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Dienstag, 03. April 2012 – Kita gegen Eltern

Hello, Freunde der Eltern,

wer kann besser Kinder erziehen: die Eltern oder der Staat? Die CSU setzt auf Eltern, der Rest der Republik auf den Staat.

Unter Staat muss man Kitas verstehen, Erzieherinnen, die gelernt haben, mit Kindern sinnvoll, vielleicht sogar liebevoll umzugehen. Würde man sie als Staatsorgane ansprechen, vergleichbar mit Polizisten und Gefängnisbeamten, würden sie protestieren. In Deutschland gibt’s nur Familien und Staat, dazwischen nichts und beide gelten als unverträglich.

Für Aristoteles war die Polis nichts als eine erweiterte Familie, anders hätte sich eine Demokratie kaum entwickeln können. Erst Augustin stempelte den Staat zur Räuberbande, um ihn als verkommenes, leider notwendiges Gegenstück zum himmlisch-vollkommenen Staat zu diskriminieren. Der Neoliberalismus hat diesen Staatsbegriff übernommen, um ihn nach Belieben zu dämonisieren und sich selbst als Erben der civitas dei hochzupreisen.

Weshalb es in einer Demokratie eine Einrichtung gibt, gegen welche Demokraten allergisch sein müssen, obwohl sie von diesem obskuren Ding auch betüttelt werden wollen, wenn es ihnen schlecht geht, ist schon nicht einfach zu verstehen. Familie gegen Staat, Freiheit gegen Staat, Individualität gegen Staat, Autonomie gegen Staat.

Gleichzeitig rufen Linke nach dem Staat, um der Wirtschaft die Tatzen zu beschneiden; rufen Rechte nach dem Staat, um Diebe und Terroristen dingfest zu machen.

Klar, es ist Vater Staat, den man braucht, wenn’s einem schlecht geht, den man aber nicht liebt, da er

Zeuge der eigenen Schwäche wurde und dies ausnutzt, um seine Unentbehrlichkeit unter Beweis zu stellen.

Nicht selten tritt er auf wie ein Erlöser, der unter Erlösung Besserwissen und Reglementieren versteht. Vater und Sohn Erlöser waren auch zwei Männer. Der Sohn musste durch heftige Taten erst beweisen, dass er mannhaft genug ist, um mit Vatern auf gleiche Augenhöhe zu kommen.

Für die Mutter des Sohnes war eine himmlische Beförderung ursprünglich nicht vorgesehen. Der frauenliebende Vatikan hatte irgendwann ein Einsehen und organisierte Mariens Himmelfahrt.

Umgekehrt fühlt ein Vater sich auch nicht geliebt, also bildet er sich ein, wenigstens ein bisschen geliebt zu werden, wenn er gebraucht wird. Liebe muss er durch Tüchtigkeit und Unentbehrlichkeit kaufen. Das wäre der Urtausch im Schoß der Familie, von dem sich alle weiteren Tauschakte der Gesellschaft ableiten.

Mutterliebe gilt als unverkäuflich, als bedingungslos. Wer auch immer den Begriff bedingungsloses Grundeinkommen erfand, er wird kaum daran gedacht haben, dass Vater Staat einer Geschlechtsumwandlung unterzogen und zur Mutter Staat werden soll, die ihre Sprösslinge bedingungslos akzeptieren und leistungslos ans Herz drücken wird.

Sollte das BGE in der übernächsten Merkel-Periode eingeführt werden, ist es aus mit dem väterlichen Staat. Die Zukunft der Väter ist düster und trostlos. Das spüren sie und verteidigen ihr Machtrevier mit Zähnen und Klauen.

Es genügt nicht, dass Frauen an die Macht kommen, sie müssen den Staat im Wesen seiner Väterlichkeit berauben und das heißt, seines Tauschcharakters, den man auf die Formel bringen kann: Leistung gegen Liebe.

Hier scheiden sich die Geister. Die Gegner des BGE warnen vor Leistungs- und Kulturverlust, wenn es keine Nötigung mehr zur Arbeit gibt. Wenn jeder mit Liebe verwöhnt und verweichlicht wird, bleiben alle zuhause auf dem Sofa und lassen ihren Chef einen guten Mann sein.

Die Befürworter behaupten das Gegenteil. Nur akzeptierte Menschen bringen echte, unerpresste, freudige, spontane Leistungen, die sie als organische Früchte ihres Geliebtseins betrachten. Diese Früchte eines selbstgewissen Menschen nannten Griechen autonome Tugenden.

Freuds Sublimierungstheorie war eine väterliche. Vielleicht hat er deshalb die Sehnsucht nach Mama in den Mittelpunkt verbotener Triebregungen gestellt.

Der Mensch arbeitet erst dann – Freud nennt arbeiten sublimieren, das klingt erst mal besser als malochen, zudem soll ordinäre Arbeit zum Fortschritt beitragen, der sublim nach oben steigt –, wenn er seine Bedürfnisse nicht sogleich befriedigt, sondern zwischen Begierde und Befriedigung die Leistung einschiebt.

Ja, ohne Triebverzicht keine Hochkultur. Befriedigung gegen sublime Maloche – Freud war im Kern seiner Triebtheorie Anhänger des ordinären Kapitalismus, den er verschämt Realitätsprinzip nannte und gegen das mütterliche Lustprinzip setzte.

 

Liebe und Leidenschaft sind die Fittiche zu großen Taten, sagte Lustmolch Goethe, der bekanntlich androgyn war, Frauen viel besser verstand als der spröde Schwabe Schiller, der sie immer als Heilige malen musste.

Goethes Traumfrau als Hure, Unverheiratete und Alleinerziehende zu entwerfen – was früher identisch war –, die zum Schluss noch zur Kindsmörderin werden muss, das wäre dem edlen und zartfühlenden Schwaben nicht im Traum eingefallen. Sein Weimarer Freund war da den Frauen viel näher. Er musste sie nicht mehr idealisieren, konnte auch ihre Abgründe sehen, die ohne mehr oder weniger sublime Einwirkungen der Männerwelt gar nicht hätten entstehen können.

Wo war bei Gretchen die unbedingte Mutterliebe, wenn sie ihr Neugeborenes tötet? Die war selbst getötet durch eine Gesellschaft, für die nur bedingte Kinder- und Menschenliebe galt: wer die traditionellen, moralischen Bedingungen der Gesellschaft nicht erfüllt, hat kein Recht zum Leben.

Gretchen musste scheitern, weil sie keine bedingungslose Mutter sein durfte. Aus Protest gegen eine gnadenlose Bedingungskultur ging sie in den Wahn und in den Tod.

Der tolle Typ, der sie geschwängert hatte und ihr Schicksal nur als Arabeske seines hochinteressanten Eventlebens betrachtete, in dem sich die Moderne erkennt, weil sie eine faustische sein will, war das genaue Gegenteil zum bedingungslos liebenden und untergehenden Gretchen.

Seine Wette mit dem Gottseibeiuns war natürlich ein Tausch. Ich gebe dir meine Seligkeit, wenn du mir die Welt zu Füßen legst und ich mehr erlebe als Gunter Sachs (Frauen), Einstein (Wissen), Bill Gates (Geld) und Cecil Rhodes (Imperialist) zusammengenommen.

Das ewige Heil war nicht mehr auf Platz eins der Rankingliste der wichtigsten Luxusbedürfnisbefriedigungen. Dennoch ist das ganze Spektakel durch und durch christlich, denn der Gute braucht den Bösen, den er glaubt, domestiziert zu haben, um an sein Ziel zu gelangen. Natürlich mit Prüfungen, Irrungen und vielen Umwegen, aber das war beim Gottessohn auch nicht anders.

Der Inhalt der Wette: Himmel gegen Erde. Ewige Seligkeit gegen irdisches Glück, das dummerweise doch in ewige Seligkeit mündet: „Den können wir erlösen, der immer strebend sich bemüht“. Spätkatholischer Semipelagianismus, wer sich anstrengt, dem kommt der Himmel entgegen.

Das irdische Glück war auf Erden unerfüllbar. Hier entlarvt sich der Graecomane Goethe als das, was er neben Knoblauch und Pfeifengestank am meisten verabscheute: als tätiger INRI-Fan. „Und hat an ihm die Liebe gar, Von oben teilgenommen, Begegnet ihm die selge Schar, Mit herzlichem Willkommen.“

Von daher ist der Schlusschor, der Chorus Mysticus, so was von daneben, dass man einen Abszess kriegen könnte, wenn man ihn nicht schon gehabt hätte. Goethe beschreibt als Ziel des ganzen Dramas das Ewigweibliche, das uns hinan zieht. Mit welchen Worten? Mit männlichen:

„Alles Vergängliche

Ist nur ein Gleichnis

Das Unzulängliche

Hier wird’s Ereignis

Das Unbeschreibliche

Hier ists getan;

Das Ewigweibliche

Zieht uns hinan.“

Das ganze irdische Glücksstreben kann auf Erden nicht erfüllt werden. Da freuen sich alle unsterblichen Götter und stimmen ein Luja an. Was wir hienieden treiben, ist das Unzulängliche und Unbeschreibliche, wir müssen aufwärts ins Ewige, um endlich zur Ruhe zu kommen.

Die illusionäre Vision erlösender Männer wird als Weibliches ausgegeben, versehen mit dem Attribut: das ewig Weibliche. Zwar ist das Weibliche ewig, aber nicht hinan, sondern hienieden, es ist die Natur und nicht die Übernatur. Sie ist weder unzulänglich noch unbeschreiblich, sondern in allen Sprachen dieser Welt beschreiblich und von kosmischer Vollkommenheit.

Goethe ist der Erde und dem Weiblichen nicht treu geblieben. Wie viele Christenhasser ist er auf den letzten Metern seines Lebens schwach geworden und hat sich transzendent rückversichert. Man weiß schließlich nicht, ob an dem ganzen Kirchengedöns nicht doch was dran ist.

Das Weibliche hat er zu einem jenseitigen Sehnsuchtsort verfälscht, den er gut katholisch mit Maria gleichsetzt: „Jungfrau, Mutter, Königin, Göttin, bleibe gnädig.“

Da kommt das arme naive Gretchen nicht mit, erst hier wird sie von ihrem Erfinder wirklich begraben. Hätte sie den Versucher in seiner genialen Zerrissenheit bändigen können, wäre Faust II nicht geschrieben worden und Faust I zum Vorbild Rosamunde Pilchers geworden.

Sie hat versagt, also musste sie abtreten und der große Mann in seinem ungebändigten Drang zum Unmöglichen schritt über ihre Leiche hinweg, um am Hof des Kaisers Karriere zu machen.

Nicht in den Armen der wirklichen irdischen Frau mit wirklich irdischem Kind ist der Himmelsstreber zu sich gekommen, sondern in dem Phantasiegemälde einer übernatürlichen Maria, die der Papst nur erfand, um seine mutterabhängigen Schäfchen nicht zu verlieren. Die Sehnsucht nach der Frau endete im Dom männlicher Frauendarsteller mit den großen Kutten.

Faust war der Vorläufer von Reinhold Messner und all jener, die ständig ihre Grenzen austesten und überschreiten wollen. Wer sich im Irdischen und Begrenzten nicht einrichten und glücklich werden kann, der muss sich ans faustische Motto halten: Den liebe ich, der Unmögliches begehrt.

Wer aber das Wirkliche und Mögliche mit dem Unmöglichen überfrachtet, der wird das Endliche mit dem Unendlichen zur Minna machen müssen. Insofern ist die faustische Moderne der Deutschen identisch mit dem amerikanischen Neoliberalismus, auch wenn wir treuherzig tun, als seien wir im Grunde brave Antikapitalisten.

Die deutsche Unendlichkeitsphilosophie ist die hochgelehrte und ästhetische Geburtshelferin der global gewordenen Selbstzerstörungskultur. Wir reden gern in philosophischer Edelwährung, was unsere Vettern überm Teich mühelos in Cash übersetzen. Wetten, dass kein Abituraufsatz diese geheimen Seelenverwandtschaften zum Thema nimmt?

Wie lautete die Wette noch mal? „Werd ich zum Augenblicke sagen: Verweile doch, du bist so schön! Dann magst du mich in Fesseln schlagen, dann will ich gern zugrunde gehn“.

Mit anderen Worten: sollt ich auf Erden glücklich werden, bin ich verloren, dann soll mich der Teufel holen. Ein Lutheraner würde das auch nicht anders formulieren.

Der Olympier hat auf den letzten Metern seines stattlichen Ministerlebens schlapp gemacht, das Weibliche in den männlichen Himmel projiziert, zum Unendlichen verfälscht und das Leben in einen Tausch, genauer in eine Tauschwette, deformiert.

Wer wettet, will den Solopreis gewinnen, um die Masse der Verlierer in den Schatten zu stellen. Er betrachtet das ganze Leben als Risiko, bei dem Alles oder Nichts auf dem Spiele steht. Man will per Zufall, Fügung oder Wunder den Jackpot knacken, vertraut nicht seinen eigenen gediegenen Fähigkeiten. Man will den Sprung in ein ganz anderes Leben. Es ist jener Sprung, mit dem der christliche Existentialist Kierkegaard in den Glauben springen wollte.

Nur keine Kontinuität, keine schönen und vertrauten Gewohnheiten des Lebens, sondern Überraschung, Verblüffung, das Neue, das Unerwartete, das Grandiose und Grauenhafte, alles Tochterzellen einer Jenseitsreligion, bei der die Gläubigen eines Tages eine gehörige Überraschung erleben werden, wenn die Sensationen des Übernatürlichen – ausbleiben.

Man höre Faustens zerrissene Bilanz, voller Einsicht und Torheit. Hier wollte er noch nicht zur Mutter Gottes in den Himmel auffahren:

„Nach drüben ist die Einsicht uns verrannt:

Tor, wer dorthin die Augen blinzelnd richtet,

Sich über Wolken seinesgleichen dichtet!

Er stehe fest und sehe hier sich um:

Dem Tüchtigen ist diese Welt nicht stumm!

Was braucht er in die Ewigkeit zu schweifen?

Was er erkennt, lässt sich ergreifen.

Er wandle so den Erdentag entlang;

Wenn Geister spuken, geh er seinen Gang,

Im Weiterschreiten find er Qual und Glück.

Er, unbefriedigt jeden Augenblick!“

Man höre: Glück ist, wenn man in jedem Augenblick unbefriedigt ist und ruhelos ins Endlose schreiten muss. Das schreibt Goethe just an der Stelle, wo er sich von der Ewigkeit abwendet. (Pastor Gauck hat recht, den Deutschen geht’s nur gut, wenn’s ihnen schlecht geht. Das geht den Amerikanern nicht anders, doch sie tun, als seien sie unbegrenzt happy.)

Da kann es nur die Unendlichkeit im Endlichen sein, die ruhelos und ständig vagabundierend das Begrenzte sprengen muss, um die Quadratur des Kreises mit technischem und wirtschaftlichem Fortschritt durch Gewalt zu erzwingen.

Weil er nur im Unglück glücklich sein kann, will Faust die Menschheit beglücken, Natur unterwerfen, dem Meer Land abgewinnen, um auf jungfräulich freiem Grund ein freies Volk zu schaffen. Wer nicht mit sich selbst zu Rande kommt, wird Volksbeglücker mit gigantischer Faust. (Kein Wunder, dass Honecker – Marx hab ihn selig – den Faust zum sozialistischen Helden ernannte).

Die erhoffte Bewunderung der Massen ersetzt dann die ruhelose Hatz durchs Gelände. Das ist ein weiterer Unterschied zwischen Amerikanern, die schon auf Erden das Reich Gottes installiert haben, und Goethe, der zwar auf die Erde schielt, dennoch das Reich über den Wolken meint.

 

Wie krieg ich jetzt wieder die Kurve zum Betreuungsgeld? Indem ich jede moderne Mami zum Gretchen ernenne, deren Reputation dran glauben muss, weil sie ihre Kinder nicht anständig erziehen kann und zur Strafe – malochen gehen muss. Vereinbarkeit von Beruf und Kind heißt das in Industriedeutsch.

Als ob es irgendeine Vereinbarkeit von kindlicher Neugierde & Freiheit & unschlagbarer Intelligenz mit kapitalismusgetriebenen Eltern geben könne.

Die Erziehung durch den kalten Staat soll besser sein als die einer warmherzig-liebenden Mutter? (Sind Kitas der verlängerte Arm von Frau Schavan und dem Innenminister?) So sagen‘s die Wissenschaftler, die alles gründlich unter die Lupe genommen haben. Wenn das generell so wäre, müsste man den Müttern schon das Neugeborene aus den Armen reißen und der erstbesten Kita-Beamtin übergeben.

Man fragt sich, ob es diese Debatte gäbe, wenn es um Männer ginge, denen man das kollektive Misstrauen ausspräche. Es wird nicht mal die Frage gestellt, warum Mütter hier die schlechteren Karten haben sollen als Moloch Staat. Die Kränkung wird weder von den Kränkenden noch den Gekränkten wahrgenommen. Gretchen wird das Kind weggenommen, als Mutter hat sie ausgedient und wird beerdigt.

Das Gegenteil muss selbstverständlich auch nicht richtig sein. Die Schwächen der Mütter müssen aber doch Ursachen haben?! Warum sind sie nicht in der Lage, sich mit anderen Müttern zusammenzutun, damit ihr Kind unter Menschen kommt und gruppenfähig wird? Warum sind moderne Mütter so wenig spielfreudig, so narzisstisch, so auf ihren eigenen Balg geprägt? (Dasselbe gilt auch für die Väter, die solchen Überprüfungen beizeiten aus dem Wege gehen, indem sie in den Job flüchten).

Eine Kita, wenn sie denn besser ist, besteht aus mehreren KollegInnen, die sich auseinandersetzen, die Kinder gleichmäßig und gerecht behandeln, durch überehrgeizige Mutteraspirationen nicht so beeinträchtigt sind und das Kind noch Kind sein lassen. (Der Theorie nach.)

Die potentielle Überlegenheit der Kita-Pädagogik ist eine veritable Kritik an den desolaten Verwöhn- und Drillmethoden isolierter Eltern, die sich mit anderen Eltern nicht mehr auseinandersetzen, ihren Weg für den besten halten oder aber die Kinder frühzeitig zu Versagern stempeln, wenn diese nicht „funktionieren“, wie Kinderärzte, Psychiater und männliche Grenzensetzer es für erforderlich halten.

Als Fazit halten wir fest: auch wenn die Kitas bessere Erziehungsergebnisse erzielen mögen als die eigenen Eltern: die Unterschiede verbleiben im Nanobereich. Die Ähnlichkeiten überwiegen die Unterscheide bei weitem.

In beiden Bereichen lernen die Kinder immer früher, dass sie liefern müssen, wenn sie nicht geliefert sein wollen. Dass sie sich per Leistung verkaufen müssen, um sich einen Platz an der Sonne zu erkämpfen.

Der faustische Pakt hat alle gesellschaftlichen Bereiche erfasst. Das Kind kann die Welt nicht mit seinen eigenen Augen und seinem eigenen Kopf erfassen. Je schneller es ein kleiner Copy-and-Paste-Erwachsener wird, je höher sind seine Chancen, zu einem systemrelevanten Rädchen zu werden, das alles ändern muss, auf dass alles im Profitbereich bleibe.

Es muss die Melodie der ausgebrannten Erwachsenen nachsingen, die tun, als seien sie mit ihrem Leben zufrieden und könnten ihre aufgesetzte Zuversicht den Kindern vermitteln und weitergeben. Während sie hilflos, apathisch oder abgebrüht die Zukunft der Kinder für den Wärmetod des Planeten vorglühen.