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Dienstag, 23. April 2013 – Das Erbe der Welt

Hello, Freunde der Reichen,

vorausgesetzt, das Kausalgesetz gilt noch, muss die Frage gestellt werden, warum der christliche Westen so geldgierig ist, obgleich das christliche Credo als armutsfreundlich gilt?

Warum kriegen die Reichen den Hals nicht voll? Hier schon scheiden sich die Geister. Das amerikanische Christentum ist nicht armuts-, sondern reichtumsfixiert. Und dies mit ungebrochenem Gewissen. Das deutsche Christentum gibt sich armutsfixiert, beteiligt sich aber dennoch am Reichtumserwerb – mit schlechtem, gebrochenem Gewissen.

Warum ist Amerika eine Siegernation? Weil es eine Nation mit gutem Gewissen, ach was, mit bestem Gewissen ist. Das amerikanische Gewissen ist so perfekt, dass es sich als Mahninstanz nicht mehr bemerkbar macht. Man könnte sich fragen, ob die Amerikaner überhaupt ein Gewissen haben. Wer in Gott ist, kann sich Gewissen ersparen. Sein Gewissen ist Gott.

Ein europäisches Christengewissen stellt sich permanent die Frage, ob es Gottes Willen getreulich erfüllt oder satanischen Einflüssen unterliegt? Ununterbrochen hat es Zweifel an seiner Reinheit und Gesetzestreue. Zweifel kommt von zwei. Von zwei Meinungen, die sich streiten, welche von ihnen Recht hat. Die eine hält sich für fromm und gehorsam, die andere sieht unentwegt Teuflisches in ihrer Seele, dem man auf die Schliche kommen muss.

Das Teuflische ist bei Frommen zumeist unbewusst und deshalb besonders gefährlich. Solange es bewusst ist, kann man dagegen wüten wie

der Heilige Antonius beim Kampf gegen Versuchungen. Paulus ist zwie-gespalten in Sachen Gewissen, das die Lateiner con-scientia nennen: Mit-Wissen, woraus die Deutschen den Begriff Mitwisserschaft machten. Ich bin Mitwisser – von was? Von der Sünde. In allem, was ich tue, weiß ich, dass Sünde mit-spielt.

Ein sündenloses Leben gibt es nicht. Auch nicht für den Frömmsten – wenn er sich empirisch betrachtet. Betrachtet er sich als Jünger Jesu, weiß er, dass seine Sünden vom Erlöser vor Gottes scharfem Auge gnädig bedeckt werden. Vor Gott ist er nicht mehr sündig, auch wenn er es faktisch noch ist. Und er ist es. Denn vollkommen wird in diesem Leben niemand. Ihr sollt vollkommen werden, heißt es, wohl wissend, dass dies durch eigene Kraft unmöglich und der Mensch auf Gnade angewiesen ist.

Christliche Moral ist keine Moral zum täglichen Nießbrauch. Man kann sie nicht verwirklichen. Sie will auch nicht verwirklicht werden. Durch unrealisierbare Anforderungen soll der Mensch kapitulieren, um bei seinem Erlöser unterzuschlüpfen.

Was ist das für eine Moral, die keinen Wert darauf legt, realisiert zu werden? Streng genommen ist sie keine. Vorausgesetzt, man versteht unter Moral ein Regelsystem, das den Menschen das Zusammenleben ermöglichen oder erleichtern soll.

Die Bergpredigt ist keine Moral zur Gestaltung des irdischen Lebens, sondern eine Zertrümmerung aller irdischen Moral. Der Mensch als irdisch-autonomes Wesen soll in alle Bestandteile zerlegt werden. Das war ein Frontalangriff gegen die griechische Philosophie, deren Hauptanliegen es war, über Moral nachzudenken und den homo normalis als moralfähig auszuzeichnen.

Stellt die Bergpredigt zu hohe Forderungen, um die heidnische Autonomie zu widerlegen? Stellen die Griechen zu geringe Forderungen, um die Autonomie des Menschen zu rechtfertigen?

Der Prediger auf dem Berg stellt nicht zu hohe, er stellt absurde Forderungen. Eine Frau anzuschauen, ohne ihrer zu begehren – hallo: soll das seine sinnvolle Forderung sein? Frauen sind begehrenswerte Geschöpfe. Männer übrigens auch. Sie haben erotische Gefühle füreinander. Eros war bei Platon die Grundlage vertraulicher, solidarischer und zärtlicher Gefühle. Moral ist die Regulierung äußerer Taten, keine Zensur unserer natürlichen Bedürfnisse.

Jesus hasst den Eros. An die Stelle des Eros setzt er Agape, eine sogenannte Liebe, die man nur mit Gottes Hilfe zustande bringt. Agape oder Nächstenliebe (damit niemand auf die Idee kommt, auch Fremde zu lieben) ist eine menschenfeindliche Einrichtung. Denn sie lehnt den natürlichen Menschen als Sündenkrüppel ab.

Normale menschliche Gefühle, Begehren, Bedürfnisse werden dem Menschen als Erbsünde angelastet. An der elementaren Natürlichkeit bleibt nichts Gesundes und Intaktes. Der Mensch wird zur totalen Fehlkonstruktion, die durch übernatürliche Umwandlung in ein göttliches Herdentier („Schaf“) verwandelt werden soll.

(Typischerweise wird der Begriff Gehirnwäsche von westlichen Christen am liebsten benutzt, um sozialistische, nordkoreanische, chinesische Persönlichkeitsverwandlungen zu diskreditieren. Kein gefangener GI könnte zur Erkenntnis kommen – oder lernen –, den Vietnamkrieg als ein Kriegsverbrechen zu betrachten. Wenn umgekehrt gefangene Sozialisten sich zum westlichen Lebensstil bekehren, ist das immer ein fundamentaler Erkenntnisakt und nie Gehirnwäsche.)

Im Glauben muss alles antinatürlich zugehen. (Geht’s gegen die Natur, so geht es grad und fein, so Tersteegen, der pietistische Liederdichter.) Die Übernatur des Glaubens ist nicht das Sahnehäubchen der Natur, sondern das Zyankali derselben.

a) Paulus hält vom bewussten Gewissen nichts. „Denn ich bin mir nichts bewusst, aber darum bin ich nicht gerechtgesprochen.“ ( Neues Testament > 1. Korinther 4,4 / http://www.way2god.org/de/bibel/1_korinther/4/“ href=“http://www.way2god.org/de/bibel/1_korinther/4/“>1.Kor. 4,4) Wenn ich mir nichts bewusst bin, kann ich mich nicht kritisieren. Paulus spricht von Richten. Wenn ich mich nicht richten kann, bleibt nur der große Richter im Himmel: „Vielmehr ist es der Herr, der mich richtet. Darum richtet nichts vor der Zeit, bis der Herr kommt, der auch das Verborgene der Erkenntnis als Licht bringen und die Ratschläge der Herzen offenbaren wird.“ (Vers 5)

Ich soll mich nicht selbst richten. Ich soll gar nicht wissen, was in den Tiefen meines sündigen Herzens vor sich geht – damit Gott den Großen Psychoanalytiker im Jüngsten Gericht spielen kann. Freuds Unternehmen, aus Es Ich zu machen, war anti-paulinisch.

(In Amerika gab‘s in der Nachkriegszeit eine psychoanalytische „Erweckungsbewegung“. Nicht nur Woody Allen, der sein Leben lang auf der Couch lag, fast die ganze amerikanische Intelligentsia und Schickeria hatte ihre beinahe täglichen Sitzungen. An die Stelle des religiösen Seelenhirten war der säkulare Seelenerforscher getreten. Schon lange ist diese heidnische Seelenerforschung in Amerika vom Erdboden verschwunden oder spielt wenigstens keine Rolle mehr.)

Wenn Amerika hustet, hat Europa eine Lungenentzündung, pflegte Werner Höfer zu sagen. Also muss auch bei uns das ganze freudianische Wesen in den Untergrund verdrängt werden, wenn die Amerikaner es für richtig halten. Was schon längst der Fall ist: spätestens mit dem Herüberschwappen des neoliberalen Tsunami. Wirtschaft braucht keine Tiefenerforschung der sündigen Seele. Sie hat die Sünde des Egoismus – in die Tugend des Moneymachens umfunktioniert und gesegnet.

In der Neuzeit ist das Böse in den Dienst des Guten gestellt und damit ent-satanisiert worden. Der Prozess der Entschärfung des Teufels begann etwa mit dem holländisch-englischen Arzt Mandeville, der private Laster in öffentliche Tugenden verwandelte.

Es war die Leidenschaft der Aufklärer, dem „Bösen“ die teuflische Maske abzureißen und zu zeigen, dass sich hinter der Fratze – das fehlgeleitete Gute verbirgt. Abendländer, habt keine Angst vor dem Bösen; der Teufel, die Drohbotschaft der Popen, ist nur ein Kinderschreck. Auch Mephisto ist nur ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will, und stets Gute schafft.

Ein wunderbares und lobenswertes Unternehmen der Aufklärer – das allerdings einen Pferdefuß hat, der bis heute nicht überwunden ist. Wenn es gelungen wäre, das Böse restlos in ein Gutes zu verwandeln, dann wäre die Geschlechtsumwandlung geglückt. Ist sie aber nicht.

Als die Romantiker der Aufklärung ihrer Väter Ade sagten – nicht anders, als die Kinder der 68er aus Trotz nach rechts drifteten –, wurde das Unternehmen mitten drin gestoppt. Das Böse wurde zum theologisch-unkorrigierbaren Defektsein zurückverwandelt und re-dämonisiert. (Deshalb die unheimlichen Spuk- und Geistergeschichten des E.T.A. Hoffmann, die Wiederentdeckung des Heiligen Krieges, die Glorifizierung der Königin Luise zur preußischen Maria.)

Die Geschlechtsumwandlung des Bösen darf man auch wörtlich verstehen. Im christlichen Credo ist der erleuchtete Mann das Gute an sich. Gott und Sohn, Jünger und Missionare sind alle männlich. Frauen dürfen zu Füßen des Herrn sitzen und kostbare Salben verschwenden. Bei den Kirchenvätern wurden Frauen zu Dienerinnen des Bösen und teuflischen Verführerinnen, die man in Hexenprozessen vom Erdboden vertilgen wollte.

Erst in der Aufklärung begann die Rehabilitation des Weibes. In der Zauberflöte war die Rolle des Bösen ursprünglich dem Sarastro zugedacht, die Rolle der Guten Paminas Mutter, der Königin der Nacht. Aus unerfindlichen Gründen kippte diese Zuschreibung mitten im Schaffensprozess um und Sarastro wurde zum guten Weisen, während die Königin der Nacht zur Vertreterin der Hölle regredierte: „der Hölle Rache kocht in meinem Herzen …“

Doch auch der aufgeklärte Sarastro ist von „höllischen“ Sprüchen noch nicht frei: „Wen solche Lehren nicht erfreuen, Verdienet nicht, ein Mensch zu sein“.

An dieser Stelle der Bösen-Bearbeitung stehen wir heute. Heißen die Bösen Hitler, Breivik oder Zarnajew: die Bösen haben kein Anrecht, verstanden zu werden. Sie werden zu Wesen degradiert, die aus der Unterwelt heraufgekrochen sind und mit Feuer und Schwefel vertilgt werden müssen. Man bekämpft Böses mit Bösem.

Solange das Verhängnis nicht verstanden wird, steht es unter Wiederholungszwang. Fast die ganze bundesrepublikanische Vergangenheitsbewältigung hat‘s nicht weiter gebracht als zu Sarastros „Manichäismus“. Wer den Versuch unternimmt, das Böse zu verstehen und zu erklären, ist selbst böse und verdienet nicht, ein Mensch zu sein. Hier sehen wir den Rückfall der Aufklärung in himmlisches Weiß und höllisches Schwarz.

Dennoch bleibt ein feministischer Lichtblick in der Zauberflöte, der bis heute noch nicht eingelöst wurde. Als Tamino und Pamina sich nach vielen Prüfungen in die Arme schließen, singt Pamina selbstbewusst:

„Ich werde aller Orten,

an deiner Seite sein.

Ich selbsten führe dich,

Die Liebe leitet mich.“

Nicht der Mann ist der Kundige in Eros, es ist die Frau, die unbeirrbar durch des Lebens „grause Bahn“ ins Reich der Liebe führt. Beide singen in schwer erarbeitetem Glück:

„Wir wandeln durch des Tones Macht,

Froh durch des Todes düstre Nacht“.

Wenn Paulus sein Gewissen nicht erforschen, wenn er nicht wissen will, was ihn tatsächlich bewegt, legt er den letzten Rest irdischer Autonomie in Gottes Hände, der am Jüngsten Tag die Bücher öffnen und das Soll und Haben der Menschen ans Licht bringen wird. Damit wird die Formel: Wer sich selbst richtet, wird nicht gerichtet werden, hinfällig. Gott ist der einzige Richter, der die Menschen selektieren wird.

b) Doch Paulus kennt auch eine positive Funktion des Gewissens, die sogar mit einer bestimmten Anerkennung der Heiden einhergeht. Das ist außerordentlich merkwürdig. Wäre Paulus konsequent gewesen, hätte er sich die überirdische Erlösung ersparen können. Im Neues Testament > Römer 2,14 ff / http://www.way2god.org/de/bibel/roemer/2/“ href=“http://www.way2god.org/de/bibel/roemer/2/“>Römerbrief schreibt er 2,14 ff:

„Wenn nämlich Heiden, die [das] Gesetz nicht haben, von Natur aus die [Forderungen] des Gesetzes tun, dann sind die, die [das] Gesetz nicht haben, sich selbst Gesetz. Sie zeigen ja, dass das Werk des Gesetzes in ihren Herzen aufgeschrieben ist, weil ihr Gewissen mit Zeugnis ablegt und die Gedanken sich gegenseitig anklagen und verteidigen, an jenem Tag, an dem (der) Gott das Verborgene der Menschen richten wird nach meinem Evangelium durch Christus Jesus.“

Entweder hatte Paulus hier einen Blackout oder er offenbart unfreiwillig eine frühe Bewunderung für die Griechen und Heiden, die zwar das göttliche Gesetz nicht kennen, es aber instinktiv – oder von Natur aus – einhalten. Damit sind sie sich selbst Gesetz, was exakt dem Begriff Autonomie entspricht: Selbstgesetzgebung.

Mit der Logik hapert‘s aber bei Paulus. Wenn die Heiden von Natur aus – die einzige Stelle, wo Paulus die Natur der Griechen würdigt – die Forderungen des Gesetzes erfüllen, weshalb sollten sie sich im Jüngsten Gericht anklagen? Oder meinte er, die Heiden erfüllen von Natur aus nur unvollständig das Gesetz, und also werden sie von Gott, der auf Vollkommenheit Wert legt, doch noch gerichtet?

Unter Vollkommenheit kann man sich verschiedene Dinge vorstellen. Bei Sokrates gibt es keine perfekten Menschen, sondern Menschen, die ein Leben lang lernen und sich überprüfen. (Das ist das Gegenteil von Schavans lebenslangem Lernen, das nur Karriere büffeln muss.) Auch bei den Römern galt: über sein Können hinaus wird niemand verpflichtet.

Wozu auch? Muss man verbissener Moralist sein, um ein liebenswerter und solidarischer Mensch zu werden? Wer das pralle Leben einer selbstgerechten Moral unterwirft, hat nicht verstanden, dass Moral dem Glück der Menschen zu dienen hat und ihr Leben nicht vermiesen und vergällen darf.

Der deutsche Protestantismus ist eine Religion mit überbordend schlechtem Gewissen und unauslotbarem Sündenbewusstsein. Der Katholizismus ist eine Religion mit Sündenbewusstsein, doch ohne viel schlechtes Gewissen. Denn Beichte und Buße reinigen das Gewissen der Gläubigen stets aufs neu.

Der amerikanische Neocalvinismus ist eine Religion ohne obligates Gewissen als unfehlbares Orientierungsinstrument zur Seligkeit oder Verworfenheit. Ist der Einzelne von Gott prädestiniert, ist sein Schicksal festgelegt. Üble Taten können die Vorherbestimmung nicht mehr in Frage stellen. Und umgekehrt: wäre der Einzelne noch so tugendhaft, seiner vorherbestimmten Verdammung könnte er nicht entgehen.

Auch Augustin war ein Anhänger der Vorherbestimmung. Heiden könnten tun, was sie wollten, ihre Tugenden blieben goldene Laster. Christen hingegen könnten schlimmste Verbrechen begehen, durch ihren Glauben wären sie stets erlöst. (Liebe und tu, was du willst.)

Wenn Calvinisten glauben, sie seien zur Seligkeit bestimmt, dann sind sie unfähig geworden zum Sündigen. Ein schlechtes Gewissen können sie nicht mehr haben. Ihr Gewissen ist mit Gottes Ratschluss verschmolzen. Zweifel gibt es für sie nicht mehr. Sie stehen auf der richtigen Seite der Geschichte zur Rechten ihres Heilandes im Vernichtungskampf gegen das Böse. Diese Selbstgewissheit vergeudet keine Energie für skrupulöse Selbstzweifel.

Aus diesem Holz sind Gottes Erwählte geschnitzt, die ihr Volk in eine Siegernation verwandeln. Die vielen Gebrochenheiten Alteuropas können mit dieser monolithischen Triumphpose nicht mithalten. Triumphieren und Arm sein, das passt nun wie Kaiser zu Lumpen und Loden.

Amerikas Wolkenkratzer sind Himmelskratzer und symbolisieren die Überwindung des Debakels vom Babylonischen Turm. Als Erwählte haben sie die Lizenz, den Himmel zu erobern und schon hienieden dem Abraham auf dem Schoss zu sitzen. Jeder unzerstörte Himmelskratzer ist ein steingewordenener Beweis für die Erwähltheit der amerikanischen Nation. Deshalb war es ein Schlag ins Herz der Unbesiegbaren, als die Symbole ihrer himmlischen Vorzugsstellung in Staub und Asche versanken.

Wer auserwählt ist, ist Erbe Gottes. Erbe seiner gesamten Schöpfung. Er ist der Reichste im ganzen Universum, das sein Eigentum werden wird. Alle Erben sind berufen zum „Reichtum der Herrlichkeit“, das der Schöpfer ihnen versprochen hat. Im Reich dieses unermesslichen Reichtums wird nicht mehr gekleckert. Alle Schätze göttlichen Reichtums werden im Endreich versammelt und zusammengebracht. Das Neue Paradies ist eine Phantasmagorie unermesslichen Reichtums. Es übertrifft alle Phantasien der Armen, die auf Erden durchhielten, um sich im Himmel an den Reichen zu rächen, die in der Hölle schmoren werden.

„Und er führte mich hin im Geist auf einen großen und hohen Berg und zeigte mir die heilige Stadt Jerusalem herniederkommen aus dem Himmel von Gott, die hatte die Herrlichkeit Gottes; ihr Licht war gleich dem alleredelsten Stein, einem Jaspis, klar wie Kristall; sie hatte eine große und hohe Mauer und hatte zwölf Tore und auf den Toren zwölf Engel und Namen darauf geschrieben, nämlich die Namen der zwölf Stämme der Israeliten: von Osten drei Tore, von Norden drei Tore, von Süden drei Tore, von Westen drei Tore. Und die Mauer der Stadt hatte zwölf Grundsteine und auf ihnen die zwölf Namen der zwölf Apostel des Lammes.

Und der mit mir redete, hatte einen Meßstab, ein goldenes Rohr, um die Stadt zu messen und ihre Tore und ihre Mauer. Und die Stadt ist viereckig angelegt, und ihre Länge ist so groß wie die Breite. Und er maß die Stadt mit dem Rohr: zwölftausend Stadien. Die Länge und die Breite und die Höhe der Stadt sind gleich. Und er maß ihre Mauer: hundertvierundvierzig Ellen nach Menschenmaß, das der Engel gebrauchte. Und ihr Mauerwerk war aus Jaspis und die Stadt aus reinem Gold, gleich reinem Glas. Und die Grundsteine der Mauer um die Stadt waren geschmückt mit allerlei Edelsteinen. Der erste Grundstein war ein Jaspis, der zweite ein Saphir, der dritte ein Chalzedon, der vierte ein Smaragd, der fünfte ein Sardonyx, der sechste ein Sarder, der siebente ein Chrysolith, der achte ein Beryll, der neunte ein Topas, der zehnte ein Chrysopras, der elfte ein Hyazinth, der zwölfte ein Amethyst. Und die zwölf Tore waren zwölf Perlen, ein jedes Tor war aus einer einzigen Perle, und der Marktplatz der Stadt war aus reinem Gold wie durchscheinendes Glas. Und ich sah keinen Tempel darin; denn der Herr, der allmächtige Gott, ist ihr Tempel, er und das Lamm. Und die Stadt bedarf keiner Sonne noch des Mondes, daß sie ihr scheinen; denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie, und ihre Leuchte ist das Lamm. Und die Völker werden wandeln in ihrem Licht; und die Könige auf Erden werden ihre Herrlichkeit in sie bringen. Und ihre Tore werden nicht verschlossen am Tage; denn da wird keine Nacht sein. Und man wird die Pracht und den Reichtum der Völker in sie bringen.“ ( Neues Testament > Offenbarung 21,10 ff / http://www.way2god.org/de/bibel/offenbarung/21/“ href=“http://www.way2god.org/de/bibel/offenbarung/21/“>Offbg. 21,10 ff)

Auch die Amerikaner haben eine Utopie. Es ist die Utopie ihrer Milliardäre. Sie werden nicht rasten und ruhen, bis ihr amerikanischer Traum erfüllt sein wird: den ungeteilten Reichtum der Welt für sich zu erbeuten. Die Pracht und den Reichtum der Völker wird man in ihrem zweiten Paradies zusammen tragen.

Die riesige Mehrheit der Amerikaner wird vor der Türe stehen und anklopfen und sagen: Herr, Herr, öffne uns. Der Herr aber wird antworten: „Wahrlich, ich sage euch: ich kenne euch nicht.“