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Weltdorf XXVIII

Hello, Freunde des Weltdorfs XXVIII,

ohne Nichts geht nichts. Wer Alles werden will, muss bei Nichts beginnen, muss sich zu Nichts gemacht haben. Allmacht konnte MANN nur durch Schöpfung aus Nichts beweisen. Welt muss ex nihilo erschaffen sein und wieder Nihil werden, um vollkommen zu sein. Weltuntergang ist Voraussetzung des perfekten MÄNNER-Reiches. MANN, in riesigen Lettern geschrieben, ist Gott. Apokalypse ist Furor MÄNNLICHER Zerstörung, um ein Neues aus Nichts zu beginnen. Da capo al fine.

„Da reute es den MANN, daß er die Menschen gemacht hatte auf Erden, und es bekümmerte ihn in seinem Herzen und er sprach: Ich will die Menschen, die ich gemacht habe, vertilgen von der Erde, vom Menschen an bis auf das Vieh und bis auf das Gewürm und bis auf die Vögel unter dem Himmel; denn es reut mich, daß ich sie gemacht habe.“ (MÄNNER-bereinigte Übersetzung)

„Denn das Erste ist vergangen.“

Das Erste ist das MÄNNLICHE, das Zweite wird auch das MÄNNLICHE sein, wenn mensch dem MANN bis dahin nicht bedingungslos das Handwerk gelegt haben wird.

Lutheraner Hegel kennt eine zweite Weltschöpfung – nachdem er die erste in Trümmer gelegt hat. „Die zweite Weltschöpfung ist die, wo der Geist sich erst als Ich = Ich, als Selbstbewusstsein verstanden hat.“

Dieser Satz kann nur verstanden werden, wenn sein antisemitischer Gehalt deutlich wird.

Antisemitismus ist nicht nur ein Kern des Christentums, sondern Bestandteil jeder christlich infizierten abendländischen Philosophie. Der Unterschied zwischen dialogischer Kritik und militantem …ismus ist der unversöhnliche

Vernichtungswille der Antisemiten.

Kritik an der „jüdischen“ Religion ist so legitim wie Kritik an jeder anderen Religion oder Philosophie. Religion ist nichts anderes als Philosophie, die sich als unfehlbare Offenbarung präsentiert.

„Jüdische“ Religion war nie die Religion aller Juden, sondern eines „heiligen Rests“, der es geschickt verstand, im Namen aller Juden zu sprechen. Eine Religion für alle Juden gibt es nicht.

Heutige Juden für die Erfindung biblischer Schriften verantwortlich zu machen, wäre so sinnvoll wie gegenwärtige Neugermanen für die Zerstörung des römischen Reichs. Das beweisen die wunderbaren Schriften jüdischer Aufklärer von Spinoza bis Salomon Maimon und die Taten atheistischer Frühzionisten, die den Staat Israel gründeten und mit orthodoxen Priestern nichts am Hut hatten.

Ursprünglich lehnten die Strenggläubigen den gottlosen Staat Israel – der sich erkühnte, die eschatologische Landnahme ohne klerikale Legitimation durchzuführen – vollständig ab. Erst, als sie merkten, dass das Werk zu gelingen schien, sprangen sie auf den fahrenden Zug, um sich peu à peu den so verheißungsvoll beginnenden jungen Staat zu unterwerfen.

Wie in allen westlichen Staaten gelang es den Priestern, den säkularen Geist der Demokratie zurückzudrängen und die Gesellschaft zu theokratisieren. Erlahmt die autonome Kraft des vernünftigen Subjekts, ergreift der Geist von Oben Besitz von den verängstigten und verunsicherten Menschen.

Rein zufällig sind die Namen der jüdischen Aufklärer spurlos verschwunden. Welcher Deutsche kennt deutsche Aufklärer? Wie viele Europäer kennen die Werke Voltaires und Rousseaus als Wegbereiter der Französischen Revolution, der Etablierung der Demokratie und der Einführung der Menschenrechte?

Für Hegel war die erste Weltschöpfung das Werk der Juden, das untergehen musste, um die zweite der Christen zu ermöglichen. „Das Christentum ist aus dem Judentum hervorgegangen, aus der sich bewussten Verworfenheit. Das Jüdische hat von Anfang dies Selbstgefühl der Nichtigkeit ausgemacht, – ein Elend, Niederträchtigkeit, Nichts, das Leben und Bewusstsein hat.“ Erst die zweite Weltschöpfung basiert auf dem Selbstbewusstsein barbarischer Germanen:

„Diese neue Welt hat darum auch von einem neuen Menschengeschlechte aufgenommen werden müssen, von Barbaren – denn der Barbaren ist es, das Geistige auf eine sinnliche Weise zu nehmen; nordische Barbaren, – denn nur das nordische Insichsein ist das unmittelbare Prinzip dieses neuen Weltbewusstseins. Mit diesem Selbstbewusstsein ist der Geist … ganz in den Anfang der Kultur zurückgeworfen, und dieses hat von vorne anzufangen gehabt.“

Die jüdische Weltschöpfung hatte die intelligible Welt als wirkliche ausgegeben und die sinnliche als „sündige und schlechte Welt“ verworfen. Nur dem schollen-verhafteten Barbaren konnte es gelingen, das Sinnliche mit dem Geistigen, das menschliche und göttliche Bewusstsein miteinander zu versöhnen – das im Judentum in zunehmendem Hass gespalten war. Die frühen Hebräer kannten keinen antagonistischen Dualismus. „Den germanischen Nationen hatte der Weltgeist diese seine Arbeit aufgetragen, – die Arbeit, einen Embryo zur Gestalt des denkenden Mannes zu vollführen.“

Die Barbaren mussten mit welthistorischer Gewalt die erste, jüdisch geprägte Missgestalt der Welt zu Nichts machen, um die gereinigte Welt als zweite Schöpfung des germanischen MANNES zur Vollendung zu bringen. Der nationalsozialistische Furor der jüdischen Vernichtung ist auf dem Humus des deutschen „Idealismus“ gewachsen. Der Embryo der zweiten Weltschöpfung war vom Mann gezeugt und musste zum deutschen MANNE erzogen werden. Frauen überflüssig.

Das reine Sein musste aus reinem Nichts erwachsen. „Nichts und Sein haben ihre Wahrheit nicht in der Getrenntheit, sondern im Übergehen, im Werden. Das reine Sein und das reine Nichts ist also dasselbe.“

Die deutsche Nation, das Volk im Werden, muss mit Nichts beginnen, um vollkommenes Sein zu werden. Fichte hatte dem gottgleichen Ich das Nicht-Ich gegenübergestellt. Alles, was nicht Ich war, musste Nicht-Ich sein. Die Welt war ein Nichts, wenn sie keine „Setzung“ – oder Schöpfung – des Ich war.

Die Setzung der Welt als Nicht-Ich wurde bei Novalis zum schöpferischen Akt des Romantisierens, in welchem der ahnende und phantasierende Mensch die schnöde Realität nach Belieben in eine wunderbar-vollendete verklären konnte. Der Poet wurde zum Creator, seine Poesie erschuf die Welt stets aufs neu.

Romantik kommt von Roman, der erzählten Geschichte. Der erbärmlichen Wirklichkeit musste eine stets neu erfundene Geschichte als Heilsgeschichte übergestülpt werden. Der Poet wurde zum geschichten-erzählenden Heliand.

Das Luther-Jubiläum feiert die Ver-Nicht-ung des Deutschen als identitätsstiftende Leitkultur.

Heutige Literaten schwören noch immer auf das Erzählen von Geschichten. Warum sind sie allergisch gegen jedwede Politik? Weil sie Besseres in petto haben: mit Heilsgeschichten und einem anonymen Zauberwort müssen sie die Welt erlösen.

„Es war, als hätt‘ der Himmel
Die Erde still geküßt,
Daß sie im Blütenschimmer
Von ihm nun träumen müßt‘.

Und meine Seele spannte
Weit ihre Flügel aus,
Flog durch die stillen Lande,
Als flöge sie nach Haus.“

Wenn Himmel und Erde sich in Liebe vereinigen, kann die Seele erlöst nach Haus fliegen.

Die Selbstvernichtung des Menschen als Voraussetzung seiner Erlösung ist Zentrum der lutherischen Rechtfertigungslehre. Allein durch die Schrift, allein durch das Wort, allein durch den Glauben bedeutet: nichts durch eigene Fähigkeiten, nichts durch eigene Liebe zur Welt, nichts durch eigene mitmenschliche Solidarität. Der Mensch muss zur Null werden, auf dass Gott Platz nehmen kann in der abgebrannten Ruine des Sündenkrüppels:

„Also auch ihr; wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen ist, so sprechet: Wir sind unnütze Knechte; wir haben getan, was wir zu tun schuldig waren.“

Knechte sind Sklaven, sie sollen tun, was man ihnen befiehlt. Stolz sein auf ihre Taten dürfen sie nicht. Sie sind Werkzeuge und bloße Marionetten. Kann der Hobel stolz sein auf das Werk, das der Meister mit ihm zuwege brachte?

Vor Gott darf der Mensch nichts werden, auf dass der Erlöser alles in allem sei. Gnade setzt Trostlosigkeit voraus. Wäre der Mensch zu guten Taten fähig, müsste Gott Gerechtigkeit walten lassen, aber keinen unverdienten Gnadenerlass dem Sünder zukommen lassen. Das können nur Gläubige verstehen, denen Vernunft eine Hure ist: Gerechtigkeit Gottes ist Gnade Gottes. Indem seine Erlöserqualität gefordert ist, wird er sich selbst gerecht, wenn er Gnade walten lässt bei allen, die vor Ihm zu Nichts werden.

Gerechtigkeit ist nur in der Hölle, im Himmel ist Gnade, und auf Erden ist das Kreuz.“ Schreibt die katholische Schriftstellerin Gertrud von le Fort.

Luthers Nichts ist identisch mit Hegels Nichts, Hegels Nichts identisch mit dem Nichts der Nationalsozialisten. Die Retter der Welt mussten diese zu Nichts machen, um sie vor dem Einfluss der Juden – des altbösen Feindes – zu retten und zu erlösen.

Der alt böse Feind
mit Ernst er’s jetzt meint,
groß Macht und viel List
sein grausam Rüstung ist,
auf Erd ist nicht seinsgleichen.

Mit unsrer Macht ist nichts getan,
wir sind gar bald verloren;
es streit’ für uns der rechte Mann,
den Gott hat selbst erkoren.

Nehmen sie den Leib,
Gut, Ehr, Kind und Weib:
lass fahren dahin,
sie haben’s kein’ Gewinn,
das Reich muss uns doch bleiben.

Kind und Weib – überflüssig. Wenn jemand die Welt lieb hat, ist die Liebe zum Vater nicht in ihm. Wie im Futuristischen Manifest oder den Maschinenschöpfern des Silicon Valley müssen Frauen und Kinder entbehrlich werden. Heilsgeschichte ist die Entwicklung des barbarischen Embryos zum weiber- und kinderlosen MANN.

Jesus, Luther, Hegel, die deutschen Dichter und Denker vernichten die Welt, um ihre kostbaren Seelen in eine erlöste zu führen. Da darf Goethe, der angebliche Olympier, nicht fehlen:

Weh! weh!
Du hast sie zerstört
Die schöne Welt,
Mit mächtiger Faust;
Sie stürzt, sie zerfällt!
Ein Halbgott hat sie zerschlagen
!
Wir tragen
Die Trümmern ins Nichts hinüber,
Prächtiger
Baue sie wieder,
In deinem Busen baue sie auf!

Neuen Lebenslauf
Beginne,
Mit hellem Sinne,
Und neue Lieder
Tönen darauf!“

Nicht umsonst trägt das wichtigste Drama der Deutschen den Namen Faust. Die schöne Welt zerstört der rundum Gescheiterte mit mächtiger Faust.

Scheitern ist heute en vogue. Wer auf hohem Niveau scheitert, erklimmt noch höheres. Die Welteliten sind too big to fail. Sie legen einen Bankrott nach dem andern hin – um mit höchsten Abfindungen den nächst höheren Vorstandssessel zu ergattern. Fehler kennen sie nicht.

Nach einem Jahr Buße kehrt VW zur jungfräulichen Unschuld zurück. Nach kosmetischen Quisqilien kehrt der DFB zum alten Schlamassel zurück. Nach bombastischen Ankündigungen kehrt Berlin zum ökologischen Schlendrian zurück. Nach caritativem Höhenflug kehrt Merkel zur Eiseskälte zurück. Nach lutherischer Zerknirschung kehrt Deutschland zur europäischen Grandiosität zurück. Wer gestern knechtische Demut zeigte, darf heute den Herren spielen. Wer gestern Letzter war, wird morgen Erster.

Was verflucht Faust, der in der Depression seiner Lebensmitte seine Vernunft an den Teufel verkauft?

Verflucht, was uns in Träumen heuchelt
Des Ruhms, der Namensdauer Trug!
Verflucht, was als Besitz uns schmeichelt,
Als Weib und Kind, als Knecht und Pflug!

Weib und Kind sind beweglicher Besitz – weg mit ihnen. Der MANN braucht sie nicht zu seinem Seelenheil. Ruhm und Ehre, lass fahren dahin, sie habens kein Gewinn.

Ist Ehre nicht die kleine Schwester der stolzen Würde, die sich für unantastbar hält? Gibt es keine demokratische Ehre, identisch mit Bürgerstolz und Wehrhaftigkeit des Citoyens?

Wer das Nichts will, kann auf Ehre verzichten. Wer Alles will, muss auch das Nichts wollen: das Nichts der Ehrlosigkeit. Wer an Unantastbarkeit der Würde denkt, will hinterfotzige Grapschversuche Fremder abwehren. Dass man seine Würde selbst antasten und ramponieren kann, kommt deutschen Helden nicht in den Sinn. Dabei singen sie das Lied der Wandervögel:

Wilde Gesellen vom Sturmwind durchweht,
Fürsten in Lumpen und Loden,
Ziehn wir dahin bis das Herze uns steht,
Ehrlos bis unter den Boden.

Aus ist ein Leben voll farbiger Pracht,
Zügellos drüber und drunter.
Speier und Spötter, ihr habt uns verlacht,
Uns geht die Sonne nicht unter.

Haben sie sich aus der Ehrlosigkeit und Schande ihrer Verbrechen nicht in Windeseile mit Wirtschaftswundern und Fußballkünsten befreit? Spielen sie heute nicht die erste Geige in Europa, obgleich sie jeden Teamgeist vermissen lassen und auf ihrem unantastbaren Sonderweg bestehen? Marius Müller Westernhagen:

„Die Menschen sind derart entpolitisiert worden, dass sie zu dumm für Demokratie geworden sind.“

Protestierte irgendein dummer Deutscher gegen dieses vernichtende Urteil? Gibt es die geringste öffentliche Kritik an Lutherfeiern, an denen ein Pastor die Freiheit der Christen als Freisein zur moralischen Selbstvernichtung propagiert? Sie fühlen sich frei vom Gesetz und denken dabei an die Moral, die sie für überflüssig und untauglich halten. Sie verhöhnen die Moral – und beten das gezierte Benehmen an, die affektierte Höflichkeit und die autoritäre Affektkontrolle:

„Eine Gesellschaft, in der Freiheit und Menschenwürde für jeden gelten sollen, muss Affektkontrolle üben, sie braucht Scham- und Peinlichkeitsgrenzen, und sie muss jeden Einzelnen befähigen, seine Triebe im Zaum zu halten.“ (WELT.de)

Freiheit und Menschenwürde sind keine moralischen Errungenschaften? Affektkontrolle ist sekundäre Triebzensur, keine frei strömende lebendige Moral.

Warum schämen wir uns nicht unserer demokratischen Degenerierung? Warum finden wir unsere Demutsattitüden-mit-Größenwahn nicht peinlich? Was hat Moral mit gestelzten Manieren zu tun, die nur erfunden wurden, um sich den unzivilisierten Pöbel vom Leibe zu halten? Einerseits geben sie an mit ihrem Berserker: was rülpset und furzet ihr nicht, hat es euch nicht geschmecket? Andererseits ist jeder Anhauch einer Kritik bereits ein Shitstorm? Dabei versenken sie jeden, der die Interessen des Volkes vertritt – gleichgültig welche – als Populisten oder Freunde des Volkes und verbitten sich, als Eliten enttarnt zu werden.

Die kirchensteuerkassierenden TV-Anstalten dürfen das Volk bis zum Erbrechen entpolitisieren und jeden sinnvollen Beitrag um Mitternacht senden – da schert sich kein Karlsruher Gericht um die Verdummbeutelung von Pflichtbeiträgen. Sie rechtfertigen sich mit Spartenkanälen, wohl wissend, dass die subkutane Botschaft lautet: dort gucken nur Angeber und Wichtigtuer.

War Goethe kein graecomaner Befürworter des saftigen Lebens? Wie dringlich benötigte er den Kontrast des Nichts, um sich den Schein des Vollblüters zu geben!

Ich hab‘ mein Sach auf Nichts gestellt,

Drum ist’s so wohl mir in der Welt.

Kameraden, Wein, Geld, Gut, Weiber, Vaterland und alles, was anderen lieb und teuer war, hat er in den Wind geblasen und alles auf Nichts gestellt. Hat er wie ein Eremit auf die Welt verzichtet? Denkste:

Nun hab‘ ich mein Sach auf Nichts gestellt,
Juchhe!
Und mein gehört die ganze Welt;
Juchhe!

Max Stirner, der Goethes Vanitas-Gedicht zitiert, hat die Postmoderne vorweggenommen, bei der nur gilt: das ist mein Ding. Und ist es nicht mein Ding, dann ist es Nichts. Nichts Wichtiges existiert auf der Welt – außer mir. Keine Würde, keine Ehre, keine Moral. Er fühlt sich gottgleich, weil er Gott vernichtet hat:

„Was soll nicht alles meine Sache sein! Vor allem die gute Sache, dann die Sache Gottes, die Sache der Menschheit, der Wahrheit, der Freiheit, der Humanität, der Gerechtigkeit … Meines Volkes, Meines Fürsten, Meines Vaterlandes … Ich bin [nicht] Nichts im Sinne der Leerheit, sondern das schöpferische Nichts, das Nichts, aus welchem Ich selbst als Schöpfer alles schaffe.“ Selbst die „gute Sache“ will er nicht zu seiner machen: als ein Nietzsche avant la lettre behauptet er: „Ich bin weder gut noch böse. Beides hat für Mich keinen Sinn“, und er schließt den Prolog mit dem ebenfalls von Goethe entlehnten Ausruf: Mir geht nichts über Mich!“

„Mir geht nichts über mich“ wurde nach Stirner zum völkischen Plural: uns geht nichts über uns. Das Ich wurde zum völkischen Wir, das den Willen zur Macht mit dem Hammer suchte und gar nicht metaphorisch, wie Nietzsches Lobredner bis heute lügen. Wie Gott sucht der Übermensch seine Ruhe im Nichts. Mit welchen Mitteln? Mit dem Willen zu Allem oder Nichts. Der machtgierige Mensch braucht ein Ziel:

„Und eher will er noch das Nichts wollen, als nicht wollen. – Versteht man mich? … Hat man mich verstanden? …“

Die biblischen Selbstvernichtungsorgien zur höheren Ehre Gottes reichen vom Psalmisten bis zu Paulus.

„Mein Leben ist wie nichts vor dir. Wie gar nichts sind doch alle Menschen. Alle Menschen sind doch ja nichts. In meinem Fleische wohnet nichts Gutes.“

Erlöserreligion ist Satanisierung alles Irdischen, um in einem illusionären Gottes Alles zu werden.

Es gibt keine Religion mit Heilsgeschichte, die nur privat sein könnte. MÄNNER müssen sich die Erde untertan machen – und wenn diese dabei drauf ginge. Die Welt wird zum Einsatz metaphysischer Zocker.

 

Fortsetzung folgt.