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Sofort, Hier und Jetzt LXVIII

Sofort, Hier und Jetzt LXVIII,

Die Rede der 16-jährigen Greta Thunberg vor den Mächtigen der Welt in Davos:

„Unser Haus steht in Flammen.

Ich bin hier, um zu sagen: Unser Haus steht in Flammen.

Laut Weltklimarat sind wir nur noch zwölf Jahre davon entfernt, unsere Fehler nicht mehr rückgängig machen zu können.

An Orten wie Davos erzählen die Leute gerne Erfolgsgeschichten.

Aber ihr finanzieller Erfolg kam mit einem nicht vorstellbaren Preisschild.

Beim Klimawandel müssen wir zugeben: Wir haben versagt.

Alle politischen Bewegungen sind gescheitert.

Und die Medien haben versagt, ein breites öffentliches Bewusstsein zu schaffen.

Doch der Homo Sapiens hat noch nicht versagt.

Es bleibt noch Zeit. Wir können das noch reparieren.

Wir haben es noch immer in den eigenen Händen.

Wir stehen vor einem Desaster mit unaussprechlichem Leid für viele Menschen.

Jetzt ist nicht die Zeit, um höflich zu reden oder darauf zu fokussieren, was wir sagen dürfen und was nicht.

Jetzt ist die Zeit, Klartext zu sprechen.

Die Klimakrise zu lösen, ist die größte und komplizierteste Herausforderung, die es für den Menschen je gab.

Die Lösung aber ist so einfach, dass sie auch ein Kleinkind verstehen kann.

Erwachsene sagen, wir sind es den jungen Leuten schuldig, ihnen Hoffnung zu geben.

Aber ich will eure Hoffnung nicht.

Ich will nicht, dass ihr hoffnungsvoll seid. Ich will, dass ihr in Panik geratet.

Ich will, dass ihr die Angst spürt, die ich jeden Tag spüre.

Und dann möchte ich, dass ihr handelt. Wie in einer Krise.

Ich will, dass ihr handelt, als würde euer Haus in Flammen stehen.

Denn es brennt.“

Fußnote: Die deutsche Schulpflicht verbietet es, den Unterricht zu versäumen, um die Menschheit zu retten.