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Weltdorf XLIV

Hello, Freunde des Weltdorfs XLIV,

das haben wir getan, sagt unser Gedächtnis. Das tun wir permanent, sagt unsere Wahrnehmung. Das können wir nicht getan haben, das waren wir nicht, sagt unser Stolz und bleibt unerbittlich. Endlich – gibt der Stolz nach.

Nein, der Stolz gewinnt, sagt Nietzsche, Gedächtnis und Wahrnehmung geben nach – und wir produzieren nur Fakes, Fälschungen, von deren Wahrheit wir dennoch überzeugt sind. Belügen wir uns, indem wir die Wahrheit verfälschen?

Wer garantiert uns, dass der Umwerter aller Werte recht hat? Was wäre, wenn wir keinen Stolz besäßen, sondern uns zutiefst verachteten? Wenn wir uns für Missgeburten der Schöpfung hielten? Wir prahlten mit unseren Schandtaten und gäben unserem Gedächtnis recht, wenn es von schändlichen Taten berichtete. Ja, unsere Untugenden würden wir ins Satanische übertreiben, nur, um unserem Sündenbewusstsein Recht zu geben: was sind wir doch für bösartige Canaillen, an uns ist nichts Gutes.

Im Streit zwischen Gedächtnis und Bewusstsein hängt es von der Qualität des letzteren ab, welche Instanz sich durchsetzen kann. Sind wir eitel und überheblich, würden wir keine Sündenbilanz zulassen. Wären wir demütig und selbsthassend, würden wir nur Verwerfliches an uns erkennen. In beiden Fällen bliebe die Wahrheit auf der Strecke. Der eine betonte seine saubere Weste und würde nur Rühmenswertes zulassen, der andere würde sich in Selbstverachtung geißeln und nur das angeborene Böse protokollieren.

Dabei haben wir eine wichtige Variante vergessen. Christen müssen sich selbst erniedrigen – und können dennoch stolz auf ihre Sünden sein. Denn wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.

Genau diese Variante hat Nietzsche übersehen, weshalb seine Umwertung der Werte nur in instrumenteller Hinsicht zutrifft. Nicht im erstrebten Zweck des

Handelns. Der Heide ist stolz auf sich, weil er seine Talente zu tüchtiger Leistungsfähigkeit entwickelte. Der Fromme ist stolz auf sich, weil er Sündenkrüppel ist und sich in exzellenter Weise erniedrigt – um die Erlösung umso strahlender und unverdienter zu machen. Was wäre der Arzt der Menschheit, wenn es keine kranken Menschen gäbe?

Beide Fehlleistungen – der Selbsterhöhung wie der Selbsterniedrigung – wären unfähig, die Wahrheit zu erkennen. Die Wahrheit würden wir nur erkennen, wenn wir uns selbst realistisch wahr-nehmen könnten. Nur wahre Selbsterkenntnis führte zu wahrer Erkenntnis der Wirklichkeit. Der Satz ist umkehrbar: nur wer die Wahrheit der unabhängigen Realität verstehen kann, kann sich ein wahres Bild seiner eigenen Persönlichkeit machen.

Beide Erkenntnisarten bedingen einander. Selbsterkenntnis wird korrigiert durch Erkenntnis von Mensch und Natur, objektive Wahrheitsfähigkeit durch Erkenntnis der Subjektivität erst ermöglicht.

Definieren wir Wahrheit als Fähigkeit, mit Mensch und Natur in Eintracht zu leben, dann bedeutete unsere momentane Naturzerstörung eine mangelhafte Befähigung zur Erkenntnis der Wahrheit. Die Wahrheit unserer selbst, der Natur und der menschlichen Gattung. Gäbe es keine objektive Wahrheit, wie die Moderne deklariert – die aber auf die Wahrheit ihrer Religion absoluten Wert legt –, hätte jeder seine eigene Wahrheit und würde auf seine individuelle Weise – krepieren.

Wahre Individualität besteht nicht in profilneurotischem Anderssein, sondern im autonomen Erfassen der allgemeinen Wahrheit.

Der Perspektivismus der Moderne ist ein langanhaltender Protest gegen die autoritäre Macht einer selbsternannten unfehlbaren Offenbarung, die man erkenntnislos zu glauben hatte – und die man verwechselte mit der Wahrheit der Vernunft, die sich niemandem mit Macht aufdrängt, sondern der freien Einsicht überlässt, die sie mit eigenen Erfahrungen überprüfen kann.

Das ganze Leben der Gattung wird zum Test ihrer Wahrheitsfähigkeit. Führt sie in Frieden mit sich und der Natur ein freudiges Leben, kann sie die Wahrheit nicht verfehlt haben. Zerfleischt sie sich in ewiger Konkurrenz mit anderen Menschen auf Kosten der Natur, kann sie der Wahrheit nicht nahe gekommen sein.

Politik ist die Praxis wahrer Erkenntnis. Wer nur von Machtinteressen spricht, die mit Wahrheitsinteressen inkompatibel seien, hat sich bereits sein Todesurteil gesprochen. Wahrheit ist nicht der idyllische Reigen der Kinderfibel, die von der Düsternis und dem Kampf aller gegen alle in der Erwachsenwelt abgelöst würde.

Die Zeiten sind vorbei, wo nationaler Egoismus auf Kosten anderer Nationen eine kurze Zeit bestehen konnte – bis der nächste Krieg ausbrach, um neue Egoismen ins Werk zu setzen. Heute sind alle Egoismen von den Egoismen aller anderen abhängig. Will ich überleben, muss ich dafür sorgen, dass alle überleben. Das Ausmanövrieren des Egoismus gegen den Altruismus ist selbstmörderisch geworden. Ich bin egoistisch, wenn ich an alle denke, ich bin altruistisch, wenn ich selbst davon kommen will.

Nationale Politik, die ihre egoistischen Interessen durch Negieren anderer Nationalinteressen verfolgt, ist borniert und selbstzerstörerisch. Sollte Moral die Praxis menschheitsverbindender Wahrheit sein, wäre sie kein blauäugiges Sahnehäubchen auf einer eigensüchtigen Politik, kein gelegentliches Almosengeben, um sich eine caritative Aura zuzulegen, sondern das Sine qua non jeden realistischen Überlebenswillens. Wahre Globalisierung ist die Erarbeitung einer globalen Wahrheit, kein grenzenloses Wachsen einer blindwütigen Wirtschaft.

Die Menschheit hat eine Epoche eingeläutet, in der bloßes Überleben und gutes Leben zusammenfallen. Utopie – das absolute Gegenteil von Blauäugigkeit – ist zur Bedingung des Lebens geworden. Wir müssen wissen, wohin wir wollen, damit wir wissen, wohin wir sollen. Wir sollen utopisch werden, also sollten wir es auch wollen.

Warum fallen die Völker, nach dem phänomenalen Aufbruch der Nachkriegszeit, wieder zurück in antiutopische Muster des Überlebens der Stärksten, die sich anmaßen, die Besten zu sein? Weil sie lediglich vom Bonus lebten, alles besser machen zu wollen, um die Verwüstungen des Zweiten Weltkrieges zu vermeiden. Das war eine bloße Reaktionsbildung auf das überwundene Grauen. Und ein Zeichen für die noch immer vorhandene Lernfähigkeit der Völker. Reaktionsbildungen aber genügen nicht. Ich muss nicht nur wissen, was ich nicht will, ich muss wissen, was ich will.

Das Gute ist keine auf den erkenntnislosen Willen beschränkte Reaktion ex negativo. Die gute Absicht hat nur eine geringe Lebensdauer. Sie muss von Erkenntnis geleitet sein.

Die Deutschen bemühten sich wahrlich, ihre Vergangenheit aufzuarbeiten. Allein, sie begnügten sich mit Vorsätzen und der schnell verblassenden Fähigkeit, Abscheu vor den Taten ihrer Väter und Mütter zu empfinden. Das konnte nur ein Anfang sein.

Doch beim Anfang blieb es. Die Erkenntnis ihrer langen Geschichte als Vorlaufgeschichte ihrer Menschheitsverbrechen fiel aus. Hitler und seine Bande fielen vom Himmel und hatten mit deutscher Geschichte nichts zu tun. Goethe und Hegel als Vorläufer des Grauens – solche Themen als Abituraufgaben hätten die meisten Intellektuellen auf die Barrikaden getrieben. Schon die Nähe von Buchenwald und Weimar musste rein geographisch erklärt werden. Keine soziologische Klasse, keine Kunst und Wissenschaft, von Theologie über Philosophie, Naturwissenschaft, Theater bis zur Literatur, die nicht ihr genuines Herrenmenschen-Gift beigetragen hätten.

Die anderen Völker – besonders die ruhmreichen Besieger der Nationalsozialisten – sahen keinen Grund, vor der eigenen Tür zu kehren. Das war eine verständliche Euphorie, langfristig dennoch ein Fehler. Alle weißen Völker, die seit 500 Jahren die Welt eroberten, hätten ihre globalen Schuldbekenntnisse ablegen müssen, um den Nachkommen ihrer Opfer geistige und materielle Genugtuung zu leisten. Das taten sie nicht bis zum heutigen Tage.

Die Quittung erhalten sie nun als militanten Widerstand gegen den Westen, als lokale Kriege überall auf der Welt und als innerstaatliche Zerrüttungen, die jene Flüchtlingsströme auslösten, die dem Westen zu schaffen machen.

Die jetzige Krise ist nichts als die Folge unerledigter Probleme, die jeder hätte sehen können, der es hätte sehen wollen. Hätten Einsicht und Moral die Weltpolitik bestimmt, statt Eigensucht und Machtallüren, lebten wir bereits im Vorgarten des Paradieses.

Die westliche Demokratie erlaubte sich den pathologischen Luxus einer Wirtschaftsweise, die alle Freiheit, Gleichheit und Geschwisterlichkeit ad absurdum führte. Der Neoliberalismus ist kein Liberalismus, sondern eine Übermächtigung der Schwächeren durch Starke, die keine Obergrenze ihrer Macht akzeptieren und die Anarchie der Maßlosigkeit als Reich ihrer Freiheit bezeichnen. Freiheit ist die Lizenz der Mächtigen, den Ohnmächtigen nach Belieben die Fresse zu polieren und sie zum Schweigen zu bringen.

Die Begriffe der Aufklärung wurden von Raffgierigen und Gewalttätigen ins blanke Gegenteil verkehrt. Kein Begriff, der heute seinen ursprünglich humanen Kern hätte bewahren können. Die Klimaerwärmung ist die unmittelbare Folge vergifteter Begriffsemittierungen. Wer so viele Lügen und Ideologien in den Äther ausstößt, sollte sich nicht wundern, wenn die Horizonte sich verdüstern. Eine Globalisierung der Wahrheit müsste zu allererst die Urbegriffe vom Blut der Raffgier und der Macht reinigen.

500 Jahre Kolonialisierung – nicht aufgearbeitet. 500 Jahre Versklavung der Völker – nicht aufgearbeitet. 500 Jahre Ausbeutung der Völker – nicht aufgearbeitet. Fast 1000 Jahre Naturschändung – nicht aufgearbeitet. Mehr als 2000 Jahre Kapitalismus – nicht aufgearbeitet. Über 6000 Jahre männliche Hochkultur mit Unterwerfung von Frau und Kind, unterstützt von männlichen Erlöserreligionen, die Mensch und Natur hassen, und dies alles nach der Devise: Macht ist Recht – nicht aufgearbeitet. Bis heute haben wir keine Moral, die das Inhumane eindeutig verurteilte. Die Moral der internationalen Politik ist stolz darauf, keine Moral zu sein. Dennoch will der Westen mit gemeinsamen Werten allen anderen Völkern überlegen sein.

Die Politik des Westens ist praktizierte Religion: die mächtigsten Völker konkurrieren um den Titel der wahren auserwählten Nation. Sie fühlen sich als Lieblinge eines omnipotenten Gottes, der ihnen als Belohnung für ihren Gehorsam die Herrschaft über die Erde versprach. Je mehr ihre Vormacht schmilzt, je mehr glauben sie an das apokalyptische Ende der Welt, das sie mit der Macht ihres eschatologischen Wahns selbst herbei führen. Wenn sie schon erledigt sind, soll alles andere auch erledigt sein.

Warum arbeiten sie ihre Vergangenheit nicht auf? Weil sie leugnen, eine zu haben. Sie schauen nicht zurück, also fällt Vergangenheit flach. Ihre Zukunftspsychose verurteilt sie zur Verleugnung ihrer kollektiven Biografie. Sie wollen jungfräulich und geruchlos sein. Deo-doriert. Ihr Gott befreit sie vom Gestank ihrer Untaten. Priester sprechen von Taufe. Der Sünder muss gänzlich untertauchen, dann ist er frischer und neuer als ein Säugling, der von der Erbsünde kontaminiert ist. Durch die Taufe – oder den Tod des alten Adam – sind sie neu- oder wiedergeboren.

Das Reich der lebensspendenden Frau ist überwunden. Wir betreten das Revier des männlichen Fortschritts, der alle moralischen und leiblichen Gebrechen der Menschen durch Codes, Schrauben, Rädchen und mathematische Formeln beseitigen will. Der Mensch muss sich nicht durch Einsicht und Selbstbesinnung ändern, er muss seine technische Rüstung anlegen, wie weiland Siegfried sein Panzerhemd, das ihn – fast – unverwundbar gemacht hätte. Das „fast“ brach ihm das Genick.

Der Mensch der Moderne lehnt jede moralische Utopie ab – im Namen einer phantastischen technischen Utopie, die ihm bringen soll, was all sein politisches Bemühen nicht bringen konnte, nicht bringen durfte. Er darf seine Probleme nicht lösen. Sein Gott verbietet es. Würde er seine Probleme lösen, stürbe sein Gott auf der Stelle – wegen Überflüssigkeit und Unbrauchbarkeit.

Warum eskalieren die momentanen Probleme? Deus lo volt. Das Personal Gottes hat solange agitiert und den Völkern eingebläut, dass sie unverbesserlich böse seien, dass sie wieder unverbesserlich böse wurden. Aus Ergebung unter den Willen des Himmels wurden sie wieder jene Bestien, die sie laut Offenbarung zu sein hatten. Und wehe, sie waren es nicht.

Jeder Glaube ist eine selbsterfüllende Prophezeiung. Wer an Vernunft glaubt, wird alles tun, um ihre Wahrheit in die Tat umzusetzen. Wer an einen antinomischen Gott glaubt, wird seine unberechenbare Amoral allen Menschen zuteil werden lassen. Sage mir, woran du glaubst, und ich sage dir, welche Politik du unterstützt. Die Politik der allmählichen Problemlösung der Menschen oder eine Politik überkomplexer Problemanhäufung, damit der babylonische Turm der Probleme einstürzt und die Menschheit unter sich begräbt.

Das Überkomplexe ist das Unergründliche bei Gott, zu dem man nur stammeln kann: ich glaube, weil es absurd ist. Alles Plausible erscheint öde und trivial. Eine menschenfreundliche Utopie wäre das Schlimmste, was dem Menschen passieren könnte. Keine Risiken, keine suizidalen Überschreitungen menschlicher Grenzen, nichts als beengendes Maß und Ziel – das wäre das Schrecklichste und Langweiligste.

Vernunft als Kunst des Lebens? Das wäre mörderisch. Der Mensch der Moderne will sich kennen lernen, indem er seine Gottähnlichkeit errechnen und konstruieren will. Die Mathematik, als reine Sprache Gottes, soll ihm die Transsubstantiation des Menschen in Gott bringen. Wie die Verwandlung von ordinärem Brot und Wein in Leib und Blut Christi, soll die mathematische Formel den sterblichen Menschen in einen unsterblichen Gott verwandeln. Dann wüsste er, was die Welt im Innersten zusammenhält.

Zuvor aber muss die Welt in Stücke gerissen werden, damit der Mensch in seinem unendlichen Drang sich über das minderwertige Dasein erheben kann. „Du hast sie zerstört, die schöne Welt, sie stürzt, sie zerfällt! Ein Halbgott hat sie zerschlagen! Wir tragen die Trümmer ins Nichts. Prächtiger baue sie wieder, in deinem Busen baue sie auf! Neuen Lebenslauf beginne mit hellem Sinne, und neue Lieder tönen darauf!“

Der absolute Wahn. Die Welt soll zerstört werden, wenn wir unseren lebenslustigen Olympiern folgen. Und wo? Im eigenen Busen. Die äußerliche Welt soll verschwinden und im Innern des Menschen wieder aufgebaut werden. Mit neuen Liedern. Der titanische Mensch soll die Welt im wahrsten Sinne des Wortes auffressen, um sie – ja wo? im Gehirn, in den Gedärmen? – neu aufzubauen.

Die Welt ist alles, was einen göttlichen Menschen ausfüllen kann. Als äußerliche war sie uneigentlich, erst als verinnerlichte, als Produkt eines Schöpferplagiators, soll sie weiter existieren: unverwundbar und ewig. Halleluja. Der Mensch als Mann will die Welt als Säugling in seinem Bauch, der sich, verglichen mit dem der Frau, bislang so minderwertig fühlte. Womit wir ans Eingemachte kommen. Der Mann will die Welt gebären und der Frau das Privileg des Gebärens mit technischen Mitteln entreißen. Sprach ein gewaltiger Mann vor dem Herrn:

„Da die Frau uns bis in alle Ewigkeit überlegen wäre, wenn ein solcher Zustand weiter bestünde, verbiete ich ihn hiermit.“ Sprachs und nannte das Verbot – Religion.

Marilyn French schrieb die folgenden Zeilen zu jener Zeit, als Feminismus noch kein Karriere-Bestreben von Frauen war, die allein im männlichen Kapitalismus glaubten, sich verwirklichen zu können.

„Das Patriarchat war eine Revolution gegen die Macht der Mütter, gegen die familiären Bande der Liebe, gegen emotionale Nähe und Fürsorglichkeit. Der Gehorsam dem Gott gegenüber – der aus der Natur herausgelöst und herrschend über ihr steht – zeigt sich in der Bereitschaft, die größte Gabe der Natur, die eigenen Kinder, um seinetwillen zu vernichten.“

Abraham soll seinen Sohn symbolisch töten. Das war der Vorlauf der Taufe, wo der alte Adam getötet und durch den Geist von Oben wieder geboren wird. „Bei einem solchen Opfer wird das Kind der Mutter von einer höheren Macht aufgrund eines höheren Rechts gewaltsam entrissen.“

Der französische Mönch und Philosoph Malebranche kannte seinen Gott, als er ihn so charakterisierte: „Gott kann nur Sich selbst lieben und deshalb nur zu dem Zwecke wirken, Seinen Ruhm zu mehren. Deshalb ist der einzige Zweck der Schöpfung die Inkarnation und Gründung der Kirche.“

Warum werden Kinder der Mütter traktiert, als wollte man sie lebend begraben? Kinder sind überflüssig, sie müssen es büßen, Früchte der Frauen zu sein. Kann es sein, dass man die folgende Meldung für eine Nachricht aus der Hölle hält?

„Derzeit wird einer halben Million syrischer Kinder in belagerten Ortschaften jede Hilfe verweigert. Weltweit leben laut Unicef rund 535 Millionen Kinder in Krisen- und Katastrophengebieten. Das bedeutet: Ein Viertel aller Kinder hat häufig keinen Zugang zu medizinischer Versorgung, Bildung und Lebensmitteln.“ (TAZ.de)

Fünfhundertfünfunddreißig Millionen Kinder sind zurzeit dem Tode nahe. Wer könnte sich hier der Vermutung verweigern: Kinder sind überholte Schrei- und Quälmodelle der Frauen? Ihre Zeit ist abgelaufen. Das Kind der Frau soll abgelöst werden durch das Geschöpf des Mannes, mit dem er schon lange schwanger geht:

„In einem Sohn erwirbt der Mensch den Sieg über alles. In einem Sohn gewinnt er die Unsterblichkeit, und von Sohn zu Sohn gelangt er in die Sonne. Der Sohn erlöst seinen Vater aus der Hölle.“ (Das Gesetz des Manu)

Wer ist der göttliche Sohn? Einst wurde er vom Weibe nur ausgetragen. Heute benötigt der göttliche Mann keine Frau mehr. Der Sohn ist die allmächtige Maschine, die den Vater unsterblich machen soll. Abgang Frauen und Kinder.

 

Fortsetzung folgt.