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Samstag, 10. März 2012 – Der Niedergang der Linken

Hello, Freunde der Würde,

ein würdeloser Abschied, die Würde des Amtes, die Würde des hohen Amtes, der würdige Sonnenstrahl an der Seite des Würdelosen. Der würdige Zapfenstreich, die würdige Marschmusik, der semiwürdige katholische Choral der Jericho-Posaunen, (was hat der würdelose ultramontane Papismus im protestantischen Preußen zu suchen? Hier wäre mal wieder ein zünftiger Kulturkampf fällig). Die würdelosen Vuvuzelas.

Und dann: diese unbeugsam-aufrechte, statuarische Körperhaltung der Darsteller, diese preußisch ehernen, wie in Bronze gegossenen Mienen: hat man das Land zuvor noch nicht geliebt, jetzt wird man es ins Herz schließen.

Vor kurzem hieß es, jede Kritik am hohen Amt beschädige das hohe Amt. Wer den neuen Kandidaten auf Herz und Nieren prüfe, denunziere ihn bereits, gibt der „linke“ Harry Nutt zum Besten.

Sie wollen einen König, einen Mose, der sie durch die Wüste führt – aber nicht in 40 Jahren, sondern in 4 Tagen. „Ich will in keiner Republik leben“, sagte mit gestrenger Miene ein Rechtsprofessor bei Anne Will, „in der ein Bundespräsident

nach Ausscheiden aus dem hohen Amt wieder malochen muss“. Er drückte sich würdevoller aus.

Wie schrecklich, dass die Würde arbeiten gehen muss, wo die des normalen Würdelosen doch darin besteht, sich durch Arbeit erst zu realisieren und zum wahren Menschsein zu entwickeln. Es muss eine obere und eine untere Würde geben, weshalb man sagen kann: die Würden der Gesellschaft driften auseinander.

Zur Würde gesellt sich zwanglos die Ehre, der Ehrensold, die Ehrenformation, die ehrenhafte Zeremonie. Demnächst kommt der Ehrenzaun, der die Ehrbaren von den ehrlosen Krachmachern auf den billigen Plätzen durch einen Ehrenabstand trennen wird.

Wem ein Gott ein Amt gibt, dem gibt er Würde und Verstand. Verstand fehlte, also kann das Amt nicht von Gott gekommen sein. Da kann’s nur die Bundespöbelversammlung gewesen sein mit diesen eitlen VIPs, die vorher gefragt wurden, ob sie eventuell vielleicht den Richtigen wählen würden. Dann wären sie die Richtigen, auf Staatskosten nach Berlin zur würdigen Wahl zu fliegen.

Ein bisschen Würde-Glanz sollte schon anwesend sein, wenn die Würde einer demokratischen Wahl bis unter den Boden geschändet wird.

Steht im Grundgesetz: die Würde einer Wahl ist unantastbar? Siehste! Da wird eine Wahlimitation mit ferngelenkten Trägern feiner Anzüge und Trägerinnen des Kleinen Schwarzen durch-g-e-z-o-g-e-n.

Das Ergebnis steht schon vorher in gewöhnlich gut unterrichteten Gazetten. Sollte es nicht exakt erzielt worden sein, wird die Pressemeute losgeschickt, um die ehrvergessenen Wüstlinge auszumachen, die unverschämterweise anders wählten, als sie feierlich geschworen hatten.

Machen wir die Gegenrechnung. Wenn die Würde des Menschen durch Arbeit kommt, können Arbeitslose ihre Würde beim Sozialamt abgeben. Das bedingungslose Grundeinkommen (BGE) ist kein Ehrensold für jene, die ihre Würde in selbstbestimmter Tätigkeit sehen wollen.

Die Würde der Hartz4-Empfänger muss unterwegs abhanden gekommen sein, sie genießen nur noch die Ehre des Entblättert- und Überwachtwerdens. Was den unteren Schichten fehlt, ist – bella figura, die aufrecht stolze Körperhaltung beim Schlangestehen im Arbeitsamt.

Die ziehen nicht mal ihren Sonntagsanzug an, wenn sie sich ihre Ehrlosigkeit amtlich bestätigen lassen müssen. Kommt daher, dass sie sonntags auch nicht mehr unter Gottes Wort eilen, um sich ihre – wenigstens im Himmel geltende – geistbegabte Würde attestieren zu lassen.

„Dass ein Narr sitzet in großer Würde“, ist selbstverständlich keine prophetische Vorwegnahme aktueller Vorgänge, sondern ein Satz des Predigers, dessen Fortsetzung lautet: „aber Vornehme müssen in Niedrigkeit sitzen“ (Das ist der wahre Trost für alle Niedrigen, Witwen und Waisen, weswegen wir die Religion so lieben: sie sorgt dafür, dass am selig Ende die wahren Würdigen ganz oben sitzen, auch wenn sie im Fleisch eine Weile unten sitzen und heulen müssen. Tröstet euch, kommt himmlische Würde, werden alle Tränen abgetan.

Würdig werden des Reiches Gottes, das ist die wahre Würde des Christenmenschen. Doch leider verknüpft mit ziemlicher Würdelosigkeit jener, die sich den Luxus des falschen Glaubens gegönnt haben. Denen geht es ewig an den Kragen: „da es ja vor Gott gerecht ist, euren Bedrängern mit Drangsal zu vergelten. Und sie werden Strafe leiden, ewiges Verderben, in flammendem Feuer, wenn er Rache übt an denen, die Gott nicht kennen.“ (Womit wir an den ungeschriebenen Subtext jener auf ewige Zeiten geltenden Verfassung kommen, die sich im Vorwort einen dezenten Hinweis auf Gott den Allmächtigen und Barmherzigen erlaubt. Man gönnt sich ja sonst nix. Barmherzig nur für diejenigen, die sich Ihm würdelos unterwerfen.

Da Juristen meistens fromm oder abendländisch eingestellt sind, können sie die unantastbare Würde des Gläubigen nicht mit der antastbaren Würde säkularer Demokraten verrechnen, die sich den Spaß ungläubiger Autonomie erlauben.

Sagen wir so: die Würde des Menschen ist solange antastbar, solange dieser seine Würde von der Geschöpflichkeit oder der Gottebenbildlichkeit bezieht.

Bommarius hat sich das Gemauschel angeschaut, in dessen Halbdunkel der Ehrensold aus der Taufe gehoben wurde. Dass jeder Gewählte nur eine vom Volk verliehene Macht auf Zeit hat, danach wieder ins Glied zurückzutreten und normaler Bürger zu sein hat, wird unter Würde-Chorälen und preußischen Ehrenwirbeln begraben und verscharrt.  

Wann singt Opa Lindenberg den großen Song auf die Großväter? Nicht die geplagten ausgebrannten Väter mit den gehetzten Augen regieren die Welt, es sind die Großväter, die längst im Ruhestand sein könnten, es aber vorziehen, die Früchte ihres ertragreichen Lebens zu sichten, zu mehren und, na klar, zum Besten der Welt einzusetzen.

Sie stehen nicht mehr im täglichen Hauen und Stechen, höchstens im ruhmreichen Wettbewerb um die vordersten Plätze der Giganten des Universums.

Schaut euch die Geldgeber der amerikanischen Kandidaten an: lauter vitale Greise, die sich aussuchen können, welche Beter sie ins heiligmäßige Windhundrennen schicken.

Wenn Nation mit Realität kollidiert und ins Trudeln gerät, wen lädt Maischberger in ihre Runde? Biedenkopf, Genscher, Weizsäcker, die Vogelbrüder, Donanyi, Egon Bahr und Helmut Schmidt. Da fehlt doch noch jemand? Ach ja, Eppler, der Pietcong von der schwäbischen Alb.

Sie sollen der trostlosen Koch & Öttinger-Generation ins Stammbuch schreiben, welchen Nonsens sie als Rüpel in der ersten Reihe treiben.

Die Großväter sind unser Schicksal. Der Titel der Mitscherlichs war daneben und sollte nachgebessert werden: Auf dem Weg zur großvaterlosen Gesellschaft.

 

Auch der Artikel des Proll-Soziologen Franz Walter ehrt erneut die Großväter und dengelt deren Söhne, die im Schatten der Olympier verkümmern.

Die SPD sei geistig ortlos, seitdem Willy Brandt sich in die ewigen Jagdgründe, Hans-Jochen Vogel ins Altersheim und Erhard Eppler auf die schwäbische Alb zurückgezogen haben. Es fehle jede Intellektualität und programmatische Begründungsfähigkeit. In den besten Jahren der Ex-Proletenpartei habe es noch eine sinnvolle Symbiose aus tüchtigen Malochern und bürgerlichen Kopfarbeitern gegeben.

Ohne Ideologiestifter und Propheten mit gelehrten Brillen auf der Nase hätten die Ungebildeten wohl gar nicht bemerkt, dass sie ausgebeutet werden. Das muss einem schon gesagt werden von Leuten, denen es viel besser geht und die von oben kommen, um freiwillig das Leid der Massen zu ihrem eigenen zu machen, inklusive messianischem Notausstieg ins Bessere.

Tatsächlich, der Soziologe bemüht Mose, den von ganz oben, der sich des Leids seiner geknechteten Brüder und Schwestern annahm. Nur Intellektuelle konnten flammende Pamphlete entwerfen, die der Weltgeschichte einen Ruck gaben – würde Roman Herzog sagen.

Jeder Intellektuelle muss ein Mose der unteren Schichten sein – oder er wird gar nicht sein. Wenn er nur egoistische Karriere betreibt, fehlt ihm der Mumm in den Knochen, um tatkräftig aus der ungebrochenen Macht des Instinkts zu entscheiden.

Wir kehren zurück in die Philosophie der Weimarer Zeit, in der eine blutleere Ratio dem saft- und kraftstrotzenden Instinkt gegenüberstand, der zudem noch irrational zu sein hatte.

Walter zitiert Carl von Ossietzky, der über die gelehrten Sozialisten spottete, die „ohne Witterung des Irrationalen hinter den Dingen, ohne die Ahnung gerade des echten politischen Logikers, dass das Irreguläre des Lebens den Schlüssen der Logik gelegentlich ein freches ironisches Schnörkelchen anzuhängen belieben. Denn wirklich groß war nur der Politiker, der es verstanden hat, hin und wieder verteufelt unlogisch zu handeln. Und Führer ist nur, wer einmal seinen ganzen Wissenskram vergessen kann. Schnurgerades Denken ist schätzbar, schätzbarer der Instinkt.“

Womit wir sehen, dass auch die Linken sich auf den Führer vorbereiteten. Der spätere Friedensnobelpreisträger hat seinen Max Weber genau gelesen. Zweckrationalität ist gut, aber im Grunde des Daseins walten irrationale Götter und kämpfen ihren schicksalhaften Kampf. Weshalb instinktives Entscheiden – Entscheiden aus dem Bauch, wie es heute heißt – das Bessere ist.

Was die Sache zusätzlich erschwerte, sei der Erfolg der Sozialisten gewesen. Sie siegten sich nicht zu Tode, aber zu selbstzufriedenen Spießern. Je mehr sie vom Kuchen des Wohlstands abbekamen, je schlaffer seien sie geworden.

Zufriedenheit macht schlapp, sagen Linke und Rechte unisono.

Die großen geistigen Entwürfe seien seit Brandt und Eppler verloren gegangen. Das ist Unfug, Herr Professor. Brandt war Journalist mit gewissen charismatischen Fähigkeiten, kein Intellektueller. Er hatte einen Riecher für gewisse Reformparolen, mit denen er die 68er gewinnen konnte – die er mit Berufsverbot gleich wieder aus den Staatsdiensten graulte. Was ist von ihm geblieben?

Desgleichen Eppler, der sich gewisser studentischer und ökologischer Sentenzen bediente, die er mit schwäbischer Störrigkeit verfolgte – sofern sie in seine protestantische Weltsicht passten. Ein eigenständiger Denker war er zu keinem Zeitpunkt. Seinen pazifistischen Fundamentalismus gab er sofort auf, als er am Horizont einen zweiten Hitler im Irak zu entdecken glaubte. Über Nacht war er Bellizist. Was ist von ihm geblieben?

Die Generation der Franz Walter, Heribert Prantl & Co hat die Neigung, die Misere der Vergangenheit mit Verweis auf die gloriosen Großväter der Nachkriegszeit zu konstrastieren. Dabei übersehen sie, dass das Erbe ihrer Vorbilder keiner Prüfung standhält.

Hat man vergessen, dass Erhard Eppler von Schlaufuchs Schröder persönlich zum SPD-Parteitag eingeladen wurde, damit er die Hartz4-Gesetze absegne? Was dieser in evangelischer Eitelkeit prompt lieferte?

Nein, die SPD-Großväter haben flächendeckend versagt, sie hatten keinerlei Rezepte wider die aufkommende neoliberale Flut. Es war wie kurz vor dem Ersten Weltkrieg, als die SPD, obwohl lange von den preußischen Eliten gepisackt, über Nacht ihre nationale Treue und Ehre fand und Kaiser Willem blindlings in den Krieg folgte. Auch jetzt war es bittere Notwendigkeit, die eigene Klientel zu stutzen, um das nationale Schiff wettbewerbsfähig zu machen.

Wenn das Vaterland ruft, sind die vaterlandslosen Gesellen die Ersten an Bord und hissen die Segel. So bei Eppler, der alles linke Gedankengut im Dienst des chauvinistischen Kairos fahren ließ und den Einpeitscher der Basis für Schröder spielte.

Walter lässt sich nicht auf die gescheiterte Ideologie der Linken ein, die weitläufig mit einem Trierer namens Marx zu tun hat.

Das Scheitern des Marxismus ist der Schiffbruch der Linken bis zum heutigen Tag. Schon Bernsteins Pragmatismus und Absage an den revolutionären Urimpuls hatte die Substanz der Marx’schen Heilsgeschichte ausgehöhlt – ohne dass eine rapide Absage an Marx erfolgt wäre.

Es war wie im Christentum. Die historisch-kritische Forschung ließ nichts mehr vom Jesulein übrig und dennoch predigte die Kirche fort, als sei nichts geschehen. Die Gemeinden ließ man in unmündiger Ignoranz, die Theologen schrieben ihre privaten Offenbarungen, die den Kreis der Gelehrten nie verließen.

Die heftigste Herausforderung für die Linken war Popper, der die automatische Heilsgeschichte des Marxismus zertrümmerte.

Obgleich Helmut Schmidt zum Popperfan wurde, drangen Poppers Gedanken nie in die Gruppen der linken Sekten, die unter dem Banner der Frankfurter Krypto-Theologen von der Vorherrschaft der Geschichte nicht lassen mochten. Geschichte muss Rebellen entgegen kommen, sonst wird’s nichts mit der Rebellion. Bei Habermas blieb der Mensch eine Marionette der messianischen Zeit.

All dies hätten die Linken aufarbeiten müssen. Doch sie verkrochen sich in Hochschulkarrieren oder schlossen sich den wenig intellektuellen neuen Aktivistengruppen der Grünen an, die die Herkunft ihrer Gedanken bis heute nicht wahrhaben wollen.

Zuerst schien es, als könne ein grün-linkes Paradigma den Zeitgeist dauerhaft dominieren. Als aber Wallstreet, Ronald Reagan, Hayek und Milton Friedman zur planetarischen Jagd bliesen, war’s um die gedankenarme Agitationswelle geschehen.

Die zweite amerikanische „Reeducation“ brachte den Deutschen die Flötentöne einer sehr freien Wirtschaft bei, zu der sie bis heute noch keine wirksame Gegenmelodie fanden.

Wieder einmal gilt, die Deutschen sind Zeitgenossen der Weltwirtschaft, ohne Zeitgenossen ihrer emotionalen Kritik am Kapitalismus zu sein. Die Europäer fanden es richtig, ihre soziale Ausgleichspolitik weitgehend in Trümmer zu legen, um den Anschluss an Silicon Valley nicht zu verlieren.

Die Aufarbeitung des längst zerfallenen Marxismus wurde so wenig geleistet wie die Zertrümmerung anderer heiliger Schriften. Die Deutschen sind nicht in der Lage, sich vom alleswissenden Vater zu lösen und ihren Kurs, ganz allein auf sich gestellt, in Versuch und Irrtum zu suchen.

Bei jeder Finanzkrise kehren sie reumütig zu den blauen Marx-Schwarten zurück, als ob dort alle Patentrezepte stünden, um endlich klar Schiff zu machen. Nach sechs Wochen ist diese Regression abgehakt.

Es sind Erkenntnisprobleme, die den Niedergang der Linken verursacht haben. Es sind Denkprobleme, denen man sich nicht stellte. Es sind emotionale Probleme, weil man sich von alten Autoritäten nicht lösen kann.

Mit einem Widerspruch von Instinkt und Intellekt hat das nichts zu tun. Vernunft ist nicht die Widersacherin der Seele oder des Gefühls. Ratio ist die Einheit von Denken, Fühlen und Handeln. Ist sie es nicht, ist sie keine Ratio.

Hinter dem Zwiespalt zwischen Instinkt und Einsicht steht der alte Streit zwischen Gut und Böse. Unter dem Einfluss des vernunftfeindlichen Paulus wurde das Gute immer mehr geschwächt, das Böse immer mehr zum notwendigen Motor des anämischen Guten hochgeschraubt. Der Teufel wurde zum unfreiwilligen Knecht des Herrn der Heerscharen.

Und dies nicht erst seit Machiavelli oder Mandeville. Mitten in der Lehre des Lehrers des Katholizismus, Thomas von Aquin, finden wir anschwellende Lobgesänge auf die nützliche und unentbehrliche Domestizierung des Bösen, die bei Mephisto die Formel fand: das Teuflische ist Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft.

Übertragen auf Vernunft und Widervernunft kommen wir zur zerrissenen Lebensphilosophie des 19. Jahrhunderts: das Rationale ist notwendig, doch schwach und kraftlos. Die Energie des Menschen stammt aus dem Unvernünftigen und Irrationalen.

Wenn das Gute zu ohnmächtig ist, um sich durchzusetzen, muss es bei seinem dämonischen Gegner um Schubkraft flehen, damit es in die Gänge kommt. Das war der Suizid der Vernunft, ihre irrationale Gegnerin legte sie durch Unterstützung flach.

Das Irrationale fegte alles beiseite und feierte einen schrecklichen Sieg über den Logos. Einen Zwiespalt zwischen Logos und Eros kann es nur geben, wenn Einsicht das Gefühl nicht überzeugen, Gefühl die Einsicht nicht durchbluten kann.

Das Debakel der SPD ist kein Debakel fehlender Symbiose zwischen Hand- und Kopfarbeitern, sondern die mangelhafte Fähigkeit, das Scheitern der marxistischen Urideologie zu Protokoll zu geben und die Debatte aus ihren Wurzeln neu zu beginnen.

Marx war noch zu sehr Theologe. Fälschlicherweise glaubte er, die Droge des Volkes überwunden zu haben.

Der Furor des Marxismus entstammte dem gläubigen Bewusstsein, auf der richtigen Seite der Geschichte zu sein. Ob Geschichte auf der Seite des Menschen stand, wurde nicht gefragt.

Solange das Sein das Bewusstsein bestimmt, solange bleibt der Mensch der schwitzende, keuchende und ferngelenkte Lokführer einer plagiierten Heilsgeschichte.