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… zum Logos LXI

Tagesmail vom 27.04.2022

… zum Logos LXI,

„Authentisch. Dreckswort“ – sprach der Professor, Kenner der deutschen Anpassungs- und Untertanenideologie.

„»Ihre Werte für emotionale Robustheit reichen nicht mal für den Kirchenvorstand«, konstatiert Weidner, »und in dem Bereich Selbstbeherrschung sind Sie eine Vollkatastrophe.« »Authentisch. Dreckswort«, sagt Weidner ruhig. Er lacht immer noch nicht. »Welchen Vorteil soll das denn bitte im Beruf haben?« (SPIEGEL.de)

Authentische Politik? Authentische Nation? Seid ihr noch zu retten, ihr Kirchenvorstände? Es geht um Vorteile im harten Leben, nicht um eitle Gesinnungsreinheit – vor dem Himmel.

Schwupps sind wir schon wieder bei Max Weber gelandet. Wenn nichts weiter hilft, gilt noch immer: Heiliger Max, steh uns bei!

Aber er steht uns nicht bei. Hat er denn erklärt, wem wir antworten, wenn wir Ver-antwortung übernehmen? In frömmeren Zeiten was das Gott. Was aber, wenn er verschollen ist? Antworten wir uns selbst, weil wir uns selbst befragen?

Von welcher Gesinnung sprechen Sie, Herr Weber?

„Selig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Land besitzen“?

Klingt verheißungsvoll. Wir werden die Erde besitzen, wenn wir bei unserer edlen Gesinnung bleiben? Was dagegen einzuwenden? Gesinnung wäre dann wahre Verantwortung? Langfristig besiegt man demnach seine Feinde, indem man sie liebt. Religiöse Liebesgesinnung ist die wahre Vernichtung aller Feinde. Herz, was willst du mehr?

„Der Philosoph Hermann Lübbe hat in seinem Aufsatz über die unseligen Implikationen des politischen Moralismus festgestellt, dieser führe zum „Triumph der guten Gesinnung über die Gesetze des Verstandes“.

Diese Sätze sind weder christlich, noch griechisch oder aufgeklärt.

Kants Vernunft war, wenn sie ausgereift war, identisch mit ihren Gefühlen. Einen Konflikt zwischen Gesinnung und Verantwortung kannte er nicht. Denn Vernunft ist keine Über-Ich-Instanz, die Es und Ich zusammenstauchen muss. Alle Instanzen arbeiten letztlich zusammen. Einen solchen Vorgang nennen wir denken. Denken bringt den zerrissenen Menschen zur Einheit mit sich.

Eine christliche Vernunft gibt es nur als blasphemische Instanz gegen göttliche Imperative, denen sie sich willenlos unterwerfen muss.

Der Verstand, von dem hier die Rede ist, ist die von der Romantik entmündigte Vernunft – oder der sündige Wille, der sich Gottes Offenbarung widersetzt. Man müsste von einer deutschen Vernunft sprechen, die durch die Gegenaufklärung zur Unkenntlichkeit entstellt wurde.

Nur das Christentum kennt einen feindlichen Dualismus zwischen Gesinnung – und göttlichem Willen. Vernunft und Glauben sind ohnehin nicht miteinander vereinbar.

Nur Christen müssen ihre Gesinnung bekämpfen, weil sie wissen, dass sie immer das Sündige will. „Was ich nicht will, das tue ich.“ Da sie überzeugt waren, dass der Erfolg ihrer guten Absichten von Gott garantiert wird, waren sie befreit von jeglicher Verantwortlichkeit.

Nirgendwo im Glauben gibt es einen Dauerkonflikt zwischen Gesinnung und Verantwortung, denn ohne Gottes Segen ist alles umsonst.

Webers „rationale Verantwortung“ war in keiner Weise rational. Denn jeder Mensch war seinem persönlichen Gott untertan, der keine universale Vernunft kennt. Diese universale Vernunft, die Wiederentdeckung der Griechen durch die Aufklärung, gab es nach dem Tode Kants nicht mehr.

Das bedeutet: die Deutschen sind bis heute von romantischer Unvernunft geprägt.

Wer sich eine autonome Moral erarbeitet hat, muss all seine Instanzen zur Verständigung geführt haben, sodass die Vernunft Einwürfen des Gefühls ebenso gerecht werden kann, wie das Gefühl den Einwürfen der Vernunft. Ein vernünftiger Mensch ist ein mit sich identischer Mensch, der die jugendlichen Grabenkämpfe zwischen Fühlen und Denken, Denken und Handeln hinter sich gebracht hat.

Es war Hegel, der den Deutschen die Lehre Machiavellis verkündete, um sie von ihrem pietistischen Fatalismus zu befreien, der auf der Machtlosigkeit der deutschen Politik gewachsen war. Dabei wäre Machiavelli gar nicht nötig gewesen, um die politisch Ohnmächtigen zur Tat zu reizen. War nicht das gesamte Mittelalter, in dem die Deutschen die Vorherrschaft in Europa besaßen, von einem christlichen Geist geprägt, der keine Probleme mit dem gewalttätigsten Militarismus gegen Heiden und Ketzer hatte? Der Gott der Christen war kein Pazifist:
„Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Und die Hausgenossen eines Menschen werden seine Feinde sein. Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig, und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig.“

Es geht nur um die Rettung des Einzelnen, der sich von all seinen Lieben trennen muss, um sein egoistisches Heil zu erringen. Christliche Politik wollte nie ein friedliches Reich auf Erden, sondern den Krieg von jedem gegen jeden, um die Wenigen aus der Masse der Verlorenen auszusieben.

Bekenntnisse sind keine Erkenntnisse. Was wir gerade erleben im Streit um große oder kleine Waffen, sind Bekenntnisse – und keine Erkenntnisse. Anstatt unsere Unsicherheit in diesen Fragen anzuerkennen, imaginieren wir unfehlbare Erkenntnisse – als bloße Bekenntnisse.

Wie können wir uns gegen Putin am besten zur Wehr setzen? Durch verharmlosende kleine Waffen, um den unberechenbaren Zaren nicht zur äußersten Wut zu reizen? Oder durch den Grundsatz: wie du mir so ich dir? Drohst du mir mit der Atomwaffe, drohe ich mit derselben zurück?

Warum nur konnten die Deutschen Putin bislang so eklatant falsch einschätzen? Weil sie generell keinen Wert darauf legen, Menschen zu verstehen. Dazu müssten sie die Biographie des Einzelnen entschlüsseln, um seine Charakterstruktur zu verstehen. Doch sie denken nicht daran, sich mit der Vergangenheit zu beschäftigen. Sie, die ihre entsetzliche Vergangenheit angeblich schon lange aufgearbeitet haben, wollen nichts mehr von vergangenen Zeiten wissen.

Um Putin zu verstehen, hätten sie nicht nur seine individuelle Entwicklung, sondern die seines Volkes unter die Lupe nehmen müssen. Es gibt Menschen, die schwer zu durchschauen sind, und Menschen, die keine Versteckspiele nötig haben. Sokrates war leicht zu durchschauen, weil er stets dasselbe dachte und tat. Auf Geheimnistuerei und Undurchschaubarkeit legte er keinen Wert. Im Gegenteil.

Solche „schlichten Charaktere“ sind einfach zu durchschauen, denn sie haben keine Doppeldeutigkeiten und Heucheleien im Sinn. Wen hingegen immer nach größerer Macht dürstet, muss tricksen, tarnen und täuschen. Eben das trifft für Putin zu.

Wer ganz raffiniert zu Werke geht, muss der Welt einen stabilen Scheincharakter anbieten, um im entscheidenden Moment die Maske fallen zu lassen und die Welt in Schockstarre zu versetzen. Nicht ausgeschlossen, dass Putin selbst nicht so genau wusste, wohin er wollte – bis der Groschen überraschend fiel: dieser Westen ist hoffnungslos verdorben, mir bleibt nichts anderes übrig, als ihn militaristisch zu attackieren, um ihn für immer zu schwächen.

Zwar zeigte er schon früh blutgierige Vernichtungstaten, mit denen er den Westen prüfen konnte, wie weit dessen „Toleranz“ reichen würde, ohne ihn zu ächten.

Nach jeder fluchwürdigen Tat flüchtete der Westen in die Erklärung: das war schlecht, aber vielleicht zum letzten Mal. Wir müssen weiterhin mit ihm Geduld haben. Nach seiner Krim-Aktion wird Putins Machthunger bestimmt befriedigt sein und wir können zusammen eine sichere Zukunft vorbereiten. Unser Vertrauen muss eine Vorleistung sein, um den russischen Bengel allmählich an westliche Standards zu gewöhnen.

Diese westliche Kalmierungspolitik hätte erfolgreich sein können, wenn der Westen nicht ständig paradox gehandelt und Putin auf allen Ebenen mit Missachtung behandelt hätte. Die Sünden, die der Westen Putin vorwarf, beging er selber in allen Winkeln der Welt.

Welche Politik verfolgte der Westen und kein Verbündeter (geschweige die lauen Deutschen) kritisierte Washington für seine Doppelmoral?

„Die wenigsten wissen, dass es eindeutig das gemeine Ziel des außenpolitischen Establishments der USA gewesen war, die vollständige wirtschaftliche und militärische Kontrolle über das, was der britische Vater der Geopolitik, Sir Halford Mackinder, bereits im Jahre 1904 in seinem folgenreichen Papier „die geographische Achse der Geschichte nannte, nämlich Russland an sich zu reißen.“

Diese imperiale Strategie gegen die ganze Welt – hielt sich durch bis zum heutigen Tag.

„Führende Personen der Rockefeller-Fraktion wie Henry Kissinger, Zbigniew Brzezinski, steckten tief in der Tradition von Mackinders Geopolitik.“

Kenner der religiösen America-first-Politik konnte das nicht überraschen. Die neucalvinistischen Erwählten würden den Sieg über alle Heiden und Gottlosen erringen, um die Heilsgeschichte mit Triumph zu vollenden.

„Bereits im April 1945 begann der britische Premierminister Winston Churchill General Eisenhower und Präsident Roosevelt zu bearbeiten, sofort einen totalen Krieg gegen die Sowjetunion einzuleiten. Im Jahre 2007 bestand nach Ansicht führender politischer Kreise der USA die einzige, noch offene Aufgabe in der endgültigen Zerschlagung Russlands als einer unabhängigen Achsenmacht Eurasiens.“

Möglicherweise hatte Putin in seiner Rede im deutschen Bundestag noch volles Vertrauen in die westlichen Länder, die seine guten Absichten würdigen und sein zur Vernunft gekommenes Land in ihre Gemeinschaft aufnehmen würden.

Gewiss, schon damals hatte Putin Dreck am Stecken, doch solches ist noch lange kein Beweis für ein Doppelspiel. Vollkommenheit kann man von niemandem fordern. Schon gar nicht, wenn er ein utopisches Ziel nennt, dem er sich in mühsamer Arbeit nähern will.

Wer mit guten Absichten kommt, muss, für deutsche Beobachter, sofort eine perfekte Politik folgen lassen, oder es werden ihm fahrlässige Träumereien oder hinterlistige Täuschungsabsichten unterstellt.

Wer ein utopisches Ziel avisiert, muss keineswegs in allen Dingen perfekt sein. Er muss sich lediglich selbstkritisch in Augenschein nehmen, um seine Fehler zu entdecken und Folgerungen daraus zu ziehen.

Im täglichen Leben nennt man das Lernen. Lernen durch Versuch und Irrtum. Wenn die genialsten Wissenschaftler diesem Motto folgen – warum nicht die Politiker, die mit allen Mängeln der Menschheit zu kämpfen haben?

Doch solche Erkenntnisse gehören zum gesunden Menschenverstand, der in Deutschland noch nie einen guten Klang hatte. Gott oder Teufel, Himmel oder Hölle, ein Drittes gibt es nicht für christliche Streiter.

Es gibt noch einen weiteren Beweis dafür, dass Putin nicht von vorneherein einen tückischen Kurs zur Vernichtung oder Eroberung des Westens geplant hatte.

Es war auf der legendären Sicherheitskonferenz in München, als Putin der versammelten Politelite des Westens den Spiegel vorhielt:
„Heute erleben wir in den internationalen Beziehungen einen fast ungebremsten, übertriebenen Einsatz von militärischer Gewalt, welche die Welt in einen Abgrund ständiger Konflikte stürzt. Wir erleben eine größere und immer größere Verachtung des Völkerrechts. Unabhängige gesetzliche Normen werden tatsächlich immer mehr dem Rechtssystem eines einzigen Staates untergeordnet. Ein Staat, natürlich als erstes und vor allem die Vereinigten Staaten, greift auf jede erdenkliche Weise über seine Landesgrenzen hinaus. Wem gefällt so etwas? Wer ist darüber glücklich?“

In klaren Worten reagierte Putin auf die eskalierenden Provokationen aus Washington und erklärte offen, dass ein neuer Kalter Krieg herrsche. „Die Welt befinde sich bereits in einem neuen Wettrüsten.“ (alle Zitate in F. W. Engdahl, Apokalypse jetzt)

Wie reagierte Dabbelju Bush? Mit einem wiedergeborenen christlichen Militarismus , der sich bereits jetzt als Endsieger der Heilsgeschichte sah:

„Man ist entweder für uns oder gegen uns.“

Das sind Parolen von Messiasfiguren, die nur eins im Auge haben: ihren überwältigenden Endsieg.

Auch Obama, anfängliche Lichtfigur einer universalen Friedenspolitik, regredierte wortlos in die alte Welteroberungspolitik Amerikas – und degradierte Russland zu einer Losernation.

Amerikas grandiose demokratische Vorbildpolitik ging in wenigen Jahren zugrunde. Es siegten jene fundamentalistischen Kräfte, die sich lange Zeit zurückgehalten hatten.

Halten wir fest: die vorbildliche Friedenspolitik der unmittelbaren Nachkriegszeit war vorbei. Die Frommen Amerikas erwarteten das Ende der Welt und ihre Nation sollte den absoluten Sieg über die bösen Reiche der Welt davontragen.

„Die Umwandlung einer lautstarken und gut organisierten Minderheit von christlichen Kirchen und kleineren Sekten in militante „wiedergeborene“ Fundamentalisten stellte eine Radikalisierung dar, die sehr wohl zu den Bemühungen des Establishments der US-Rüstungsindustrie … passte, eine breite imperiale Armee zu schaffen, die willens ist, sich für ihre zweifelhaften globalen militärischen Ziele zu opfern. Für Nicht-Amerikaner ist nur schwer zu verstehen, wie sich das Selbstverständnis vieler christlicher Kirchen in drei Jahrzehnten seit den frühen 70er Jahren so verwandeln konnte. Die Verwandlung von Millionen Amerikaner in wiedergeborene Christen, die buchstäblich bereit waren, „für Christus zu töten“, war ein Projekt der Rockefeller-Fraktion, das mehrere Jahrzehnte andauerte. Die finstere Macht des Militärisch-Industriellen Komplexes, vor der Eisenhower in seiner Abschiedsrede 1961 gewarnt hatte, sollte die Vereinigten Staaten in der Ära von George W. Bush und Sohn in den Griff bekommen.“

All diese elementaren Veränderungen der amerikanischen Politik wurden in Deutschland nicht oder nur in pittoresquen Worten zur Kenntnis genommen. Religion hat in Deutschland keine politische Bedeutung. In die Wahrnehmung dessen, was ist, passt kein apokalyptisches Geschwätz. So objektiv sind unsere Medien.

Der Grund ist einfach. Nach der Niederlage im Zweiten Weltkrieg und durch den Übergang zum westlichen Demokratiekurs glaubten die Deutschen, sie könnten christlichen Glauben und westliche Aufklärung unter einen Hut bekommen: der Grundfehler ihrer gesamten Politik bis heute.

Man bekennt sich zur Religion als Fundament abendländischer Werte, nimmt sie aber nicht ernst – oder erklärt sie gar für die Grundlage der Aufklärung, ohne welche die Humanität keine Grundlage hätte. (Siehe die „Böckenförde-Doktrin“ u. a.)

Ein bequemes Mittel für die ich-schwache und denkfaule Nation, sich jeden Konflikt mit dem großen Bruder vom Leibe zu halten. Dieser Konfliktvermeidungskurs, der in Merkels Demutsprotestantismus kulminierte, darf in Deutschland keine Zukunft haben.

Wer Putin zu verstehen sucht, verteidigt dessen schreckenerregende Taten nicht. Verstehen heißt nicht verzeihen. Was bei Putin nach seiner Münchner Rede alles geschehen sein muss, um seinen freundlichen Kurs gegenüber dem Westen ins Gegenteil zu verkehren: darüber wissen wir zu wenig, da können wir nur von ferne spekulieren. Seine Völkerverbrechen lassen keinen Zweifel, dass er – enttäuscht durch ständige Ablehnung und Verachtung – in den schlimmen Traditionen der cäsaropapistischen Vergangenheit seines Landes versank.

Ist es wirklich so, dass man die Atombombe lieben muss, um einen möglichen Atomangriff zu verhindern? Dann hätten die Amerikaner völlig recht, jede Privatperson sich mit Waffen ausrüsten zu lassen, um kriminelle Taten persönlich zu bekämpfen?

„Der Bundeskanzler hat im Gespräch mit dem SPIEGEL seiner Furcht vor einem Atomkrieg Ausdruck verliehen. Wenn er damit nicht nur taktisch plänkelt, sondern sie ernst nimmt, dann braucht es erst eine Debatte und dann die Bombe für Deutschland. Denn es sind Atomwaffen, die den Atomkrieg bis heute verhindert haben.“ (SPIEGEL.de)

Für einen Pazifismus, der sich untergründig nur auf religiöse Parolen beruft, gilt derselbe Vorwurf: Bekenntnisse sind keine kühlen Erkenntnisse. Wir müssen uns gestehen: der Krieg hat unser Wirtschaftsparadies wie ein Blitz aus dem Himmel getroffen. Die grandiose Hilfsbereitschaft zeigt, dass Kapitalismus keine Wirtschaft für mitfühlende Menschen sein kann. Die surreal wirkende Situation ist so außerordentlich und gefährlich für den ganzen Weltfrieden, dass wir heftig schwanken und nicht mehr wissen, wo uns der Kopf steht.

Kein Mensch, auch Putin nicht, ist vollständig determiniert, dass man ihn problemlos durchschauen könnte. Es geht nur um mehr oder weniger zutreffende Vermutungen. Putins Entwicklung hätte man nur genauer verfolgen können, wenn man die russisch-orthodoxen Traditionen seines Landes zur Kenntnis genommen hätte. Doch das Verstehen von Menschen hat sich Deutschland längst abgeschminkt.

Wer über die Fehler des Westens spricht, um Putins furchtbare Taten als Reaktionen zu verstehen, wird von deutschen Medien sofort als Putin-Verteidiger zur Strecke gebracht. Deutschland soll gravierende Fehler machen? Ausgeschlossen, wir sind ein fast perfektes Wirtschaftswunderland. Warum sonst hätten wir unsere Landesmutter auf den Sockel der Unfehlbarkeit gehoben?

Zum Schluss das typische Bekenntnis eines apokalyptischen US-Christen, der sich zu seiner nationalen militia Christi bekennt:

„Der Himmel ist unser Lohn. Wir sind hier als Soldaten, um gegen den Feind anzutreten. Wenn es keinen Gott gibt, gibt es keine Hoffnung. Lass niemals zu, dass dich die Medien, die Liberalen, von deinem Glauben abbringen. Bete Amerika, und wir werden siegen.“

An anderer Stelle werden wir sehen, dass der russische Kurs Putins dem der amerikanischen Fundamentalisten zum Verwechseln ähnlich ist.

Fortsetzung folgt.