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Tagesmail

Weltdorf XVI

Hello, Freunde des Weltdorfs XVI,

die regelmäßige Präsentation der Liste der Reichsten gehört zum Standardritual der Gazetten.

Was wollen sie uns damit sagen? Sollen wir neidisch werden auf die Lichtgestalten? Sollen wir die Tüchtigen und Erfolgreichen bewundern? Sollen wir beweisen, dass in jedem Tellerwäscher ein Tycoon steckt? Indem wir uns noch mehr ins Zeug legen, um die Wirtschaft ins Grenzenlose aufzublähen und die ökonomische Dominanz des Landes zu verteidigen und auszubauen?

Oder im Gegenteil: sollen wir empört die Internationale anstimmen, die Fäuste recken, die Geldsäcke verfluchen und den Klassenkampf ausrufen?

Warum führen sie uns nur diejenigen vor, die in Geld schwimmen, niemals aber –

die Vorbildlichsten,

Demokratischsten,

Nachahmenswertesten und Aufrechtesten,

die Menschen- und Naturfreundlichsten,

die Überzeugendsten und Tugendhaftesten?

Only bad news are good news? Nur die Anrüchigsten und Gierigsten sind die Besten? Nur die Umstrittensten bringen die größten Auflagen?

Nur Quantitatives könne man vergleichen? In Amerika küren sie die Mächtigsten und Einflussreichsten der Weltpolitik. Da gibt es nur Qualitatives einzuschätzen und projektiv zu vermuten. Die Liste der Mächtigen wird hierzulande wie

eine Offenbarung gehandelt. Selbst das Unwägbarste – Lernen, Bildung, Klugheit und Gelehrsamkeit – wird quantifiziert und als Liste der besten Hochschulen der staunenden Welt angepriesen.

Was fehlt? Die Rankinglisten der relevantesten Völker, der kreativsten Rassen, der mächtigsten Kulturen, der heiligsten Religionen, der unvergleichlichsten Erlöser und der apokalyptischsten Weltvernichter. Doch all dies ist nichts Neues. Der erbarmungsloseste Wettbewerb um die gottwohlgefälligste Nation hat dem christlichen Westen – noch mehr dessen Myriaden Opfern in aller Welt – 2000 Jahre lang Tod und Verderben gebracht.

Was fehlt am dringendsten? Die Liste der verheißungsvollsten Grenzüberschreiter der Menschheit, der einfallsreichsten Zukunftserfinder, der visionärsten Menschheitsüberwinder. Vor allem die Liste der winzigen Minderheit der Berufenen, die es allein wert sind, von den Noahs der Gegenwart selektiert zu werden, um dem Untergang der Menschheit zu entgehen und den Ruhm der naturfeindlichsten Selbstmördergattung in die Tiefen des Universums zu tragen.

Nein, das sind keine terrestrischen Populisten, die der Menschheit das Blaue vom Himmel versprechen, um sie über die Klippe springen zu lassen. Das sind ehrenwerte Wissenschaftler, wagemutige Techniker, kühne Unternehmer, seriöse Abenteurer und prophetisch-verzückte Verkündiger des Unvermeidlichen, das da über die Gattung kommen soll.

Das Geheime, siehe, es steht täglich in den Zeitungen. Doch die Menschheit soll mit sehenden Augen nicht sehen und mit hörenden Ohren nicht hören. Die Namen der Ausgesuchten sind höheren Orts bekannt und stehen bereits auf himmlischen Rankinglisten:

„Freuet euch aber, dass eure Namen aufgeschrieben sind in den Himmeln. Und so jemand nicht ward gefunden in dem Buch des Lebens, der ward geworfen in den feurigen Pfuhl.“

Das irdische Ranking ist die Vorwegnahme göttlicher Selektion.

Nun haben wir es amtlich, bestätigt und bewiesen von einem Nobelpreisträger der Medizin: Menschen sind Selbstfresser. Warum ist niemand überrascht? Ahnten wir es nicht längst: der Mensch, ein Selbstzerstörer und Selbstvernichter? Der Mensch ist etwas, das überwunden werden muss – durch Selbstauffressen? Doch halt: das Gefährliche ist lebenserhaltend, lebensnotwendig:

„Das Wort Autophagie setzt sich aus den griechischen Wörtern auto- (selbst) und phagein (essen) zusammen und bedeutet damit wörtlich „Selbstfressen“. Was gefährlich klingt, ist lebensnotwendig: Bei dem fortlaufend stattfindenden Prozess werden etwa geschädigte oder funktionslose Proteine oder Zellorganellen verdaut und aus dem Verkehr gezogen. Man kann sich das wie eine Art Müllabfuhr vorstellen – allerdings mit Recyclinganlage. Denn einzelne, noch verwertbare Bestandteile werden wiederverwendet. Gäbe es keine Autophagie, würden die Müllsacke unserer Zellen überquellen. Außerdem werden bei dem Prozess nicht nur Proteine oder Zellorganellen herausgefiltert und abgebaut. Es können auf diese Weise auch Eindringlinge wie Viren, Bakterien oder andere Mikroorganismen in der Zelle bekämpft werden.“ (SPIEGEL.de)

Ist es nicht seltsam mit wissenschaftlichen Bezeichnungen? Sie klingen gefährlich, ja selbstvernichtend – und meinen doch das Lebensrettende und Gattungserhaltende.

Was bewegt die Lebensdiagnostiker, solch zwiespältige Begriffe zu erfinden, um Sinnvolles und Überlebensnotwendiges in trügerisches Licht zu setzen?

Die irreführende Begriffserfindung entspricht der gespaltenen Sicht des Menschen auf seine Zukunft: das Leben soll gerettet werden, doch wehe, es wird gerettet und dem apokalyptischen Verhängnis blasphemisch entzogen. Wir müssen uns retten und dürfen es doch nicht. Wer es wagt, sich dem vorausgesagten Untergang zu entziehen, der wird aus der Liste des Lebens gestrichen. Zuerst Katastrophen für die Massen, dann Rettung für die Geisteliten. Das finale Fieber hat die Erlösungskulturen erfasst und die Welt mit Untergangsvisionen überschwemmt:

„Ihr werdet hören Kriege und Geschrei von Kriegen; sehet zu und erschreckt euch nicht. Das muß zum ersten alles geschehen; aber es ist noch nicht das Ende da. Denn es wird sich empören ein Volk wider das andere und ein Königreich gegen das andere, und werden sein Pestilenz und teure Zeit und Erdbeben hin und wieder. Da wird sich allererst die Not anheben. Alsdann werden sie euch überantworten in Trübsal und werden euch töten. Und ihr müßt gehaßt werden um meines Namens willen von allen Völkern. Dann werden sich viele ärgern und werden untereinander verraten und werden sich untereinander hassen. Und es werden sich viel falsche Propheten erheben und werden viele verführen und dieweil die Ungerechtigkeit wird überhandnehmen, wird die Liebe in vielen erkalten. Wer aber beharret bis ans Ende, der wird selig. Und es wird gepredigt werden das Evangelium vom Reich in der ganzen Welt zu einem Zeugnis über alle Völker, und dann wird das Ende kommen. Wenn ihr nun sehen werdet den Greuel der Verwüstung (davon gesagt ist durch den Propheten Daniel), daß er steht an der heiligen Stätte (wer das liest, der merke darauf!), alsdann fliehe auf die Berge, wer im jüdischen Lande ist; und wer auf dem Dach ist, der steige nicht hernieder, etwas aus seinem Hause zu holen; und wer auf dem Felde ist, der kehre nicht um, seine Kleider zu holen. Weh aber den Schwangeren und Säugerinnen zu der Zeit! Bittet aber, daß eure Flucht nicht geschehe im Winter oder am Sabbat. Denn es wird alsbald eine große Trübsal sein, wie nicht gewesen ist von Anfang der Welt bisher und wie auch nicht werden wird.“

Warum hungern Kinder überall auf der Welt? Warum werden ihre Mütter degradiert, gepeinigt und verhöhnt? Mütter und Kinder haben keinen Platz in der Männerwelt des unvermeidlichen Untergangs. Sie müssen weichen und den Heroen der Selbstvernichtung den Platz überlassen. Mütter suchen das Leben zu erhalten. Dafür werden sie mit dem Tode bestraft:

„Wer sein Leben zu erhalten sucht, der wird es verlieren. Und wer es verliert, der wird es neu gewinnen. Denn wer sein Leben retten will, der wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird es retten.“

Sein eigenes Leben retten – um untergehen. Oder sein Leben opfern – um gerettet zu werden. Ein Drittes gibt es nicht. Wer vom Herrn gerettet werden will, muss das irdische Leben mit Planen und Vorsorgen aufgeben. Malochen als Sold der Sünde – unbedingt, aber kein Arbeiten als rationale Fürsorge für die Menschheit. Solche Hybris würde mit Untergang bestraft.

„Sorget nicht für euer Leben, was ihr essen sollt, auch nicht für euren Leib, was ihr antun sollt. Das Leben ist mehr denn die Speise, und der Leib mehr denn die Kleidung. Nehmet wahr der Raben: die sähen nicht, sie ernten auch nicht, sie haben auch keinen Keller noch Scheune; und Gott nährt sie doch. Wie viel aber seid ihr besser denn die Vögel! Welcher ist unter euch, ob er schon darum sorget, der da könnte eine Elle seiner Länge zusetzen? So ihr denn das Geringste nicht vermöget, warum sorgt ihr für das andere? Nehmet wahr der Lilien auf dem Felde, wie sie wachsen: sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht. Ich sage euch aber, daß auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht ist bekleidet gewesen als deren eines. So denn das Gras, das heute auf dem Felde steht und morgen in den Ofen geworfen wird, Gott also kleidet, wie viel mehr wird er euch kleiden, ihr Kleingläubigen! Darum auch ihr, fraget nicht darnach, was ihr essen oder was ihr trinken sollt, und fahret nicht hoch her. Nach solchem allen trachten die Heiden in der Welt; aber euer Vater weiß wohl, das ihr des bedürfet. Doch trachtet nach dem Reich Gottes, so wird euch das alles zufallen.“

Wer sich verantwortlich fühlt für die Erhaltung der Gattung, der wird untergehen. Nur wer in paradiesischer Zuversicht sorg- und verantwortungslos in den Tag hinein lebt, um höheren Mächten alles zu überlassen, der wird davon kommen. Sehet die Lilien auf dem Felde: das ist die Lieblingsstelle der Grünen Claudia Roth.

Doch das utopische Verhalten ist keins, es ist ein göttlicher Selektionstest. Wer alles dem Vater überlässt und nichts menschlicher Politik und Fürsorge, nur der kann gerettet werden. Weltliche Politik darf den Menschen nicht retten wollen. Sie muss alles dem Vater überlassen.

Das ist der Grund des sonst unverständlichen, passiv ergebenen Fortgangs der Gattung in den Untergang. Äußerliche Sündenarbeit als Beschäftigungstherapie bis zum Ende aller Tage – unbedingt! Aber keine behutsame, vorausschauende, vorausplanende und sich verantwortlich zeigende Arbeit, um Mensch und Natur zu erretten. Die Vernunft des Menschen als Instanz der Selbsterhaltung ist für Gott eine satanische Einrichtung.

Dass Tiere und Pflanzen keineswegs auf der faulen Haut liegen, sondern ununterbrochen tätig sind, um sich und ihre Umgebung am Leben zu erhalten, einander gebend und voneinander nehmend, solche Erkenntnisse werden von den Offenbarern ausgeblendet.

Das protestantische Arbeitsethos zerlegt sich in seiner ganzen Sinnlosigkeit und seinem paradoxen Zynismus. Schuftet und arbeitet, als könntet ihr euch selbst am Leben erhalten, vergesst aber keinen Moment, dass nicht ihr euch ernährt, sondern allein der Himmel. Ihr seid weder autark noch autonom. In allen Dingen seid ihr abhängig von der totalitären Fürsorge Gottes.

„All eure Sorge werfet auf ihn, denn er sorget für euch. Sorget euch nicht um euer Leben, was ihr essen oder was ihr trinken wollt. Denn nach all diesen Dingen trachten die Heiden. Euer himmlischer Vater weiß ja, dass ihr all dieser Dinge bedürft. Darum sorget euch nicht um den morgigen Tag; denn der morgende Tag hat seine eigene Sorge. Jeder Tag hat genug an seiner eignen Plage.“

Für Heidegger, der seinen katholischen Glauben in philosophischen Begriffen formulierte, war Sein in der Sorge das Sein zum Tode, das Zeichen ängstlicher Geworfenheit. Sein in der Sorge und Vorlaufen zum Tod können „nicht durch Nachdenken, sondern allein in der Stimmung der Angst erfahren werden.“

Nicht angstfreies Denken und Erkennen bestimmen das Leben des Menschen, sondern duldende und passive Angst – die sich einem Gott oder allmächtigen Führer ergeben muss, um sein jämmerliches Leben zu bestehen. Heideggers Philosophie ist eine kostümierte Theologie, ein Abkömmling der vernunft- und demokratiefeindlichen Gegenaufklärung.

Der Mensch soll sich nicht sorgen um sein Leben: er soll sich nicht rational bemühen, sein Leben durch eigene Arbeit und eigenes Nachdenken zu verantworten. Denken und Sorgen soll er Gott überlassen, der hat das größere Gehirn. Als Kind Gottes hat der Gläubige sein Leben lang unmündig zu sein.

Wer von Helikoptereltern spricht, aber vom Helikopter-Gott schweigt, hat von blindem Glauben und Vertrauen keine Ahnung. Alle Sorge werfet auf ihn, er wird für euch sorgen. Heidnisches Denken ist prometheisch, vorausschauend und planend. Der Fromme aber soll dem Augenblick leben, weder zurück-, noch vorblickend. Im wahrsten Sinn des Wortes soll er sich blind der Führung Gottes überlassen. Das begründet die geistliche Überlegenheit der Mönche, der unverheirateten Männer:

„Ich wollte aber, daß ihr ohne Sorge wäret. Wer ledig ist, der sorgt, was dem HERRN angehört, wie er dem HERRN gefalle; wer aber freit, der sorgt, was der Welt angehört, wie er dem Weibe gefalle.“

Es gibt auch unverheiratete Frauen, doch die haben sich um den Herrn zu sorgen. Martha wuselt um den Herrn herum und sorgt für sein leibliches Wohl. Das ist minderwertig gegenüber Maria, die sich zu Füßen des hohen Herrn setzt, um seinen Männerweisheiten zu lauschen: „Martha, du sorgst und beunruhigst dich um viele Dinge, Maria aber hat das gute Teil erwählt.“

Nichtsorgen bezieht sich nicht nur auf Alltägliches, sondern auch auf gefährliche Situationen vor den Feinden Gottes. Was man sagen soll, darüber soll man sich keine Sorgen machen. Gott wird dem Gläubigen das Richtige just in time einflößen:

„Hütet euch vor den Menschen; denn sie werden euch überantworten vor ihre Rathäuser und werden euch geißeln in ihren Schulen. Und man wird euch vor Fürsten und Könige führen um meinetwillen, zum Zeugnis über sie und über die Heiden. Wenn sie euch nun überantworten werden, so sorget nicht, wie oder was ihr reden sollt; denn es soll euch zu der Stunde gegeben werden, was ihr reden sollt. Denn ihr seid es nicht, die da reden, sondern eures Vaters Geist ist es, der durch euch redet.“

Der Gläubige ist eine Marionette Gottes, der ihn für jede Situation des Lebens vorprogrammiert – wie er selbst seine Roboter als Marionetten in allen Dingen determiniert. Die erste Schöpfung Gottes wiederholt sich deckungsgleich als technische Schöpfung des gottgleichen Menschen, der die Erde zerstört, um eine neue im Universum zu finden und den Menschen zerstört, um einen neuen aus mathematisch reinen Formeln zu erschaffen.

Der Papst spricht von einem Weltkrieg gegen die Familie, die er als Erfindung des Christentums ausgibt. Wie der Erlöser in Wirklichkeit diese heile Familie sieht, zeigen die folgenden Verse:

„Es wird aber ein Bruder den andern zum Tod überantworten und der Vater den Sohn, und die Kinder werden sich empören wider die Eltern und ihnen zum Tode helfen. Und ihr müsset gehaßt werden von jedermann um meines Namens willen. Wer aber beharrt bis an das Ende, der wird selig.“

Familien müssen zerbrechen, wehe den Schwangeren und Stillenden, wenn der Herr vor der Türe steht. Warum gibt es so wenige Männer, die sich um ihre Kinder kümmern und familiäre Dinge nicht als lästig betrachten? Tja, warum wohl?

Autophagie – sich selbst fressen ist sich selbst helfen? Selbstfressen und Selbsthelfen sollen identisch sein? Wenn ich mich auffresse – und nicht die Schlange Uroboros bin, die sich ewig auffrisst, um sich ewig zu erneuern –, bin ich mausetot. Es gibt mich nicht mehr. Davon kann bei Autophagie keine Rede sein. Nur geschädigte oder funktionslose Proteine werden aus dem Verkehr gezogen. Was noch brauchbar ist, wird recycelt und wiederverwendet: genau das „Cradle-to-Cradle-Verfahren“ Michael Braungarts.

Ist es Zufall, dass Selberhelfen wie Selbertöten klingen muss, damit die Menschen davor zurückschrecken, sich selber aus der Patsche zu helfen? Noch ist in ihren Genen das biblische Verbot rationalen Planens und Selbsthelfens einprogrammiert. Hütet euch, für die Erhaltung eures Lebens und Überlebens zu sorgen. Das könnt ihr nicht, als sollt ihr es nicht. Überlasst alles eurem himmlischen Vater, er sorgt für euch. Wer‘s nicht glaubt, für den sorgt er allerdings überhaupt nicht. Höchstens sorgt er dafür, dass ihr durch ewiges Feuer ent-sorgt werdet.

Dem Vorgang der Autophagie kann man entnehmen, dass Natur keinen giftigen „Abfall“ kennt, der für ewige Zeiten deponiert, separiert und bewacht werden müsste. Für den Christengott aber ist Natur „Abfall“.

Hegel degradiert Natur zum „entfremdeten Geist“. „Mit Recht ist die Natur überhaupt als der Abfall der Idee von sich selbst bestimmt worden, weil sie in dem Element der Äußerlichkeit die Bestimmung der Unangemessenheit ihrer selbst mit sich hat.“ Die ganze äußere Welt ist „gemein, schlecht und vergänglich“. Die sinnliche Welt erzeugt nur „Irrtum, Täuschung und Verzweiflung“. Das Materielle ist nichtig, geistlos und wesenlos. Das Wesen dieses „färbigen Scheins ist das Nichts“. Also muss es vernichtet werden.

Vergessen wir nicht, Geist ist das männliche Prinzip, materielle Natur das weibliche. Das weibliche Prinzip muss vernichtet werden, um dem finalen Triumph des Mannes nicht im Wege zu stehen.

Das technologische Zukunftslabor sorgt nicht für die Zukunft. Seine Erzeugnisse sollen alle Zukunft als Garantin lebenswerter und verlässlicher Gegenwart ausrotten. Mensch und Natur müssen eliminiert werden, um eine futuristische Fata Morgana vorzugaukeln, die nie realisiert werden wird.

Technologischer Futurismus ist eine Illusion, die die weibliche Natur tilgen soll. Indem der Geist des Mannes die weibliche Natur zum Abfall erklärt, um sie auf den Müll zu kippen – wird er sich selbst auf den Müll kippen.

 

Fortsetzung folgt.