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Dienstag, 10. April 2012 – Der Tod des Großintellektuellen

Hello, Freunde Europas,

geschossen wird noch nicht zwischen den europäischen Staaten, doch seit den Finanzkrisen sind die Medien-Kanonen in Stellung gebracht. Der Spott der BILD und des FOCUS über die Griechen wurde von den Angegriffenen mit Bildern von Merkel mit Hitlerschnauzer erwidert.

Nun verlagert sich der Clanstreit auf die Ebene des Rechts. Jeder beginnt gegen jeden zu klagen. Die Griechen gegen Markwort, die Schweiz gegen deutsche Steuerfahnder, BILD – immer dabei – gegen Schweizer Politiker und umgekehrt.

Die „Weltwoche“ greift auf ihrem Titelbild frontal osteuropäische Roma an, die in den Westen kommen, um zu klauen und wieder zu verschwinden. Wenn der interne Frieden schief hängt, will man erst recht keine Fremden im Hause haben.

Die Grenzen gegen außereuropäische Flüchtlinge werden mit neuen Mauern, Wassergräben und Patrouillenbooten dicht gemacht.

Die Franzosen entdecken, dass sie doch nicht die besten Freunde der Deutschen sind, die Israelis sperren die Grenzen für den bedeutensten Literaten ihrer zweitbesten Freunde, in England feiern vornehme Jugendliche am liebsten Nazi-Partys, die Deutschen werden abwechselnd als Führungsnation oder

als Buhmänner Europas in Richtung ihrer Vergangenheit geschoben.

Nach vielen Jahrhunderten Krieg und blutigem Streit zog die europäische Großfamilie nach dem zweiten Weltkrieg zusammen, nutzte das Desaster als kathartisches Therapeutikum und begann von vorne.

Es kam eine gewisse Euphorie des Anfangs und der Versöhnung auf. Auch in den Völkern. Es stimmt nicht, dass Europa nur das Projekt seiner Eliten wäre.

Die Wirtschaft erkannte schnell, dass freie Grenzen neue Absatzmärkte und einen rollenden Rubel versprechen. Deutsche strömten in die ganze Welt, die Welt besuchte Heidelberg, den Rhein und das Münchner Hofbräuhaus. Doch der Erkenntnisgewinn deutscher Fernweh-Touristen stand in keinem Verhältnis zu dem Aufwand, den sie betrieben.

Der politische Eros der Gründerjahre ist vorbei, die Einzelfamilien des Clans beginnen, sich wie dermaleinst wieder auf den Wecker zu fallen. Das Gemeinsame und Verbindende ist gewöhnlich geworden, nun kriechen die Unterschiede aus allen Löchern, die man in den Flitterwochen ignorieren konnte.

Der Honeymoon ist vorbei, die Wohlstandsunterschiede werden zum Alltagsgezänk, die unaufgearbeiteten, zumeist völlig unbekannten Sondervergangenheiten schleichen durch die Hintertür ins gemeinsame Wohnzimmer.

Trotz Pizza, Paella, Gyros, Borschtsch, Mokka und Espresso beginnt die Chemie, nicht mehr zu stimmen. England beharrt auf der Dominanz der Banken, die Insel hat ihre Industrie abgeschafft, Frankreich ist stolz auf antiklerikalen Laizismus, die Deutschen gehen mit der Versöhnung von Vernunft und Glauben hausieren, die osteuropäische Orthodoxie verabscheut die westeuropäische Dekadenz und sexuelle Sittenlosigkeit.

Die einen zahlen Steuern, Griechen und Italiener betrachten den Staat als Ausbeuter oder als Melkkuh. Die Kleinen fühlen sich von Brüssel, Berlin und Paris dominiert, die wiederum von mediterranen Hedonisten übers Ohr geschlagen. Der Schweiz geht es mit ihrem kriminellen Schutz internationaler Steuerbetrüger, Mafiapaten und Despoten an den Kragen. Sie wehrt sich als Hort der Freiheit gegen übergriffige Regierungen.

Als Schlagbäume, Mauern und Stacheldrahtzäune fielen und weggeräumt wurden, schien es, als träten alle für alle ein. Nun nähern wir uns dem frühmodernen englischen Philosophen Hobbes, der in der Geschichte nichts als den Krieg aller gegen alle sah.

Mit verschärfter Rivalität werden die europäischen Staaten ihre Probleme nicht lösen. Die Anbetung des ökonomischen Paradigmas mit dem goldenen Kalb des Wachstums hat den früheren Wettbewerb um das auserwählteste und gottwohlgefälligste Land abgelöst, ersetzt und aus theologischer Qualität in wirtschaftliche Effizienz und Quantität verwandelt.

Mit anderen Worten: es ist fast alles gleich geblieben. Nur die Terminologie ist ausgetauscht, damit man glauben kann, alles habe sich verändert. Die ominöse Zukunft, in die sie starren, als erwarteten sie die Wiederkunft des Herrn, ist ihre dubiose Vergangenheit, die sich wie der Hase im Wettlauf mit dem Igel zu Worte meldet: Ick bün allhier.

 

Grass wird weltweit begraben – wenn man den gleichgeschalteten Gazetten glauben darf. Selbst in Amerika spricht man deutsch und nennt das langjährige Aushängeschild der deutschen linken Intelligentsia einen „altekacker“.

Seine Zeit sei vorbei, tönt‘s aus seiner Lieblingspartei ESPEDE, was bedeutet: lass dich begraben, wirrer Tattergreis. Mit 17 hatte man noch Träume, nun sehen wir, mit 17 ist das Leben schon aus.

Elisabeth Langgässer schrieb kurz nach dem Krieg das Büchlein: „Das unauslöschliche Siegel“. Sie meinte die christliche Taufe, inzwischen ist die geringste Kontamination mit dem Dritten Reich zur teuflisch-unauflöslichen Taufe geworden. Einmal Nazi, immer Nazi.

Das unvertilgbare Gift wird inzwischen freudianisch getauft und ES genannt. Die Psychoanalyse, einst Hoffnungszeichen für Erkennen und Verändern, wird zum inquisitorischen Fallbeil der Vergeblichkeit: „Du bist, was du bist. Setz dir Perücken auf von Millionen, Setz deinen Fuß auf ellenhohe Socken, Du bleibst doch immer, was du bist“, sagt der Teufel zu seinem Zögling, der die ganze Welt ausschlürfen will, um ein anderer zu werden.

Schon vorher hatte er Fausten ins Gesicht gesagt: „Und doch hat jemand einen braunen Saft, in jener Nacht nicht ausgetrunken“. Nach Meinung der heutigen Gedichteexperten – es gibt keinen Kommentator, der nicht über Nacht zum Reimspezialisten geworden wäre – ist das Wörtchen „nicht“ verfehlt. Grass hat seinen braunen Saft bis zum Grunde geschlürft und sein ganzes Leben lang nie erbrochen.

Die FAZ hat amerikanische Stimmen eingeholt, die der tiefenpsychologischen Analyse des Herausgebers nicht widersprechen: „Moralisch hohl, beschämend, eine ineffiziente Denunziation, wild, fiebrig, verleumderisch“.

Grass wird zum verachtenswerten Symbol einer ganzen Nation: „Dass eine solche Person als Gewissen einer Nation angesehen wird, spricht Bände über den heruntergekommenen Zustand des intellektuellen Diskurses im gegenwärtigen Europa.“

Es gibt nicht nur einen kontinentalen Kampf um die Deutungshoheit, wie Wirtschaft zu sein habe – ob sozial, wie in Old Europe oder asozial wie in Gottes eigenem Kapitalistenland –, sondern um die Hoheit der Kultur. Hat der Engländer Watson neulich noch ein bewunderndes Buch über die deutsche Philosophie, Dichtung, ja die gesamte Kultur, geschrieben, geht’s nun rasend abwärts.

Das deutsche Paradigma: regulierender Staat, gebändigte Wirtschaft, Kultur als notwendiges Ingrediens einer Nation, die sich weiter im Spiegel betrachten will, muss geschleift werden. Der konservative Block rechter Christen, die schon immer was gegen das Ausland, die Zentralregierung in Washington, soziale Marktwirtschaft, eine allgemeine Gesundheitsfürsorge hatten, verlappt sich noch enger mit der AIPAC, die mit der imperialistischen Netahjahu-Regierung überidentisch ist, zu einer schlagkräftigen Anti-Europa- und Anti-Deutschland-Koalition.

Auch hier enden die Nachkriegsschwüre der unverbrüchlichen transatlantischen Freundschaft, es beginnt ein neues Kapitel der amerikanischen Isolation. Keineswegs öffnet sich der riesige Kontinent in Richtung Pazifik. Die konfuzianisch-heidnischen Chinesen mit ihrer unermesslichen Wirtschaftskraft und ihrem Anspruch auf die Nummer eins in dieser Welt sind ihm noch viel unheimlicher.

Inzwischen geht‘s nicht nur um Grass im Besonderen, sondern um das Gesamtpaket Grass, das demontiert werden muss. Die Alphaschreiber, aufgewachsen im Dunstfeld des blechtrommelnden Großintellektuellen, entledigen sich ihres literarischen Über-Ichs.

Man könnte von einem hundsgewöhnlichen Vatermord sprechen, der zur eigenen Ich-Werdung der Nachrückenden notwendig wäre, allein, es geschieht ohne eine Prise Bewusstsein. Insofern gerät die Attacke gegen den Vater zur Selbstentleibung des nachkommenden Zwergobsts.

Es wird ausagiert und exekutiert, man gestikuliert furchterregend mit dem Dolch unterm Gewand. Allein, man macht sich nichts bewusst. Erkenntnisgewinne sind am entferntesten Horizont nicht zu entdecken. Die TAZ bringt eine Generalabrechnung mit dem unberechenbaren Schnauzbart.

Lange habe Grass als Gewissen der Nation gegolten, doch seine eigene Rolle nicht hinterfragt, deshalb sei seine Kritik unglaubwürdig. Mal zum Mitschreiben:

a) Wer hat ihn zum Gewissen der Nation erhoben, wenn nicht diejenigen, die ihn jetzt vom Sockel holen? b) Braucht eine mündige Nation ein Über-Gewissen? c) In welchem Maße „hinterfragen“ (ein Wort aus der Abfallkiste der Edelfedern) die Kritiker ihre Rolle? In keinem Maß. Also wären sie genau so unglaubwürdig.

Hinter dieser Figur steckt das heilige Wort: Wer sich selbst richtet, wird nicht gerichtet werden. Das ist eine typisch-heiligmäßige Verballhornung des sokratischen: ein unüberprüftes Leben ist nicht lebenswert. Wer sich selbst nicht kritisch sieht, wer lernend sein eigenes Leben in Wort und Tat nicht in Einklang zu bringen versteht, ist unglaubwürdig.

Aus Unglaubwürdigkeit wird im Raum der Erlöser das irreversible Richten und Gerichtetwerden unter Ewigkeitsaspekten. Im Revier der Richter und Propheten gibt’s keine zweite Chance. Wer einmal vom Glauben abgefallen ist, hat die Sünde wider den Geist verübt, der niemals vergeben wird. Einmal SS, immer SS.

Es zählen nicht nachweisbare, im Lichte des Tages verübte Taten, es zählt das unbewusste Probehandeln im Gehirn der Menschen. Wenn man dieses röntgenologische Bergpredigt-Kriterium anlegte, müsste die ganze Gesellschaft wegen Ehebruchs, Mordversuchen, Diebstahls und Verleumdung in den Knast.

Hobby-Therapeuten wie Schirrmacher und Joffe sind vernarrt in die Qualität ihrer Ferndiagnosen, als ob Grass selbst den Staat Israel auslöschen wollte. Mit Wolfssohn müsste man sagen, die Kritiker sind die Summen ihrer Vorurteile.

Über Nacht können sie kein einziges Tröpfchen Urteilsvermögen im gesamten Lebenswerk des bislang hoch Gefeierten mehr finden. Jugendtorheiten? Zählen im Reich der Ewigkeit und der heutigen Vernichtungswelle nicht. Wenn Jesus schon mit 12 so genial war, um die Weisen im Tempel zu verblüffen, hatte Grass noch 5 Jahre mehr, um erleuchtet zu werden – die er völlig sinnlos vergeudete.

Grass wird zum Zombie erklärt, zum trügerischen Teufelsspuk, der die Deutschen sein ganzes Leben lang an der Nase herumgeführt hat. In einem ungeschützten Moment hat er sich nun bis auf die Knochen entlarvt, das ehrbare Gewand des demokratischen Tugendpredigers weggeworfen und seine nichtswürdige Fratze enthüllt.

Von Dichter kann überhaupt keine Rede sein. „Eine literarische Todsünde“, befindet Kollege Liedermacher Biermann, dem man jenen Nobelpreis geben sollte, den man dem Scharlatan mit Schimpf und Schande abknöpfen müsste.

Im dunklen Feld zwischen ästhetischer Kunstfreiheit und politischer Korrektheit lässt sich trefflich munkeln. Hat man politisch nichts zu sagen, wird das Gedicht eingestampft, hat man ästhetisch nichts zu sagen, muss der politische Inhalt dran glauben.

Was der Kritiker eben noch als Vorzug beschrieb – Grassens Störpotential, das immer auf Auschwitz verwies – wird ihm im nächsten Moment als Fehler rot angestrichen: Seine Kritik an Israel sei im „Schatten seiner historischen Befangenheit“ geschehen. Welcher Befangenheit?

Keine Antwort, stattdessen Verweis auf die Form des Gedichts. Wer ein pathetisch-miserables Gedicht verfasst, muss ein Hund sein. Böse Menschen haben keine Lieder.

Dann wird nachgewiesen, dass er früher dieselbe Meinung hatte (allerdings differenzierter), dennoch habe sich sein Standpunkt „gründlich verändert“.

Wieso denn das? Das hinge damit zusammen, dass sein Standpunkt des Großkritikers an Glaubwürdigkeit verloren habe.

Was hat seine Stellung mit dem Inhalt seiner Rede zu tun? Was geht ihn an, welche Stellung er innehat, die ihm von Medien angetragen und nun wieder entzogen wird. Sagte er nicht selbst, er werde seine Meinung sagen, unabhängig von falschem oder richtigem Beifall?

Seine Kritik, so die TAZ, sei deshalb unglaubwürdig geworden, weil ihm die „glaubwürdige unabhängige Position“ durch den Wegfall des Ost-West-Konflikts abhanden gekommen sei.

Geistige Distanz ist nicht unbeteiligte Entfernung, sie ist identisch mit Leidenschaft. Sokrates’ Kritik an der athenischen Polis war voller Leidenschaft und Involviertheit, das macht sie so glaubwürdig.

Im Übrigen ist Distanz immer eine geistige und hat mit äußerlichen Faktoren nichts zu tun.

Einem Satz allerdings müssen wir Recht geben: im Gegensatz zu Christa Wolf hat Grass zuwenig seine „Kindheitsmuster“ beschrieben und analysiert. Vielleicht hat er es für sich gemacht, der Öffentlichkeit aber dann nicht mitgeteilt.

Man müsste grundsätzlicher fragen: kann Literatur ein politisches Erdbeben und ungeheueres Verbrechen mit ihren Mitteln bewältigen? Hat Grass wirklich eine Antwort auf das Warum gefunden? Hat er in seinen Werken und Essays nicht vor allem nur äußerlich beschrieben, doch zu wenig die Wurzeln des Verhängnisses erforscht?

Literatur kann viel, aber nur, wenn sie sich der Erkenntnisse bedient, die ihr von den Wissenschaften geliefert werden und die sie ins Leben unauffällig einarbeitet. Tolstoi, Goethe, Shakespeare waren gebildete Giganten, die alles in ihre Werke einflechten konnten, was sie für richtig hielten.

In unserer Experten- und Spartenkultur hat sich die Literatur längst von den Wissenschaften gelöst, die Thesen der Historiker, Psychologen und Philosophen sind in modernen Romanen nicht wiederzuerkennen.

Man nimmt sich gegenseitig nicht zur Kenntnis. Ein bisschen Heidegger-Klamauk in der Blechtrommel ist keine Auseinandersetzung mit dem Schwarzwälder Tiefendenker. Die eigene Intuition ist unerlässlich, sie muss aber durch viel Gedankenarbeit geschärft worden sein, um sie auf die Menschheit loszulassen.

Platon war Dichter und Denker in einer Person. Homer hat sein ganzes Zeitalter auf den Begriff gebracht – in einem einzigen Gedicht. Das Gilgamesch-Epos umfasst das ganze Universum der beginnenden Hochkultur. Am Gedicht als solchem kann‘s nicht liegen, dass der Schuss nach hinten los ging. Auch nicht daran, dass es um Watschen gebettelt hätte.

Sonst galt Provokation – auf deutsch: hervorrufen – zumeist als etwas Sinnvolles, ja absolut Erforderliches im Methodenkasten der Kunst. Über Nacht wird dieses Instrument verfemt und geächtet.

Zudem habe Grass, so die TAZ weiter, den Opfer-Täter-Diskurs verschoben oder gar auf den Kopf gestellt. Das habe FAZ-Schirrmacher trefflich herausgefunden, wenngleich gegen den Dichter gewendet.

Hat Grass jemals behauptet, nicht dem Volk der Täter anzugehören? Hat er sich die Rolle des Opfers erschwindelt?

Nein, er hat den Versuch gemacht, sich in die Opfer einzudenken. Freud spricht vom psychischen Mechanismus der Identität von Opfer und Aggressor.

Die Disziplin der Viktimologie erforscht die seelische Verstricktheit der Täter mit den Opfern und umgekehrt. Jeder hat eine Ahnung von sado-masochistischen Achsensymmetrien.

Solche Hinweise zur Ergründung der deutsch-jüdischen Symbiose, die als unerkannte zur Katastrophe beitrug, werden nirgendwo aufgenommen. Schon gar nicht bei Joffe und Schirrmacher, die im Freud’schen Garten herumwildern, dass Gott erbarm.

Zum Schluss eine ausgezeichnete Analyse der deutschen Antisemitismus-Debatte aus der Feder des israelischen Philosophen Moshe Zuckermann.

Heute sei, so der Gelehrte aus Tel Aviv, der Begriff Antisemitismus zur Waffe jener verkommen, die sich, wie der Zentralrat der Juden oder führende Personen der jüdischen Intelligenz oder anderer Nichtjuden, „mit Juden und Israel panisch zu solidarisieren pflegen.“

Es bestehe in der Tat die Gefahr, dass unliebsame Meinungen mit der Zensur Antisemitismus mundtot gemacht würden. Heute müsse man eine gewisse Courage aufbringen, um gegen diese Entmündigungsversuche anzugehen.

Selbsternannte Antisemitismus-Experten dekretierten heute nach Belieben, was Antisemitismus sei, um andere Meinungen par ordre du mufti niederzubügeln. Was die Grass-Affäre in einem Maße beweist, wie es vor einer Woche niemand für möglich gehalten hätte.

Es gibt kein Tabu in diesem Land. Doch wehe, du verletzt es.

Bis jetzt keine Stellungnahme führender Politiker. Auch Gauck, der glühende Prediger der Freiheit, hat vom Recht der freien Rede in causa Grass noch keinen Gebrauch gemacht.

Gesamtkommentar zur Grass-Affäre siehe:  Kontroversen – Günter Grass – Israel-Gedicht