie schlecht oder gut ernährt, verzagt oder heiter sind. Diese Arbeitsroboter malochen zu allen Bedingungen. Warum sollte man sie gut ernähren und heiter stimmen, wenn sie auch schlecht ernährt und bei mieser Betriebsstimmung funktionieren?

Auch in der Offenbarung des Johannes werden die Lauen ausgespuckt, weil sie die Frechheit besitzen, keiner Dinge mehr zu bedürfen: „Weil du sagst, ich bin reich geworden und bedarf nichts und nicht weißt, dass du der Elende und Bejammernswerte und arm und blind und nackt bist.“ ( Neues Testament > Offenbarung 3,17 / http://www.way2god.org/de/bibel/offenbarung/3/“ href=“http://www.way2god.org/de/bibel/offenbarung/3/“>Offbg. 3,17)

Liebe Schwestern und Brüder, haltet ein, bewahrt euch vor der ungeheuren Krankheit, zufrieden zu sein und nichts mehr zu bedürfen. Sucht eure unendlichen Bedürfnisse, die niemals satt sein dürfen – bevor sie nicht im Himmel angelangt sind. Zu diesem Zweck ist der Himmel doch erfunden worden.

Das Bedürfnis nach dem Bedürfnis ist das nach dem Himmel. Nur im Himmel wirst du befriedigt, weshalb du auf Erden dauerfrustriert bleiben musst. Sei nicht gottlos, indem du dich auf Erden für befriedigt erklärst.

Es gibt keine größere Blasphemie, als keine unendlichen Bedürfnisse zu haben, die auf Erden unstillbar sind und nur im Jenseits zur Ruhe kommen. Ruhe ist erst im Himmel. Auf Erden hat man immer unruhig zu sein. „Unruhig ist unser Herz, bis es ruhet in dir“.

Diese verordnete Unruhe ist der Motor des irdischen Kapitalismus, er darf nie zur Ruhe kommen. Wenn du meinst, keine Bedürfnisse mehr zu haben, schlag dir die frevlerische Meinung aus dem Kopf und schau dir das Sonderangebot des Herrn an: „Da rate ich dir, von mir Gold zu kaufen, das im Feuer geglüht ist, damit du reich wirst und weiße Kleider, damit du dich bekleidest und die Schande deiner Blöße nicht offenbar wird. … Ich strafe und züchtige alle, die ich lieb habe.“ ( Neues Testament > Offenbarung 18.f / http://www.way2god.org/de/bibel/offenbarung/3/“ href=“http://www.way2god.org/de/bibel/offenbarung/3/“>Offbg. Neues Testament > Offenbarung 18.f / http://www.way2god.org/de/bibel/offenbarung/3/“ href=“http://www.way2god.org/de/bibel/offenbarung/3/“> 3,18 f)

Fassen wir zusammen: der Kapitalismus ist der Schnelldurchlauf der Heilsgeschichte vom gefallenen Paradies eines mühsamen, entsagungsreichen Agrarlebens – „mit Mühsal sollst du dich von ihm nähren dein Leben lang – bis zum finalen, von Luxus und allerlei Edelsteinen starrenden Reichenparadies, in dem die Sonne nie untergeht, Nacht und Tod besiegt sind und die ganze Pracht der Völker den Gewinnern der Geschichte gehören.

Da gibt es eine Überfülle an Jaspis, Saphir, Smaragd, Sardonyx, Karneol, Beryll, Topas, Hyazinth, Chrysopras und Chrysolith. Dazu Perlen, Gold wie durchsichtiges Glas. Die reinste Neureichenphantasmagorie und Luxushölle. „Und die Völker werden in ihrem Lichte wandeln, und die Könige der Erde bringen ihre Herrlichkeit in sie.“ (Das neue Jerusalem)

Es lohnt sich, in Glauben zu investieren. Rendite, Profite und Gewinne sind himmlisch.