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Tagesmail

Mittwoch, 08. Februar 2012 – Tier- und Naturfeindschaft

Hello, Freunde der Steuern,

wer Steuern hinterzieht, ist ein Verbrecher und wird bestraft. Hat der Bundesgerichtshof entschieden. Da kommt Freude auf, wenn Juristen das Recht entdecken. Bislang konnten die hohen Richter auch nicht den ganzen Tag mit dem Grundgesetz unterm Arm herumlaufen.

Was ist der Unterschied zwischen Angie und einem Schimpansen? Unsere Kanzlerin hilft Sarko im Wahlkampf, egal was er tut. Schimpansen helfen sich gegenseitig nur, wenn sie von ihren haarigen Kollegen aufgefordert werden.

Das erste nennt sich Nächstenliebe, das zweite Hilfe, die den andern nicht entmündigt und sich nicht zum Affen macht, wobei die Affen sich zu Menschen machen würden, wenn sie sich zu Affen machten.

Zuerst waren die Tiere Maschinen, dann egoistische Kapitalisten, seltsamerweise ohne Kapitalismus. Nach wie viel Jahren gestrenger Wissenschaft wird nun entdeckt, dass sie mitempfinden und sich gegenseitig unterstützen? Genügt da nicht schlichte Beobachtung im Zoo?

Nein, sagen strenge Wissenschaftler, da wird Menschliches haltlos in die Tiere hineinprojiziert. Was die gestrengen Wissenschaftler wieder mühsam projektiv herausprojizierten müssen. Weiß doch jeder Darwinist, dass der Egoismus des Frühkapitalismus

die Vorlage für den berühmten Tierforscher war, der das Überleben der Besten haltlos in die Bestien hineinprojizierte, was für Marx und Engels eine große Bestätigung für ihre Projektion war, dass die eigentlichen Bestien Anzüge tragen und in ummauerten Villen wohnen. Was natürlich eine ganz üble Projektion ist, denn in Villen wohnt Brad Pitt mit Frau, die ihre Kinder sehr lieb haben und Bill Gates, der die Menschheit dermaßen liebt, dass er ihr zuerst mit Hilfe von Maschinen das Geld aus der Tasche lockt, weil er viel besser damit umgehen kann und dann der Menschheit hilft, ob die das will oder nicht, womit wir wieder bei Angie angekommen wären.

Damit ist klar bewiesen, dass die Tierwelt der Menschheit weit überlegen ist, denn Nächstenliebe auf Deibel kumm raus ist ihr unbekannt. Sie hat es nicht nötig, jemanden zu beschädigen, um ihm gnädig aufzuhelfen.

Weil aber der Mensch die Krone der Schöpfung ist, kann er Wesen nicht neben sich dulden, die ihm überlegen sein wollen, ohne sich auf eine göttliche Offenbarung zu berufen. Die meisten Viecher können nicht mal lesen und über Grundkenntnisse der Mathematik sind sie nie hinausgekommen.

Also werden sie im Geiste der Nächstenliebe abgemurkst, obgleich sie, die Abmurkser, sehr gebildet sind und die meisten von ihnen in ihrer Kindheit von göttlichen Offenbarungen nachhaltig geprägt wurden. Was nicht bedeuten kann, dass sie vollständig determiniert wären.

Ein bisschen Platz für das unvorhergesehene Böse muss schon sein, denn sonst wäre ja alles Böse auf eine Erziehung zurückzuführen, die sich auf göttliche Offenbarung beruft, was natürlich ein Unding ist, nein, ein Unding wäre, wenn die göttliche Offenbarung nicht selbst das Böse angeboren sein ließe.

Doch das Unlogische ist durchaus logisch, schließlich wollen die Offenbarer am Ende ihres zielstrebigen Irrsinns erleichtert niederknien und anbeten: credo, quia absurdum. Was auf deutsch heißt: ich glaube, gerade weil es unlogisch ist. Denn wär’s logisch, müsste ich ja nicht glauben. Dann könnte ich meinen eigenen Kopf benutzen.

Womit bewiesen, dass Gläubige ihr risikoreiches und kurzweiliges Leben am liebsten kopflos hinter sich bringen wollen. Damit sie aber nicht die einzigen sind, die gehirnamputiert das irdische Leben verbringen, müssen viele jener Wesen dran glauben, die ihnen weit überlegen sind, was die Kronen der Schöpfung niemals zugeben würden.

Mindestens 248 500 Tiere wurden allein in Baden/Württemberg direkt gefoltert und abgemurkst, das sind nur 56% mehr als im Jahre 2000. Und wozu? Zu Zwecken der medizinischen Nächstenhilfe, die sich nur auf wertvolle Menschen beziehen darf. Weil Tiere keine Nächsten sind, zumeist weit weg in unzivilisierten Dschungeln hausen, gilt das Gebot der Agape nur für den Nachbarn, wenn er im Ausländerviertel unter die Räuber gefallen ist.

Die anderen Tiere, die zusätzlich dran glauben mussten, „können auch mehrere Versuche überlebt haben, und werden erst dann getötet.“ Was bedeutet, dass Guantanamos für Tiere im Ländle flächendeckend verbreitet sein müssen.

„Wir töten die Tiere mit einer kleinen Guillotine“, sagt ein strenger Grundlagenwissenschaftler im Max-Delbrück-Centrum für molekulare Medizin. Schon allein dieser Name muss jeden Gegner von Tierversuchen so einschüchtern, dass er reuig davonschleicht und sich eines Besseren besinnt.

Wozu diese Experimente exekutiert werden, das wisse der Guillotinierer nicht und müsse es auch nicht wissen, denn er ist nur für Grundlagenwissenschaft zuständig. Womit wir wieder daran erinnert werden, dass Grundlagenwissenschaft darin besteht, im Dienste der Menschheit grundlegend Tiere zu köpfen oder in Kohlendioxid-Gaskammern vom Leben zum Tode zu befördern.

Der strenge Grundlagenwissenschaftler ist kein Unmensch, er leidet mit jeder Nacktmulle mit, die ihr Leben stellvertretend für das Heil der Menschen dahingeben muss. „Mir macht es keinen Spaß, Tiere zu töten“. Der gestrenge Wissenschaftler opfert sich für den medizinischen Fortschritt, unterdrückt vorbildlich sein Mitgefühl, damit er nicht arbeitsuntauglich wird.

Bei aller gasmäßigen Killerei ist er als Mensch stets anständig geblieben und hat im Büro noch nie einen einzigen Bleistift mitgehen lassen: ein großes, nie zu vergessendes Ruhmesblatt für die ganze Menschheit, vor allem für die Wissenschaft, die keine Massenschlächterei scheut, um dem Leben zu dienen.

In dieser Disziplin sind Deutsche von niemandem zu schlagen, haben sie doch erst vor wenigen Dekaden Lebewesen, denen sie das Menschsein absprachen, fast ausgerottet, um ihr eigenes überlegenes Leben zu sichern. Von der stellvertretenden Kreuzigung der Tiere ist man inzwischen abgekommen, damit niemand eine hässliche Nacktmulle mit einem bekannten Menschheitserlöser verwechselt. Obgleich der auch nicht in Schönheit sterben durfte.

Wer hätte das gedacht, noch immer steigen die Tierversuche. Der Widerstand der Gegner bestärkte nur die Systemkiller der Tiere. In Berlin wird ein ganz neues Tötungsinstitut gebaut. Kosten: 24 Millionen rentabel angelegtes Geld.

Doch wie in Deutschland üblich, geht alles seinen richtigen, von Obrigkeiten abgesegneten Gang. „Jedes einzelne Tier muss begründet werden“, sagt in freudianischer Fehlleistung der Vorstand des wissenschaftlichen Tötungshauses namens Wagner. Einzeln muss jedes Tier nachweisen, dass es überhaupt eine Lebensberechtigung besitzt. Wenn nicht, wird der Betrüger strafrechtlich dem erschlichenen Leben entzogen.

In den Kommissionen, die über Leben und Tod entscheiden, sind Tierschützer vorsichtshalber in der Minderheit. Dennoch machen sie mit und lassen sich als Feigenblätter benutzen. Wenn für jede Ratte ein Antrag ausgefüllt werden muss, müssten 2010 bereits 33 200 Rattenanträge und 1300 andere einzeln besprochen, diskutiert und entschieden worden sein. Was natürlich eine enorme Belastung für die Spontanentscheider und eine nicht geringe Friktion für den Wissenschaftsbetrieb darstellen muss.

Zur Erleichterung des betrieblichen Prozesses wäre zu überlegen, ob die Genehmigungen nicht gattungsgemäß erteilt werden sollten. Entlang dem Kriterium: welche Tiere haben unsterbliche Seelen, welche sind nur ordinäre Wanderratten und welche sind ekelerregende Nacktmullen, die wie rasierte Phalli aussehen und nicht mal in der Lage sind, ihre Obszönität zu bedecken?

Wie üblich im deutschen Tagschreibergewerbe werden – wenn überhaupt – nur Fakten und Zahlen genannt. Ursprünge der Agape-Orgien bleiben im Dunkeln. Ja, es gibt überhaupt keine. Denn gäbe es welche, hieße das, historische Determinismen einzuführen und dem homo sapiens alle Entscheidungsfreiheiten zu nehmen.

Nur Tiere sind der Kausalität unterstellt, Masters of Universe sind frei von Ursache und Wirkung. Ich sage euch ein Geheimnis, liebe Brüder und Schwestern, die Kategorie Kausalität war nur eine ästhetische Brustimplantatsmaßnahme am Leib der etwas unterentwickelten Geisteswissenschaften, um sich bei harten Naturwissenschaften salon- und geilfähig zu machen. Auf die man heute dankend verzichten kann, weil man inzwischen die Lebewesen sachgemäß unterteilt in: a) den maschinenmäßigen Leibesanteil, der durch und durch kausal verseucht ist, und b) den Seelenanteil, der sich dieser irdischen Kontaminierung und Beschmutzung erfolgreich entzogen hat.

Das waren noch Zeiten, als kausalitätsbesoffene Aufklärer den Menschen definierten als ein Wesen, das ist, was es isst. Wie jener gottlose Franzose La Mettrie in seinem Buch: „Der Mensch als Maschine“. Inzwischen sind wir anthropologisch erheblich weitergekommen und definieren den Menschen als Wesen, das ist, was es nicht isst, sondern ausspuckt, wegwirft und verderben lässt. Ökonomen pflegen von Konsumismus zu sprechen.

Der Mensch ist ein Konsumwesen, bedeutet: er frisst die Natur, sie schmeckt ihm nicht, er will lieber Manna von oben, also spuckt er Natur empört aus und wartet auf die wahre himmlische Speise in einer neuen Natur, die seiner edlen, unsterblichen Qualität endlich angemessen ist.

Wen wundert es, dass in einer religiös geprägten Welt die Spuren der Tierfeindschaft schon bei den Urhebern dieser Religion auf Schritt und Tritt zu finden sind?

Tatsächlich betrieb Jesus von Nazareth schon human-therapeutische Heilversuche zuungunsten von Tieren in systematischem Maßstabe. Zwei Psychotiker heilte er, indem er ihre bösen Geister in eine Schweineherde jagte, damit sie von Dämonen frei seien. Diesen gebot er: „Fahret hin! Sie aber fuhren aus und fuhren in die Schweine. Und siehe, die ganze Herde stürzte sich den Abhang hinunter in den See und kam im Wasser um.“ (Deshalb sind die Schweine bis heute unrein und dienen als Ableitungskanäle für allen menschlichen Dreck und Schmutz. Weshalb die Deutschen so fanatisch an Blutwurst und Schweineschnitzel festhalten, kann nur daran liegen, dass sie die süßen neugierigen, äußerst reinlichen und überhaupt nicht nachtragenden Tierchen durch heißhungrigen Verzehr mit allen Ehren rehabilitieren wollen. Was allerdings auf einen tief verborgenen uralt-germanischen und antichristlichen Affekt schließen lässt.

Überhaupt war das Verhältnis des Christus zur Natur von unleidlichem Herrschaftswillen geprägt. Kommt er an einem Feigenbaum vorbei, der die Unverschämtheit besitzt, nicht just in time Früchte zu haben, an denen der Herr und Meister sich laben kann, verfällt er in heiligen Zorn und spricht: „Nie mehr soll Frucht von dir kommen in Ewigkeit! Und sofort verdorrte der Feigenbaum“. (Womit wir sachlich festhalten müssen, dass christliche Nächstenliebe nicht für das nächste Schwein und den nächsten Feigenbaum gilt. Die sind dazu da, um zu dienen oder verspeist zu werden. Natur in einer Creatio ex nihilo ist nichts als Spielmaterial, Sättigungsbeilage und Kampfarena, in der die Schlachtkohorten des Herrn dessen Feind eine ganze Heilsgeschichte lang abschlachten müssen. Tod, wo ist dein Stachel, Hölle, wo ist dein Sieg?

Wurde das Weib immerhin der Rippe des Mannes entnommen, wurde die Natur aus Nullkommanix hergestellt. Das ist nicht viel, ja, es ist gar nichts. Auf diesem nichtigen Niveau bleibt sie auch, bis sie eingezogen wird, weil sie nicht mehr gebraucht wird. Wie das Weib die Gehilfin des Mannes, so die Natur nur die minderwertige Gehilfin des Gottes. Eine Plattform, auf die Er seine Geschöpfe setzt, die ihn zu bewundern und anzubeten haben.

Das ähnelt der Geschichte des Pygmalion: ein vereinsamter Künstler erschafft aus Elfenbein eine wunderschöne Frau, die sich seiner erbarmt, sich in einen Menschen verwandelt, seine liebende Frau wird, um ihn glücklich zu machen. Wisset, Gott ist einsam, und als er seine Einsamkeit nicht länger ertrug, machte er Abrakadabra und schwupps war er von allerhand Untertanen und seltsamen Geschöpfen umstellt, die ihm in diesem Umfang gleich wieder lästig wurden. Ergo suchte er sich die Besten raus und verdammte den Rest, der nichts weniger als die ganze Natur umfasste.

Natur ist für einen allmächtigen Mann, der sich für Gott hält, nur dazu da, ausgesaugt, aufgefuttert und aufgebraucht zu werden. Das hatte schon Hegel, der Lutheraner mit beißender Schärfe auf den Begriff gebracht. Schöpfung ist allein für IHN gemacht. Hat sie ihre Funktion erfüllt, die Heilsgeschichte abzuwickeln, muss sie abtreten.

Das anthropozentrische Weltbild des Christentums ist ein theozentrisches, denn Gott und Mensch sind identisch: „Alles ist durch Ihn und auf Ihn hin erschaffen; und Er ist vor allem, und alles hat in Ihm seinen Bestand.In Ihm ist alles, was in den Himmeln und auf Erden ist, erschaffen worden, das Sichtbare und das Unsichtbare, seien es Throne oder Hoheiten oder Gewalten oder Mächte.“ ()

Mit anderen Worten, die Schöpfungsgeschichte ist selbst die Ur-Sache und der Urkern aller Naturfeindschaft. Dass jemand auf die Idee kommt, die unendliche Natur derart zu erniedrigen, dass sie vergängliches Nutzprodukt überlegener männlicher Kraft und Genialität sein soll, darauf wären kosmosgläubige Griechen nicht gekommen.

Auch sonst keine Naturreligionen in der Welt. Das konnte nur geschehen, indem ein dreister männlicher Kreator den ganzen Hass seiner Kreaturen auf Mutter Natur lenkte, in der Hoffnung, dass dann alle Liebe ihm zuteil werde:

„Hadert mit eurer Mutter, hadert! (Luther übersetzt: Sprecht das Urteil über eure Mutter) – denn sie ist nicht mein Weib, und ich bin nicht ihr Mann. Sonst ziehe ich sie nackt aus und mache sie der Wüste gleich, lasse sie werden wie dürres Land, lasse sie sterben vor Durst. Sie hat nicht erkannt, dass Ich es bin, der ihr das Korn und den Wein und das Öl gegeben hat. Darum will ich mein Korn wieder an mich nehmen, meinen Wein und meine Wolle. Dann will ich ihre Blöße aufdecken vor den Augen ihrer Buhlen und niemand soll sie aus meiner Hand retten. Und ich mache ein Ende ihrer Lust, ihren Festen. Ihren Weinstock und ihren Feigenbaum will ich verwüsten. Ich will sie zur Wildnis machen, dass die Tiere des Feldes sie abfressen.“ (Das ist in theologischer Ursprache die ganze naturfeindliche Agenda der heutigen christlichen Moderne, die sich selbstverständlich längst säkularisiert hat. Nachzulesen beim frommem Katholiken Eugen Drewermann in seinem lesenwerten Buch „Der tödliche Fortschritt. Von der Zerstörung der Erde und des Menschen im Erbe des Christentums“.

Allein die lächerlichen Zeitvorstellungen der Schöpfungsgeschichte, so Drewermann, verrieten ihren theozentrischen Zweck: die Natur ist nichts als eine endliche Bühne zum Erweis überlegener Macht eines männlichen Gottes.

Während Inder und Ägypter das Naturgeschehen in riesigen Zeiträumen zu begreifen suchten, schrumpfte die Geschichte des Kosmos in der Bibel zeitlich zu einem Vorspiel menschlicher Geschichte von wenigen Jahrtausenden. „Die Welt wurde nach menschlichen Zeitmaßen gemessen, nicht umgekehrt.“

Bis dahin war die Fruchtbarkeit der Erde die Frucht der Natur, die heilige Hochzeit mit sich feiert. Aus und vorbei! Ab jetzt galt: nicht Baal, die Verkörperung der Natur, sondern der Gott der Väter war Ursprung des Regens und aller guten Dinge. Er war sogar der alleinige Erfinder und Hersteller des ganzen Universums.

Genau das glauben seine Jünger bis heute, die gehorsam die Natur zur Strecke bringen, auf dass Er alles in allem sei.