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Welt retten! Aber subito! XXXIX

Tagesmail vom 02.01.2023

Welt retten! Aber subito! XXXIX,

wohin im Neuen Jahr?

Ich will zur Ruhe kommen.

Glaubst du zur Ruhe zu kommen, wenn die ganze Welt in Unruhe und Friedlosigkeit zerbirst?

Nein, du und ich, wir alle müssen dafür sorgen, dass äußerliche Ruhe herrscht – wir könnten auch von Frieden reden –, damit jeder Einzelne seine eigene Ruhe finden kann.

Machst du dich über mich lustig?

Warum sollte ich?

Noch nie etwas von Dynamik gehört? Dass wir immer dynamischer werden müssen, um unseren Wohlstand zu vermehren?

Dein Ernst? Hast du nicht schon alles im Überfluss? Willst du in deinem Luxus ersticken?

Wer so denkt, hat den Wettkampf gegen die anderen Völker schon verloren. Wer aber den Wettkampf verliert, gehört zu den Losern, er verdient es, dass die Erfolgreichen über ihn hinwegtrampeln. Ins Buch der Geschichte wird er nie kommen.

Ah, du denkst an deinen Ruhm, weil du Angst hast, als Wicht zu enden?

Wer seine Mitmenschen nicht übertreffen will, nimmt sie nicht ernst. Anstatt seine Fähigkeiten zu entfalten und sich selbst zu übertreffen, legt er sich auf die faule Haut und lässt Gott einen guten Mann sein. Soll das der Sinn deines Lebens sein? Als Nichts geboren und als Nichts im dunklen Universum verschwunden?

Deine Worte klingen nach Musk. Willst du dem Universum gerecht werden – oder dir und den Deinen?

Wenn ich mir gerecht werde, werde ich allen Menschen gerecht, mit denen ich zu tun habe.

Wer‘s glaubt, wird selig. Schau mich an: ich brauche niemanden, der an mich glaubt. Ich kann meine Mitmenschen durch Erfolg überzeugen, von dem sie auch profitieren. Du hingegen denkst nur an dein eigenes Seelenheil. Was unterscheidet dich noch von den Weltflüchtigen, die ihre Seligkeit im Jenseits suchen?
Willst du nicht verstehen – oder hat dein Luxus dir bereits das Gehirn versemmelt? Vielleicht müsste ich mal eine andere Sprache benutzen, damit es bei dir AHA macht? Also leg jetzt mal deine Hedge-Fonds beiseite und versuche – zu denken. Ja, du hast richtig gehört: die Natur hat dir deine Vernunft gegeben, damit du nach-denken kannst.

Dachte ich mir doch gleich, dass du zu den Besserwissern gehörst. Du wirst nicht aufhören, mich zu beschwatzen, bis ich mich geschlagen gebe. Aber bitte, lass hören, so doof bin ich gar nicht, wie du denkst. Oh Weiser, auch ich will von deiner übergroßen Weisheit profitieren.

Okay, aber glaub nicht, dass du Ironie kannst. Wenn du Glück hast, wird dir dein Spott im Hals stecken bleiben und du hörst auf, dein Money zu zählen. Also streng dich an und sage mir, wer das Folgende gesagt hat:

„Das Unrechttun hat aber immer seinen Grund im Trachten nach äußeren Gütern wie Reichtum, Macht und Ehre. Denn das sind die Güter, die die Welt für wertvoll hält. Wer aber für seine Seele sorgen will, der strebt stattdessen nach Wahrheit und Besonnenheit. Wer diese Einsicht in die wahren Güter gewonnen hat, der ist der „wissende Mensch“ – der gar nicht anders handeln kann, als seiner Einsicht zu folgen. Handeln ist abhängig von der Erkenntnis, von keiner äußerlichen, sondern von der Einsicht in das Wesen des Guten, gemäß der Devise: Erkenne dich selbst.“

Hör auf, das ist ja unerträglich. Was sind denn das für Begriffe aus der Steinzeit: Seele, Wahrheit, Besonnenheit, Wesen des Guten. Da lob ich mir meine monatliche Gewinnabrechnung, die besteht aus harten Zahlen.

Okay, das war dein Pflichtprotest. Dennoch glaube ich in deinen Augen erkannt zu haben, dass du klammheimlich neugierig geworden bist. Bevor du dementieren kannst, fahre ich fort:

„Nachdenken hat den Zweck, den Sinn und Zweck seines Lebens herauszukriegen. Ein Weiser sprach von der „Sorge (oder Therapie) für die Seele, damit diese so gut wie möglich werde. Der Mensch hat die geistige Kraft zur Selbstleitung (oder Autonomie). Er kann lernen, die Menschen, die ebenfalls über sich hinauswachsen wollen, durch Kraft und Liebe besser zu machen. So wenig er sonst weiß, eins weiß er mit Gewissheit „dass Unrechttun und Ungehorsam gegenüber dem Besseren ein Übel ist.“

Hör auf, ich ergebe mich. Was hat das Ganze mit unserer Welt zu tun? Warum ziehst du dich mit deinen Weisheiten nicht in eine Berghöhle zurück? Glaubst du im Ernst, du könntest mit deinen Sprüchen die Welt retten?

Wenn du mich so fragst: ja, glaube ich tatsächlich.

Marx hatte nicht recht mit seiner Kapitalismuskritik, die gar keine war, sondern nur eine Kritik an den einseitigen Nutznießern. Den Kapitalismus selbst bewunderte er. Auf Erden gäbe es nichts Tolleres als jene Wunderwerke, die er vollbracht hat. Nur die Verteilung des Gesamtprofits müsste anders sein.

Der Spiegel brachte einen profunden Artikel über die Notwendigkeit einer tiefgehenden Kapitalismusreform, leider unter der dämlichen Schlagzeile:

„Hatte Marx doch recht?“ (SPIEGEL.de)

Immer, wenn in Deutschland die Wirtschaft ins Wackeln kommt, werden die blauen Marx-Engels-Bände aus dem Keller geholt. Den toten Göttern erweist man die Ehre. Nach zwei Wochen ist der Kult vorbei – und alle heimatlosen Linken müssen wieder mit Sahra Wagenknecht vorlieb nehmen.

Selbst wenn Marx mit seinen Einzelanalysen recht gehabt hätte, mit seiner proletarischen Heilsgeschichte hatte er auf keinen Fall recht: irgendwann wird das Heil kommen. Niemand weiß, wann und wo. Es wird ein Geschenk von oben sein. Die Menschheit ist unfähig (oder zu sündig), um ihr Schicksal selbst in die Hände zu nehmen.

Solche prophetischen Heilsgeschichten in jedweder Formation nannte Popper Historizismen: die Geschichte wird determiniert von übermenschlichen Mächten, die exakt festlegen, wann das messianische Ereignis stattfinden wird. Der Mensch kann nur warten und dem verheißenen Heilsereignis in blindem Glauben entgegengehen.

„Statt als Propheten zu posieren, müssen wir zu Schöpfern unseres Geschicks werden. Wir müssen lernen, unsere Aufgaben zu erfüllen, so gut wir können und wir müssen auch lernen, unsere Fehler aufzuspüren und einzusehen. Und wenn wir einmal von der Idee abgekommen sind, dass die Geschichte der Macht unser Richter sein wird, wenn wir nicht mehr von der Frage besessen sind, ob uns die Geschichte wohl rechtfertigen wird, dann wird es uns vielleicht eines Tages gelingen, die Macht unter unsere Kontrolle zu bekommen. In solcher Weise könnten wir sogar die Geschichte rechtfertigen. Sie hat eine solche Rechtfertigung dringend nötig.“ (Popper, Falsche Propheten)

Mit seiner ungemein wichtigen Botschaft von der Autonomie der menschlichen Gattung ist Popper nicht durchgedrungen. Noch immer herrschen die verschiedensten Geschichtsmächte, die das Geschick der Menschen aus dem Anonymen bestimmen.

Der Mensch der Gegenwart ist nicht Herr seines Geschicks. Seine Politik ist keine sinnorientierte Tat, um sich aus seiner Knechtschaft zu befreien, sondern ein Mitläufertum mit anonymen Geschichtsmächten.

Das Einzige, was der Mensch tun kann, ist die Gesetze der Geschichte zu erraten, um sich ihnen geschickt unterzuordnen. Säkulare Geschichtsmächte sind Ableger der christlichen Heilszeit. Wie Marx die Religion als Opium des Volkes bezeichnete, so könnte man den Sozialismus als Opium des Proletariats bezeichnen.

Am Anfang des 21. Jahrhunderts besitzt der christliche Westen noch immer keine Geschichtstheorie, die die Menschen zu Gestaltern des Geschicks befähigt. Von unbekannten Mächten werden sie an Leinen hinterhergezogen.

Der SPIEGEL berichtet vor allem über ausländische Kapitalismuskritiker. In Deutschland, dem Land von Marx, Bernstein & Co, gibt’s keine revolutionären Denker. Man begnügt sich mit sentimentalem Erinnerungskult.

„Inzwischen aber liegen die Schwächen so offen zutage, dass man dafür nicht erst Theoretiker wie Marx oder Thomas Piketty (»Das Kapital im 21. Jahrhundert«) bemühen muss: Die Globalisierung ist aus dem Ruder gelaufen, fast alle Wohlstandsgewinne landen bei den obersten zehn Prozent der Bevölkerungen. Der wahnwitzige Ressourcenverbrauch ruiniert den Planeten. Die Finanzindustrie schwelgt in immer neuen Exzessen.“

Vor allem Frauen gehen daran, den stinkenden Sauhaufen wegzuräumen.

„Ideen für eine gerechtere, grünere – und trotzdem noch marktwirtschaftliche – Ordnung gibt es inzwischen einige. Die Vorschläge für einen solchen sanfteren Kapitalismus kommen aus unterschiedlichsten ideologischen Lagern, aber gemeinsame Linien sind zu erkennen: weniger Markt, mehr steuernder Staat und weniger Wachstum auf Teufel komm heraus. Auffallend ist, dass sie oft von Frauen gedacht werden, von Ökonominnen, Philosophinnen, Politikerinnen. Eine weiblichere Weltordnung – auch das hätte einiges für sich.“

Die absurde Mär, der Markt sorge automatisch für Ordnung des Mammons, wird endlich angegriffen:

„Mazzucato vertritt ziemlich genau das Gegenteil: Der Markt allein sei chancenlos im Kampf gegen die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts, vor allem den Klimawandel. Den Unternehmen fehlten Wille, Anreize und Übersicht. »Der Staat muss die Richtung vorgeben und ambitionierte Ziele setzen«, fordert Mazzucato. Die umfassende Herrschaft des Feudalismus sei zwar überwunden worden, aber andernorts habe sich die Ausbeutung umso mehr konzentriert: in der Versklavung schwarzer Menschen etwa oder der Entwertung weiblicher Arbeit. Weil also alles mit allem zusammenhänge, müsse auch alles zugleich verändert werden: die Besitzverhältnisse, die Geschlechterordnung und die, wie sie es nennt, »Erschöpfung der Natur«.“

Noch immer wissen die Linken nicht, warum sie keine ökologische Durchschlagskraft besitzen: Marx war kein Freund der Natur. Für ihn war menschliche Arbeit das Wundermittel der Geschichte, welches die Natur ohne Hemmungen schreddern und zertrümmern kann.

Rechte Christenparteien betrachten die Natur als minderwertiges Produkt der Schöpfung, nicht anders als linke Parteien, die auch gern anbeten würden, doch allein, ihnen fehlt der Glaube.

Die idealistischen Philosophen haben die Natur als minderwertig betrachtet, nicht anders als die Materialisten, Darwinisten und andere Evolutionsbiologen.

Selbst Popper leugnet die Tatsache der Naturzerstörung durch seine geliebten Naturwissenschaften:

„Aber haben wir nicht mit unserer Naturwissenschaft die Umwelt zerstört? Nein! Wir haben nur große Fehler gemacht. Die Naturwissenschaft ist hier unsere größte Hoffnung. Ihre Methode ist die Fehlerkorrektur.“ (Auf der Suche nach der besseren Welt)

Popper war noch fröhlich und optimistisch. Der Kapitalismus sei eine Erfolgsstory. Die Fehler, die er beging, wird er mit Leichtigkeit ausbessern:

„Das furchtbare Massenelend, das es noch in meiner Jugend gab, ist bei uns verschwunden. Manche Menschen entgegnen uns, dass es Menschen gibt, die zu reich sind. Doch was kümmert uns das, wenn genug da ist – auch der gute Wille – um gegen Armut und andere vermeidbare Leiden zu kämpfen?“ (ebenda)

Das ist mehr als blauäugig. Menschen müssen nicht unbedingt hungern, um in kränkender Ungerechtigkeit vor sich hin zu darben. Warum wird heute in keiner Talkshow über die Frage gestritten: was, verdammt nochmal, ist Gerechtigkeit?

Das letzte Mal wurde diese Frage im TV gestellt, als der Neoliberalismus mit Karacho importiert wurde. Wie beantwortete Hans-Olaf Henkel, Star des allwissenden Marktes, diese Frage? „Ach wissen Sie, Herr X, jeder hat seine eigene Vorstellung, was der Begriff bedeuten soll.“

Welch göttliche Fügung: der Begriffsrelativismus der Postmoderne erlebte seinen Höhepunkt, als die Marktordnung ihre unfehlbare Weihe erhielt. Hayekianer wurden zu Priestern der göttlichen Marktordung, die es nicht länger ertrugen, dass in einer Demokratie noch ein gewisser Staat mitreden will. Heute fällt es niemandem auf, wenn ein gediegener Multimilliardär wie Schrauben-Würth in glaubensreinem Schwäbisch von sich gibt: ich brauch keinen Staat. Alle Peter-Thiel-Kohorten haben inzwischen nichts Besseres zu tun, als die letzten freien Plätze des Planeten zu besetzen, um sich staatsfrei gegen jeden Weltuntergang zu rüsten.

Nie gab es einen Fortschritt des Kapitalismus ins Bessere und Humane. Jeder scheinbare Fortschritt wurde durch schreckliche Not in ausgebeuteten Ländern erkauft. Der Westen verteilte giftige Almosen, um sein leicht zu beruhigendes Gewissen zu betäuben.

Noch heute kommen spendable Almosengeber wie Bill Gates, die besser wissen wollen, wie afrikanische Bauern ihr ausgelaugtes Land retten können als diese selbst. Jüngstes Beispiel:

„Er schwärmt zudem von technologischen Lösungen, um in Zukunft die Produktion zu steigern. Gemeint sind Satelliten, die Wetterdaten senden, digitales Sammeln von Preisinformationen, Sensoren die Böden analysieren und Drohnen, die Pflanzenwachstum untersuchen.
Die Kritik an dieser Strategie ist vielfältig und beständig. „Agra verbreitet die Idee, dass afrikanische Bauern nicht genug Nahrung produzieren, weil sie nicht genug chemische Düngemittel verwenden“, sagt Afsa-Koordinator Million Belay in einem Pressestatement. Der Einsatz dieser Chemikalien habe vielerlei Konsequenzen: „Es bedeutet die Verschmutzung der Böden, die Abhängigkeit der Landwirte von externen Inputs, die Gefährdung der Gesundheit von Landwirten und Verbrauchern, die Verletzung des Rechts der Landwirte auf Nahrung und Anfälligkeit für den Klimawandel.“

Afrika wehrt sich: „Afsa oder La Via Campesina verfolgen einen anderen Weg, um Hunger langfristig zu bekämpfen. Sie wollen die Souveränität von Er­zeu­ge­r:in­nen stärken, einen sicheren Zugang zu Land, Wasser und Samen. Das beinhaltet den Schutz vor Abhängigkeit von Konzernen und Investoren oder billigen Lebensmittelimporten. Außerdem wollen sie eine Landwirtschaft, die an die lokalen Ökosysteme angepasst ist. Das Stichwort ist Agroökologie.
„Wir müssen uns um unsere Böden für künftige Generationen kümmern“, sagt der kenianische Bauer Ferdinand Wafula in einer Pressekonferenz von Afsa zur Agra-Strategie. Biodünger, etwa durch das Recyceln lokaler Abfälle oder Tiermist, kombiniert mit Asche und Gesteinsmehl seien zum Beispiel funktionierende organische Dünger-Alternativen. Sie belebten die Böden und führten wichtige Mikroorganismen wieder ein, die das Bindeglied zwischen Pflanzen, Insekten und der Sonne seien, sagt Wafula. „Wir brauchen keine chemischen Düngemittel, unsere Böden sind vielfältig und wir haben das Wissen darum.“ Er fordert, dass afrikanische Regierungen und Geldgeber mehr Mittel für diese Alternativen bereitstellen sollten.“ (TAZ.de)

Nie gab es echte Fortschritte durch kapitalistische Natur- und Menschenschändungen. Wenn es  gelegentlich doch so aussah, hätte man nur die Effekte der Raffgier betrachten müssen, um zu sehen: die Fortschritte näherten sich immer dem realen Untergang. Das wären ehrliche Prognosen gewesen, keine phantastischen Prophezeiungen.

Welche Wirtschaft brauchen wir, um die Krisen der Zukunft zu überleben? Die Antwort ist kinderleicht: jene Wirtschaft, die genau tut, was sie tun soll: die ganze Menschheit zu ernähren, dass sie sicher und gut leben kann – und die Natur zu schonen.

Von auserwählten, wenigen Reichen und Massen an Verglühenden und Verhungernden war nirgendwo die Rede.

Als die Hochkulturen begannen, immer näher zusammenzurücken und ihre Produkte auszutauschen, begann der Kapitalismus. Von Anfang an übernahmen die Mächtigeren und Gewitzteren die Regie über die ungerechten Profitverteilungen. Von Anfang an gab es Reiche und Arme. Erst seit Erfindung der Naturwissenschaften kamen gewitzte Kaufleute auf die Idee, ihre hinterlistigen Spielregeln als unveränderliche Naturgesetze zu verkaufen.

Die wichtigsten Kritiker der Geldwirtschaft waren die philosophischen Schulen in Athen, die mit ihrer Ethik die Unabhängigkeit vom Reichsein und die Autonomie des Menschen lehrten.

Als Athen und Rom untergingen, übernahm eine Erlöserreligion die Herrschaft über die Gehirne der Ausgebeuteten und versprach ihnen wahren Reichtum – in den Himmeln. Das Elend der Armen wurde zur Vorleistung, um sich die Schätze des Himmels zu ergattern. Wen kümmert es, dass die Erde verreckt, wenn im Jenseits die Erwählten jubilieren?

„Freuet euch und frohlocket, weil euer Lohn groß ist in den Himmeln. Selig die Sanftmütigen, denn sie werden die Erde besitzen.“

Im Himmel erst zeigt sich die echte Rangordnung, alles wird auf dem Kopf stehen. Die Reichen werden die Dummen sein, die Armen ewig in Abrahams Schoß jubilieren. Zum reichen Mann wird Abraham sagen:

„Gedenke, Kind, dass du dein Gutes empfangen hast in deinem Leben, Lazarus dagegen hat Böses empfangen; nun wird er hier getröstet, du aber leidest Pein. Und in all dem besteht zwischen uns und euch eine große Kluft, dass niemand, der von hier zu euch hinüberwill, dorthin kommen kann und auch niemand von dort zu uns herüber.“

Die Frommen werden mitleidlose Kapitalisten der Ewigkeit sein.

Also Mensch, wohin gehst du?

Ich wandere – in die ewige Ruhe!

Fortsetzung folgt.