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Terra Madre – die Erde muss uns bleiben XXI

Tagesmail vom 03.11.2025

Terra Madre – die Erde muss uns bleiben XXI,

„Nach dem Zivilisationsbruch des Holocaust war sie eine Art Vertrag gewordenes Versprechen des »Nie wieder«: Vertreter von zehn europäischen Staaten kamen am morgigen 4. November vor 75 Jahren in Rom zusammen, um die »Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten« zu unterschreiben. Kurz: die Europäische Menschenrechtskonvention. Ein klares Bekenntnis zu den Rechten und Freiheiten aller Menschen, die nun europaweit einklagbar wurden: das Recht auf Leben, Verbot von Folter, das Recht auf ein faires Gerichtsverfahren, der Schutz vor Freiheitsentzug, die Garantie von Meinungs-, Gewissens-, Glaubensfreiheit. Rechte, die in Westeuropa heute selbstverständlich sind. Heute bekennen sich 46 Staaten zur Menschenrechtskonvention, mehr als 700 Millionen Menschen profitieren von ihr – zumindest in der Theorie. Will ein Land Mitglied im Europarat sein, muss es die Konvention unterzeichnen und sich klar zu diesen Prinzipien bekennen. Deshalb verwundert es nicht, dass Russland 2022 nach Beginn seines Angriffskrieges gegen die Ukraine ausgetreten ist. Belarus und der Vatikan haben sie erst gar nicht unterzeichnet. Die Beispiele zeigen: Die Konvention ist nur so stark wie das Bekenntnis der Staaten, sie einzuhalten – und die Bereitschaft von Regierungen und Gesellschaften, ihre Einhaltung entschieden einzufordern. Politisch durchsetzbar ist sie nicht.“ (SPIEGEL.de)

Was für ein wunderbares Ziel für die kaputten Völker am Ende des Zweiten Weltkriegs. Warum haben wir dieses Ziel nicht erreicht?

Weil „Ziele haben“ heute verabscheut wird. Wir sollten nach vorne blicken und nicht nach hinten.

Was bräuchten wir dringend? Eine „Aufarbeitung“, wie die TAZ schreibt. Aufarbeiten kann man nur, was dahinten liegt.

Beginnen wir gleich mit dem Abscheulichen, den Verbrechen der Deutschen. Die sind nicht zuletzt auf dem Boden der Reformation gewachsen.

Der Reformation? Sonst geht`s dir noch gut!? Eben haben wir Reformationstag und Martin Luther als wichtigsten Mann der Deutschen gefeiert. Und dieser Luther soll der schlimmste Antisemit der deutschen Geschichte sein? Hier ein Ausschnitt aus seinem Werk „Von den Juden und ihren Lügen“:

„Er beschrieb zunächst den „Hochmut“ der gegenwärtigen Juden: Sie hielten sich aufgrund Abstammung, Beschneidung, Tora, Land- und Tempelbesitz für Gottes Volk, obwohl sie doch wie alle Menschen als Sünder unter Gottes Zorn stünden (I). Mit fünf AT-Stellen versuchte er dann ähnlich wie 1523, Jesu Messianität zu beweisen (II), beschrieb jüdische Polemik gegen ihn und die Christen (III) und folgerte daraus praktische Maßnahmen (IV). Schon in die Anfangsteile ließ er laufend damalige Stereotype einfließen: Juden seien blutdürstig, rachsüchtig, das geldgierigste Volk, leibhaftige Teufel, verstockt. Ihre „verdammten Rabbiner“ verführten die christliche Jugend wider besseres Wissen, sich vom wahren Glauben abzuwenden. Mehrmals unterstellte Luther den Juden die Bereitschaft, Brunnen zu vergiften und Kinder wie Simon von Trient zu rauben und zu zerstückeln. Diese Legenden, die er 20 Jahre zuvor als „Narrenwerk“ zurückgewiesen hatte, untermauerte er nun mit einem NT-Zitat (Mt 12,34. „Ihr Natterngezücht, wie könnt ihr Gutes reden, die ihr doch böse seid. Denn wovon das Herz voll ist, davon redet der Mund.“).[55] Gutes täten sie aus Eigennutz, nicht Liebe, weil sie bei den Christen wohnen müssten, mit dem Ergebnis:

„Jawohl, sie halten uns in unserem eigenen Land gefangen, sie lassen uns arbeiten in Nasenschweiß, Geld und Gut gewinnen, sitzen dieweil hinter dem Ofen, faulenzen, pompen und braten Birnen, fressen, sauffen, leben sanft und wohl von unserm erarbeiteten Gut, haben uns und unsere Güter gefangen durch ihren verfluchten Wucher, spotten dazu und speien uns an, das wir arbeiten und sie faule Juncker lassen sein […] sind also unsere Herren, wir ihre Knechte.“ (Wikipedia)

Befinden wir uns in Hollywoods Dämonenfabrik, wo die Heiligen die schlimmsten Teufel sind?

Deutschland will seine Vergangenheit aufgearbeitet haben – und feiert den schlimmsten Judenverleumder als seinen bedeutendsten Christen?

Nicht nur das: eine Ex-Kanzlerin, bekennende Lutheranerin, hat noch kein einziges kritisches Wörtchen zu ihrem Glauben verloren?

Wie kann man den angeblich sich schnell verbreitenden Komplex Antisemitismus wirksam bekämpfen, wenn nicht alle Beteiligten ihren Anteil dazu beitragen?

Friedrich Heer kannte noch keine Probleme, als er in seinem Buch „Gottes erste Liebe“ schrieb:

„Der vielschichtige Komplex „Antisemitismus“ wird auch noch heute von Juden und Christen, also von den beiden Hauptbetroffenen, vielfach verdeckt und verschleiert. Von Juden, die es nicht wagen, das Christentum und die Christen in gebotener Offenheit hart zu befragen. Von Christen, da sie es nicht wagen, sich einzugestehen, dass nur eine Revision der christlichen Theologie und theologischen Traditionen – durch mehr als eineinhalb Jahrtausende zurück, „radikal“, bis zu den theologischen Wurzeln des Christentums, – dies zu verhindern vermag: da ständig neu Antisemitismus produziert wird, da der verhärtete Christ, harten, ihm unbewussten psychologischen Zwängen folgend, in seiner eignen Brust, die Zweifel an der Gottheit des Juden Jesus überwinden muss.

Für … Juden und Christen, kann die Eröffnung eines Gesprächs, das zu beider Wurzeln hinzielt, zu einer jüdischen Selbstkritik und zu einer christlichen Selbstkritik, dies bedeutet: ein Zurückfinden zu den Wurzeln. … Ein Christentum ist nicht fähig, Verantwortung für eine Menschheit in einem offenen Kosmos zu übernehmen, wenn es seine Wurzeln in einem tausendjährigen jüdischen Erdreich und Geisterreich pflegt.“

Wie war die nationale Propagandaformel der Ex-Kanzlerin?

„Wir schaffen das, wir haben schon so vieles geschafft!“

Wollte sich das schlechte Gewissen der Pastorentochter durch eine politisch nicht gründlich vorbereitete phänomenale Einwanderungspolitik von ihrem schlechten Gewissen befreien?

Das Gesamtergebnis war jedenfalls: eine verluderte Nation mit schlechten Gefühlen, abnehmenden Leistungen, einem unterwürfigen Verhalten gegenüber den völkerrechtswidrigen Verbrechen der Ultrajuden und einer demütigen Unterwerfungsformel in der Knesseth: Ihr Juden könnt machen, was ihr wollt, wir stehen euch stets kritiklos bei.

Natürlich, jede kriminelle Tat gegen Juden muss verfolgt und bestraft werden wie jede andere kriminelle Tat auch. Aber: ist jede Tat wirklich gleichzeitig antisemitisch? Ist sie nicht auch motiviert durch einen aufkommenden Hass gegen Israelis und deren jahrelangen Verbrechen an den Palästinensern? Hier muss man genau hinschauen.

Friedrich Heer spricht von „unbewussten“ Taten. Heute, nach den vielen Völkerverbrechen der Israelis gegen die Palästinenser, muss man viele Hassgefühle gegen die Verbrechen der einstigen Opfer vermuten.

Wer will hier solche multidimensional-determinierte Taten mit einem oberflächlichen Blick von außen adäquat beurteilen?

Von wem ist das folgende Zitat: von Luther oder von Hitler?

„Er (der Jude) ist und bleibt der ewige Parasit, ein Schmarotzer, der wie ein schädlicher Bazillus sich immer mehr ausbreitet, sowie nur ein günstiger Nährboden dazu einlädt. Die Wirkung seines Daseins aber gleicht ebenfalls der von Schmarotzern: wo er auftritt, stirbt das Wirtsvolk nach kürzerer oder längerer Zeit ab.“ (Mein Kampf)

Hitlers Untaten wären ohne Luthers Vorbild undenkbar gewesen. Deutschland ist zutiefst ein Land Martin Luthers, der im Nationalsozialismus seinen schrecklichen Höhepunkt realisierte.

In der Merkel-Biografie erscheint der Name Luther kein einziges Mal, ebenso wenig „Hitler“ oder die „Juden“.

So will die einst „mächtigste Frau der Welt“ Verantwortung übernehmen für ihr deutsches Kanzleramt? Kann man das glauben??

Auch die Vorgänger und Nachfolger Merkels verhielten sich kaum anders. Sich mimetisch bußfertig zeigen und – ungerührt weitermachen? Das soll das Gedenken der Deutschen an ihre schlimmsten Verbrechen sein?

Kein Wunder, dass der deutsche Nachwuchs in den Schulen von den unfasslichen Verbrechen ihrer Großväter immer weniger versteht. Wenn sie Auschwitz besuchen müssen, beginnen sie immer öfter zu randalieren. Eine Schande für Deutschland.

Nach Kriegsende hat Deutschland seine politische Schande durch wirtschaftlichen Aufschwung und sportliche Siege wettzumachen versucht. Nach wie vor, immer wollten sie die Ersten in der Welt sein.

Diese furchterregende Hybris haben sie ihren idealistischen Denkern zu verdanken, die das Reich Gottes und das politische Ziel Athens als Hauptziel der Heilsgeschichte betrachteten:

„Der revolutionäre Wunsch, das Reich Gottes zu realisieren, ist der elastische Punkt der progressiven Bildung, und der Anfang der modernen Geschichte. Was in gar keiner Beziehung aufs Reich Gottes steht, ist in ihr nur Nebensache.“ (Friedrich Schlegel)

Woher diese maßlosen Grandiositäts-Visionen der Deutschen?

Das sind die Schwärmereien eines verkommenen Landes, das – aus Neid gegen die westlichen Konkurrenten – alle Nebenbuhler überholen wollte.

So erlebten die jungen Genies ihre zerrissene deutsche Heimat, die sie zum ersten Land der Welt erheben wollten:

„Verderbte Fürsten, ein korrupter Adel, die verfallene Religion. Elender Zustand der Wissenschaften, leere, eitle Spekulationen; Wohlleben für die Fürsten, Elend für die Bauern. „Aberglaube, Geisterseherei, Unglauben und Egoismus, gänzlicher Mangel aller gesellschaftlichen Tugenden. Fichte kommt von einer deutschen religiösen Erweckungsbewegung und weiß sich primär als religiöser Reformator.“ (Europa, Mutter der Revolutionen)

Das erinnert uns nicht nur an Trump – sondern immer mehr an Berlins Talkshow-Darsteller.

Auch bei uns zerfällt alles: von der Bahn bis zur Volksschule. Von den Ärzten bis zu den Medien, die nicht daran denken, als wehrhafte Demokraten zu agieren, sondern als unbeteiligtes Publikum in „objektiven“ Ehrenlogen feixen und tönen, aber keine verantwortliche Kritik abliefern.

Auch über die Juden schreibt Fichte abfällig:

„Ihnen Bürgerrechte zu geben, dazu sehe ich wenigstens kein Mittel, als das, ihnen allen die Köpfe abzuschneiden und andere aufzusetzen, in denen auch nicht eine jüdische Idee sei. Um uns vor ihnen zu schützen, dazu sehe ich wieder kein anders Mittel, als ihnen ihr gelobtes Land zu erobern und sie alle dahin zu schicken.“

Hier stellt Heer die Frage: “Sind das hier Modelle für die Kristallnacht 1938, für Himmlers Pläne, alle Juden nach Palästina zu verfrachten und noch Schlimmeres?“

Luthers antisemitische Pest trug überreiche Früchte und motivierte die gesamte geniale Jugend, die in den nächsten Jahrhunderten kommen sollte.

Hitler musste nur eines tun, um dieses Gift in die schlimmsten Untaten umzusetzen: er musste nur nach Deutschland gehen und rufen: Ich bin der Führer.

Fortsetzung folgt.