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Welt retten! Aber subito! LXXVII

Tagesmail vom 01.05.2023

Welt retten! Aber subito! LXXVII,

Hoffnung! Ein Ruck geht durch die deutsche Gesellschaft der Lahmen und Trägen. Die deutsche Nation rafft sich auf, besinnt sich ihrer Kräfte und folgt Scholzens Aufruf: Lasst uns vom Reden zum Doing übergehen.

Und verstummte noch mehr. Der neue Chef des Heers jedoch weckt uralte Fähigkeiten germanischer Heldenhaftigkeit. Selbst ihre einstigen Gegner – die Nation der Krämer – müssen das neidlos anerkennen:

„Deutschland ist dabei, sich die Möglichkeit und das Selbstvertrauen zu erarbeiten, um seine militärische Macht weltweit in den Dienst von Sicherheit und Stabilität zu stellen – so wie zuletzt im Sudan. Die Bundeswehr hat den Betrieb des Flugverkehrs nahe Khartum mit technischer Brillanz und Effizienz sichergestellt. Ihr Austausch mit den sudanesischen Streitkräften war fantastisch – das war zentral für den Erfolg der Mission. Dass in den zurückliegenden Tagen Tausende Menschen aus Dutzenden Staaten täglich das Land verlassen konnten, war nur dank der Leistung der Bundeswehr möglich. Wir haben nun den Betrieb des Flugverkehrs übernommen und hoffen, dass wir es so gut hinbekommen wie die Deutschen. Glauben Sie mir: Britische Generäle sind nicht allzu großzügig mit Lob, aber die Deutschen im Sudan brachten sie ins Schwärmen.“ (SPIEGEL.de)

Wie sah Deutschland die Welt?

„Zweck- und sinnlos erschien das ganze Leben. Und das Schreckbild der Verameisung tauchte vor dem geistigen Blicke Weiterschauender auf. Man sah die Menschheit in Wohlleben verkommen, sich paaren, den Bauch vollschlagen und den Darm entleeren und sinnlos Hin- und Wiederrennen. Wir häuften Reichtümer auf Reichtümer und wussten doch, dass aus ihnen kein Segen flösse. Wir schufen Wunder der Technik und wussten nicht: warum? Wir schwärmten für den Fortschritt: mehr Reichtum, mehr Rekord, mehr Reklame, mehr Zeitungen, mehr Bücher, mehr Technik, mehr Komfort. Und der Bedächtige musste immer wieder fragen: wozu? Wozu? Das Leben war eine Rutschbahn geworden. Ein Leben ohne Ideale, das heißt ein ewiges Sterben, ein Faulen, ein Gestank, da alles in Verwesung übergeht, wie ein Körper, aus dem die Seele entweicht.“ (Sombart, Händler und Helden: patriotische Besinnungen)

Dann rafften sie sich auf und wechselten zum heldenhaften Doing. Der Erste Weltkrieg begann.

Selbst treue Verbündete haben heute längst begonnen, sich vor den Deutschen zu ekeln:

„»The Germans are bad, very bad«. Immer wieder ließ er Gott und die Welt wissen, was er in den Deutschen sah: ein Volk von Parasiten (»Sie nutzen uns seit vielen Jahren aus«), das zugleich aber unzurechnungsfähig, wenn nicht gar fremdgesteuert sei.“ (SPIEGEL.de)

Gehört zum nationalen Begeifern auch Merkels Unfähigkeit, sich im Nachhinein kritisch zu sehen? Noch immer erscheint Trumps Welt-Gegenspielerin als fast unfehlbare deutsche Kanzlerin. Jede Aufforderung zur Selbstkritik wischt sie mit spöttischem Lächeln zurück:

„Die Altkanzlerin sträubte sich gegen die Frage di Lorenzos, warum es ihr nicht liege, im Rückblick Fehler zuzugeben. „Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob es eine befriedende Funktion hat, wenn ich jetzt etwas, was ich nicht denke, einfach sage, nur damit ich jetzt einen Fehler zugebe“, sagte Merkel.“ (BILD.de)

Deutsche Journalisten dürfen keine Meinung haben. Also müssen sie so fragen, dass sie den Interviewten durch geschickte Formulierungen ihre eigene Meinung als deren Antwort entlocken.

„Warum es ihr nicht liege“? Eine seltsame Frage aus der Sparte: Erkundung von Merkels Psyche. Unabhängig von allem Bewusstsein oder Unbewusstem sollten gestandene Demokraten die Fähigkeit zur Selbstkritik besitzen.

Psycho-analytische, sich tiefgründig gebende Persönlichkeitsfragen sind eine andere Abteilung, die erst dann am Platze wären, wenn die sachlichen Fähigkeiten oder Unfähigkeiten festgestellt wären.

Nicht als unterwürfig, sich empathisch gebende Frage, sondern als knallharte Feststellung hätte di Lorenzo erklären müssen: Frau Ex-Kanzlerin, ihre Fähigkeiten zur selbstkritischen Schuld-Analyse scheinen mir unterentwickelt. Gehört es nicht zu reifen Menschen, sich nüchtern im Spiegel zu betrachten?

Merkels Antwort ist in verschlungen-paradoxer Selbstgerechtigkeit nicht zu überbieten. Ehrlicher wäre es gewesen, zu antworten: warum sollte ich mich schuldbewusster geben als ich bin? Nur um Ihnen, Herr Lorenzo, und Ihrem gaffenden Publikum einen Gefallen zu tun? Ich sehe keine Fehler, also kann ich keine gestehen.

Das Publikum klatschte Beifall. War es nicht die politische Haupttugend Angelas, sich so unauffällig perfekt zu geben, wie es die Deutschen zu ihrer eigenen Selbst-Stabilisierung brauchten?

Ihre demütigen Selbstbeschreibungen waren substanzlose Sätze: ich habe mich bemüht, es war eine andere Zeit, mehr war nicht drin, ich tat, was ich konnte.

Just so sehen sich auch die Deutschen am liebsten: sie tun, was sie können, mehr war objektiv nicht möglich. Könnten sie lateinisch, würden sie zitieren: ultra posse nemo obligatur, über sein Können hinaus kann niemand verpflichtet werden.

Wie lautet ihre momentane Lieblingsfloskel? Am Limit! Wenn alles am Limit ist, kann niemand mehr Leistung erwarten, kann Schuld niemandem vorgeworfen werden.

Nach einem halben Jahrhundert Aufholjagd zu einer der reichsten Nationen der Welt ist Nachkriegsdeutschland am Limit. Erfolge gehen zurück, ehedem unterlegene Völker rauschen an ihnen vorüber, westliche Demokratien beginnen am Krückstock zu laufen. Amerika, der verlässliche Große Bruder, steht kurz vor der Apokalypse oder einem Bürgerkrieg: was bleibt dem deutschen Musterschüler anderes übrig, als auf einen niedrigeren Gang runterzuschalten und sich ausgepumpt nach seinen Werten umzuschauen.

Was waren ihre Werte? Gibt es sie noch? Sind sie fähig, eine Nation am Limit psychisch zu ernähren?

Sind sie nicht. Schon lange schwammen sie in einer undurchdringlichen Melange aus kraftloser Religion, abgestorbenen griechischen Ideen, oberflächlicher Bewunderung für amerikanischen Unendlichkeitsfortschritt.

Eine lebendige deutsche Kultur existiert nicht mehr. Außer Hollywood und New York, Musik und Silicon Valley gibt’s hier nichts mehr zu imitieren. Wenn das Gelobte Land jetzt verfällt, fällt Deutschland saft- und kraftlos mit. Die deutsche Sprache ist zur amerikanischen Pidginsprache verkommen. Das ist weder deutsch, noch amerikanisch.

All dies wäre kein Problem, wenn Deutschland lernfähig und weltoffen wäre. Davon kann keine Rede sein. Sie bereisen die ganze Welt – und kehren ignorant zurück. Zu Hause angekommen, erzählen sie nur von fremden Sensationen – und touristischen Glanzleistungen.

Politische Solidaritäten, um den globalen Gefahren gemeinsam zu begegnen? Unter ihrer Würde. Die Fremde muss unangetastet bleiben von Trivialitäten des heimischen Alltags. Noch immer ist Deutschland über alles, wenn auch in belanglosen Randsparten.

Dann nicht vergessen: „Deutschland, deine Auswanderer“. Gibt es immer mehr Einheimische, die ihre Heimat nicht mehr erträglich finden? Gibt es keine Politiker, bei denen ob dieser Zahl die Alarmglocken läuten?

Zwar tauchen in deutschen Filmen immer mehr farbige Gesichter auf, doch auf lebendige Verbindungen zu ihren Herkunftsländern wartet man vergeblich. Sie bleiben Auszubildende in höherer deutscher Kultur. Rassischer Ästhetizismus?

Das Ausland, schon lange nicht mehr die schöne Fremde, bleibt der Ort der exotischen Hölle – mit dem man nichts zu tun haben will:

„In dem entlegenen Wald an der kenianischen Küste wurden inzwischen mehr als 100 Leichen gefunden, mutmaßlich Opfer einer Endzeitsekte, geleitet vom selbst ernannten Pastor Paul Mackenzie. Die Ermittler gehen davon aus, dass viele von ihnen sich zu Tode hungerten, um so noch vor dem angeblich anstehenden Ende der Welt in den Himmel zu kommen – so habe Mackenzie es ihnen versprochen. Unter den Opfern waren auch zahlreiche Kinder. Religionswissenschaftler: »Das ist dämonisch, eine Art Todeskult, das erinnert an satanische Sekten. Dieser Vorfall sollte nicht nur Kenia, sondern der ganzen Welt zu denken geben. Es ist schlicht unbegreiflich. Außerdem ist in Kenia, vor allem unter weniger gebildeten Menschen, der Glaube weit verbreitet, dass ein Pastor immer Recht hat. Man folgt ihm bedingungslos. Gehirnwäsche ist gar nicht so schwer. Als erstes liest man die aktuellen Nachrichten vor, irgendwelche Artikel: »Schaut her, was in der Welt los ist! Das Ende ist gekommen! Schaut, was in Russland passiert! Schaut euch die Pandemie an! Schaut euch an, was in Kenia los ist!« Armut ist ein großes Problem, viele haben die Hoffnung verloren, die Pandemie hat das alles noch verschärft und die Menschen zutiefst verunsichert. Die Lebenshaltungskosten sind für viele nicht mehr zu stemmen. Sie sind komplett entmutigt. Da scheint das Jenseits für sie verlockender als das Diesseits.«“ (SPIEGEL.de)

Nun also die Apokalypse. In deutschen Landen der Wärmepumpen hat sie kein Landerecht. Sie bricht ein, wo die Völker am meisten leiden. Nein, mit dem Christentum hat das Ganze nichts zu tun. An heiligen Werten des Abendlands darf nicht gerührt werden.

Was mitten auf dem Marktplatz abläuft, muss frommes Randereignis sein. Wie Impfgegner und Querdenker Außenseiter bleiben müssen, so muss die Apokalypse ein Thema von Spinnern sein. Mit uns, den Machtmenschen der Mitte, der höheren Bildung, des großen Geldes und der wahren Erben des Glaubens, hat das Ganze nichts zu tun. Extremisten, Randläufer, geistlose Versprengte: das sind Sektierer.

In der Geschichte waren Sekten Abspaltungen von den großen Kirchen: zumeist mutig, revolutionär, wahrheitsliebend und ungehorsam den kirchlichen Großmolochen.

Wenn es heute Abspaltungen gibt, sind sie a priori Eiterbeulen der Großkirchen. Schon sind die Experten da – seltsamerweise immer etablierte Theologen der abgeklärten Art, die die Viren der neuen Gruppen mit der Lupe der Rechtgläubigkeit sezieren. Auch wenn fast alles so ist, wie in den Großkirchen – es muss alles wesensmäßig böser und gefährlicher sein.

Sind Kinder nicht schon seit Jahrtausenden widerstandslose Opfer der neuen Missionare? Sind Dogmen der Katholiken und Protestanten ohne Jüngstes Gericht denkbar?

Hat nicht jedes Jahrhundert brünstig an die bevorstehende Wiederkunft des Herrn geglaubt? Kam der Gott Roms und Wittenbergs ohne Satan aus?

Was heute in Kenia an Gräueln passiert, ist „schlicht unbegreiflich“? Da lese man doch Bücher der Kirchengeschichte und man wird nicht mehr aufhören, den Kopf zu schütteln über Unbegreiflichkeiten.

Wenn der Papst unfehlbar ist, so sind seine Priester nur fehlbare Laien? Lutherische Pastoren waren als Menschen fehlbar, als Deuter der Schrift aber so unfehlbar wie der papa christianorum. Jeder Christ hatte die Chance, als Bibelleser Gottes Unfehlbarkeit zu verkündigen. Waren bibelfeste Sektierer ungebildete Leute, wenn sie die Offenbarung verkündeten?

Und leicht soll es sein, „einfache Menschen“ in den Apokalypsewahn zu treiben? Man muss ihnen nur – die Zeitungen vorlesen? Und was man da täglich lesen kann, hat natürlich mit Weltuntergang nichts zu tun? Das Neue Testament ist ja voll verheißungsvoller Paradiesvorstellungen am Ende der Welt – oder?:

„Wenn ihr nun sehen werdet den Gräuel der Verwüstung stehen an der heiligen Stätte, wovon gesagt ist durch den Propheten Daniel – wer das liest, der merke auf! –, alsdann fliehe auf die Berge, wer in Judäa ist; und wer auf dem Dach ist, der steige nicht hinunter, etwas aus seinem Hause zu holen; und wer auf dem Feld ist, der kehre nicht zurück, seinen Mantel zu holen. Weh aber den Schwangeren und den Stillenden in jenen Tagen! Bittet aber, dass eure Flucht nicht geschehe im Winter oder am Sabbat. Denn es wird dann eine große Bedrängnis sein, wie sie nicht gewesen ist vom Anfang der Welt bis jetzt und auch nicht wieder werden wird. Und wenn jene Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Mensch gerettet werden; aber um der Auserwählten willen werden diese Tage verkürzt. Wenn dann jemand zu euch sagen wird: Siehe, hier ist der Christus!, oder: Da!, so sollt ihr’s nicht glauben. Denn es werden falsche Christusse und falsche Propheten aufstehen und große Zeichen und Wunder tun, sodass sie, wenn es möglich wäre, auch die Auserwählten verführten. Siehe, ich habe es euch vorausgesagt. Wenn sie also zu euch sagen werden: Siehe, er ist in der Wüste!, so geht nicht hinaus; siehe, er ist drinnen im Haus!, so glaubt es nicht. Denn wie der Blitz ausgeht vom Osten und leuchtet bis zum Westen, so wird auch das Kommen des Menschensohns sein. Wo das Aas ist, da sammeln sich die Geier.“

Die Unheilsvisionen des Matthäus sind noch harmlos, verglichen mit denen der Offenbarung des Johannes.

Gibt es denn nur im ungebildeten afrikanischen Hinterland lügnerische Unheilspropheten? Sind nicht auch hochgebildete Europäer und Amerikaner desselben Glaubens wie diese Kenianer? Man denke nur an die Sekte des Amerikaners Jim Jones:

„Jim Jones war ein US-amerikanischer Sektenführer und der Gründer des Peoples Temple. Über 900 seiner Anhänger kamen 1978 bei einem von ihm befohlenen Massenmord bzw. -selbstmord im Urwald von Guyana zu Tode.“ (wikipedia.org)

Deutschland lügt sich in die Tasche bei allen Themen, die mit Dogmen des Neuen Testaments zusammenhängen und mit deutscher Bildung unverträglich sein sollen. Die ach so Aufgeklärten folgen den Lügenspuren der Propaganda-Theologen, die die neuesten, mit dem Zeitgeist unverträglichen Deutungen unter die Menschheit bringen. In Deutschland mit konstantem Erfolg.

Im bewunderten Amerika kann ein Trump mit dem apokalyptischen Bible Belt Wahlen gewinnen und die ganze Welt ins Wanken bringen. In Deutschland ist er nur ein skurriler Fall für die Psychiatrie.

Deutsche Weltbeobachter, von vollendeter Bildung, kommentieren kollektives Unheil nach immer demselben Schema: können nur Randerscheinungen sein, die mit der gesunden Mitte der Gesellschaft nichts zu tun haben: Populisten, Impfgegner, Esoteriker, Querdenker, Verschwörungstheoretiker.

Die Mitte der Gesellschaft muss sauber bleiben. Selbstredend zählen sich die Schreiber selbst zur Mitte, weshalb sie die Fäulnis nur von ferne riechen.

Sind die Weltuntergangsereignisse in Kenia einmalig in der Geschichte der Frommen? Ist es nicht verständlich, wenn überängstigte Menschen – aus panischer Angst vor dem Tod – sich selbst ins Messer stürzen? Unglaublich, aber wahr: Afrikaner sind Menschen wie Du und Ich.

Um den europäischen Wahn zu zerstören, Kenia sei ein unfasslicher Sonderfall, lesen wir einmal, wie der englische Historiker H. Th. Buckle vergleichbare Situationen in Schottland schildert. Kurz vor Adam Smiths Erfindung des modernen Kapitalismus:

„Solche Heimsuchungen wie Erdbeben, Sonnenfinsternisse, Kometen, Donner, Hungersnot, Pest, Krieg, Seuche; Mehltau, Misswachs, kalte Winter, trockne Sommer, diese und ähnliche Dinge waren nach Meinung der Schottischen Gottesgelehrten Zornausbrüche des Allmächtigen gegen die Sünden der Menschen. Nach ihrem Moralgesetz waren alle natürlichen Neigungen, alle Belustigungen, alle heitern Triebe des menschlichen Herzens sündig auszurotten. Es war eine Sünde, sich selbst oder Andern zu gefallen. Ferner war es Unrecht, Vergnügen an einer schönen Landschaft zu finden. Dem Auge der Unwissenheit schien sie noch schön und frisch, in Wahrheit sei sie abgenutzt und altersschwach. Wegen der Sünden der Menschen habe sich Alles verschlechtert und die Natur entarte so rasch, dass schon die Lilien ihre Weisse und die Rosen ihren Geruch verlören. Der Himmel würde alt und schwach, die Sonne werde kraftlos. Freilich, die Augen der Gottlosen freuten sich noch über das, was sie sähen, das wäre die Folge ihrer Verstocktheit. Es war daher ungehörig, sich aus Schönheit irgendeiner Art etwas zu machen. Es gab keine wirkliche Schönheit. Die Welt bot nichts, was des Ansehens wert gewesen wäre.“ (Geschichte der Civilisation in England)

Erinnern uns diese Phänomene an heute? Es sind dieselben wie die der heutigen Naturzerstörung – nur auf den Kopf gestellt.

Die heutige Zerstörung der Naturschönheit sieht man nicht, weil man keine Naturschönheit kennt. Man kennt sie nicht, weil sie schon seit Lebzeiten abgeschlachtet wird.

Tote Natur war immer tot und wird es immer bleiben. Ökologischer Phantast, wer jetzt noch an zauberhafte Landschaften glauben will – um sie zu retten.

„Die zerstörte Natur war vergleichbar der wilden Hexe, Symbol für die Gewalttätigkeit der Natur, entfachte Stürme, verursachte Stürme, verursachte Krankheiten, vernichtete die Ernte, vereitelte die Zeugung und tötete die Säuglinge. Diese gesetzlose Frau musste, wie die chaotische Natur, unter Kontrolle gebracht werden.“ (Merchant, Der Tod der Natur)

Und wer wird sie unter Kontrolle kriegen? Die göttlich-intelligente Maschine, das legitime Kind des Mannes.

Fortsetzung folgt.