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Freitag, 29. Juni 2012 – Allwissenheit

Hello, Freunde der USA,

John Roberts wurde noch von Dabbelju Bush in den Supreme Court geschickt. Jetzt hat er sich auf die Seite der liberalen Richter geschlagen und Obamas Gesundheitsreform gerettet. Nun hat die große Mehrheit der Amerikaner das Recht auf eine Krankenversicherung.

Bislang galt staatliche Gesundheitsversorgung im Tellerwäscherland als sozialistische Teufelserfindung. Mehr als ein Jahrzehnt lang stimmte das Oberste Gericht parteiisch gegen die Linken. Im Jahr 2000 beendete das Gericht die Stimmenauszählung in Florida und ernannte Dabbelju zum Präsidenten. 2010 machte es Unternehmen zu Menschen, damit sie unkontrolliert und beliebig viel an Parteien spenden könnten.

Das ist die neocalvinistische Version der katholischen Wandlung von Brot und Wein in Fleisch und Blut des Herrn. Dadurch sind Unternehmen zu fühlenden und denkenden Wesen mit unsterblicher Seele geworden, die bei korrektem Spendenverhalten in den Himmel kommen. Es ist jetzt schon gesichert, dass es im amerikanischen Himmel zu Gedränge kommen wird, denn im Grunde sind alle Multis auferstehungswürdig.

Ob allerdings die sensiblen Unternehmen glücklich sind, zu Menschen erniedrigt zu werden, ist fraglich. Menschen auf Erden sind für die meisten Menschen nichts besonderes, mit Menschsein kann man heute nichts mehr hermachen. Die größte Anerkennung, die Menschen sich heute geben können, ist nicht, dass sie volle und vorbildliche Menschenbilder, sondern dass sie Gottes Ebenbilder sind.

Sei froh Mensch, dass du keinerlei Ähnlichkeiten mit dir selbst hast, das wäre ja

peinlich. Du bist nur dadurch, dass du nicht du bist. Das ist heute Musik in den Ohren derjenigen, die von sich selbst erlöst werden wollen.

Das haben die Unternehmen sehr wohl bemerkt und fragen sich, warum sie stolz darauf sein sollen, in minderwertiges Menschenmaterial degradiert zu werden. Der nächste Antrag liegt schon beim Obersten USA-Gericht: die Unternehmen wollen umstandslos als das anerkannt werden, was sie in Gottes eigenem Land schon immer waren: engelgleiche Wesen.

 

Warum ist Deutschland kein Land der Denker mehr? Weil es keine kindlichen Fragen mehr zulässt. Kinder sind die besten und schärfsten Denker, vorausgesetzt, sie sind noch nicht lange in der Grundschule. Laut Staatsvertrag sollen dort keine Denker geduldet, sondern beseelte Werkzeuge für Unternehmen herangezüchtet werden.

Schelling war ein großer Denker, weil er die kindgemäße Frage stellte: Warum ist überhaupt Seiendes und nicht vielmehr nichts? Die meisten Erwachsenen kommen ins Schwitzen, wenn ihnen die Kinder unlösbare Fragen stellen. Die übliche Reaktion ist entweder: Frag nicht so blöd oder Wer dumm fragt, kriegt ne dumme Antwort.

Hier zeigt sich die Gottebenbildlichkeit der Menschheit am deutlichsten. Autoritäten müssen tun, als ob sie alles wüssten. Insofern muss der sokratische Satz: ich weiß, dass ich nichts weiß, schon als eine Art Blasphemie gegen religiös Allwissende gedeutet und geahndet werden. Mosebach, die Ohren gespitzt, Material für dein Archiv der Gotteslästerer, auf das der Verfassungsschutz schon ganz scharf ist!

Es ist ein Fluch mit diesen Wagnerfiguren, zwar wissen sie viel, doch wollen sie alles wissen. Was man nicht wissen kann, wird dann hinzugedichtet und – geglaubt. Gehässige Frühaufklärer unterstellten, der Ursprung der Religion läge im Hang zur Dummheit und zur Denkfaulheit. Das Gegenteil ist richtig. Nur weil Menschen allwissend sein wollen und ihre Unwissenheit nicht ertragen, sind sie genötigt, ihre blinden Flecken mit Pseudowissen aufzufüllen.

Gott kann einem leidtun. Erst wird er vom Menschen erfunden, dann als Prothese seiner Unzulänglichkeiten eingesetzt. In Straßburg müsste es eine neue Kammer geben, die nicht nur Menschenrechtsverletzungen, sondern Gottesrechtsverletzungen ahndet. Wer kümmert sich um Gott? Seine Gläubigen am wenigsten, die missbrauchen ihn nur als Mittel zum Zweck ihrer doofen Seligkeit.

Was Kant für den stolzen Menschen fordert, müsste erst recht für den armen Gott gelten: „Vernünftige Wesen stehen alle unter dem Gesetz, dass jedes derselben sich selbst und alle andere niemals bloß als Mittel, sondern jederzeit zugleich als Zweck an sich selbst behandeln solle.“

Gehört Gott denn nicht zu den vernünftigen Wesen? Steht er mit dem Menschen noch immer nicht auf gleicher Stufe? Wird er vom Menschen nur angebetet, weil er was zu bieten hat? Weil er in einem ordinären Deal sein Leben aufs Spiel setzen muss, um seinen undankbaren Geschöpfen das ewige Glück zu bieten?

Der Mann mit dem weißen Bart ist zu bedauern, er ist schlimmer dran als jeder proletarische Malocher, der sich nur um eines Hungerlohns willen mit Haut und Haaren verkaufen muss.

Würden seine Jünger auch an ihn glauben, wenn der Schöpfer nichts zu bieten hätte? Hiob und Faust müssen neu geschrieben werden. Wer wettet gegen die These, kein Mensch würde sich nach Gott umdrehen, wenn Er in seinem Bauchladen nichts Ewiges und Paradiesisches anzubieten hätte?

Unter diesem überraschenden Aspekt muss auch Marx neu gelesen werden. Wenn er auf den ersten Seiten seines Kapital, Band eins, den Tausch als Urfessel der Menschheit brandmarkt, will er insgeheim den missbrauchten Gott befreien, der von Menschen immer nur als Mittel traktiert und niemals als Zweck an sich wertgeschätzt wurde.

Atheisten aller Länder, ich sage euch ein Geheimnis. Bevor ihr den Menschen befreit, müsst ihr erst den Gott aus der Geiselhaft und dem unwürdigen Tauschdiktat des Menschen befreit haben. Gott leidet wie ein gekreuzigter Hund, dass wir ihn zu einem Knebelvertrag gezwungen haben: Seligkeit her oder kein Vaterunser.

Das nennen sie noch Gottesliebe. Ist eine Liaison mit Ehevertrag eine Sache der Liebe oder ein ordinärer Deal zwischen einem reichen Tattergreis und einer habgierigen jungen Sexbombe?

Kein Wunder, dass Christen nicht lieben können, wenn sie ihren Höchsten mit Gegenleistungen malträtieren. Dabei tun sie stolz auf ihre uneigennützige Liebe, die nichts weniger für ihre Devotionen kassieren will als nur ewige Seligkeit. Wenn Kants kategorischer Imperativ eine universelle Formel sein soll, muss er für Menschen und Götter gelten.

Wie sie Tiere in Zoos kasernieren, so haben sie Gott in Münstern, Domen und Kirchen kaserniert. Und damit er nicht nächtens entflieht, ihn sogar prophylaktisch ans Kreuz geschlagen. Alle Welt sieht es, alle Welt macht die Augen zu.

Im Gleichnis wird jener Samariter gelobt, der Erbarmen hatte mit dem Opfer. Und er trat hinzu, „verband seine Wunden, indem er Öl und Wein darauf goss, hob ihn auf sein Tier, brachte ihn in einer Herberge und pflegte ihn.“

Das predigen sie landauf und landab, mit ihrem Schmerzensmann aber tun sie das Gegenteil. Anstatt ihn vom Marterholz zu holen, ihn sofort dem Notarzt zu übergeben, geilen sie sich auf an seinen Wunden.

Dieses sadistische Ergötzen an den Wunden anderer Vernunftwesen – Götter inbegriffen – hat schon unermessliches Leid über die Menschheit gebracht. Allein die Traumata unserer Kleinen beim Anblick eines halbnackten, endlos gefolterten Mannes. Noch schlimmer die daraus entspringende vollkommene Teilnahmslosigkeit und Kälte angesichts des Leids überall auf der Welt bei Mensch und Natur.

Dann jammern sie noch gekonnt über mangelnde Mitleidsfähigkeit der Menschen. Dabei haben sie nichts unterlassen, der Menschheit das Leiden als Zeichen der Auserwähltheit in die Seele zu brennen.

Atheisten aller Länder, vereinigt euch. Befreit den missbrauchten Knecht Gottes, Sohn und Vater, aus den Fängen der Gläubigen. Und den Heiligen Geist nicht vergessen.

Worauf wollte ich eigentlich hinaus? Ach so, auf Kinderfragen. Das eben waren gesammelte Fragen von Kindern, die sich der Zensur religiöser Denkverbote noch nicht gebeugt haben. Wenn einmal eine ganze Kindergeneration nur zehn Jahre lang von den Denkverboten ihrer Erzeuger befreit wäre, wäre sie die revolutionärste Klasse der Weltgeschichte.

Kinder dürfen nicht sehen, was sie sehen, nicht empfinden, was sie empfinden und nicht denken, was sie denken. Sie müssen schnell glauben lernen, dass die Erwachsenen alles richtig sehen und einordnen. Dabei geben die selber zu, dass sie nicht sehen, was sie glauben.

Offenherzig schreibt der Verfasser des Hebräerbriefes: „Es ist aber der Glaube eine Überzeugung von Dingen, die man nicht sieht.“ Womit wir wieder bei der leidigen Allwissenheitssucht wären.

Okay, man muss nicht alles wissen, schon gar nicht, was man nicht sieht. Doch jetzt kommt der Sprung in angemaßtes Überwissen: „Durch Glauben erkennen wir, dass die Welten durch ein Allmachtswort Gottes bereitet worden sind, damit nicht etwa aus wahrnehmbaren Dingen das Sichtbare entstanden ist.“ ( Neues Testament > Hebräer 11,1 ff / http://www.way2god.org/de/bibel/hebraeer/11/“ href=“http://www.way2god.org/de/bibel/hebraeer/11/“>Hebr. 11,1 ff)

Aristoteles lehrte uns Logik, Evangelisten treiben sie uns aus. Was ist die Mischung aus Restlogik und religiöser Afterlogik? Die moderne Philosophie mit ihrem prächtigsten Zögling, dem Feuilleton. Da wir mitten in der Dunkelheit stehen und nichts sehen: ergo erkennen wir die Allmacht Gottes.

Warum blindgläubiges Fürwahrhalten plötzlich zum Erkennen stilisiert wird, entzieht sich jedem Kind, das eins und eins zusammenzählen kann. Der Glaube, das minderwertige, sinnenfeindliche Wissen, verwandelt sich in höheres Erkennen. Ich glaube, damit ich erkenne, sagte ein Kirchenvater.

Höheres Erkennen deshalb, weil es auf sinnliche Eindrücke nicht mehr angewiesen ist – wie etwa das Erkennen der griechischen Philosophen. Wahres Erkennen ist Zurückführen des Sichtbaren auf das Unsichtbare.

Die sozialistischen Materialisten haben daraus den Umkehrschluss gezogen: jeder der behauptet, das Sichtbare und Materielle sei aus Nichtmateriellem entstanden, ist Idealist. Und Idealisten sind immer offene oder verkappte Theologen, die die Natur aus dem nichtnatürlichen Gott entspringen lassen.

Doch auch die Materialisten schütten das Kind mit dem Bade aus und schmähen alles Unsichtbare als idealistischen Götzendienst: darunter Gedanken und alles, was im Kopfe des Menschen abläuft. Deshalb die Verwerfung von Moral und Philosophie in Marxens Feuerbachthesen.

Da kann man nur sagen, Unsichtbares ist nicht gleich Unsichtbarem. Wenn ich meinen unsichtbaren Gedanken folge, folge ich noch lange keinem fiktiven Gott.

Hier rächt sich, dass die Sozialisten die Natur nicht mit ihrem wahren Namen ansprachen, sondern von Materie redeten. Materie, das Mütterliche, ist zwar ein wunderbarer Begriff, er darf aber nicht auf eine Reaktionsbewegung gegen das theologisch geschmähte Sichtbare reduziert werden.

Es geht allein um die Frage: was ist natürlich? Da soll es mit dem Henker zugehen, wenn Denken, Fühlen, moralisches Reflektieren, autonomes Entscheiden keine natürlichen und mütterlichen Ereignisse wären.

Wie gedankenstreng es in Gottes Wort zugeht, zeigt die Parallelstelle im Römerbrief. Obwohl Gott unsichtbar ist, hat er sich im Sichtbaren so geoffenbart, dass er allen Menschen bekannt sein müsste: „Sein unsichtbares Wesen, das ist seine unsichtbare Kraft und Gottheit, ist ja seit Erschaffung der Welt, wenn man es in den Werken betrachtet, deutlich zu ersehen, damit sie keine Entschuldigung haben.“ ( Neues Testament > Römer 1,20 / http://www.way2god.org/de/bibel/roemer/1/“ href=“http://www.way2god.org/de/bibel/roemer/1/“>Röm. 1,20)

Man könnte von einem naiven kosmologischen Gottesbeweis sprechen, der aber nicht das Ziel hat, durch Hinweis auf die wunderbare Natur zu Gott zu reizen und zu locken. Sondern um das Hackebeilchen über dem Haupt des Ungläubigen aufzuhängen: damit sie keine Entschuldigung haben. Es geht nur um die Gerichtsfrage am Ende aller Tage: wer hat schuld, Gott oder der Mensch? Antwort, immer der Mensch.

Die Griechen waren vom Kosmos überschwänglich begeistert, auf die Idee, ihm einen übernatürlichen Schöpfer zu verpassen, sind sie nicht gekommen. Selbst wenn jemand auf die Idee eines wunderbaren Erschaffers der Natur käme, wer sagt, dass der identisch wäre mit dem Gott der Offenbarung? Davon abgesehen: wozu eine Offenbarung allein durch das Wort, wenn ein Blick in die Natur genügte, um den Inhalt der Schrift per Ahnung zu verinnerlichen?

Es gibt zweierlei Arten von Offenbarungen, sagte Galilei: durch die Heilige Schrift und durch die Schrift der Natur, geschrieben in mathematischen Formeln. Das war eine geschickte Verteidigung seiner missliebigen Physik, um sich eine Art theologischen Persilschein auszustellen, sinnvoll war die Äußerung nicht.

Denn Empfänger der Offenbarung benötigen eine gnadenreiche und selektive Spezialerleuchtung, Naturwissenschaftler nur ihren allgemeinen menschlichen Grips. Wer Mathe kann, ist auf weitere Offenbarungen nicht mehr angewiesen.

Nicht nur Wagner, auch Faust ist ein Alleswissenwollender. „Dass ich erkenne, was die Welt im Innersten zusammenhält.“ Wie geht er vor, um der Natur in die Gedärme zu schauen? Nein, mit Galileis Methoden hat er nichts zu tun. Faust ist kein moderner Naturwissenschaftler, der Olympier hasste Newton.

Nicht erst bei den Romantikern beginnt die Regression ins Mittelalter: „Drum hab ich mich der Magie ergeben, Ob mir durch Geistes Kraft und Mund, Nicht manch Geheimnis würde kund. Dass ich nicht mehr mit saurem Schweiß, Zu sagen brauche, was ich nicht weiß.“

Da ist sie wieder, die Unfähigkeit des Menschen, seine Ignoranz einzugestehen. Wäre Goethe sokratisch gewesen, wäre sein „Faust“ mit dem Eingangsmonolog zu Ende gewesen. Das faustische Bestreben, worauf die Deutschen noch immer stolz sind, ist nichts als die falsche Frucht mangelnder Bereitschaft, zwischen Wissen und Unwissen zu unterscheiden.

Glaube, Magie, Prophetie, Aberglaube und grenzenlose Macht wachsen nie auf dem Boden nüchternen Nichtwissens, sondern stets im Klima einer angemaßten Allwissenheit, die zur Selbstkritik und Bescheidung unfähig ist. Bescheidung ist nicht Demut. Was sie zu wissen meint, verteidigt sie selbstbewusst und ohne Kopfnickerei.

 

Kinderfragen: Ist Amerika nicht die beste Demokratie der Welt? Das war sie wenigstens. Sind Amerikaner nicht stolz auf ihr Land? Auf jeden Fall. Müssten sie dann nicht auf ihre demokratische Regierung stolz sein? Schon. Warum sind sie es dann nicht? Ähhh, nächste Frage!

Die Amerikaner, sagt der amerikanische Journalist Robert Parry, hassen ihre Regierung in Washington und halten sie für die Urheberin alles Schlechten. Die Regierung pfusche zu sehr in wirtschaftliche Vorgänge hinein.

Woher erwarten die Amerikaner die Lösung aller Probleme – außer von ihrem Messias, der sich noch immer nicht blicken lässt? Vom Stellvertreter des Messias, dem Markt. Der Markt ist der größte Feind des demokratischen Marktplatzes.

In einer demokratischen Polis wird alles auf dem Marktplatz entschieden, in der modernen Quasidemokratie alles auf dem Markt. Der Markt ist klüger als alle Mitglieder des Gemeinwesens zusammen, sagt Hayek. Wäre Wirtschaft die Summe all unserer bewussten und gut gemeinten Entscheidungen, würden wir schnell im Chaos landen.

Im Gegensatz zu unserer beschränkten Vernunft ist der Markt eine Art allwissende Instanz der Evolution, die besser weiß, was uns dienlich ist als wir selbst. Da haben wir sie wieder, die Allwissenheit. Diesmal nicht als Magie und Aberglaube, sondern als Marktgeschehen. Oder sollen wir sagen, als Marktgeschehen in Form der Magie oder einer anzubetenden Allwissenheit?

Wenn es nach unserem beschränkten Verstand zuginge, würden wir sogenannte gerechte Verhältnisse herstellen. Jeder bekäme, was er verdiente. Genau das, meint Hayek, wäre das absolute Grauen.

Wie viel schlimmer wäre es, sagt er, „wenn wir alle überzeugt wären, dass jeder das verdient, was er hat – oder nicht hat – und der, dem es schlecht geht, wüsste, dass alle anderen meinen, er verdiene es eben nicht besser. Ich möchte jedenfalls nicht in einer solchen Welt leben, die heute so viele Menschen machen möchten, wenn sie nur könnten. Wie schon Hölderlin gesagt hat: «Immer hat das den Staat zur Hölle gemacht, dass ihn der Mensch zu seinem Himmel gemacht hat.»(Hayek, Wissenschaft und Sozialismus)

Lassen wir uns das auf der Zunge zergehen, der allwissende Markt verhindert gottlob Gerechtigkeit und die Realisierung des FDP-Mottos: Leistung muss sich wieder lohnen. Gerechte Transparenz enthüllte nur das grausame Geheimnis der Natur, dass sie uns in ungleicher Ungerechtigkeit ausgespuckt hat.

Just die Gerechtigkeit ist es, die einen wohlwollenden Mantel der Verschleierung über die unerträglichen Verhältnisse ausbreitet.

Wie gut, dass der nichtswissende Mensch eine gütige Instanz über sich hat – den allwissenden Markt –, der ihm eine himmlische Hölle auf Erden bereitet, damit er nicht in den höllischen Himmel komme. Alles klar, Compagneros?