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Donnerstag, 01. November 2012 – Koran

Hello, Freunde der Isomatten,

für warme Decken, Isomatten und Unterlagen aus Pappe braucht man eine Sondergenehmigung. Die erteilt das Berliner Bezirksamt nicht. Also kommen regelmäßig nachts zwischen zwei und vier Polizisten, die den in der Kälte Zitternden die Decken, Isomatten und Pappe-Unterlagen gewaltsam wegnehmen – und vermutlich wegen Verseuchungsgefahr in die nächsten Müllcontainer werfen.

Offenbar ist ein deutsches Amt eine Einrichtung sprechender Roboter. Väter und Mütter von Kindern können dort nicht beschäftigt sein.

Seit Anfang Oktober demonstrieren etwa 20 Asylbewerber gegen die Residenzpflicht. Fremde Eindringlinge ins deutsche Sozialnetz dürfen sich nur innerhalb enger Ghettogrenzen bewegen. Dafür wählten deutsche Beamte das passende Wort Residenzpflicht. Residieren heißt Hof halten, seinen Regierungssitz haben.

Kein Staat kann sinnvoll regiert werden, wenn die Begriffe nicht in Ordnung sind, ja die Menschen verhöhnen. Bei uns halten Hof in prächtigen Residenzen Regierungen, Könige, Bischöfe und Botschafter. Asylbewerber residieren in Zelten auf blanken Steinen bei kaltem regnerischem Wetter.

Es gibt Menschen, die sich um die Demonstranten kümmern. Der Berliner Innensenator Henkel bezeichnet die Solidarität als „politische Inszenierung“. Demnächst wird der Begriff kommen: humanistische Inszenierung. Wer von Humanität spricht, will betrügen. Nur wer inhuman ist, ist human, so die Moral der

immer stärker werdenden Deutschen Bewegung am Anfang des 21. Jahrhunderts.

Herr Wowereit hat keine Zeit, sich um Schnickschnack zu kümmern. Er besitzt viele Freunderl, in deren wohligen Residenzen er nachts zwischen zwei und vier seine Persönlichkeit inszenieren kann. Ganz ohne Isomatten.

(Julia Amberger in der TAZ über die Flüchtlinge vor dem Brandenburger Tor)

 

Der türkische Premier hat einen so hinterfotzigen, ja deutschenfeindlichen Vorschlag gemacht, dass selbst die schlagfertige Mutter Merkel sprachlos blieb. Erdogan hat seinen türkischen Landsleuten in Deutschland dringend nahegelegt, die deutsche Sprache zu lernen, als sei es ihre Muttersprache – anhand der Lektüre von Kant, Hegel und Goethe.

Welcher Deutsche kennt diese drei Namen? Wer hat diese Unbekannten gelesen? Werdet deutscher als die Deutschen, die des Deutschen nicht mehr mächtig sind – sagt dieser arrogante Nachfolger des Ata Türk.

Hat Mutter Merkel, außer der Bibel, Hanni & Nanni und physikalischen Fachbüchern, jemals ein sinnvolles Buch, sagen wir Hegel, in Händen gehalten? Schon gegen die Schwarten des Hegel-Schülers Marx hatte sie altlutherische Aversionen.

Deutsche, schlagt – unter der Führung des bekannten Turkologen Buschkowsky – zurück und stürzt euch auf Orhan Pamuk im Original.

„Ein gemeinsames Interesse der europäischen Staaten nach außen war das gegen die Türken, gegen diese furchtbare Macht, die von Osten her Europa zu überschwemmen drohte. Es war eine kerngesunde, kraftvolle Nation, deren Macht auf Eroberung gegründet war.“ (Hegel, Vorlesungen über die Philosophie der Geschichte)

Noch immer wollen die Türken das christliche Europa erobern – indem sie die Brüsseler Kassen durch hinteranatolische Kohorten plündern lassen.  

 

Erneut wurde Polen in Straßburg wegen Verletzung weiblicher Menschenrechte verurteilt. Ein vergewaltigtes 14-jähriges Mädchen wurde an einer Abtreibung gehindert. Die wahre Schuld sieht Gabriele Lesser in einem TAZ-Artikel bei der katholischen Kirche Polens.

Die Priester seien es, die immer wieder im Namen Gottes zum Rechtsbruch aufforderten. Das Lebensrecht Ungeborener stellen sie eindeutig über das Lebensrecht von Frauen und Mädchen.

Das polnische Recht, welches sehr wohl das Recht auf Abtreibung nach Vergewaltigung kennt, interessiert die Papisten nicht. Sie sind freie Christenmenschen und jedermann obertan – in der Liebe.

Vor den Liebesherrschern geht der polnische Staat regelmäßig in die Knie. Jenseits-Priester kennen keine Rechte des irdischen Lebens. Alles, was dem Himmel in Lebensuntüchtigkeit näher kommt, ist ihnen lieber als vitale Menschen, die ihr Lebensrecht verteidigen.

Ungeborenes Leben ist ihnen wichtiger als lebendes, es kann ihnen nicht widersprechen. Ist das ungeborene Leben ins pralle Leben eingetreten, wird es selbst minderwertig.

Popen lieben keine biografischen Individuen, sondern den Status des nicht Lebensfähigen. Kaum wird letzteres lebensfähig, verliert es an Bedeutung.

Wer sein Leben liebt, wird es verlieren und wer sein Leben in dieser Welt hasst, wird es ins ewige Leben bewahren.

 

Kaum sind wir im Lutherjubiläum, gibt’s schon einen iranischen Luther. Er heißt Abdolkarim Soroush und behauptet, Islam und Demokratie seien verträglich.

War Luther Demokrat? Hatten lutherische Preußen nicht enorme Probleme, ihrem Führer das Licht auszupusten wegen Römer 13: es gibt keine Obrigkeit, die nicht von Gott wäre?

Zuerst war Soroush Unterstützer Khomeinis, dann wurde er zum Kritiker und fiel bei den Mullahs in Ungnade. Seitdem lebt er im Exil. Er plädiert für Vernunft – Luther hielt dieselbe für eine Hure –, für Demokratie und Menschenrechte.

Doch was bitte, heißt der Satz, das Wichtigste an einer Demokratie seien nicht Wahlen und Parlamente, sondern eine starke Justiz zum Schutz der Gesetzgebung und der Kontrolle der Legislative?

Wenn das Recht keine lebendige Macht im Volk ist, das Volk seine Kandidaten nicht wählen kann, wird aus jeder Expertenelite eine Expertokratur. Das Volk hat alles zu kontrollieren, selbst die Justiz, die kein Eigenleben führen darf.

„Auf der Basis des Islam könne man ein demokratisches System etablieren, aber auch ein despotisches. Alles eine Frage der Interpretation.“

Es ist sympathisch, Worte für Demokratie zu hören, besonders aus den Bereichen eines alleinseligmachenden Monotheismus. Aber die Begründung lässt zu wünschen übrig. Wenn aus Vordersätzen völlig unterschiedliche Folgerungen ableitbar sind, sind sie uneindeutig und willkürlich. Das wäre wie beim Würfelspiel, einmal fällt er auf die gute, einmal auf die schlechte Seite. Ändern sich die Zeiten, ändern sich die Folgerungen. Das ist ein Hasard-Spiel.

Will man hingegen eine unmissverständliche Moral, muss man das willkürliche Fundament wegwerfen und eine Urtheorie zugrunde legen, aus der nicht beliebige Schlüsse folgen.

„Liberale“ Vertreter des Islam haben dieselben Probleme wie deutsche Theologen, die das göttliche Wort mit kontradiktorischen Moralen für vereinbar erklären. Diesen Missstand kann keine Deutung beheben. Die Interpretationitis ist die gefährlichste Chimäre beim Abnabeln von heiligen Schriften. Man will eine eigene Meinung, tut aber, als müsse sie noch immer vom allwissenden Vater abgesegnet werden.

Halb-emanzipierte Theologen können nicht sagen: Gott sagt dies – Ich sage das Gegenteil. Die eigene abweichende Meinung wird versteckt hinter autoritär abgesegneter Interpretation. Das ist eine Mischung aus Tapferkeit und Feigheit.

Werden heilige Schriften benötigt, damit Menschen menschlich miteinander umgehen? Was kann der selbstdenkende Mensch von einem Gott lernen, das er nicht von seinem Kind lernen könnte? Ausgerechnet die blutigsten Erlösungsreligionen sollen moralische Vorbilder sein? Und zur Erklärung ihrer schrecklichen Vergangenheit wird das Sprüchlein vorgetragen, man hätte die bedauernswerten Religionen misshandelt, missverstanden und instrumentalisiert?

Wenn aus einem Vordersatz inhumane Schlüsse gezogen und nicht ausgeschlossen werden können, müssen die Vordersätze als inhuman gelten, für immer ad acta gelegt werden.

Es ist auch nicht so, dass die guten Elemente die schlechten unwirksam und unschädlich machen. Im Gegenteil, die guten legitimieren die schlechten und machen sie erst recht giftig und gefährlich. Im Christentum wird Liebe benutzt, um Hass und Feindschaft zu legitimieren. Sie töten, was sie lieben. Sie schaffen sich Feinde, um sie zu lieben.

Gemeinhin gelte der Koran als Gottes Wort, doch Gott sei kein Schriftsteller, so Soroush. Geht’s noch? Der allwissende allmächtige Gott soll Analphabet sein und seine Weisheiten nicht in Menschenworte übertragen können? Dann müsste man Ihn fragen: Herr, hast du Demokratie gemeint, als du von der Verdammung jener sprachst, die nicht Deiner Meinung sind?

Wenn Menschen mit Gott streiten können, warum können sie Ihm nicht dezent nahelegen, sich aufs Altenteil zurückzuziehen, um seine üppige Pension zu verzehren? Eine untrügliche Autorität verehren und sie ständig nachbessern müssen – ist das Logik des Himmels?

Und wer entscheidet über die richtige und wahre Nachbesserung des immerwahren Gotteswortes? „Niemand allein. Das ist gerade das Besondere am Islam, dass es keine höchste religiöse Autorität gibt.“

Müsste jetzt nicht folgen: das Volk entscheidet über seine Götter und was sie gemeint haben könnten? Doch nein: „Die Gelehrten können und müssen darüber diskutieren.“ Ach so. Die Theologen errichten eine Interpretations-Rechthaber-Expertokratie, stimmt‘s?

Fundamentalisten, so der Allah-Interpret, glaubten an eine wörtliche Interpretation. Doch das sei eine fixe Idee, eine solche existiere nicht. Die Fundamentalisten trügen ihre eigene Meinung in den Text. Die Idee zurück zum Ursprung sei immer eine ganz schlechte.

Eben hat der Meister noch für eigene Interpretationen plädiert, plötzlich verwirft er sie, weil sie von der falschen Seite kommen. Woher sollen, in jahrhundertealten autoritären Despotien, die Unterdrückten eigene Meinungen herhaben, ohne zu stehlen? Will der Redner nicht selbst zurückkehren zu einem unverfälschten Ursprung, wenn er den Einfluss der Fundamentalisten eliminieren will?

Nun hört: „Religionsstifter und Propheten sind Non-Pluralisten. Sie verkünden ihre Religion und nur ihre Religion. Das muss so sein.“ Gottlob lebten wir nicht mehr in einer Zeit der Propheten.

Irrtumsfähige Interpreten wollen unfehlbare Schriften besser verstehen, als sie sich selbst? Wozu benötigt man überhaupt totalitäre Schriftgrundlagen? Warum heißt es nicht schlicht und einfach, jeder Mensch ist mündig und sagt frisch und frei seine Meinung? Punktum.

In allen drei abrahamitischen Religionen gibt’s dieselben Mixturen aus Unfehlbarkeit und menschlichem Herumdeuteln. Da müssen die Erfinder der Offenbarungen wohl nicht gewusst haben, was sie ihren Propheten diktierten, als sie ihre Erlösungsbotschaften den Menschen zukommen ließen. Wie kann im Herrschaftsbereich eines allmächtigen Monopolgottes – eine machtgeteilte Demokratie entstehen?

„Allah ist Gott, außer dem es keinen Gott gibt. Er ist der Mächtige, Gewaltige und Stolze. Er allein ist der Schöpfer, Erschaffer und Gestalter. Er ist der Mächtige und Weise. Keiner hat ihn gezeugt und niemand ist ihm gleich. Er ist es, der euch alles, was auf der Erde ist, geschaffen und sich hierauf zum Himmel aufgerichtet hat und ihn zu sieben Himmeln geformt hat. Er weiß über alles Bescheid.“

Und dieser Alleswisser soll Probleme mit Stil, Grammatik und Dogmatik gehabt und nicht gewusst haben, was er den ganzen Tag spricht? Mit der psychologischen Atmosphäre eines Allwissenden und Allgewaltigen soll die Herrschaft schwacher, fehlbarer Kreaturen verträglich sein – die ihrerseits keine Mühe haben wollen, die Sprüche des Allweisen zu korrigieren und zu verbessern?

Soroush ist tatsächlich ein iranischer Luther – der die Vernunft in Form eines Tintenglases an die Wand warf, um den Teufel zu treffen.

(FR-Interview von Joachim Frank mit Abdolkarim Soroush)

 

Goethe hielt die zweite Sure des Korans für den Kern des Islam. Dort lesen wir – Verzeihung, dass wir nur wörtlich können:

2.Sure (81-82) „Deshalb, wer Böses tut und in Sünde verstrickt ist, wird im Höllenfeuer wohnen, dort bleibt er. Wer aber glaubt und das Gute übt, der kommt ins Paradies und weilt dort ewiglich.“

Wie bitte ist dieser Text nicht-wörtlich zu verstehen? Etwa so: die Guten kommen in die Hölle, die Schlechten in den Himmel? Oder es gibt gar keinen Himmel? Oder ist der Himmel langweilig und somit die Hölle, während es in der Hölle immer höllisch rund, also himmlisch kurzweilig hergeht?

2.Sure (2): „Dieses Buch – es ist vollkommen, nichts ist zu bezweifeln – ist eine Richtschnur für die Frommen.“

Nach liberaler Deutung: das Buch ist überflüssig und niemand braucht es zu lesen? Wer imstande ist, ein Buch deutend zu humanisieren, kann die Lektüre des Buches auch gleich sein lassen!

5.Sure (51): „O Gläubige, nehmt weder Juden noch Christen zu Freunden. Ihre Werke sind vergeblich und sie gehören zu denen, welche untergehen werden.

5.Sure (54): „O Gläubige, wer unter euch von seinem Glauben abfällt, an dessen Stelle wird Allah ein anderes Volk setzen, welches er liebt und das ihn liebt.“

Wer NS-Texte nach diesem Deutungsprinzip verbessern wollte, der würde zum rechtsradikalen Scharlatan ernannt werden.

9.Sure (5): „Sind aber die heiligen Monate, in welchem jeder Kampf verboten ist, verflossen, dann tötet die Götzendiener, wo ihr sie auch finden mögt; oder nehmt sie gefangen oder belagert sie und lauert ihnen auf allen Wegen auf.“

Und was ist der esoterische Sinn dieser Texte? Liebet alle Menschen und lasst sie denken, was sie wollen? Ihr habt die Weisheit auch nicht mit Löffeln gefressen?

7.Sure (34) „Einem jeden Volk ist ein bestimmtes Ziel gesetzt, und wenn seine Frist herankommt, so kann es diese auch nicht um eine Stunde hinausschieben oder rückwärts rücken.“

So ähnlich hat Hegel seine Geschichtstheorie formuliert. Fragt sich nur, wer bestimmt, wann ein Volk abzutreten hat. Das hat Hitler für die Juden bestimmen wollen. Was, wenn Ajatollahs auf die Idee kämen, den unfehlbaren Willen Allahs in politische Taten umzusetzen?

Und was wäre die liberale Deutung der calvinistischen Völker-Vorherbestimmung? Völker gehen zugrunde, weil sie heilige Texte nicht richtig interpretieren können?

5.Sure (86) „Die Ungläubigen aber, welche unsere Offenbarung des Betruges beschuldigen, werden der Hölle Genossen sein.“

Wenn das kein demokratischer Basistext ist, soll mich der sensus allegoricus holen.

4.Sure (116) „Wer Allah ein anderes Wesen zur Seite setzt, dem verzeiht er nicht.“

Wenn man säkulare Volksherrschaften für wichtiger hält als alle Vorschriften eines Allah, was geschieht mit dem?

4.Sure (56) „Die, welche unseren Zeichen nicht glauben, werden in Höllenflammen braten, und sooft ihre Haut verbrannt ist, geben wir ihnen andere Haut, damit sie um so peinlichere Strafe fühlen, denn Allah ist allmächtig und weise.“

Sind das Anleitungen zu effizienten Folterungen in Guantanamo?

Zum Abschied: 4.Sure (34) „Männer sollen vor Frauen bevorzugt werden (weil sie für diese verantwortlich sind), weil Allah auch die einen vor den anderen mit Vorzügen begabte. Rechtschaffene Frauen sollen gehorsam, treu und verschwiegen sein.“

Das muss wohl nach liberaler Lesart ein Impuls zur Polyamorie sein.

Goethe, dezidierter Nichtchrist, war ein dezidiertes Schlitzohr und ein raffinierter Anpässling, der keine Hemmungen hatte, seinen hochfliegenden Faust von Engeln erlösen zu lassen. Ein wahrhaft mutiger und aufrechter Volksaufklärer.

Von derselben glatten Diplomatie ist seine Beziehung zum Koran:

„Genaue Vorschriften von Dingen, die erlaubt und verboten sind bilden den Körper dieses geheiligten Buches, das uns, sooft wir uns ihm nähern, von neuem abstoßend ist, dann uns immer von neuem anzieht und mit Bewunderung erfüllt und uns endlich zur Verehrung zwingt.“

Von Abstoßung über Bewunderung bis zur Verehrung ohne ein einziges Argument. Der Olympier stand über allen Religionen, die sich gegenseitig abschlachteten.

Fazit: in allen drei Erlöserreligionen gibt’s eine riesige Abwendung vom totalitären Buchstaben ihrer heiligen Schriften. Extremisten sind die Ausnahmen, die die Regel bestätigen. Die überwiegende Majorität der Gläubigen hat den totalitären Ungeist der Bücher in ihrem Denken und Handeln überwunden.

Gleichwohl schaffen die Wankelmütigen und Zaghaften es nicht, diese Bücher, deren schreckliche Aussagen sie mit Deutungen und Interpretationen nicht ungeschehen machen können, zu belanglosen und nur noch für Religionshistoriker interessanten Urkunden zu degradieren und zu entschärfen.

Sie täuschen sich über die Macht, die von diesen hasstriefenden Büchern auf labile Charaktere ausgeht, die den wörtlichen Sinn des Korans in direkte Politik umsetzen wollen – wozu sie von diesen Texten autorisiert werden.

Es wird Zeit für eine mündige Menschheit, ihre heiligen Schriften nicht nur durch laue und halbherzige Humanisierung zu deuten, sondern durch radikale Kritik überflüssig zu machen. Der Schein unantastbarer Heiligkeit muss ihnen für immer entzogen werden.

Der Mensch muss das Fundament Gottes verlassen und sich auf seine eigenen Füße stellen. Wohl hat er die Schreckensgötter selbst erfunden. Doch nach allen Erfahrungen, die er mit ihnen machte, sollte er – wenn er denn noch Götter zur persönlichen Erbauung braucht – sinnvolle Götter als Patente anmelden.

Götter der Humanität und der universellen Verbundenheit mit allem, was da kreucht und fleucht auf Erden. Die ihm ins Ohr flüstern: alles hängt von Dir ab, o Mensch.