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Dienstag, 07. August 2012 – Gertrud Höhler

Hello, Freunde Montis,

Ulrike Herrmann stellt sich mutig vor Monti. Dessen Äußerungen im SPIEGEL erlaubten es nicht, ihn zum potentiellen Diktator zu machen. Natürlich müsse sich jede Regierung, so Monti, nach den Entscheidungen des Parlaments richten. Jetzt das Aber: „Aber jede Regierung hat auch die Pflicht, das Parlament zu erziehen. Hätte ich mich ganz mechanisch an die Vorgaben des Parlaments gehalten, hätte ich den Beschlüssen des jüngsten Brüsseler Gipfels nicht zustimmen können,“ sagte Monti dem Magazin.

Es ist ehrenwert für Herrmann, sich gegen die Mehrheit ihrer Kollegen und CSU-Politiker zu stellen. Doch ihre Ehrenrettung des italienischen Premiers, er habe nur Trivialitäten formuliert, übergeht einige untriviale Fragen. Monti ist nicht vom Volk legitimiert, wie lange soll der Ausnahmezustand seiner Technokratenregierung andauern?

Persönlich mag er ein Ehrenmann sein, doch seine Äußerungen lassen sich auch im Kontext einer bedenklichen Gesamtentwicklung betrachten. Er wird bewusst kein Diktator werden wollen, doch im Sog der Ereignisse könnte er ungewollt einen solchen Trend begünstigen. Auch die italienische Demokratie ist – wie viele europäische Demokratien – im Verfall begriffen.

Alle Berichte über Montis Vorgänger wären falsch gewesen, wenn man bella italia als lupenreine Demokratie bezeichnen würde. Alles aber, was nicht demokratisch ist, ist tendenziell diktatorisch oder gar totalitär.

Die Regierung hat das Parlament zu erziehen? In welcher Verfassung steht das geschrieben? Wer erzieht, steht über seinem Erziehungsobjekt: so der bisherige pädagogische Patriarchenkonsens. Halten zu Gnaden, auch Platons Politeia war

eine Erziehungsdiktatur, sprich, eine faschistische Utopie.

Sollte Erziehung hier „harmlos“ gemeint sein, müsste sie auf Gegenseitigkeit beruhen. Das Parlament hätte dann auch den Premier zu erziehen. Die beste gegenseitige Erziehung in einer Demokratie ist Argumentieren und Debattieren im Rahmen vorgesehener Spielregeln.

Völlig übergeht Herrmann das heikle Problem des „imperativen Mandats“ des Parlaments in Kollision mit einer nötigen Kompromissbereitschaft der Regierung. Wie weit darf sich der Premier beim Kompromisseschließen von der Entscheidung des Parlaments entfernen? Auch Parlamentarier sind keine Greenhorns und könnten dem Premier gewisse Freiheitsgrade zum Verhandelns einräumen.

Nicht in allen Fragen aber gibt es sinnvolle Kompromisse. Das zeigt sich gerade in der Euro-Frage. Entweder europäische Solidarität – oder wirtschaftliche Rivalität, die auf Sieger und Verlierer hinausläuft.

In dieser Frage dürfe man nicht moralisch argumentieren, sagte Herrmann gestern in einer SWR2-Debatte, jeder Staat müsse knallhart sein eigenes Interesse vertreten. Deutschland würde wesentlich mehr verlieren, wenn Griechenland aus dem Euroverband ausschiede, als wenn es sich „solidarisch“ zeigte.

Es ist ein Elend mit den falschen Alternativen der christlichen Moral. Wenn wahrer Egoismus darin besteht, altruistisch zu sein, gibt es keinen Gegensatz zwischen wohlverstandenem Eigeninteresse und rationaler Solidarität. Übrigens ist die Verteidigung des eigenen Interesses auch eine moralische Tat.

Moralfreie Handlungen gibt es gar nicht. Falsche moralische Entscheidungen sind auch moralisch. Rationale Moral ist nicht blinde uneigennützige Charity – die bekanntlich nur der eigenen Seligkeit dient. Aber auch kein amoklaufender asozialer Sonderweg.

Selbst wenn Deutschland kurzfristig wirtschaftliche Nachteile akzeptieren müsste, wäre es sinnvoll, langfristig der übergeordneten politischen Einheit Europas den Vorrang zu geben. Ein zerbrochenes Europa verlöre in der Weltwirtschaft rapide an Reputation, die Ratingagenturen hätten ihr strategisches Ziel erreicht: die Bedeutungslosigkeit eines bislang effizienten Rivalen Amerikas.

Gelegentlich muss man Interessen hintanstellen – um der Interessen willen. Möglicherweise sind die momentanen Probleme auf der Basis nationaler Parlamente nicht zu lösen. Dann müsste Europa sich entscheiden, entweder ein europäisches Parlament mit europäischer Regierung einzuführen – oder den Rückwärtsgang in nationale Autismen anzutreten.

Die jetzige Mixtur ist zu viel zum Sterben und zu wenig zum Leben. Europa wird sich entweder zum Weltspieler entwickeln oder im Morast seiner Geschichte versinken. (Ulrike Herrmann in der TAZ über Italiens Premier Mario Monti)

 

Die nächste Wahl im neuen Jahr könnten wir uns sparen, meint Jakob Augstein. Denn der Sieger stünde schon fest, es ist eine Siegerin: Angela, die Engelgleiche. Engel sind bekanntlich geschlechtslose, beflügelte Wesen, an Stelle der Flügel können auch männliche Sakkos zum Einsatz kommen.

Gleichwohl gelten die meisten Engel als Männer, die trotz lendenlosen Handicaps auf Weibchen scharf sein können. Weswegen Paulus der Frau eine „Macht“ auf dem Haupte verordnete, damit brünstige Engel nicht auf das verführerische Haar der Frau abfahren. ( Neues Testament > 1. Korinther 11,10 / http://www.way2god.org/de/bibel/1_korinther/11/“ href=“http://www.way2god.org/de/bibel/1_korinther/11/“>1.Kor. 11,10) Eine Macht auf dem Haupt ist ein schlichtes Kopftuch: ein Zeichen der Macht des Mannes.

Eine machiavellistische Faustregel besagt, wenn man schon zur Lüge greift, dann aber so dreist und übertrieben, dass niemand auf die Idee kommt, hier könnte geflunkert werden. Angela scheint inzwischen so viele charakterliche Defizite zu haben, dass sie schon wieder makellos erscheint. Da sie über die kostbare Fähigkeit der unhysterischen Normalität verfügt, paaren sich bei ihr Reinheit und Schlichtheit zur unschlagbaren Erfolgsformel.

Alles ist neidisch, niemand gibt es zu. Doch Neid muss man sich verdienen. Mitleid kriegen die drei von der SPD-Tankstelle für umme. Es ginge ihr nur um die Macht, meint Gesinnungsethiker Augstein verdrießlich.

In der Geschichte hat es schon zwei oder drei mächtige Weiber gegeben. Doch das waren männerverschlingende Harpyien. Moderne Frauen stellt man sich vor wie Mischungen aus Mutter Theresa und einer skandinavischen Superdemokratin, die mit Macht nichts zu tun haben.

Wir übergehen hier den vulgären Hinweis auf die Angst der Männer vor der Vagina dentata und fragen gleich: welche Alternativen gibt’s denn zu Angela? Siehste. Debatte beendet.

Großkotz Steinbrück? Jungvater und Engel im Nebendienst Gabriel? Oder Muttis Liebling Steinmeier, der sich nichts sehnlicher wünscht als wieder im Hotel Mama einzuziehen?

Da Rot-Rot-Grün keine „Option“ ist, jeder Linke jeden Linken für einen politunfähigen Sektierer hält, kommt mit Sicherheit die Große Koalition, die Augstein für die große Lähmung hält. „Wie in einem mürrischen Trotz rücken die Leute eng aneinander und ducken die Köpfe.“ Nichts mehr mit tatkräftigen Deutschen, konstatiert der FREITAG-Herausgeber und sieht nur Verantwortungs- und Zukunftslosigkeit.

(Jakob Augstein im SPIEGEL: Die deutsche Lähmung)

Die Deutschen würden es keiner Partei mehr zutrauen, den Banken die Gräten zu brechen. Das Vertrauen sei verschwunden, nicht mal Zynismus gebe es, nur Resignation, Stille und Schweigen.

Würde Heidegger – Gott hab ihn selig – diese Zeilen lesen, würde er aufjubeln. In Stille und Schweigen bereitet sich die Ankunft des Gottes vor oder: Vom Erschweigen des Neuen.

Diese Stimmung der adventischen An-dacht ist das Analogon zur amerikanischen Einstimmung in die Endzeit, die aber transatlantisch, dem Charakter der Nation gemäß, mit Äkdschen verbunden sein muss. Das waren jene rührigen Prepper mit den 10 000 Schuss im Keller zur Begrüßung des Antichrist. Amerikaner kennen keine Apathie und sind zynismus-inkompatibel. Dafür wissen sie besser, wie man mit Schnellfeuergewehren hantiert.

Zynismus setzt eine bestimmte alteuropäisch-verrottete Intelligenz voraus. Für solche morbiden Gehirnwindungen sind die Amis noch zu jung. Ihren jugendspezifisch mutierten Zynismus nennen sie optimistische Naivität, den sie ausschließlich auf die Zukunft beziehen. Was man an ihrem Marsprojekt ablesen kann, womit sie das ganze Sonnensystem besiedeln wollen. Ob vor oder nach Christi Wiederkehr, haben die knochenharten Gottessucher noch nicht entschieden.

Jetzt haben wir den Salat. Die Amerikaner preschen uns weltraummäßig wieder mal davon – obgleich Kiel und Heidelberg unpatriotisch mitjubelten – und wir in Old Europe können nicht mal den verdammten Euro auf den Mond schießen.

Augstein schließt sich vollinhaltlich der Gertrud Höhler an, die einstmals Helmut Kohl aus Oggersheim beriet und nun stinkesauer auf Angie ist, weil die niemals mit ihr ein Kamingespräch unter vier Augen vereinbarte. Zum Dank spricht Höhler nur noch vom System M und verschluckt hämisch den gekappten …erkel. Ihre fortgesetzte Missachtung des Parlaments komme einem kalten Staatsstreich nahe. Jetzt wissen wir, warum wir Monti einen Diktator schelten: damit wir Mutti schonen dürfen.

Wer wollte Augstein widersprechen? Nur, warum drischt er nur Mutter Beimer? Warum nur den apathischen Pöbel? Warum nicht das Parlament? Warum nicht die dekadenten Medien? Soll der ganze Werteverfall das Werk einer entwurzelten Sozialismus-Protestantin sein und alle Gazetten sind in Lähmungsstarre verfallen?

Wenn Augstein aus dem Handgelenk einen einzigen moralfreundlichen Artikel seiner Top-Ten-Kollegen aus dem letzten Monat zeigen kann, kriegt er von dieser Stelle ein Original Schweizer Ricola.


Womit wir zwanglos bei Gertrud Höhler angekommen wären, die in der FAZ das System M vernichtet, zerstäubt und zermörsert. Wäre man Prepper, müsste man an einen weiblichen Antichristen denken. Wie ick den Laden hier kenne, kann der Unterschied zwischen Christ und Antichrist nur im Geschlecht liegen. Doch das überlassen wir staatlichen Angelologen und auf lutherische Pastorentöchter spezialisierte Exorzisten des Vatikans.

Jetzt kommt‘s knüppeldick, hier werden Frauen zu Hyänen. Wer hat den Unsinn in die Welt gesetzt, Frauen würden wie Menschen miteinander umgehen? Man könnte auch sagen, die fromme und wertebeständige Germanistin ist die Rache Roms an Luthers Invektiven, der Papst in Rom sei der leibhaftige Antichrist.

M, so GH, sei zuständig für die „lautlose Sprengung der Pfeiler, auf denen Europa und seine Staaten ruhten“. Sie sei „Protagonistin in einem dämonischen Spiel“, das alle Spielregeln breche, die „den Geist von Europa garantieren.“ Mit „autoritärem Schweigen“ würde sie ein „autokratisches System“ entwickeln, das sie als „werteentleertes Erfolgskonzept“ ganz entspannt den deutschen Pennern unter die Weste jubele. Ihr „Werterelativismus“ schrecke vor nichts zurück. Nicht vor: Rechtsbruch, Vertrauensbruch, geschredderten Versprechen, Täuschungsmanövern mit Wertezitaten, Missbrauch von Ethik und Moral zur Befriedigung der „andern“. Das würden nur Falschspieler machen, so Höhler. Merkels Meta-Relativierung sei eine Hypermoral, „die den Mächtigen besondere Lizenzen öffnet. Was wir wissen und bewerten, so Merkels Relativismus, gilt nie absolut.“

Doch langsam mit dem absolutistischen Wüten. Wenn Höhler Recht hätte, wäre dann Metarelativistin Angie nicht Maria, der Stern der Meere aller tintenklecksenden Edelschreiber? Die Königin der Postmoderne?

Kommet und kniet, ihr Sülzenfedern und ästhetischen Teufelsanbeter und ruft euer Halleluja: gegrüßt seist du, Maria Angela. Du bescherst uns wöchentlich einen wunderbaren Rechtsbruch, eine herrliche amoralische Sottise, einen hinreißenden verruchten Verrat an den heiligsten Traditionen des gesegneten Okzidents. Du bist das verruchteste Gesamtkunstwerk seit Marquis de Sade.

Warum hasslieben die deutschen Intellektuellen die spröde Merkel? Weil sie ihnen ihr postmodernistisches Spiegelbild zurückwirft.

Wer führt seit Dekaden den Vernichtungskampf gegen diejenigen, die an absolute Wahrheit und absolute Werte glauben? Sind es nicht die neuerungssüchtigen Salonanbeter des Verruchten und Verworfenen? Gibt’s auf dem Markt der Gazetten nicht wöchentlich das Treiben einer neuen unmoralischen Sau durchs eventsüchtige Dorf?

Weiß inzwischen nicht jedes Kind, dass Moral dem doofen Volk gepredigt wird, damit die Eliten garantiert moralfrei die große Sause machen können? Denn dies meint Höhler mit der „Hypermoral, die den Mächtigen besondere Lizenzen öffnet“.

Merkel verwandele die Werte in wechselnde Konsumangebote, die sie überall zusammenklaue und nach dem Gesetz von Angebot und Nachfrage dem werte-indifferenten (Gauck würde sagen glückssüchtigen) Publikum in den Rachen werfe.

Was sind denn diese ominösen Werte, über die Gertud Höhler reichlich abstrakt schwadroniert? „Entwürfe für Lebensqualität, soziale Sicherheit und Entfaltungsrechte.“ Zusammengefasst nichts Geringeres als – die Würde des Menschen. „Auf leisen Sohlen verlässt die Kanzlerin unseren Grundwertekonsens“.

Sie sei eine Ego-Politikerin der Macht, wie „ Deutschland sie so noch nie kannte“. Bindungslos sei sie unterwegs, entwende „wie der Dieb in der Nacht“ die Markenkerne der andern, sodass alle Parteien am Ende gesichtslos seien.

Der Dieb in der Nacht ist ein Zitat aus dem ersten Thessalonicherbrief 5,2: „Denn ihr selbst wisst genau, dass der Tag des Herrn so kommt wie ein Dieb in der Nacht.“ Der Messias kommt unberechenbar und unverhofft. Sollte Frau Höhler Angie mit der Ankunft des Herrn assoziiert haben?

Oder hat sie nur den Sinn der Worte nicht verstanden und meint: der Antichrist komme wie der Dieb in der Nacht? Also wachet, Deutsche, die Merkel geht euch des Nachts an die Wäsche und an eure Werte. Kaum macht ihr ein Nickerchen, schon hat sie euch die unantastbare Würde entwendet.

Diese Wertediebin ähnelt dem, was Luther als tausendkünstigen Teufel benannte. Katholische Inquisitoren würden von Hexen reden. Womit wir es schon gesagt haben: hier ist eine Wessi-Nonne mit dem Weihrauchbesen hinter der Ossi-Hexe her.

Da trifft es sich gut, dass der nächste Ketzer- und Hexenverfolger des Vatikans aus dem beschaulichen Würzburg stammt. Bevor er sein neues Wirkungsfeld betritt, sollte er mal in Berlin vorgemistet haben.

Aus der Geschichte lernen wir zwar nichts, aber in älteren Geschichtsbüchern steht, dass die Hexensaison beginnt, wenn die Messianisten zur finalen Hatz blasen.

Die professorale Edelfrau verwandelt die Kanzlerin in eine aparte Mischung aus gottloser Ossi und dogmatischer Relativistin in der Pose Luthers: Hier steh ich, ich kann nicht anders. „Während die Leute schliefen, kam sein Feind und säte Unkraut“. (Matth. 13,25) Mach aus Feind Feindin und du hast den langen Artikel biblisch zusammengefasst.

Bevor diese gottverdammte Hexe in Engelsgestalt ihr Unwesen trieb, war in Wessiland bei Papa Kohl alles in Ordnung: „Rechtsnormen und Verfassungswerte, Verträge und Wettbewerbsfreiheit, ethische Standards und moralischer Grundkonsens“ – alles vom Feinsten. Warum nur so schüchtern, Frau Professor, mit Glaube, Liebe, Hoffnung? Sollten wir uns etwa christlicher Grundwerte im Zusammenhang mit Wettbewerbsfreiheit und ökonomischer Amoral schämen? (War da nicht auch noch was mit einem gesetzlosen Ehrenwort des Altbundeskanzlers?)

Der arge Begriff Kapitalismus wird kein einziges Mal in den Mund genommen! Sollte etwa die Ära Kohl in eine Idylle der Nächstenliebe verwandelt werden, die von dem hosenbewehrten Incubus Merkel des Nachts in eine anarchische Werte-Wüste verwandelt worden wäre?

Zu viel der Ehre für eine unbeirrbar-orientierungslose Pastorentochter, die kein einziges Jota von alledem erfand, was ihr die geifernde Politberaterin ins Ohr zischt. Angela geht auf dem allerbreitesten Weg des christlichen Abendlands, auf dem es keine Werte gibt, die ihre konträren Unwerte ausschlössen.

Was Höhler als Relativismus schmäht, nennen Theologen seit Hunderten von Jahren Antinomie oder heilige Gesetzlosigkeit. Gott steht über allen Gesetzen, seine Erwählten mit ihm. Gesetze sind nur für Ungläubige, die an die Kette gelegt werden müssen. Ama et fac quod vis, liebe und mach, was du willst. Oder: was du aus Liebe machst, ist alles okay – auch wenn du deinem Nächsten karitativ die Haut abziehst. Belege unter Neues Testament > Matthäus 5,29 ff / http://www.way2god.org/de/bibel/matthaeus/5/“ href=“http://www.way2god.org/de/bibel/matthaeus/5/“>Bergpredigt Matthäus 5,29 ff.

In Gottes Ethik gibt’s keinen kategorischen Ausschluss des Bösen. Das Böse ist das wirksamste Instrument des Herrschers im Himmel. Deus abscondidus und Deus revelatus, der verborgene und der offenbare Gott: das sind Begriffe des Reformators, die er dem Propheten Altes Testament > Jesaja 45,7 / http://www.way2god.org/de/bibel/jesaja/45/“ href=“http://www.way2god.org/de/bibel/jesaja/45/“>Jesaja entnommen hat. „Der ich das Licht bilde und die Finsternis schaffe, der ich Heil wirke und das Unheil schaffe, ich bins, der Herr, der dies alles bewirkt.“

Von solchen theologischen Staatsgeheimnissen kann eine Germanistin nichts wissen. Das Buch der Bücher steht nicht auf der Agenda der Neugermanen. Der Relativismus ist jeder offenbarenden Mischmoral eigen, in der das Gute das Böse weder überwinden noch beseitigen soll.

In der christlichen Ethik sind Gut und Böse zwei polare Elemente, die sich benötigen wie der Süd- den Nordpol. „Ich bin ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse sucht und stets das Gute schafft, sagt der christliche Nichtchrist Goethe.

Das Böse fördert das Gute, wie das Gute das Böse in allen Verruchtheiten legitimiert. Sprich das Zauberwörtchen Liebe und du darfst hoffend und glaubend in Blut waten. Ein bekanntes historisches Beispiel schildert ein SPIEGEL-Artikel von Georg Bönisch.

Germanistin Höhler hat uns über das in absoluten Werten ruhende Abendland ein Grimm‘sches Märchen vorgelesen – doch ohne den geringsten Wahrheitsgehalt.

Nachdem die Jagdsaison der Rechtgläubigen gegen teuflische Blasphemiker eröffnet worden ist, müssen auch die Hexen ihrer frommen oder bürgerlichen Masken beraubt und dem nächsten Schafott vorgeführt werden. Deus lo volt.