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Sofort, Hier und Jetzt LXXXIX

Sofort, Hier und Jetzt LXXXIX,

am 11. September 1990 verkündete der damalige US-Präsident Bush Senior eine Neue Weltordnung vor beiden Kammern des Kongresses:

„Wir erleben heute einen einzigartigen und außergewöhnlichen Moment. So ernst die Krise am Persischen Golf ist, so bietet sie zugleich die Gelegenheit, zu einer Periode der Zusammenarbeit zu gelangen. Aus diesen schwierigen Zeiten kann unser fünftes Ziel – eine neue Weltordnung – hervorgehen: eine neue Ära – freier von der Bedrohung durch Terror, stärker im Streben nach Gerechtigkeit und sicherer in der Suche nach Frieden. Eine Ära, in der die Völker der Welt, Ost und West, Nord und Süd, prosperieren und in Harmonie leben können. Hundert Generationen haben nach diesem schwer zu fassenden Weg zum Frieden gesucht, während tausend Kriege in der Zeitspanne menschlichen Bemühens wüteten. Heute ringt diese neue Welt um ihre Geburt, eine Welt, die anders ist als die, die wir bisher kannten. Eine Welt, in der die Herrschaft des Rechts die Herrschaft des Dschungels ersetzt. Eine Welt, in der die Völker die gemeinsame Verantwortung für Freiheit und Gerechtigkeit erkennen. Eine Welt, in der der Starke die Rechte des Schwachen respektiert. Das ist die Vision, die ich mit Präsident Gorbatschow in Helsinki geteilt habe. Er und andere Führer Europas, am Golf und auf der ganzen Welt verstehen, dass die Art und Weise, wie wir heute diese Krise lösen, der Zukunft kommender Generationen ihre Gestalt geben könnte.“

Zur Jahrtausendwende schrieb Michail Gorbatschow sein „Manifest für die Erde“:

„Wir müssen uns zusammentun, um eine nachhaltige Weltgesellschaft zu schaffen, die sich auf Achtung gegenüber der Natur, die allgemeinen Menschenrechte, wirtschaftliche Gerechtigkeit und eine Kultur des Friedens gründet. Auf dem Weg dorthin ist es unabdingbar, dass wir, die Völker der Erde, Verantwortung übernehmen füreinander, für die größere Gemeinschaft allen Lebens und für zukünftige Generationen. Das Entstehen einer weltweiten Zivilgesellschaft schafft neue Möglichkeiten, eine demokratische und humane Weltordnung aufzubauen. Unsere ökologischen, sozialen und spirituellen Herausforderungen sind miteinander verknüpft, nur zusammen können wir umfassende Lösungen entwickeln.“

Am 11. September 2001 wurde die Neue Weltordnung vom Sohn des Präsidenten, George W. Bush, wieder gestrichen. Seitdem fällt die Welt zurück in ihre Alte Weltordnung:

Das Streben nach Gerechtigkeit, die Suche nach Frieden gelten nichts mehr. Die Völker der Welt suchen Disharmonie. Die Herrschaft des Rechts wird ersetzt durch die Herrschaft des Dschungels. Die Völker lehnen gemeinsame Verantwortung für Freiheit und Gerechtigkeit ab. Der Starke respektiert nicht die Rechte des Schwachen. Die Menschheit hat nicht begriffen, dass sie die Natur retten muss – um sich selbst zu retten.

Wie konnte das geschehen?

Nun auf zur Demo der Fridays for Future. Die kommenden Generationen haben ein Recht auf Antworten und eine lebenswerte Welt.

Fortsetzung folgt.