Kategorien
Tagesmail

Umwälzung XXXII

Hello, Freunde der Umwälzung XXXII,

Pack schlägt sich, Pack verträgt sich. Ugly players sorgen für frische Luft. Weg mit Höflichkeits-Phrasen und abgestandenen Diplomatie-Emissionen. Wer bewiesen hat, dass er den Gegner zur Weißglut treiben kann, auf dessen Wort muss Verlass sein.

Trump hat bereits das internationale maskuline Fingerhakeln eingeführt. Demnächst kommt das obligate, nach allen Seiten offene Wrestling. Jede Konferenz ein Dschungelcamp. Alle Griffe sind erlaubt – besonders bei Frauen. Danach wird Tacheles geredet, dass die Fetzen fliegen. So, ihr Memmen und Duckmäuser, wird Weltpolitik gemacht. Ein nordkoreanischer Diktator und ein amerikanischer Möchtegern-Diktator treffen sich, um der verweichlichten Welt zu zeigen, wie Männer Probleme lösen.

Sollte es nicht klappen: Feuer frei – und nach ihnen die Sintflut.

Trump will es wissen. Dieser ganze UN-Menschenrechts-Firlefanz der Nachkriegszeit muss weg. Ein Abkommen der Vereinten Nationen mit Menschenrechts-Auflagen für Industriegiganten lehnt er ab:

„Keine Einsicht, kein Entgegenkommen: Die Bundesregierung lehnt ein Abkommen der Vereinten Nationen mit verbindlichen Menschenrechtsnormen für transnationale Konzerne und andere Unternehmen weiterhin ab und bemüht sich mit ihren EU-Partnern um einen Abbruch der Verhandlungen im UN-Menschenrechtsrat. Treiber für die ablehnende Haltung Berlins ist das derzeit noch von SPD-Minister Sigmar Gabriel geführte Außenministerium. Unterstützt wird die Ablehnung zudem von den Ressorts Entwicklung, Wirtschaft, Justiz sowie Arbeit und Soziales.“ (TAZ.de)

Alarm des Säzzers: Fake!. Es war nicht der goldblonde Milliardär, es war die graugesichtige Wertetruppe von Merkel, Gabriel & Co., die keinen Wert legt auf „verbindliche menschenrechtliche Sorgfaltspflichten für Unternehmen“. Auch die

Ressorts Wirtschaft, Justiz, Arbeit und Soziales sind fest im Griff der ESSPEDEE. Während Trump Klartext spricht, schleicht sich Deutschland bei Nacht und Nebel ins Lager der Menschenrechts-Verächter.

„Ändert sich nichts an der Haltung der Bundesrepublik und der EU-Partner, sieht es schlecht aus für verbindliche Menschenrechte in den globalen Lieferketten“, schreibt der unbestechliche Andreas Zumach in der TAZ.

Ist Gabriel auch kein Menschenrechtler, so ist er doch eine echte Wuchtbrumme. Solche Persönlichkeiten braucht das Land, meint der sonst so tugendhafte Heribert Prantl. Moral kann schließlich jeder.

„Eine souveräne Entscheidung ist das aber nicht. Sie ist verständlich, aber töricht. So viele Talente hat die SPD nicht, als dass sie auf das größte verzichten könnte.“ (Sueddeutsche.de)

Talente, Hedgefonds-Genies, Künstler unterstehen keiner Spießermoral. Kein Wunder, dass in deutschen Schulen moralfreie Bildung vermittelt wird. Der Aufstieg in die Etagen der Erwählten muss lastenfrei sein. Kann es sein, dass die klassischen Sozialparteien Europas nur noch solche „Persönlichkeiten“ fördern? Die an moralischer Schwindsucht leiden? Weshalb sie selbst ins Nichts schwinden? Man wird ja mal fragen dürfen.

Die deutsche Schlechtmenschen-Fraktion hat sich selbst in den Schwitzkasten genommen. Wie kann sie die schnell heilig gesprochenen Almosengeber verteidigen, wenn sie Moral für Kokolores hält? Kein Problem für Ulf Poschardt, den Porsche-Stylisten unter den Edelschreibern:

„Der Goodwill der Deutschen ist aufgebraucht.“ (WELT.de)

Nach bewährter deutscher Willens-Metaphysik muss guter Wille ausreichen, wenn gute Tat nicht mehr zeitgeistkompatibel ist.

Mit hintergründiger Ablehnung von Menschenrechten, wenn es bei Menschen um Kinder geht, hat die Berliner Regierung Erfahrung. Noch hat die Wissenschaft nicht zweifelsfrei nachgewiesen, dass Kinder Menschen sind. Weshalb die deutsche Regierung es nicht verantworten kann, die UN-Kinderrechte ins Grundgesetz zu übernehmen.

Kinder sollen Würde haben, die unantastbar ist? Wertebewusste Abendländer in Berlin ließen in einer biblischen Konkordanz nachschlagen, ob der Begriff „unantastbare Würde“ in der Schrift überhaupt vorkommt. Antwort: höchstens im antastbaren Kontext Prediger 10,6: „Dass ein Narr sitzet in großer Würde.“

„Vor über einem Vierteljahrhundert ist die UN-Kinderrechtskonvention verabschiedet worden. Und trotz dieser langen Zeitspanne steht die Aufnahme der Kinderrechte in das deutsche Grundgesetz noch immer aus. Kinder haben Rechte, daran zweifelt zwar heute niemand mehr. Aber bei Entscheidungen in Politik, Verwaltung und Rechtsprechung wird das Kindeswohl bis heute nicht ausreichend berücksichtigt. Die Interessen der Kinder und Jugendlichen spielen in Deutschland noch immer eine Nebenrolle, von ihrer aktiven Beteiligung an den politischen Prozessen und Verwaltungsentscheidungen ganz zu schweigen.“ (Deutsches-Kinderhilfswerk.de)

Was sind das für seltsame Quisquilien? Wozu Kinderrechte ins Grundgesetz, wenn Kinder auch sonst nichts zu sagen haben?

„Warum ist eine Grundgesetzänderung notwendig? Im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland werden die Kinder zwar in Artikel 6 erwähnt. Sie sind jedoch nur „Regelungsgegenstand“ der Norm, also Objekte: „Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht“ (Art.6 GG, Absatz 2).

Kinder werden nicht als Rechtssubjekte behandelt, spezielle Kinderrechte finden keine Beachtung. Das Bundesverfassungsgericht hat in der Vergangenheit in seiner Rechtsprechung bereits klargestellt, dass sich elterliche Pflege und Erziehung stets am Kindeswohl als oberster Richtschnur zu orientieren haben. Ebenfalls aufgrund der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts ist heute anerkannt, dass das Kind „ein Wesen mit eigener Menschenwürde und einem eigenen Recht auf Entfaltung seiner Persönlichkeit im Sinne der Artikel 1 Absatz 1 und Artikel 2 Absatz 1 Grundgesetz (GG) ist“ (BVerfGE 24, 119 (144)). Das Grundgesetz selbst allerdings bringt bis heute weder den in der Kinderrechtskonvention verankerten Vorrang des Kindeswohls noch den grundlegenden Gedanken dieses völkerrechtlichen Abkommens zum Ausdruck – dass nämlich Kinder als gleichberechtigte Mitglieder der menschlichen Gemeinschaft, als eigenständige Persönlichkeiten mit eigener Würde und dem Anspruch auf Anerkennung ihrer Individualität anzuerkennen sind.“ (Unicef.de)

Womit klar ist: Kinder sind Objekte, keine eigenständigen Persönlichkeiten, keine gleichberechtigten Rechtssubjekte. Im täglich frömmer werdenden Deutschland hat ein Kind den Status des neutestamentlichen Nächsten – den man lieben soll, aber nicht um seinetwillen, sondern um des Herrn willen. Im Nächsten hat sich der Herr unsichtbar eingenistet.

„Wahrlich ich sage euch: Was ihr getan habt einem unter diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“

Liebet eure Nächsten, aber um des Herrn willen. Liebet eure Kinder, aber um des Herrn willen. Alles, was ihr tut, tut um des Herrn willen – niemals um des Menschen willen. Empfänger der Liebestaten sind keine Subjekte, sondern beliebig ersetzbare Liebes-Objekte. Besser gesagt: nützliche Instrumente, um einem Höheren zu gefallen. Alles, was ihr tut, tut es um des Herrn willen. Gab es je eine systematischere Entwürdigung des Menschen? Der Mensch ist nichts, der Erlöser alles.

Trotz vieler pädagogischer Bewegungen, die das Kind der abendländischen Entwertung und Entwürdigung entreißen wollten, blieb das Kind noch immer ein Objekt, das man beliebig abschieben kann. Kinder werden aus dem Weg geräumt – wie die Alten. Man fragt nicht, was sie selber wollen. Sind sie jung, haben sie noch keinen Willen, sind sie alt, haben sie keinen Willen mehr.

Am Anfang und am Ende des Lebens sind Menschen willenlose, lästige Objekte, die man segregieren muss, damit sie den arbeitenden Würde-Besitzern nicht im Wege stehen.

Natürlich wollen Kinder Menschen kennen lernen – aber nicht im Takt kapitalistischer Rutenschläge, mit denen ihre Eltern bedroht werden. Sie wollen selber bestimmen, wo sie das Dorf ausfindig machen, das sie zum Heranreifen benötigen.

Auch die Alten müssen nicht gefragt werden, wohin sie abgeschoben werden. Ihre Kinder sind derart von der Profitpest gepeinigt, dass die Alten gar nicht daran denken dürfen, ihnen zusätzlich zur Last zu fallen. Also gehen sie „freiwillig“ ins Ghetto der Abgeschobenen.

Die Gesellschaft ist nicht nur arbeitsteilig, sondern auch generationenteilig. Weshalb sich jeder von jedem „lösen“ muss, damit er als Monade im Universum des Mammons beliebig eingesetzt werden kann.

Kinder sind nur wichtig als künftige Arbeitsplatz-Besitzer und Handlanger des nationalen Wirtschaftswachstums. Also Objekte übermächtiger Willensregungen. Was sie selbst wollen, spielt keine Rolle.

Ein diabolischer Witz, dass weder Vernunft noch Mitgefühl oder Freundschaftsfähigkeit in kapitalistischen Systemen eine Rolle spielen darf, sondern allein der Wille – der nur wollen darf, was das System ihm einbläut. Sein eigener Wille ist lebenslang nicht gefragt. Am Anfang und Ende des Lebens gibt es keinen Willen, in der Mitte wird der Wille der Profitmaschine als eigener verinnerlicht.

Fast zwei Millionen Kinder leben von Hartz4, also in staatlich zementierter Armut.

Wie viele Jahre nach Schröder benötigte der SPIEGEL, um zu entdecken, dass Hartz4-Sätze kaltschnäuzig zu gering berechnet werden? Da die meisten Kinder physiologisch nicht verhungern müssen, haben Kinderfeinde den Begriff relative Armut erfunden, um ihr nicht vorhandenes Gewissen zu calmieren.

In Deutschland muss doch niemand hungern – predigt ein Schröder, diesmal in der Maske eines rechtschaffenen Protestanten. Kann ein Theologe doch nicht wissen, dass der Mensch nicht von Brot allein lebt. Ist das Wort von Oben nicht gefragt, soll der nach irdischer Erkenntnis Hungernde doch lieber vor sich hindarben als seine weltlichen Fähigkeiten ausbilden.

Kinder sind den Frommen suspekt, wenn sie nicht Kinder des GEISTES sind. Von Müttern geboren zu werden, ist eine Schmach, wenn die Geburt aus dem Geist – das Wiedergeborenwerden durch den Quell des Lebens – nicht den Makel der natürlichen Geburt tilgt.

„Gott vermag dem Abraham aus diesen Steinen Kinder zu erwecken. Welche vom Geist Gottes getrieben werden, die sind Gottes Kinder. Nicht das sind Gottes Kinder, die nach dem Fleisch Kinder sind (die Kinder ihrer Mütter), sondern die Kinder der Verheißung. So viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Kinder Gottes zu werden – welche nicht aus Blut, noch aus Fleischeswillen, sondern aus Gott gezeugt sind.“

Der natürliche Zeugungsvorgang, die natürliche Geburt, die natürliche Liebe der Eltern zu den Kindern, der Kinder zu den Eltern – alles Sündengebräu und Teufelsplörre. Mutterliebe ohne Erleuchtung ist nichts als irdische Überheblichkeit.

„Augustinus‘ Ausruf: „Gebt mir andere Mütter, und ich gebe euch eine andere Welt“ ist 15 Jahrhunderte lang von großen Denkern immer wieder aufgenommen worden. Die Geschichte der Kindheit ist ein Alptraum, aus dem wir gerade erst erwachen. Hört ihr die Kinder weinen?“ (Lloyd de Mause: Hört ihr die Kinder weinen?)

Im 12. Jahrhundert schrieb ein Guibert von Nogent: „Die ganze Nacht lang schrie das Kind, dass die Ammen nicht aufhören durften, es zu schütteln: so schlimm war das Kind. Nicht durch eigene Schuld, sondern weil es vom Teufel besessen war, den auszutreiben die Kraft einer Frau bei weitem nicht ausreichte.“

Weil das Kind vom Teufel besessen war, musste es lange verschnürt, eingewickelt und angebunden werden. Noch heute gilt in manchen europäischen Landstrichen: „Das Baby muss gewickelt und angebunden werden, weil es sich sonst die Ohren abreißt, die Augen auskratzt, die Beine bricht oder seine Genitalien berührt.“

Das gilt in transformierter Weise bis heute. Weil Kinder von Natur aus faul, selbstsüchtig, aggressiv, vergnügungssüchtig, weil Mütter nachgiebig, zu verliebt in ihre Sprösslinge sind, müssen die Racker in die Obhut des strengen väterlichen Staates, der ihnen mit Belohnung, Bestrafung und zensierender Gewalt einpaukt, was der Staat eines Tages benötigen wird, um seine Überlegenheit über konkurrierende Staaten zu beweisen.

Selbst der sonst so einfühlsame Gesellschaftsanalytiker Erich Fromm ist ein Kritiker der lebenslangen Liebe der Mutter zu ihren Kindern. Der Mensch, der zu Vernunft kommen will, muss sich von der Mutter lösen und sich dem Vater unterordnen.

„Der als Ebenbild Gottes geschaffene Mensch tritt aus der Natur heraus und strebt danach, ganz geboren zu werden und vollständig zu erwachen.“ (Wege aus einer kranken Gesellschaft)

Bleibt er in der Liebe der Mutter, verpennt er sein ganzes Leben und kommt nie zur Vernunft, die stets Überwinden und Transzendieren der Natur ist. Wenn Natur die Mutter aller Menschen bedeutet, muss der Mensch sich von der Natur losreißen. Tut er‘s nicht, verbleibt er einer inzestuösen Bindung an die Natur verhaftet.

„Die Lehren der Propheten richten sich gegen die neue inzestuöse Bindung an Boden und Natur, wie sie sich im kanaanitischen Götzenbild zeigt. Sie verkünden, dass ein Volk, das von den Grundsätzen der Vernunft und Gerechtigkeit zu der inzestuösen Bindung an den Boden regrediert sei, von diesem Boden vertrieben werde und heimatlos und ohne eigene Scholle in der Welt umherwandern müsse, bis es die Grundsätze der Vernunft voll entwickelt und die inzestuöse Bindung an Boden und Natur überwunden habe.“

Heute wird die Frage gestellt, warum Frauen so viele Schwierigkeiten haben, die Welt der Männer zu erobern. Fromm würde antworten: weil das Reich der Männer für immer vom Reich der Frauen geschieden ist. Frau ist Natur, Gefühl, grenzenlose Liebe zu ihren Kindern – aber nie Ratio, Intellekt und Moral, die nur vom Mann – oder einem männlichen Gott – ins Leben gerufen werden können.

Der Mann ist weniger in der Natur verwurzelt. Also ist er gezwungen, seine Vernunft zu entwickeln und eine vom Mann geschaffene Welt der Prinzipien aufzubauen, die die Natur als Garantin der Sicherheit ersetzen. Das kalte Vernunftrevier des Mannes transzendiert die emotionale Laube der Frau, die immer voneinander geschieden sein werden. Das Männliche und Weibliche, das Väterliche und Mütterliche: sie bleiben aufeinander angewiesen, aber nur im Modus des unversöhnlichen Kampfes.

Fromm, der freudianische Marxist, überträgt die ewig kämpfende Dialektik aus Natur und Geschichte auf die psychische Entwicklung des Kindes. Das Kind muss sich vom Mütterlichen losreißen, um durch männliche Vernunft die Natur zu ersetzen.

Auch hier sehen wir die fast vollständige Identität zwischen Marxismus und Kapitalismus. Die Natur ist etwas, was der Mann überwinden muss. Das vollendete Vernunftreich des Mannes wäre die Auslöschung der Frau.

Würden diese Theorien stimmen, könnte es im männlichen Reich der Vernunft nie zur Eintracht zwischen Mensch und Natur kommen. Je christlicher und marxistischer die Grünen wurden, umso mehr mussten sie Abschied nehmen von einer utopischen Einheit aus Mensch und Natur. Zudem fürchteten sie die Nähe zur Blut&Boden-Ideologie der Nazis.

Tatsächlich kritisiert Fromm die Blut&Boden-Ideologie der Nazis, die sich auf die matriarchalische Theorie Bachofens beriefen. Fromms Theorie konnte nur das blanke Gegenteil zur Nazi-Ideologie sein.

In seinen „Studien zur deutschen Geistesgeschichte“ schrieb der Nazi-Philosoph Alfred Bäumler einen längeren Aufsatz mit dem Titel „Von Winkelmann zu Bachofen“:

„Die Frau ist die Fortsetzung der Erde. Der Mann ist das Fremde, die Frau das Einheimische auf Erden. Das Weib als Mutter ist die fruchtbare, gebärende Erde – mit dieser romantischen Idee beschreibt Bachofen das Reich des Matriarchats. Wer sich dieser Idee der mütterlichen Sanftmut verpflichtet fühlt, muss Abschied nehmen von der „Vergötterung der eigenen Vernunft und vom Gottesdienst selbstgeschaffener Idole. Der uralten Mutter forschet nach: dieser antike Orakelspruch war die Leitidee Bachofens.“

Was sind die Kennzeichen des Mütterlichen?

a) „Politisch gelte allgemeine Gleichheit und Freiheit; die Frau stehe an der Spitze des Staates, wobei gewisse Aufgaben an Männer delegiert würden.

b) „Besitz in Händen von Frauen(sippen) fördert gesamtgesellschaftlichen Wohlstand und trägt signifikant zur Gewaltvermeidung bei“. (Wiki)

Die NS-Ideologie, die auf mörderischer Gewaltherrschaft beruhte, gleichzusetzen mit dem matriarchalischen Reich der Freiheit und Gerechtigkeit, wäre purer Irrsinn. Die Angst der Grünen, in den Spuren der NS zu laufen, war eine historisch verständliche, dennoch kollektive Selbsttäuschung und trieb sie zur Flucht – ins Christliche, das sie zur Quelle ihrer ökologischen Politik verfälschten.

Fromms Haltung zum Mütterlichen bleibt ambivalent:

„Der positive Aspekt ist ein Gefühl der Lebensbejahung, der Freiheit und Gleichheit, das die gesamte matriarchalische Struktur kennzeichnet. Insofern die Menschen Kinder der Natur und Kinder von Müttern sind, sind sie alle gleich, haben sie die gleichen Rechte und Ansprüche, und der einzige Wert, auf den es ankommt, ist das Leben. Mit anderen Worten: die Mutter liebt ihre Kinder nicht deshalb, weil das eine besser ist als das andere, weil das eine ihre Erwartungen mehr erfüllt als das andere, sondern weil sie alle ihre Kinder sind und das gleiche Anrecht auf ihre Liebe und Fürsorge haben.“

Wäre das Mütterliche nicht eine ideale Utopie? Fromms schier unglaubliche Antwort:

„Dadurch, dass der Mensch an die Natur, an Blut und Boden gebunden ist, ist die Entwicklung seiner Individualität und seiner Vernunft blockiert. Er bleibt ein Kind und ist zu keinem Fortschritt fähig.“

Womit wir in der Welt der männlichen Anbetung des Bösen angekommen wären. Das arkadische Schäferleben mag – nach Kant – noch so idyllisch sein, zum notwendigen Fortschritt der Kultur trägt es nichts bei, ja, es verhindert die geringste Fortentwicklung des Menschen zum Herrscher der Natur.

Bei Goethe war es Mephisto, der stets das Böse will – und stets das Gute schafft. Bei Hegel und Marx war es die Dialektik, die über Kampf, Streit und Widerspruch zur nächsthöheren Stufe der Entwicklung führte. Indem Fromm zur marxistischen Dialektik wechselt – oder zum Bösen als männlichem Motor der Naturbeherrschung –, verkehrt er seine Bewunderung des Mütterlichen in infantile Ablehnung.

Wenn das Mütterliche Urprinzip des friedlichen Miteinanders ist, kann es nicht das Gegenteil der Vernunft sein.

Vernunft ist die Kompetenz des Menschen, mit Mensch und Natur in Frieden zu leben. Es gibt keine „Kosten“ der Vernunft als tragische Zwietracht des Menschen mit Mutter Erde. Kinder der Mutter Erde müssen nicht durch eine gewalttätige „Vernunft“ abgerichtet werden, damit sie als Knechte des Väterlichen Mutter Natur in Schutt und Asche legen.

Die krampfhafte Integration der Frau in eine natur- und menschenfeindliche Männerwelt ist ein Irrweg. Es ist an der Zeit, dass Frauen sich ihre matriarchalischen Kompetenzen nicht länger madig machen lassen.

Solange Väter es nicht lassen können, die Vernichtung der Natur als Werk der Vernunft zu betreiben, bleibt den Kindern nur das Eine: sie müssen sich losreißen vom Vernichtungswahn gottgleicher Männer, um eine vaterlose Utopie zu errichten:

Das ewig Weibliche zieht uns – hinauf.

 

Fortsetzung folgt.