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Sofort, Hier und Jetzt V

Sofort, Hier und Jetzt V,

ab 2025 sind Aktien- und Börsengewinne nicht mehr sicher.

Pardon, die Renten.

Quatsch: das Leben der Rentner.

Hä?

Vor 2040 kann die Welt gar nicht untergehen: die SPD garantiert bis dahin die Renten.

Quatsch, natürlich kann die Welt untergehen: die Regierung überweist die Renten in den Himmel.

Womit bewiesen, dass alle Rentner in den Himmel kommen.

Spätestens nach der nächsten Umweltkatastrophe hat der Neoliberalismus keine Chance mehr.

Unsinn. Merkel hat das Schüren von Unsicherheiten verboten: der Neoliberalismus wird – mit Unterstützung von Silicon Valley – unsterblich werden.

Moment mal. Will Merkel etwa den Kapitalismus verbieten? Kapitalismus ist Unsicherheit und Risiko!

Der Neoliberalismus ist an allem schuld!

Blödsinn, der böse Mensch ist an allem schuld.

Moment mal: das Böse ist eine Verschwörungstheorie.

Dann wäre die Religion des Westens eine Verschwörungstheorie??

Alles ist Verschwörung, was mir – widerspricht.

Amerika ist vorbildlich: dort wird das Plastikverbot – verboten.

Vorbildlich? Dann müsste alles verboten werden, was uns rettet!!??

Na und? Ihr Deutsche verbietet den Veggieday.

Langsam: wir Deutsche lassen uns das Gute – nur nicht aufzwingen.

Und wir Amerikaner nicht das Böse. Plastik vermüllt das Meer, vermülltes Meer vernichtet die Welt: wenn die Welt vernichtet ist, dann kann der Messias kommen. Also: Plastik bereitet dem Herrn den Weg.

Die ganze Zeit habt ihr Amerikaner euch bemüht, das Gute zu tun. Plötzlich tut ihr das Gegenteil und wählt den absurdesten Präsidenten.

Nicht übertreiben, es gibt einen noch wesentlich Absurderen, und der regiert bei euch in Europa.

Meinst du den Chef von 1,285 Milliarden Katholiken im Vatikan?

Wen sonst? Trump regiert nur über 328 Millionen Menschen und entscheidet nicht über deren Seligkeit und Pein. Der Chef des Vatikans aber sehr wohl: „Wahrlich, ich sage euch, was ihr bindet auf der Erde, wird im Himmel gebunden sein, und was ihr löset auf der Erde, wird im Himmel gelöst sein.“ Ständig begehen seine Pfaffen Verbrechen an Kindern und er muss nur Sorry sagen – und die Welt vergibt ihm. Wenn er nicht will, sagt er gar nichts: „Darüber spreche ich kein einziges Wort.“

Ja und? Trumps fromme Anhänger beten auch für ihr Idol und bitten stellvertretend um Vergebung seiner Sünden. Und er betet mit. Bekanntlich ist der Herr ist nicht für die Gesunden gekommen, sondern für die Kranken.

Okay, einigen wir uns auf Patt?

Nein, ihr Amerikaner wollt die Welt ruinieren, wir Deutsche wollen sie retten.

Vielen Dank: wie ihr die Welt retten wolltet, das haben wir gesehen und mussten euch vor euren Rettern – retten. Ihr Deutschen seid sehr sehr böse.

Okay, darauf einigen wir uns: ihr Amerikaner auch!

Nicht so vorlaut, ihr Germans, ihr habt keine Atombomben.

Jetzt reichts, das Tischtuch ist zerschnitten, der Westen ist tot. Ab jetzt kungeln wir mit China und Aserbeidschan. Dort wissen sie noch, was Höflichkeit und Anstand ist. In Washington hat niemand Merkels Lieblingslied gesungen, in Georgien schon:

Ja, wir sind Piraten und fahren zu Meere
und fürchten nicht Tod und Teufel dazu!
Wir lachen der Feinde und aller Gefahren,
im Grunde des Meeres erst finden wir Ruh.

Nach diesem surrealen Dialog zwischen dem kollektiven Unbewussten der Deutschen und dem der Amerikaner, der im Übrigen bewies, dass Satire an ihr Ende gekommen ist, weil die Realität an Absurdität nicht mehr zu überbieten ist, kommen wir zum schnöden politischen Alltag, der in Berlin gerade wieder begonnen hat.

Die SPD drängt nach links, weiß aber nicht, wo links ist. An die folie à deux mit Mutter hat die Partei sich so gewöhnt, dass andere Partnerschaften kaum in Frage kommen. Nur die Grünen wären noch kohabitationsfähig, die Linken sind ihnen zu wenig salonfähig.

Wenn die nächste Wahl erneut nur eine Mehrheit mit den Schwarzen brächte, das wäre der SPD am liebsten. Es soll aussehen, als ob sie gezwungen wäre, mit den Mächtigen zu koalieren, damit sie ihre Wahl begründen kann. In der Not zum Übel gezwungen – das ist das psychische Lieblings-Strickmuster derer, die nicht auf eigenen Beinen stehen können. Streng genommen hat die SPD noch nie gewusst, wo links ist.

In den Anfängen des Kapitalismus war es leicht, links zu sein, wenn man nicht unterdrückt werden wollte. Vor allem musste man dagegen sein, dann war man auf der rechten, pardon, der linken Seite der Geschichte. Not und Ausbeutung waren viel zu groß, als dass man sich hätte ducken können.

Als Bismarck die Proleten mit einigen Sozialbonbons zu ködern begann, war die Revolution schon zu Ende. Ohnehin war Revolution für Marxisten und Beinahe-Marxisten keine Option moralischer Autonomie. Proleten waren abhängig von einer automatischen Geschichte, die ihnen zurufen würde: Jetzt. Oder: nein, noch nicht, die Verhältnisse, sie sind noch nicht so. Wer dennoch auf eigene Faust, nach eigener Erkenntnis und moralischer Entschlusskraft handeln wollte, war kein Revolutionär, sondern ein utopischer Narr.

Narren wollten sie nicht sein, also ergaben sie sich den Zwängen eines leicht reformierten Kapitalismus, dem sie mühsam Bedingungen am Rande der Existenz abrangen. Von Marx hatten sie sich gelöst, von seinem Schatten nie. Seit dem alltäglichen Kompromiss mit dem Klassenfeind, der zum bloßen Klassengegner heruntergestuft wurde, hatte sie das schlechte Gewissen begleitet, nicht radikal genug zu sein. Eines Tages aber, so schworen sie sich bei ihrem noch immer marxistischen Über-Ich, würden sie zum großen Schlag ausholen.

Bis dahin mühte sich ihr pragmatisches Ich-Prinzip im regelmäßigen Fingerhakeln um die besten Tarife. Ihr utopisches Über-Ich träumte von jener Verelendung, die ihnen die Erlaubnis geben würde, zum großen Endschlag auszuholen. Der messianischen Klasse, die sich proletarisch nannte, musste es so schlecht gehen, dass sie nichts mehr zu verlieren hatten außer ihren Ketten – um endlich loszuschlagen.

Auch heute könnte dies ein Grund sein für die „apathische Schwäche“ im Kampf gegen den Untergang. Uns geht es noch zu gut, noch haben wir keine Erlaubnis von der Geschichte-Gott-Evolution, uns zur Wehr zu setzen. Alles muss verdient sein mit Leiden und Elend. Auch der Kampf gegen das Verhängnis. Jeder muss sein persönliches Kreuz getragen haben, bevor er sagen darf: weiche von mir, Satan. Haben wir die verdiente Strafe für unsere Sünden schon abgesessen?

„Aber ihre enge Seele denkt: »Schuld ist alles grosse Dasein.«“ (Zarathustra)

Ja, sie wollen groß sein. Groß im Leiden, groß in wütender Rache. Ihre Halbherzigkeiten verachten sie tief in ihrem Herzen – weswegen sie heute nur noch Kompromisse anerkennen. Demokratie verwechseln sie mit Kompromiss-Orgien. Kompromisse aber sind nichts als Klugheitsregeln für den Alltag, im Reich der Grundsatzüberzeugungen gibt es keine Kompromisse.

Für jede Demokratie müsste gelten, mit Hilfe von Kompromissen eine kompromisslose Humanität als Ziel aller Politik zu realisieren. Weil Kompromisslerei zur pathologischen ejakulatio präcox wurde, haben die Deutschen das Denken zur Sünde erklärt.

Politiker denken nicht darüber nach, ob etwas richtig oder falsch ist, sondern, ob etwas durchsetzbar ist oder nicht. Bei jedem schnörkellosen Gedanken winken sie ab: geht nicht, aussichtslos, zum Durchwurschteln ungeeignet.

„Der Kompromiss wurde früher als „undeutsch“ gebrandmarkt. Gemäß Bezeichnungen oder Sprichworten wie „der faule Kompromiss“, „das Durchschlagen des Gordischen Knoten“, „Lass dich in keinen Kompromiss; du verlierst die Sach, das ist gewiss!“ oder „Hier steh ich, ich kann nicht anders“ sei der Kompromiss eine Sache für Unentschlossene, Schwächlinge oder Unklare. Es galt ein vermeintlicher Heroismus der Kompromisslosigkeit, der Härte, der Durchsetzungsmacht. Charakter zeigte sich angeblich in Überzeugungstreue und Prinzipienfestigkeit.“

Das Gegenteil zur deutschen Rigidität war das habsburgische „Leben und leben lassen“.

Heute haben sich die Fronten verkehrt. Während die Deutschen Weltmeister im Durchwurschteln geworden sind und nicht mal einen Flugplatz zustande bringen, rücken die Österreicher immer mehr an die Seite Orbans, der Flüchtlingen selbst die Ernährung verweigert.

Die SPD leidet an ihren biographischen Widersprüchen, die inzwischen mehr als ein Jahrhundert alt sind. Sie suchen die Nähe der Mächtigen, um ihnen im Kleinkampf ihrer Gewerkschaften diverse Almosen abzuluchsen, damit sie umso effizienter verdrängen können, was sie anfänglich felsenfest glaubten: dass Revolution die ultimative Pflicht der Proleten sei. Je verbissener sie ihre Tagesportionen verteidigen, die sie den Profitklassen abringen, umso mehr müssen sie die unterdrückte Stimme der Revolution zum Verstummen bringen.

Was bedeutet, dass sie den Kapitalismus nicht länger „dämonisieren“ dürfen. Ist er wirklich schuld an allen Übeln der Welt? Hat er nicht auch Gutes gebracht? Auch die linke TAZ will nicht ungerecht sein gegen das neoliberale Monstrum:

„Der linke britische Autor Jason Hickel, an London School of Economics tätig, hat kürzlich eine Philippika gegen den westlichen Kapitalismus verfasst. Darin behauptet er, die „Zahl der in absoluter Armut lebenden Menschen ist in den vergangenen Jahrzehnten beständig gestiegen“. Das ist falsch. 1981 lebte noch fast die Hälfte der Weltbevölkerung von weniger als einem Dollar pro Tag, 2015 war es nur noch jeder Zehnte. Das ist ein Effekt der Globalisierung – doch weil die Kern allen Übels sein soll, darf sie keine erfreulichen Kollateraleffekte haben.“ (TAZ.de)

Das ist nicht falsch. Armut lässt sich nicht in westlicher Währung quantifizieren. Kein Mitglied eines Eingeborenenstammes, der seit unendlichen Jahren nach gleichen Regeln lebt, würde sich bedürftig nennen. Er hat niemanden, mit dem er sich vergleichen könnte, um sich minderwertig zu fühlen. Er lebt von der Anerkennung seiner Sippe, die ihm – wenn er die Wahl hätte – selbst unter harten Naturbedingungen wichtiger wäre als Wohlstand ohne emotionale Verbundenheit. Solche Fortschrittsbeweise der Moderne fragen nicht nach Selbst-Empfindungen der „unterentwickelten Kulturen“, sondern bewerten mit moderno-zentrischen Kategorien.

Auch hier erleben wir eine unerkannte Reaktionsbewegung der Deutschen. Während die Romantiker die universellen Vernunftkriterien ablehnten und zum bewertungslosen Relativismus übergingen – jede Epoche müsse nach ihren eigenen Maßstäben beurteilt werden –, beurteilt die Gegenwart alles nur nach eigenen subjektiven Kriterien. Historiker allerdings sind bei den Bewertungsarten der romantischen Schule stehen geblieben und lehnen es ab, den eigenen Verstand einzuschalten, um das Gewesene zu beurteilen.

Eine empathische Vernunft interessiert sich für die Ansichten der anderen, die sie gleichwohl mit eigenem Denken überprüft. Es gibt keinen Grund, die subjektive Selbsteinschätzung des anderen zu negieren. Man darf wohl seine Zweifel haben, dem Anderen auch kritische Fragen stellen, doch wenn der Andere den Test mit Gelassenheit besteht und sich immun zeigt gegen angebliche Vorzüge des modernen Überflusses, gibt es keinen Grund, ihm eine falsche Selbsteinschätzung zu unterstellen. Wie würden die Modernen reagieren, wenn die Eingeborenen sie so überheblich einschätzten, wie sie es mit ihnen tun?

Arm ist kein Wohlstandsbegriff, sondern ein beschädigtes vitales Lebensgefühl. Es ist hochmütig und uneinfühlsam, eigene Armuts- und Reichtumsbegriffe anderen Kulturen überzustülpen, um sie abzuwerten. Die Moderne ist nicht der Gipfel menschlicher Entwicklungsmöglichkeiten.

Die jetzige Globalkrise beruht auf dem aufbrechenden, schon lange in jedem denkenden Menschen schwelenden Verdacht, es müsste noch was ganz anderes geben als BIP, NIP und Wirtschaftswachstum. Menschen, die keine Atome in sozialer Kälte spielen müssen, sind allemal „reicher“ und befriedigter als jene, die ihre psychische Verelendung vergeblich mit BIP und NIP zu kompensieren suchen.

Rechnet man den ökologischen Untergang dazu, wäre der Reichtum der Reichen ohnehin nur eine kurzfristige Täuschung, die sich am Ende in absolute Todes-Armut verwandeln würde. Sollte es wirklich zur Klimaverschärfung kommen, werden Eingeborene am Busen der Natur die meisten Überlebenschancen haben. Auf energie-aufwendige Maschinen wären sie nicht angewiesen, um ihr gewohntes Leben in Nischen der Natur fortzuführen.

Doch selbst wenn der Armutsbegriff zuträfe: wäre dann der Neoliberalismus der große und alleinige Beglücker der Menschheit? Zwar wird die Moderne von ihrer Wirtschaft dominiert, dennoch ist sie mit ihr nicht identisch. Da gibt es viele Elemente, die miteinander kollidieren und im Streit liegen. Als Gandhi das Britische Imperium austrickste, schlug er die Briten mit deren eigenen Waffen. Alle Menschenrechtsideen, die seinen Widerstandskampf inspirierten, hatte er im Jurastudium in England gelernt.

Die Briten waren beherrscht von zwei Grundelementen, die sich ausschlossen: imperiale Größe und humane Würde aller Menschen. So ist es auch mit der gesamten Moderne, die einerseits die Welt mit Waffen, Technik und Mammon beherrscht, andererseits an die Werte der Menschlichkeit glaubt. Wenn auch zumeist in verdeckter Bigotterie.

Doch die Kulturen, die von den Engländern überwältigt wurden, haben gerade die leisen Stimmen der Vernunft vernommen – und ihre Herren an deren eigenen Kriterien gemessen. Es war nicht der Neoliberalismus allein, den die kolonialen Herren ins Land brachten. Sie brachten zugleich die Methoden der Wissenschaft, die Botschaft der Demokratie und der Menschenrechte.

Bevor die Wissenschaft sich zur ancilla oeconimiae erniedrigte, war sie eine freie Erkenntnismethode, die allen Menschen offenstand. Eine vernünftige Menschheit wäre nicht dazu verurteilt, auf äußere Verbesserungen ihrer Lage zu verzichten, sofern alle es wollten. Wohlstand und Arbeitserleichterungen wären nicht verboten, wenn sie nicht die Menschen zu Sklaven ihrer Automatismen machten und die Natur gnadenlos in die Knie zwängen.

Das gilt auch heute für das dringliche Gebot, den wahnsinnigen Überfluss zu stoppen und auf ein Niveau zurückzukehren, das mit Natur kompatibel wäre. Wenn es unmöglich wäre, die jetzige Menschheit ausreichend und naturverträglich zu ernähren, müsste sie auf ihre bisherige Fortpflanzungsrate verzichten und ihre Anzahl den Ernährungs-Kapazitäten der Natur langfristig anpassen. Alles andere würde zu Völkermorden ungeheuren Ausmaßes führen.

Schon jetzt besteht die Gefahr, dass Völker keine Überlebenschancen haben, wenn sie aus überhitzten Gebieten nicht in gemäßigte Erdteile fliehen können. Zwar müssen wir alles unternehmen, um den Menschen das Überleben in ihrer Heimat zu ermöglichen. Sollte dies immer unmöglicher werden, ist es unsere Pflicht, einem entsetzlichen Ökozid vorzubeugen und möglichst vielen Menschen Zuflucht zu gewähren.

Schon jetzt haben wir den unverzeihlichen Fehler begangen, diese drohende Gefahr nicht frühzeitig genug wahrgenommen zu haben. Gerade die Deutschen, Nachkommen eines ruchlosen Tätervolks, hätten auf diese furchterregenden Perspektiven längst aufmerksam machen müssen.

Was taten wir stattdessen? Wir besänftigten unser defektes Gewissen mit „Brot für die Welt“ und mit lächerlicher Entwicklungshilfe. Seelenruhig schauten wir zu, wie die Gelder in die Hände der Despoten flossen, anstatt den Völkern zugute zu kommen. Obendrein schlossen wir Wirtschaftsverträge, die just die schwächeren Länder noch weiter schwächten.

Wenn es etwas Gutes gab, das der Westen der Welt brachte, war es gewiss nicht der Neoliberalismus, sondern ein Verbund aus Wissenschaft, Demokratie und Menschenrechten. Diese Trinität brachte den Menschen eine Ahnung von dem, wonach sie sich bis heute sehnen: nach Befreiung von jahrtausendealten Ausbeutungsverhältnissen.

Der Neoliberalismus hat es verstanden, sich den Mantel des Demokratischen überzuwerfen, um unter dem Deckmantel der Menschenrechte und eines moralisch-politischen Fortschritts die Welt zu unterjochen.

Technischer Fortschritt ist kein ethischer Fortschritt. Inzwischen ist er zum absoluten Gegenteil aller humanen Fortschritte geworden. Denn er maßt sich an, das Moralische durch Technik zu erledigen. Wie aber sollte eine der Moral unfähige Menschheit ihren Maschinen beibringen, wozu sie selbst unfähig ist?

Woran erkennt man eine humane Ökonomie? Dass man keinen Menschen mehr fände, der sich als ihr Opfer definieren würde. Die Wirtschaft würde aufhören, sich zum Despoten der Menschen zu erklären. Stattdessen würde sie dem Menschen dienen.

Im Schatten eines moralverhöhnenden Marx und einer moralfreien Kapitalismus-Maschine hat es die SPD nie verstanden, sich zur autonomen Vernunft der Aufklärung durchzuringen. Das wäre die Voraussetzung, um zu definieren, was links ist.

Links ist Gerechtigkeit. Gerechtigkeit ist die Voraussetzung allen lebenswerten Lebens der Menschheit. Das wäre eine Utopie – ohne Irrlichterei einer unsterblichen Existenz, einer grenzenlosen Wirtschaft und einer maß-losen Eroberung des Universums.

Anstatt jeder Dystopie – einem technischen Untergangsszenario des Menschen – hinterher zu rasen, wäre es an der Zeit, die Menschheit mit einer menschenfreundlichen Zielvorstellung vertraut zu machen.

Nein, es wäre keine beliebige Utopie, die sein könnte oder nicht. Utopische Moral wäre die conditio sine qua non, die absolute Voraussetzung des Überlebens und eines guten Lebens.

 

Fortsetzung folgt.