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Welt und Überwelt

Hello, Freunde der UNO,

es gibt noch Zeichen. Das weltliche Schwert schläft noch schlummert nicht und attackiert das geistliche Schwert. Die UNO greift den Vatikan an. Die allgemeinen Menschenrechte überlassen das Feld nicht den Sonderrechten der Erwählten und Gläubigen.

Die Vereinten Nationen wurden von den Völkern ins Leben gerufen, nachdem zwei Weltkriege die Menschheit in die Hölle gestürzt hatten. Der Bund der Völker sollte Völkerrecht und Menschenrechte schützen und den Weltfrieden sichern.

Der Vatikan wurde ins Leben gerufen, um die Menschheit in Selige und Verdammte zu spalten, Familien und Freundschaften zu zerrütten, den Menschen zum rechtlosen Sündenkrüppel vor Gott zu erklären, seine Weisheit und Vernunft zu verfluchen, den Hass zwischen Erretteten und Verworfenen ins Jenseitige zu steigern, der Natur und Welt den infernalischen Untergang zu prophezeien.

Welt und Überwelt sind nicht kompatibel. Die Überwelt wird nicht ruhen, bis sie die Welt vernichtet hat. Der Herr der Überwelt spricht unmissverständlich: „Nicht für die Welt bitte ich, sondern für die, die du mir gegeben hast. Da ich euch aus der Welt erwählt habe, dafür hasst euch die Welt. Ich habe die Welt überwunden.“

Noch ist die Welt nicht vollständig von den Erwählten überwunden. Ab jetzt schlägt sie zurück: „Das Uno-Komitee für die Rechte des Kindes hält der Kirche einen weltlichen Spiegel vor. Er zeigt Punkt für Punkt auf, wie die Kirche den Schutz der Schwachen versäumt und sich zur Rechtfertigung hinter Glaubensgrundsätzen verschanzt.“ (Barbara Hans im SPIEGEL)

Der Kampf zwischen Welt und Überwelt bestimmt die ganze europäische Geschichte. Das Mittelalter war nichts anderes als die Auseinandersetzung zwischen

deutscher Welt und katholischer Überwelt, den die Deutschen in Canossa verloren. Bismarcks Kulturkampf war ein letztes Aufbäumen gegen die Unfehlbarkeit des Papstes und gegen jesuitischen Machiavellismus. Auch diese Auseinandersetzung ging klar an den Vatikan.

Erst ein österreichischer Katholik legte die ecclesia triumphans – die er bewunderte – an die Kette. Papst Pius XII. schaute wortlos zu, wie sein gelehriger Schüler Hitler, der als Jugendlicher Priester werden wollte, die Juden ans Messer lieferte.

In allem geht es um die Frage, wer das Weltgeschehen bestimmt: die Kirche oder der Staat, das geistliche oder das weltliche Schwert? Wer wen?

Nach katholischer Lehre ist der Papst oberster Stellvertreter Gottes, höchster Richter über alles Irdische, dem sich alle weltlichen und staatlichen Mächte zu beugen haben. Bei den Inquisitionstribunalen waren Priester die Herren des Verfahrens, die die überführten Ketzer dem weltlichen Schwert überlieferten, um sie zu rädern, häuten, köpfen und zu verbrennen. Das weltliche Schwert war ausführendes Organ des geistlichen.

Der Allmachtsanspruch des Klerus beruht auf dem Wort des Erlösers an seine ersten Jünger: „Was ihr auf Erden binden werdet, das wird im Himmel gebunden sein, und was ihr auf Erden lösen werdet, das wird im Himmel gelöst sein.“ Eine Revisionsinstanz der Priesterentscheidungen war nicht vorgesehen. Die Jünger und ihre Nachfolger wurden faktisch unfehlbar.

Auf der Fastensynode in Rom 1076 setzte Gregor VII. zum Sturmangriff gegen das weltliche Schwert der Germanen an. Den König erklärte er für abgesetzt, sprach den Bann über ihn aus und entband all seine Untertanen vom Treueeid:

„[…] Und es ist mir durch deine Gnade von Gott die Macht gegeben zu binden und zu lösen im Himmel und auf Erden. Hierauf fest vertrauend untersage ich, […] dem Sohne des Kaisers Heinrich, der sich gegen deine Kirche in unerhörtem Stolze erhoben hat, die Herrschaft über das ganze Reich der Deutschen und über Italien, und ich löse alle Christen von den Banden des Eides, den sie ihm geschworen haben oder noch schwören werden, und ich verbiete, dass ihm jemand wie seinem König dient. […] Denn mit Gebannten hat er verkehrt, meine Ermahnungen, die ich ihm, wofür du mein Zeuge bist, um seines Seelenheiles willen gesandt habe, hat er in den Wind geschlagen, und er hat sich von deiner Kirche getrennt, weil er sie zu spalten versucht hat, schlage ich ihm an deiner statt mit dem Bande des Anathems.“ (Anathema = Verfluchung: „Wenn jemand euch ein anderes Evangelium predigt als das, welches ihr empfangen habt, so sei er verflucht.“)

Die UNO kann niemanden in die Hölle verfluchen, aber sie kann Verbrechen wider die Menschlichkeit an den öffentlichen Pranger stellen. Nicht weniger als 10 Kapitalverbrechen an Kindern wirft die UNO der mächtigsten und größten Seelenherrscherin auf Erden vor:

1. Die Kirche schützt Kinder nicht ausreichend vor Diskriminierung.

2. Die Kirche stellt ihre eigenen Interessen über die der Kinder.

3. Die Kirche nimmt Kinder nicht ernst genug.

4. Die Kirche verwehrt Kindern das Recht auf Herkunft.

5. Die Kirche bietet Kindern keinen ausreichenden Schutz vor körperlicher Gewalt.

6. Die Kirche tut zu wenig, um körperliche Züchtigung zu verbieten.

7. Die Kirche schützt Kinder nicht ausreichend vor sexuellem Missbrauch.

8. Die Kirche entzweit Kinder und ihre Eltern.

9. Die Kirche schützt die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen nicht ausreichend.

10. Die Kirche tut zu wenig für den Opferschutz.

Der SPIEGEL spricht von einem Angriff gegen die Doppelmoral der Kirche.

Nein, die Kirche hat keine Doppelmoral, sondern eine doppelte Moral. Bei Doppelmoral wird unterstellt, dass man anders handelt als man spricht und predigt. Davon kann nur atmosphärisch, nicht prinzipiell die Rede sein. In unzähligen theologischen Büchern und Traktaten ist nachzulesen, wie die Stellvertreter Gottes das Kind sehen: als erbsündiges und verwerfliches kleines Monstrum, das nur durch die Taufe gerettet werden kann.

Eine doppelte Moral ist Antinomismus: alle moralischen Gebote, die die Kirche predigt, gelten nur für Heiden – nicht, um sie zu bessern, sondern um sie der Sünde zu überführen. Menschen können das Gesetz Gottes nicht erfüllen, sie können nur schuldig werden.

Die Kirche selbst ist an diese Gebote nicht gebunden. Aus ihrer doppelten Moral macht die Kirche kein Geheimnis. Insofern ist sie nicht doppelzüngig oder doppelmoralisch, sondern einzüngig in ihrer Verdopplung. Zyniker sind harmlos, verglichen mit Priestern der einzüngigen Verdopplung, die ihren religiösen Zynismus als Heilsreligion propagieren.

Noch vor kurzem kamen Neugeborene in die Hölle, wenn sie vor ihrem Tod nicht rechtzeitig getauft worden waren. Aus diesen Satansbraten schlüpfen die sündenverkrüppelten Erwachsenen. Wehret den Anfängen.

Der jahrtausendealte Familien- und Kinderhass des christlichen Glaubens trägt endlich reiche Früchte. Der Kapitalismus – treuer Knecht der Frohen Botschaft – zerschlägt die Familien, bis die Gesellschaft atomisiert ist und verbreitet unterschwelligen Hass gegen Kinder. Denn Kinder sind schuld daran, dass Eltern keine Karriere machen und zermürbt werden, wenn sie abends nach Hause kommen. Anstatt sich im Privaten zu regenerieren und sich für die Maloche wieder zu ertüchtigen, muss man seine letzte Energie für die Erziehung der unerträglichen Bälger aufwenden.

Nach neuesten Zahlen sollen 167 Kinder im Jahr allein in Deutschland getötet worden sein. (Kölner Stadt-Anzeiger) Nach Jean Ziegler verhungert alle 5 Sekunden ein Kind auf der Welt.

Der kapitalistische Gott ist ein eifersüchtiger Gott, der keine anderen Götter, Kinder oder intakte Weltverhältnisse neben sich duldet. Stabile Familien, humane Staaten und Völker, eine verlässliche friedliche Weltgemeinschaft – alles Erfindungen des Teufels, die ausgerottet werden müssen.

Wie spricht man heute flapsig und entlarvend über den Segen der Kinder? „Zwillinge sind für Eltern der absolute Killer.“ (Ruth Wenger in der WELT)

Ob Kinder ein Segen für ihre Eltern sind, hängt von den Eltern ab. Wenn sie ihre Kinder als Menschen behandeln, werden jene auch menschlich zu ihnen sein. Wenn nicht, sind Kinder gezwungen, sich mit ihren Mitteln zu wehren, was Erzieher und Autoritäten überfordern kann. Das Ergebnis der gestörten Beziehung kann grausam sein.

Die Verträglichkeit zwischen Familie und Beruf ist die Verträglichkeit zwischen Kind und kapitalistischer Maloche. Diese Verträglichkeit muss von allen Parteien beschworen werden, die Wirtschaftswachstum auf ihre Fahnen geschrieben haben. Diese Verträglichkeit gibt es nicht. Alle Eltern sind überfordert, die ihren Kindern ein materiell nichtdiskriminiertes Leben bieten und dennoch Zeit mit ihnen verbringen wollen. Das Leben mit Kindern wird als reduziertes Heimchenleben geschmäht, damit die Mütter ihre menschliche Erfüllung in der entfremdeten Maloche finden.

Selbst linke Parteien sind heute so mammonistisch eingestellt, dass sie den Begriff Entfremdung als Bezeichnung des kapitalistischen Alltags nicht mehr kennen. Auch Feministinnen rühmen die Fähigkeiten der frauenflüsternden Arbeitgeber, die alles tun, um das Selbstwertgefühl ihrer weiblichen Angestellten zu fördern und zu pflegen.

Dass Kinder nicht auf ihre Kosten kommen, muss daran liegen – und hier schließt sich der Kreis zu Augustin –, dass die Bälger unersättliche böse Tierchen sind, denen man permanent die Grenzen zeigen muss, damit sie die armen Erwachsenen nicht mit Haut und Haaren auffressen.

Wie lange wurde das Motto gesungen: Kinder sind unsere Zukunft? Welche Zukunft? Die Erwachsenen unternehmen alles, um die Zukunft abzuschaffen.

Das Klima vertreibt Millionen Menschen aus ihrer angestammten Heimat, in China und Indien droht gewaltiger Wassermangel. Zwar soll jeder an die Zukunft denken, doch den Kindern wird die Zukunft immer mehr geraubt.

Welche Zukunftsaussichten haben unsere Kinder? In welcher Welt setzen wir sie aus und machen uns aus dem Staub? Das Zukunftsgelaber ist die größte Belügungsmaßnahme der Erwachsenen an ihren Kindern. Nach dem Krieg hieß es, die Kinder sollen es besser haben. Von besser spricht heute niemand mehr.

Stattdessen sollen die Kinder den Aufstieg wagen. Aufstieg wohin? In die Etage der Finanzschwindler, Steuerhinterzieher, NSA-Experten, Lebensmittelzocker und verbarrikadierten Yachtbesitzer?

Es wird Zeit, dass die Produktion von Kindern eingestellt wird. Wer braucht noch Nachwuchs, wenn es immer mehr Roboter und Cyborgs gibt? Der technische Fortschritt kennt nur ein einziges Ziel: das Abschaffen der Arbeitsplätze durch immer genialere Digitalmaschinen. Wozu brauchen wir Kinder und Azubis, wenn Chips und Golems die Arbeit erledigen: unermüdlich, depressionsfrei, ohne Rentenansprüche und Krankheitsversicherungen, ohne Urlaubsansprüche, geregelte Freizeitansprüche und vor allem ohne Maulen und subversiven Dienst nach Vorschrift.

Im fortschrittlichen Indien werden unzählige weibliche Embryonen abgetrieben. Den notwendigen Nachwuchs kann man in Laboren züchten. Kindern muss man immer nur bieten. Teure Klamotten, exklusive Kindergärten, private Schulen, teuren Nachhilfeunterricht, Ballett- und Karatekurse und nie endende Studienzeiten. Freuet euch, wir gehen kinderlosen Zeiten entgegen.

Die UNO ist keine theologische Einrichtung. Sie kann nur sichtbare kinderfeindliche Taten anprangern. Die religiösen Ursachen der Taten kann sie nicht thematisieren.

Warum ist der Vatikan so kinderfeindlich? Weil er menschenfeindlich ist. Das Übel des Menschseins beginnt mit dem ersten Kinderschrei. Errette mich Herr, vor den bösen Menschen, vor den Gewalttätigen bewahre mich.

„Was sind wir Menschen doch! Ein Wohnhaus grimmer Schmerzen,

Ein Ball des falschen Glücks, ein Irrlicht dieser Zeit

Ein Schauplatz voller Angst und Widerwärtigkeit,

Ein bald zerschmolzener Schnee und abgebrannte Kerzen

Wer jetzt noch Atem holt, fällt unversehns dahin,

Die nach uns kommen, wird auch der Tod ins Grab hin ziehn.

Und so vergehen wir wie Rauch von starken Winden.“

Erst Augustin hat die Erbsünde erfunden. Gleichwohl im Einklang mit der Heiligen Schrift. Seit Evas Sündenfall ist Schwangerschaft eine Strafe für ihre Sünde. Unter Schmerzen sollst du Kinder gebären. Seitdem sind Kinder Kreaturen der Schmerzen, die die Menschen an ihre Sünde erinnern.

Beim Kirchenvater wird das Kind mit sexueller Lust erzeugt. Lust aber ist Sünde. Von Anfang an ist das Kind ein sexuell kontaminiertes Wesen. So niedlich und rein es scheint, in ihm herrschen Geilheit und teuflische Begierden. Wenn Männer Gottes sich an Kindern vergehen, dann nur, weil sie wissen: diese triebgesteuerten Satansbraten wollen es doch auch. Ja, die Unschuldslämmer sind es, die die Priester verführen und in den Abgrund reißen. Durch ihren Liebreiz, ihre Unberührtheit und ihre körperliche Unwiderstehlichkeit.

Da die Kirche den natürlichen Menschen hasst, muss sie das Kind – den Menschen in nuce – besonders hassen. Im Schreien des Kindes hörte Augustin die Stimme des Teufels. Das teuflische Wesen muss mit sieben Jahren zur Beichte, wo es im geschützten Raum mit notgeilen Priestern sexuelle Sünden beichten muss. 1910 führte Papst Pius X. die Kinderbeichte ein, ein Völkerverbrechen an den Kindern. (Brigitte Werneburg in der TAZ)

Seitdem lernt das Kind an der Quelle, was unreine und unzüchtige Gedanken in Worten und Werken sind. Die Kirche muss züchten, was sie ausrotten will. Der Geist heilt die Wunden, die er selber schlägt, wusste der Lutheraner Hegel.

Es ist unsinnig, einzelne zölibatäre Priester zu Ausnahme-Pädophilen zu stempeln. Die ganze Kirche ist pädophil und pädophob, was identisch ist. Denn sie lieben, was sie fürchten und schänden. Wenn wir unter Bibliophilie die Liebe zum Buch der Bücher verstehen, ist Pädophilie das Produkt kirchlicher Bibliophilie. Dem natürlichen Menschen in seiner Lust und seinen Fähigkeiten wird Vernichtung angedroht, wenn er vor Gott und seinen Marionetten nicht kuscht.

Als Nietzsche schrieb: der Mensch ist etwas, was überwunden werden muss, war er christlicher, als er dachte. Auch beim Jesuiten Teilhard de Chardin muss das defekte Alphawesen zu einem vollkommenen Omegawesen werden. Der Engel der Tradition wird zur unsterblichen Menschmaschine der Gegenwart.

Heißt es aber im Neuen Testament nicht: Lasset die Kindlein zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn ihnen ist das Reich der Himmel? Besingen will ich Deine Hoheit mit dem Munde des Unmündigen und Säuglings?  

Kurz vor der Zeitenwende kam die Idee des allmächtigen Vatergottes in eine schwere Krise. Der Vater zeigte erstaunliche Schwächen, was ihn zwang, einen Sohn zu zeugen, der seiner Schwachheit aushelfen sollte. Es entstand die weit verbreitete Erlöserfigur des göttlichen Kindes. Auch Vergil besang das göttliches Kind, das das Goldene Zeitalter bringen sollte.

Seitdem werden Kinder als Erlöser ihrer Eltern missbraucht. Wo Erwachsene scheitern, sollen ihre Kinder erfolgreich sein und die Träume ihrer Erzeuger triumphal erfüllen. Wehe ihnen, wenn sie nicht die Retter ihrer Eltern werden. Wunsch-Heilande verwandeln sich dann in veritable Hassfiguren.

Wenn Christus den Erwachsenen ihre vorbildlichen Kinder vorhält, spielt er das alte Teile-und-Herrsche-Spiel. Eure Kinder sind erwählt, ihr seid verworfen. Sollen verworfene Eltern ihre privilegierten Kinder lieben? Eltern sind eifersüchtig auf ihre Kinder, wenn diese erreichen, was sie selber in den Sand gesetzt haben.

Das Evangelium spaltet alle Familien, spielt Eltern gegen ihre Kinder aus und hetzt jeden gegen jeden. Gott liebt nicht die Menschheit, sondern den Einzelnen, der die Menschheit hasst.

Und jeder, der Häuser oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Weib oder Kinder oder Äcker um meines Namens willen verlassen hat, der wird es vielfältig empfangen und das ewige Leben erben.

Die UNO hat sich zur Sachwalterin des Kindes und des irdischen Menschen erklärt. Der globale Kampf gegen die welthassenden Religionen hat begonnen.

Solange Überwelt die Welt beseitigen will, sind Erlöserglaube und menschliches Glück unvereinbar.

Und nochmals sage ich euch, bleibet der Erde treu.