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Mittwoch, 03. Juli 2013 – Gauck, der Hindenburg

Hello, Freunde Broders,

in seinem Kampf gegen Inhumanitäten und Heucheleien kann man Broder nur unterstützen. Über eine Karikatur der SZ regt er sich nicht auf, obwohl er berechtigt wäre, sich über sie – die er für antisemitisch hält – gehörig aufzuregen. Sollten wir uns nicht viel mehr über Unmenschlichkeiten in der Welt aufregen, anstatt kühl und routiniert über sie hinwegzugehen?

Allerdings irrt Broder, wenn er den Antisemitismus als diffuses Gefühl definiert, welches man nicht „vermessen oder wiegen“ könne. Zwar kann man kein einziges Gefühl mit dem Zollstock vermessen, dennoch müssen wir versuchen, unsere Emotionen aus der Tiefe der Geschichte abzuleiten und philosophisch, theologisch, politisch einzuordnen.

Das wäre Aufklärung, auf die sich auch Broder bezieht, obgleich er anti-aufklärerisch agiert, wenn er den Eindruck erweckt, das Gefühl des Antisemitismus sei derart irrational, dass jeder Aufklärungsversuch bei ihm scheitern müsse.

Was würde Broder – wäre er Psychotherapeut eines Antisemiten, der bestürzt über seinen Affekt wäre und ihn loswerden wollte – seinem Patienten empfehlen, damit er sich von seiner „Wahnidee“ befreien könnte? Resigniert müsste er ihm sagen: lass fahren dahin, du schaffst es nicht. Du gehörst einer Gruppe von Menschen an, für die Antisemitismus zum ressentimenthaften Selbstverständnis gehört, wie „das Oktoberfest zu Bayern oder der Sirtaki zu Griechenland“.

Kein Aufklärer von Rang hätte unmenschliche Gefühle für aufklärungsresistent gehalten. Die Vernunft des Menschen hielten sie für so mächtig, dass sie peu à peu alle Unvernünftigkeiten durchleuchten und beseitigen könnte. Offensichtlich

ist Broder nicht aufgeklärt genug, um zu wissen, dass der Antisemitismus zum ersten Mal als Auseinandersetzung zwischen allgemeiner Vernunft und religiöser Auserwählung auftrat.

Der Streit zwischen antiken und jüdischen Intellektuellen wurde zuerst mit gedanklichen Mitteln geführt, bis er im Verlauf der Geschichte gewalttätiger wurde. Vollends im christlich gewordenen Abendland eskalierte er zum Kampf zwischen Auserwählten und Auserwählten. Die Christen erhoben den Anspruch, die wahren Auserwählten zu sein. Das entnahmen sie ihrer heiligen Schrift, dem Neuen Testament, in dem Jesu Botschaft als vernichtende Kritik am Glauben der jüdischen Väter auftrat.

Schon merkwürdig, dies alles als „Gerücht über die Juden“ abzutun, wie Adorno es tat. Das Gerücht über die Juden ist nichts weniger als der Inhalt der abendländischen Religionsstreitigkeiten zwischen zwei unfehlbaren Monotheismen. Den christlichen Antisemitismus – ein ganz anderes Kaliber als der antike Streit mit einer Religion, die auf Ungläubige verächtlich herabschaut – verwandelten die Nationalsozialisten in einen Rassismus, der aus taktischen Gründen nicht als Glauben, sondern als „empirische Wissenschaft“ auftrat. Und in bester eschatologischer Endzeitgläubigkeit die „Feinde der Menschheit“ eliminieren wollte.

Alles undefinierbare und böse – also irreparable – Gefühle? Dann könnten wir die ganze Geschichte des Abendlands, alle historischen Darstellungen des Antisemitismus einpacken und die Bibliotheken schließen.

Broder macht den Antisemitismus zur Ausgeburt der Hölle, die durch nichts aufgehellt und bearbeitet werden kann. Wozu den Holocaust im Geschichtsunterricht behandeln, wenn der Aufklärungswert des Unterrichts gleich Null ist? Warum haben Ignaz Bubis und viele Überlebende von Auschwitz alle Schulen dieser Republik besucht? Nur um festzustellen, dass auch die Nachwuchsbrut der Deutschen von Geburt an lauter genetisch determinierte Antisemiten sind? (Henryk M. Broder in der WELT)

Man kann es Broder nicht verdenken, die SZ-Karikatur als antisemitisch zu empfinden, noch weniger, sich an die Machenschaften des Stürmers erinnert zu fühlen. Jene Nazi-Verbrecher nämlich, die auch seine Eltern und Verwandten mit dem Tode bedrohten.

Normale Deutsche haben das jüdische Problem schon längst bewältigt, indem sie viele KZs besuchten. Sich in jüdische Mimositäten einzufühlen, entspricht nicht mehr dem neoliberalen Ruf, die Vergangenheit zu vergessen und nur noch in die Zukunft zu schauen.

Seit längerer Zeit ist das jüdische Problem durch, wie Chefredakteure zu formulieren pflegen, jene selbsternannten Herren des Kairos oder des Zeitgeistes, der uns atemlos in Bann hält, damit wir sonst nichts im „Herzen bewegen“ sollen.

Kein Wunder, dass Broder stets maßlos übertreiben muss, wenn er das Gefühl hat, außer ihm passt niemand mehr auf, um die Wiederkehr der Dämonen zu verhindern. Obgleich auch seine eigenen Warnrufe – wenn er seiner aufklärungsfeindlichen Skepsis konsequent folgte – vergeblich sein müssten.

Eins aber fällt auf. Ist es Zufall, dass Broder ausgerechnet die Karikatur angreift, die einem Artikel über einen exzellenten – jüdischen – Kritiker der israelischen Politik beigefügt ist?

In Peter Beinarts Buch „Die amerikanischen Juden und Israel“ kann man Argumente gegen die israelische Besatzungspolitik und die zunehmende Verwüstung der israelischen Innenpolitik durch unfehlbare Ultras lesen, die von Broder so gut wie nicht oder nur in marginalen Sätzen geäußert wird. Sollte das Es, das auch in Broder denkt, etwa von dem wichtigen Buch ablenken, indem Broders Ich prophylaktisch das Bild attackiert? Und dies nicht nur mit einer sekundären, sondern mit einem verfälschenden und feigen Untertext?

Israels Feinde halten das Land für einen gefräßigen Moloch“. Beinart spricht nicht von Feinden Israels, die das heilige Land heftig angreifen, sondern von kritisch denkenden Juden und Israelis. Sollte Broder – nein, völlig unmöglich – den Vorwurf des Antisemitismus benutzen, um die notwendige Freundschaftskritik an Israel zu verhindern? Das wäre ein ärgerlicher Missbrauch der antisemitischen Warnungsarbeit in Deutschland.

Wer hätte die Chuzpe, zu behaupten, das Thema sei in Deutschland wirklich bearbeitet? Hält Broder sich selbst über allen antisemitischen Verdacht erhaben und für den größten Freund Israels, wenn er alles unternimmt, um Kritik an dem immer bellizistischer werdenden Land zu bekämpfen? Sind immer nur andere die jüdischen Selbsthasser, die Broder als Hofjuden hiesiger Israelfeinde diffamiert?

Wieder einmal ein jüdisch-deutscher Kladderadatsch der Extraklasse. Gott sei Dank ist das leidige Thema durch. Zurück zur Sendeanstalt.

 

Gauck entblättert sich. Hat etwa auch er Snowdens Enthüllungen zu befürchten? War er als lutherischer Pastor – horribile dictu – Anhänger der protestantischen Thron&Altar-Ideologie? Wie sonst kann man erklären, dass er einem tapferen amerikanischen Pfeifenbläser – so whistleblower auf Deutsch – „puren Verrat“ unterstellt?

Seltsam, dass nur eine einzige Gazette über die unfreiwillige Selbstentlarvung des samtweich artikulierenden Ersten Mannes berichtet. Ist in anderen Gazetten schon die Staatsraison ausgebrochen, die in höchster Not unseres Gemeinwesens vollautomatisch in Kraft tritt?

Juliane Leopold von der ZEIT hält unbeirrt dagegen: „Hat Gauck verdrängt, wie gefährlich ein Generalverdacht des Staats gegen seine Bürger sein kann? Sind die Datensammler von Prism und Tempora nicht weitgehend der demokratischen Kontrolle entzogen? Geheimzirkel bestimmen, wer verdächtig ist. Die Gefährlichkeit dieser Logik sollte gerade ihm noch bekannt sein.“

Ist sie aber nicht, denn Gauck ist Lutheraner. Und Lutheraner sind allesamt Anhänger der Thron&Altar-Ideologie. Theologen sprechen salopp von Römer 13. Dort steht geschrieben, dass jede Obrigkeit von Gott sei. Ich sagte: jede. Auch die despotischen und unmenschlichen Obrigkeiten sind ein „Gegenstand der Furcht nicht für den, der Gutes tut, sondern für den Bösen. Willst du dich aber vor der Obrigkeit nicht fürchten? Dann tue das Gute und du wirst Lob von ihr haben; denn Gottes Dienerin ist sie für dich zum Guten. Wenn du aber das Böse tust, so fürchte dich, denn nicht umsonst trägt sie das Schwert; denn Gottes Dienerin ist sie.“

Alles klar? Snowden muss ein Bösewicht sein, sonst würde seine gottgewollte Obama-Regierung ihn nicht rund um den Globus verfolgen, alle Staaten der freien Welt bedrohen, dem Übeltäter auf keinen Fall Asyl zu bieten. Das sind Dimensionen, die alles bislang Vorstellbare in den Schatten stellen. Ein Mann flieht an die Öffentlichkeit, um die kriminelle Überwachung seines Staates – den er liebt und retten will – der globalen Menschheit mitzuteilen. Und was tut die beste Demokratie der Welt? Sie warnt alle Staaten davor, ihren menschenrechtlichen Pflichten nachzukommen.

Ein vorbildlicher Demokratiemoloch macht das Gegenteil von dem, was ihm heilig und unverrückbar ist. Ein schwaches Menschlein, das die Prinzipien der Demokratie hoch hält, riskiert sein ganzes bürgerliches Leben, um auf diesen Übelstand aufmerksam zu machen. Seitdem die Deutschen ihre Heldenzeit unrühmlich beenden mussten, darf es hierzulande keine Helden mehr geben. Also gibt’s auch keine mehr. Sondern nur noch Wichtigtuer, Krötzköppe und – Staatsverräter.

Wohl dem Lande, das keine Helden braucht. In der Tat. Was aber, wenn es dennoch Helden bräuchte, weil es sich im Niedergang befindet? Soll es lieber verrecken, als dass man heldenhaft und couragiert zur Sache ginge, um seinen letzten integren Überlebenswillen zu unterstützen? Lieber tot als rot? Lieber nichtswürdig, als heldenhaft der beschädigten Volksherrschaft zur Seite zu springen?

War der Rostocker Hirte nicht selbst Sympathisant des Widerstandes gegen die DDR-Regierung? Ein ziemlich lauer Sympathisant, wie er selber zugibt? Natürlich ein lauer, denn als Römer-13-Gläubiger muss man selbst einen despotischen Atheistenstaat als göttliches Unternehmen betrachten. Man muss sich vor Gott entschuldigen und Buße tun, wenn man einem Hitler die Kugel gäbe. Lieber Millionen Opfer riskieren, als einem grauenhaften Tyrannen das Gehirn ausblasen? Man weiß, welche Römer-13-Gewissensnöte die adligen Widerständler des 20. Juli hatten, ob sie zur Tat schreiten dürften oder nicht.

Inzwischen sitzt der kernige Pastor auf dem Thron der Demokratie und symbolisiert in eigener Person die Symbiose von Thron&Altar.

Es gibt dubiose Leute, die den unaufhaltsamen Niedergang des Protestantismus beklagen. Nur weil dieser sich mal wieder dem Zeitgeist gebeugt hat und die Ehe als zeitlich limitierte Liaison betrachtet?

Herrgott noch mal. Wer bestimmt denn den Zeitgeist, wenn nicht der Herr der Zeiten? Also darf die Kirche dem Zeitgeist hinterherlaufen wie eine läufige Hündin. Läuft sie doch ihrem Herrn der Geschichte hinterher. Tut sie das nicht schon seit Bestehen ihres frommen Klubs, dass sie sich wendig den oberen Mächten zur Verfügung stellt, weil jene die Marionetten des Klubbesitzers sind? Macht sie seit Adam und Eva nicht alle zehn Jahre ihren geistgewirkten Paradigmenwechsel wie normale Autobesitzer ihren regelmäßigen Ölwechsel? Was interessiert sie ihr frommes Gewäsch von gestern? Ist das kein Original-Zitat des Oberchristen Kohl, der in Ludwigshafen-Friesenheim sein katholisches Gedankengut mit Eins plus inhalierte?

Nein, der Protestantismus ist weit davon entfernt, kläglich und unglaubwürdig zu sein. Er hat – Zollitsch & Co sehen es mit Argwohn – gerade seinen Zenit erreicht. Bislang mussten sie sich mit dem Altar begnügen, nun haben sie endlich den Thron dazu aquiriert. Gauck ist der erste Thron&Altar-Besitzer in der Geschichte der Deutschen. Nach ihm stehen schon Huber, Käßmann, Göring-Eckardt bereit, als protestantische Kandidaten für unser höchstes Amt zur Verfügung zu stehen. Wir stehen am Beginn einer demokratischen Thron&Altar-Theokratie.

Ein Widerspruch? Iwo. So wenig ein Widerspruch, wie die mächtigste Demokratie der Welt gleichzeitig ein Super-1984 sein kann. Juliane Leopold unverdrossen: „Deswegen wirkt es seltsam, wenn er nun, konfrontiert mit dem millionenfachen Abfangen von Telefon- und Internetdaten, erst einmal betonen muss, wie wichtig es sei, dass ein Staat seinen Angestellten vertrauen können muss. Was ist mit dem Vertrauen von Bürgern in ihren Staat?“

Nein, wir sollten nicht von Staat reden. In Demokratien hat es keinen Staat zu geben. Gibt es ihn dennoch, erhalten wir, was wir seit Tagen in Reinkultur erleben: den „Staat“ als himmlische Obrigkeit. Je frömmer die Zeitläufte, je staatlicher und grauenhafter wird die Demokratie. Von Volksherrschaft kann man nicht mehr reden.

Die deutschen Katholiken sind seit Jahrhunderten einem römischen Oberpriester untertan. Da wollten sich freiheitsliebende Protestanten nicht lumpen lassen und schufen sich ihren zwei-häuptigen Papst, bestehend aus weltlicher und kirchlicher Macht. Aus König und Hofprediger, aus Kaiser Willem und Stöcker, aus Hitler und Müller, dem Bischof der deutschen Christen. In solch einer Theo-Monarchie kommt keine Freude auf über lästige Demokraten. Gegen Demokraten helfen nur Soldaten, gegen Pfeifenbläser nur ferngelenkte Drohen und diplomatische Einschüchterungen.

Auch in Amerika war der theokratische Geist von Anfang an mit Politik verbunden, ja mit ihr identisch. Das betrifft nicht nur die äußerliche Macht der Kirchen, die gerade durch ihre Unabhängigkeit vom Staat besonders mächtig wurden (so Tocqueville): der angelsächsische Protestantismus war eine politisch-sakrale Einheit. „Der Puritanismus war fast ebenso sehr eine politische wie eine religiöse Lehre.“ (Tocqueville)

Der Staat in seiner konkreten Ausprägung war zwar immer eine verächtliche Angelegenheit, als kollektiver Glaubensgegenstand aber etwas unvergleichlich Göttliches. Ist Gott in Gefahr, sind alle weltlichen Mittel aufzubieten, um den Satan zur Strecke zu bringen. Dieser mittelalterlichen Hatz auf einen Gottseibeiuns voyeuristisch beizuwohnen, hat momentan der ganze Planet das Vergnügen. Selbst das Flugzeug des bolivianischen Präsidenten Morales muss auf Geheiß der Amerikaner zur Landung gezwungen werden, weil man den Übeltäter an Bord vermutet.

Thron&Altar wurden vom preußischen Staatsrechtler Julius von Stahl als demokratie-unverträglich bezeichnet: „Seine Philosophie des Rechts (Heidelberg 1830-37) sah Autonomie und Volkssouveränität als Gegensatz zum „christlichen Staat“: Nur dieser werde eine göttliche Ordnung anerkennen, die konstitutionelle Monarchie könne dies am ehesten gewährleisten.“

Karl Barth, kein Lutheraner, sondern schwyzerischer Reformierter, polemisierte zwar gegen die zwie-häuptige Thron&Altar-Ehe, aber nur, um Christi Alleinherrschaft über die Welt zu propagieren. „Die von Barth formulierte Barmer Erklärung proklamierte 1934 gegen die lutherische Zwei-Reiche-Lehre die „Königsherrschaft Jesu Christi“ über alle Bereiche der Welt.“

Konnte es bislang zwischen weltlichem und geistlichem Schwert noch Zwist geben, der beide Mächte relativierte, besitzt Christus bei Karl Barth bereits auf Erden den Status des Pantokrators, des Allherrschers über das Universum. Die Masters of Universe wären ohne diese theokratischen Anmaßungen so wenig denkbar wie die Weltherrscherattitüden des Mr. Obama.

(Nur nebenbei: der Bodensee-Rosegger Martin Walser ist ein glühender Fan des Karl Barth und hat erst vor kurzem seine Wallfahrt für Karl Barth durch alle deutschen Redaktionsstuben in inniger Herzensfreude absolviert.)

Dass bei Barth alle weltlichen Regimes, auch die Demokratie, nichtswürdige sündige Unternehmen sind, muss nicht weiter betont werden. Den Hitler verabscheute Barth, dafür präferierte der Neocalvinist den stalinistischen Sozialismus. Was seine Barmer Widerstandserklärung gegen Hitler in einem ganz neuen Licht zeigt.

Ob Thron und Altar auf zwei Oberhäupter verteilt oder vereint in einer sichtbaren ( = päpstlichen) oder unsichtbaren (= amerikanischen) Hand: ein christlicher Staat zeichnet sich dadurch aus, dass die heidnisch-griechische Demokratie zur nützlichen Idiotin oder überflüssigen Dekoration wird. Irgendwann lassen sie alle die Hüllen fallen, die christogenen westlichen Regierungen, um dem Teufel zu zeigen, wo der Heilige Geist den Most holt.

Momentan gibt es in der Frage Obama gegen Snowden zwei auseinandertriftende Läger in deutschen Medien, die keinen demokratischen Grundkonsens mehr zu haben scheinen. Auf der einen Seite FAZ und BILD mit Hohn und Spott auf die anti-amerikanische Fronde, auf der anderen erfreulich klare Stellungnahmen von Bettina Gaus in der TAZ und Heribert Prantl in der SZ.

Wem Gott ein Amt gibt, dem gibt er obrigkeitlichen Verstand. Gauck kam als demütiger Pastor ins höchste Amt. Als Hindenburg wird er das Amt verlassen. Danach die Potsdamer Garnisonkirche, für deren Wiederaufbau Altbischof Huber in aller Stille sorgt. Danach das bombastische Luther-Jahr, für das die Magd Gottes und Pastorentochter Angela Merkel in aller Stille sorgt. Doch zuvor die Freihandelszone mit der mächtigsten Christokratie der Welt, die dann ungehinderten Zugriff auf die Kultur des Angriffslandes Deutschland haben wird.

„Ein feste Burg ist unser Gott,
ein gute Wehr und Waffen.
Er hilft uns frei aus aller Not,
die uns jetzt hat betroffen.
Der alt böse Feind
mit Ernst er’s jetzt meint;
groß Macht und viel List
sein grausam Rüstung ist,
auf Erd ist nicht seinsgleichen.

Der Fürst dieser Welt,
wie sau’r er sich stellt,
tut er uns doch nicht;
das macht, er ist gericht’:
ein Wörtlein kann ihn fällen.“

Snowden, nimm dich in Acht. Ein Wörtlein kann dich fällen.

Hui, was seh ich gerade vor meinem Fenster? Eine amerikanische Drohne! Schon nahet sie mir, schon nahet sie mir. Zu Hülfe, zu Hülfe, schon bin ich verloren. Splitterkratschbumm