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Mittwoch, 31. Oktober 2012 – Martin Luther

Hello, Freunde des Sadomasochismus,

Peer Steinbrück geißelt Banker und Unternehmer. Das kann doch keine Sünde sein, oder?

Was ist Sadomasochismus? Wenn durch Schlagen und Geschlagenwerden Gefühle der Verbundenheit, Abhängigkeit und der Triebabfuhr entstehen. Der Dröhner hat die Banken dereguliert, sie konnten machen, was sie wollten. Nach dem Crash der Anarcho-Tycoons hat Steinbrück ein schlechtes Gewissen bekommen, das er durch Prügeln der Entfesselten reduzieren will. Die Geprügelten – geübte Kunden der Dominas mit der lüsternen Peitsche – locken ihn: Schlag uns, Peer! Gib uns Saueres – dann haben wir dich schon ganz bestimmt.

Was ist hingegen ein Besuch in einem SPD-Ortslokal mit biertrinkenden Weißhaarigen?

Die wahre Korruption des Peer Steinbrück wurde von keiner Gazette aufgegriffen: er kehrt zurück in Hubers preußisch-höfischen Protestantismus. An den schnarrenden Garnisonpredigern seiner Vorfahren hätte er seine Freude gehabt. Warum redet er so gern? Nicht wegen lumpiger Millionen. Jedes Rednerpult verwandelt er in eine Thron & Altar-Kanzel. Peer kommt aus dem Englischen und bedeutet – Adel.

(Stefan Reinecke in der TAZ über Peer Steinbrück)

 

Heute ist Reformationstag. In fünf Jahren feiern die Deutschen das 500-jährige Jubiläum des Anschlags der 95 Thesen eines kantigen Augustinermönchs. (Feiern oder Gedenken? – Diskussion im SWR2-Forum) Wobei niemand weiß, ob die Verunzierung der Wittenberger Schlosskirchentür wirklich so stattgefunden hat,

wie man es ex-sozialistischen Kindern in der Kita erzählt.

Die ganze Welt wird nach Deutschland gucken. Schon jetzt sind alle Plätze bei nationalen Feiern quer übers Land ausgebucht. Pastor Gauck ließ sich nur aus einem einzigen Grund zum Bundespräsidenten wählen, er will, sofern Gott will und er lebt (er=Gauck), die weltweit ausgestrahlte Zentralpredigt im Luther-Bäffchen in markantem Bassbariton zelebrieren und die zerstrittene Oikumene im Geist der Versöhnung zusammenbringen.

Sein geliebter Gegner Schorlemmer wird vor allen Kameras der Welt erneut Schwerter in Pflugscharen verwandeln.

Der Staat wird sich an den Feierlichkeiten mit mehr als 30 Millionen Dukaten in Gold beteiligen. Kirchen müssen restauriert werden, Bach-Orchester aus Japan, Lutherexperten aus aller Welt, Freunde der Deutschen rund um den Globus müssen herangekarrt werden.

Was im Jahre 1817 auf dem Wartburgfest geschah, will das von allen Europäern beneidete arme Deutschland im Geiste des Reformators wiederholen und sich im Gedenken des knorrigen Erbes runderneuern. Ein kerniger Deutscher ist ein echter Christenmensch. Und ein Christenmensch ist ein freier Herr über alle Dinge und niemand untertan – im Glauben.

An seine Freiheit muss er glauben, zum Wissen hat‘s nicht gereicht. Ein Christenmensch ist ein dienstbarer Knecht aller und jedermann untertan – durch die Liebe. Wenn ein Deutscher liebt, unterwirft er sich dem Geliebten und vice versa. (Siehe das Liebesdrama „Steinbrück und die Banker“) Unterwirft er sich nicht, liebt er nicht.

Die Medien freuen sich der Jubelfeiern. Thomas Gottschalk wird mit Käßmann und Zollitsch den öffentlich-rechtlichen Begleitjubel in Szene setzen. In jeder Gazette wird es heißen: Sind Sie ein guter Deutscher? Testen Sie ihr reformatorisches Grundwissen.

Auf dem Wartburgfest war auch viel Sinnvolles zu hören. Nachklänge der Französischen Revolution wehten in Forderungen nach Rede- und Pressefreiheit, Menschenrechten und vielen undeutschen Ideen.

Doch ach, wenn ich an das Kleingedruckte denke, so beginnt die Abwendung von Frankreich, dem Westen und dem Universellen. Deutschland kontrahiert und sondert sich ab von der Welt. Der Blickwinkel verengt sich aufs Eigene und Besondere.

„Deutschland ist unser Vaterland; das Land, wo wir geboren sind, ist unsere Heimat. Auch wollen wir soviel als möglich alles Fremde in Sprache, Kleidung, Sitten und Gebräuchen vermeiden.“ (10. Beschluss)

In den Urkunden unserer „nationalen Identität“ steht es schwarz auf weiß: das Unbehagliche, Allergische und Feindselige gegen das Fremde.

Doch es wird noch schärfer. Den Studenten wird gesagt: „Ihr sollt, durch eure Einrichtung, das werden, was ihr alle als Studenten seyd, Universale.Die Universalität erstreckt sich aber nicht auf die ganze Welt. Ihr lernt auf den Universitäten nicht französische, englische, spanische, russische, türkische Sitte und Wissenschaft; ihr könnt und wollt nichts anderes werden, als gebildete Deutsche, die sich alle gleich sind, und deren Geschäft überall frey ist.“

Die Deutschen untereinander sind gleich und frei, alles Undeutsche aber ist das Fremde und nimmt nicht teil an Freiheit und Gleichheit. Das ist der Beginn des Völkischen oder der Deutschen Bewegung.

Herman Nohl hat in einem Buch „Die Deutsche Bewegung“ zusammengetragen, was seit Loslösung der Romantiker von der Aufklärung in diesem unserem Vaterland geschehen ist.

Der Verstand, so empfanden es die von Napoleon Geschädigten, habe das einheitliche Leben zertrennt, die Gegensätze und Konflikte hervorgehoben, die angestrebte Einheit der Nation unterlaufen, alle Widersprüche übertrieben und alles Verbindende und Gemeinsame negiert. Die verlorene Einheit zwischen Mensch und Mensch, Natur und Gott, müsse wieder hergestellt werden.

Die neue Bewegung war keine wissenschaftliche, sondern eine nationale Selbstfindungsbewegung, die auf Steigerung des Lebens und umfassende geistige Produktivität ausgerichtet war. Es war die Schöpfung einer neuen Welt. Ganz vorn die Dichter, die als poetische Genies nicht mehr auf Nachahmung des Fremden und Ausländischen setzten, sondern auf Eruption des genuin Deutschen.

Herder, Möser und Pestalozzi forderten das Ende der Imitation und des Regelhaften, und Förderung des Individuellen und Schöpferischen. Das Genie setzt die Regel und unterwirft sich dieser nicht.

Die Reihe: Genie, Prophet, Heros, das Konkrete und Nahe wird konfrontiert mit dem Regelhaften, Abstrakten, Universalen, Dogmatisch-Autoritären, Rechtlich-Staatlichen. Das blutleer Theoretische wurde zurückgedrängt zugunsten des prallen und vitalen Lebens, das identisch war mit Blut und Boden vor der Haustür, im Tal, unter der Linde, in der Dorfkirche, im Wald und auf der Heide, in der eigenen Geschichte bis zurück zu den neu entdeckten Tacitus-Germanen.

Steigerung des Lebens – heute mit Grenzüberschreitung, Eventkultur und Risiko übersetzt – war das Ziel der Deutschen Bewegung. Eine von der Welt abgeschnittene Nation musste die Abenteuer der Spanier, Franzosen und Angelsachsen weit draußen in der Fremde im zerstückelten Heimatland ausagieren und bestehen.

Mangels Masse an äußerlichen Ereignissen, gingen die Deutschen nach innen und wurden poetische Höhlenforscher ihrer reichhaltigen Empfindsamkeit. Alles, was Emotionen und innere Sensationen schuf, wurde heilig gesprochen.

Es ging nicht um langweilige, kategorische Spießermoral für alle Welt, sondern um Sturm und Drang des Einmaligen, vulkanische Ausbrüche des bislang von Predigern und Aufklärern Verdrängten, Verborgenen und Unterdrückten. Das gesteigerte, expressive Leben (Expressionismus: ein typisch deutscher Ableger des vulkanischen Aufstands gegen die kalte und einebnende Vernunft) wollte das eigene Herz fühlen und empfinden. Je intensiver, umso besser.

Alle Mittel waren erlaubt, die Moral hatte nichts zu melden. Gut war, was in Ekstase versetzte – heute mit den Rauschgiften der Kreativen zu vergleichen –, schlecht war alles, was nur das Gehirn, aber weder Bauch noch Herz berührte.

Nicht nur Lust, sondern auch Schmerz sollte als Lebenskraft empfunden werden, womit „der leere Optimismus der Aufklärung ebenso überwunden war wie die utilitaristische Teleologie“, also das englisch-wirtschaftliche Nützlichkeitsdenken. Damit waren die kalte und oberlehrerhafte Aufklärung der Franzosen wie das ordinäre Kaufmannsdenken der Insulaner vom Tisch.

Die Deutschen suchten ihren eigenen Weg, der sich von allen Wegen der europäischen Nachbarn unterscheiden sollte.

Treitschke hat die wechselseitige Beziehung der Deutschen auf den Vorsprung der Weststaaten gesehen und die neuteutonische Wildheit mit der Wildheit der Kolonisierungsländer verglichen.

„Also hat unser Volk auf enger Stätte jene beiden Hauptrichtungen kolonialer Politik vorgebildet, welche spätere Briten und Spanier in den ungeheuren Räumen Amerikas mit ähnlichem Erfolge durchführten. Bei dem unseligen Zusammenprallen tödlich verfeindeter Rassen ist die blutige Wildheit eines raschen Vernichtungskrieges menschlicher, minder empörend als jene falsche Milde der Trägheit, welche die Unterworfenen im Zustande der Tierheit zurückhält, die Sieger entweder im Herzen verhärtet oder sie hinabdrückt zu der Stumpfheit der Besiegten.“ („Deutsche Männer“)

Die Deutschen wollten durch eine neu zu erwerbende nationale Brutalität ihre Position im Reigen siegreicher Westvölker erringen. Lebe gefährlich (vivere periculosamente), die spätere Haudrauf-Devise Mussolinis war das pädagogische Nationalprogramm der Deutschen ab der Romantik.

Aus der Perspektive der Täter waren die schlimmsten Tötungsmethoden im Holocaust die – menschlichsten. Weil sie den Akt des Tötens schnell, effektiv und ohne überflüssige Quälereien durchführten. Himmlers Geheimrede wollte seinen SS-Leuten vermitteln, dass sie vor der Welt als monströse Verbrecher erscheinen mussten, doch vor ihrem eigenen Gewissen und dem Gott, der Eisen wachsen lässt – sich als die humansten Wesen empfinden durften.

Das Wartburgfest 1817, in dessen Mittelpunkt Luther stand, wurde zur politischen Konkretisierung der romantischen Abkehr von der Vernunft. Hier begann die Lebensphilosophie, der Irrationalismus, der deutsche Übermensch, die Instinkt-Glorifizierung, das Herrschen- und Tötenwollen, die Selbststilisierung zu effektiven Säuberern Europas von unwerten und gefährlichen Rassen und das Einläuten der letzten Geschichtsepoche mit Auszeichnung der finalen Gewinner.

Luther, das steht jetzt schon fest, soll in den folgenden 5 Jahren bis 2017 zum Vorläufer der deutschen, ja europäischen Aufklärung und Demokratiebewegung in Stein gehauen werden. Der einzelne Mensch ist keinem Priesterstand mehr untertan, sondern wird in den Stand des allgemeinen Priestertums emporgehoben.

Priester sind nicht die Erfinder der Volksherrschaft, sondern unterstützen jegliche Obrigkeiten, die von Gott eingesetzt wurden.

Demokratie beginnt mit der Nobilitierung des Menschen zur allgemeinen Menschen-schaft. Das haben die Deutschen bis heute nur äußerlich geschafft, in Übernahme des Menschenbildes ihrer Besieger und Befreier.

Die ökonomischen Eliten im Lande geben sich nicht als sportive Gewinner im rauen Wettbewerb wie amerikanische Plutokraten. Sondern als eine Klasse pekuniärer Priester, denen wirtschaftliche Sonderoffenbarungen zuteil wurden.

Und Luther als Vorläufer der Aufklärung, nur weil im Protestantismus einfache Gemeindemitglieder die Schrift selbständig zu lesen und zu deuten begannen?

Das führte nur zur partiellen Legasthenie der Neuzeit. Buchstaben der Schrift – und in der Zeitung mit den großen Lettern – können sie mühsam entziffern, aber Texte lesen und verstehen können sie nicht. Sie trauen sich gar nicht heran an die heiligen Pergamente, weil sie von geistbegabten Deutern permanent für stupide erklärt werden. Was in der Schrift steht und bedeutet, bestimmen Exegeten, Dogmatiker, Neu- und Alttestamentler.

Die Situation ist schlimmer als bei Bruder Martinus, weil heute der Dünkel sich breit gemacht hat, jeder Bürger könne tatsächlich einen Text – ohne Beistand eines Seelsorgers, wie Kant sagte – mit Hilfe seines gesunden Menschenverstands lesen.

Selbst Götz Werner, erfolgreicher Unternehmer und Propagator des BGE, fragt devot bei einem katholischen Theologen (Eugen Biser) nach, wie das paulinische Todesurteil über Arbeitsunwillige ( Neues Testament > 2. Thessalonicher 3,10 / http://www.way2god.org/de/bibel/2_thessalonicher/3/“ href=“http://www.way2god.org/de/bibel/2_thessalonicher/3/“>2.Thess. 3,10) wirklich zu verstehen sei. Erwartbare Antwort: natürlich nicht, wie der Text klar formuliert. Selbstverständlich im Gegenteil: die Arbeitsunwilligen werden Gott am nächsten sitzen. Sehet die Lilien auf dem Felde, wie sie herumfaulenzen und der Herr gewährt ihnen doch das BGE.

Da muss Max Weber Grundsätzliches falsch verstanden haben, als er vom protestantischen Arbeitsethos sprach. Die Sündenfallgeschichte müssen wir streichen, wo die Arbeit als unaufhebbare Strafarbeit eingeführt wurde.

Natürlich müssen die Frommen malochen, doch die eigentliche Leistung erbringt – wie immer – der Herr, der aus Gnad und Barmherzigkeit die Kreaturen subventioniert und am Leben erhält.

Der Mensch muss sich mühen und plagen, die Früchte seiner Maloche kommen allein vom Herrn. „Somit ist weder der, welcher pflanzt, noch der, welcher begießt etwas, sondern Gott, der das Gedeihen gibt. Jeder aber wird seinen eignen Lohn empfangen.“

Womit wir wieder beim Anti-Universellen wären. Nicht gleicher Lohn für gleiche Leistung, sondern willkürliche Privattarife von Gott. „Jede Pflanze, die nicht mein himmlischer Vater gepflanzt hat, wird ausgerissen werden.“ Es ist wie bei Monsantos Knebelungsverträgen in Afrika. Uralte Saatguten werden verboten, wenn sie nicht das teuere Siegel westlicher Multis tragen.

Dass Luther die Vernunft eine Hure nannte, müsste für aufgeklärte Lustdienerinnen eine Auszeichnung bedeuten. Hier sind noch uralte Spuren zu den Müttern der Vorzeit und zu Eva im Paradies erkennbar, die das Merkmal der weisen und verständigen Frauen trugen. Seit Erfindung der Hochkulturen haben Männer die Frauen aus dem Revier der Erkenntnishungrigen vertrieben und sich die höhere Weisheit angeeignet, die schnell zum passiven Produkt himmlischer Offenbarungen wurde.

Es waren nicht die Romantiker, die als erste in der Neuzeit der Vernunft die rote Karte zeigten. Sondern ein frommer lutheraner Pastor namens Johann Georg Hamann, dem sie die griffigsten Hassparolen gegen die Vernunft verdankten. Sein Vernichtungsurteil der Vernunft stammt von Luther. Den Glauben an die Vernunft verwarf er völlig.

Hamann war entschiedener Gegner des Rationalismus und der vernunft-trunkenen heidnischen Griechen. Für ihn war Vernunft kein produktives Organ, höchstens ein Instrument zum passiven Empfang der Offenbarung. Alle Schulweisheit, alle rationale Gelehrsamkeit war ihm verdächtig. Jedes abstrakte System machte ihn misstrauisch, er hatte „eine unnatürliche Neigung zu Widersprüchen“.

Er dachte und fühlte in Intuitionen, die strenge Logik hasste er. „Lügen ist die Muttersprache der Vernunft“, schrieb der Zeitgenosse Kants – und sein Antipode. Die Vernunft-Philosophen hätten kein Genie, doch die Torheit des prophetischen Genies ersetze alle Weisheit.

Hamann, der Erfinder der Gegenaufklärung, konnte sich auf Paulus beziehen: „Hat nicht Gott die Weisheit der Welt zur Torheit gemacht?“ Genie ist göttlich, autonomes Denken hybrid und satanisch.

Hamann wurde der Dunkle genannt, weil seine Aphorismen wie aus der dunklen Tiefe der Erde herausgeschleudert erschienen. Doch die Dunkelheit gehöre zur Erhabenheit des erleuchteten Geistes über die Vernunft. Der Lutheraner liebte die Verbindung von Widersprüchen, die coincidentia oppositorum. Und hasste den Satz des Widerspruchs. Alles sei im Urgrunde göttliches Geheimnis.

Je wirrer und paradoxer, je geheimnisvoller und himmlischer. Hamann hatte ernst gemacht mit Tertullians „ich glaube, weil es absurd ist.“ „Jedes System ist schon an sich ein Hindernis der Wahrheit“, schrieb er. Bleibt alles im Dunkel des – heute würde man sagen – vom Verstand nicht erfassbaren Komplexen, kann man sich selbst auch nicht erkennen.

Der Mensch bleibt sich ein Rätsel. „Ich verstehe mich selbst nicht. Ich bin nirgends und allenthalben zu Hause, kann aus nichts auf der Welt, am allerwenigsten aus mir selber klug werden, und mitten in der größten Verzweiflung genieße ich einen Frieden, der höher ist als all meine Vernunft.“ (Alle Zitate aus Lütgert, Die Religion des deutschen Idealismus, Band II)

Ist jemandem die stilistische, affektive und erkenntnistheoretische Nähe der Gegenwarts-Schreiber zu Hamann aufgefallen? Das deutsche Feuilleton ist weder lessingisch, noch kantisch oder heinisch. Es ist zu 99% hamannisch. Dunkel war‘s, der Mond schien helle, als ein Auto blitzesschnelle, langsam um die Ecke fuhr – so paradoxverliebt, aber ohne jeglichen Berliner Mutterwitz wuscheln, mystifizieren, schwärmen, ahnen, coinzidenz-opponorieren, zumeist frei von aller Sachkompetenz, die heutigen Tagesschreiber.

Ihre Väter sind die Romantiker, ihr Großvater Hamann, ihr Stammvater der vernunfthassende Reformator der Deutschen – ein veritabler Vorläufer der deutschen Aufklärung.

Mit einem winzigen Unterschied: Luther schaute dem Volk aufs Maul und schuf die deutsche Sprache. Die Intellektuellen und Edelschreiber der Jetztzeit haben das Maul verstopft – und schaffen die deutsche Sprache wieder ab.

Freuen wir uns auf das nächste Wartburgfest anno domini 2017.