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Tagesmail

Tatkraft

Hello, Freunde der Tatkraft,

hört, ein neuer Ton. Die Zeiten des Tändelns scheinen vorüber. Gedanken werden entschiedener, die Reden energischer. Mensch, werde wesentlich.

„Mensch, werde wesentlich!
Denn wenn die Welt vergeht,
so fällt der Zufall weg:
das Wesen, das besteht.“

Aber doch nicht so. Beim schlesischen Engel Angelus Silesius wird der Mensch wesentlich, wenn er sich auf das Vergehen der Welt vorbereitet. Beim mecklenburg-vorpommerschem Engel Angela Merkel wird er wesentlich, wenn er Muttern machen lässt.

Bei Jauch tritt Harald Höppner auf und kann sich das Gequatsche nicht länger anhören. Wenn alle schwatzen, schreitet er zur Tat und rüstet ein Schiff, um Flüchtlinge aus dem Mittelmeer zu fischen.

Kommt zur Sache, mahnt Jan Feddersen in der TAZ: „Wir haben uns zu viel mit Gedöns beschäftigt, die linken Milieus haben zugelassen, dass die Fragen, um die es in allem Ernst gehen muss, nicht im Fokus standen. Sei es der Klimawandel, die Demokratie, die globale Gerechtigkeit oder auch der Sozialstaat schlechthin, von dem man (Pierre Bourdieu), als wichtigstem europäischen Kulturgut der Moderne sprechen muss?“

Alles zu abstrakt, wir müssen konkret werden, schreibt Leggewie in der TAZ: „Die abstrakte Kapitalismuskritik muss zur politischen Kampagne werden. Dafür sollte eine Weltbürgerbewegung den Konzernen und Investmentgesellschaften auf

die Pelle rücken, die bislang vom Klimawandel profitieren.“

Sascha Lobo fordert seine LeserInnen zur direkten Agitation auf: „Das, genau das bedeutet Überwachung: Sie und Ihre Tochter stürzen in eine Kontrollgesellschaft. Zivilisten im Jemen, in Somalia oder in Pakistan werden algorithmisch ermordet. Protestieren Sie dagegen!“

Es wird zu viel geredet“, meint Jakob Augstein und galoppiert mit Hurra gen Süden. „Im Mittelmeer geht es jetzt darum, Menschen zu retten. Alles andere kommt später. Die Schlepperbanden, die gescheiterten Staaten, der internationale Terrorismus, das Dublin-Abkommen das sind alles zu viele Worte zum falschen Zeitpunkt. Frauen, Männer, Kinder ertrinken. Wir könnten sie retten und tun es nicht. Das ist das einzige, was zählt.“

Das Flüchtlingsproblem ist nicht vom Himmel gefallen. Wie oft haben europäische Politiker in der Vergangenheit gelobt, alles müsse sich nun ändern? Was ist anders geworden? Nichts.

(Als vor Tagen etwa 700 Flüchtlinge in den Fluten versanken, begann ZDF-Kleber seine Moderation mit dem markigen Satz: Dies ist der Tag, an dem sich alles ändern wird – vielleicht).

Nun gab es einen Brüsseler Sondergipfel zur Flüchtlingsfrage. Was wird sich ändern? Nichts. Fast nichts.

(„Wie viele Tote sind es genau“, fragte Kleber den ZDF-Korrespondenten vor Ort. „In der Redaktion haben wir Probleme mit der genauen Anzahl der Toten.“ Das nennt man präzise journalistischer Recherche. Das Elend muss quantifiziert werden, doch Ursachenerforschung der Katastrophe wird unter den Teppich gekehrt.)

„Warum man dann eigentlich glauben solle, dass sich nach den vielen Beschlüssen und Schiffstragödien ausgerechnet jetzt etwas ändere, wurde Merkel auf der Pressekonferenz gefragt. «Ich verstehe Ihre Frage sehr gut», sagte die Kanzlerin. «Den Worten müssen Taten folgen. Erst dann kann man davon sprechen, dass der heutige Rat sinnvoll war.»“ Berichtet Christoph Schult im SPIEGEL.

Merkel betreibt ihre bestens bewährte PR-Strategie: „Nun komm Ich und mache alles gut“ – und schon liegt Augstein vor ihr auf den Knien: „Die Bundeskanzlerin redet selten Klartext. Dieses Mal hat sie auf die übliche Schwiemelei verzichtet.“

Merkel kann es nicht. Sie betreibt keine Politik, sondern Politikverweigerung. Das wird sich nicht ändern, solange sie und ihre Kollegen die europäische Villa verwalten – und den Rest der Welt ins Chaos stürzen. Das Chaos kehrt nun an den Ort seines Entstehens zurück.

Die Situation ist da. Endspiel. Was lange vorausgesagt wurde, ist eingetreten. Die Wirtschaftsmaschinerie des Westens hat die Welt abgesaugt. Die Klimakatastrophe führt zu Hungersnöten und Verteilungskriegen, die Betroffenen ertragen ihr Elend nicht länger fatalistisch und machen sich auf den lebensgefährlichen Weg in jenen fernen Kontinent, wo Milch und Honig fließen soll.

Millionen werden Europa überfluten, das war die warnende Prognose wissenschaftlicher Ökologen vor drei Jahrzehnten. Was ist seither geschehen? Nichts – ja, alles wurde schlimmer.

Mag Europa noch so viele Flüchtlinge aufnehmen. Die riesigen Massen, die noch kommen werden, kann es nicht integrieren, wenn es keine internen Bürgerkriege riskieren will.

Unwillkommenen Flüchtlingskindern solle man die medizinische Versorgung verweigern: setzt Madame le Pen sich an die Spitze der Flüchtlingsfeinde.

Viele europäische Länder – aus Zartgefühl wurden ihre Namen verschwiegen – weigern sich gänzlich, ihre Pforten zu öffnen. Eine gemeinsame europäische Einwanderungspolitik gibt es nicht. Man hat alle Hände voll zu tun, Banken zu mästen und die regelmäßige Reichtumsverdoppelung der Milliardäre zu sichern.  

Frau Merkel spricht stets von Werten, wenn sie eigenen Interessen folgt. Interessen sind Werte? Dann muss es wohl ein abendländischer Wert sein, wenn deutsche Interessen das Elend anderer Völker und den Tod vieler Menschen fordern, die vor den Folgen der Klimakatastrophe flüchten. Schuldverteilung wie in der christlichen Theologie: Gott ist Schöpfer von allem Guten, das Böse jedoch wurde von seinen Geschöpfen erfunden.

Becketts Endspiel hat die Malaise vorausgeahnt. Die Welt besteht nur aus Herr und Knecht. Beide sind beinlos und vegetieren in zwei Mülltonnen.

„Die Beziehung zwischen Diener und Herr, zwischen Clov und Hamm, ist von gegenseitiger Abneigung geprägt. Clov hasst Hamm und möchte ihn verlassen, trotzdem gehorcht er seinen Anweisungen („Tu dies, tu das, und ich tu’s. Ich weigere mich nie. Warum?“) und bringt nicht die Kraft auf, seinen Tyrannen zu verlassen. Denn wenn er Hamm verlässt, muss dieser sterben, da Clov der einzige Überlebende ist, der ihn betreuen kann. Aber – und darin besteht die dramatische Spannung dieser Tragödie – auch Clov würde dann sterben, da Hamm die restlichen Lebensmittel gehören und nur er weiß, „wie der Speiseschrank aufgeht“. Clov quält sich mit diesem Dilemma. Hamm dagegen wird von Schuldgefühlen heimgesucht. Er hätte vielen Menschen Nahrung geben können. Nun gehen die Vorräte, die er beizeiten auf die Seite geschafft hat, zu Ende, so wie die Welt oder das, was davon übriggeblieben ist, dem Ende entgegengeht: „Etwas nimmt seinen Lauf“.

Herr und Knecht, reiche und arme Länder, sind aufeinander angewiesen und hassen sich wie die Pest. Das wird doch keine Metapher für den Kapitalismus sein? Die Lebensvorräte der Welt gehen zur Neige. Apokalyptische Vorahnungen stellen sich ein. Endlich dürfen die Frommen schauen, was sie bislang nur geglaubt. Ihren Glauben haben sie in Jüngstes Gericht verwandelt. Wehe vor den Gräueln der Verwüstung:

„Wer auf dem Dach ist, der steige nicht hernieder, etwas aus seinem Hause zu holen; und wer auf dem Felde ist, der kehre nicht um, seine Kleider zu holen. Weh aber den Schwangeren und Säugerinnen zu der Zeit! Bittet aber, daß eure Flucht nicht geschehe im Winter oder am Sabbat. Denn es wird alsbald eine große Trübsal sein, wie nicht gewesen ist von Anfang der Welt bisher und wie auch nicht werden wird.“

Wie immer sind Frauen und Kinder die ersten Leidtragenden der Männer der Heilsgeschichte.

Anstatt die weltpolitische Lage zu analysieren, ergehen sich die europäischen Politverweigerer in Amoktherapie. Boote und Schiffe der Schleuser wollen sie schon in den Häfen zerbomben. Schleuser sind Verbrecher, doch sie retten mehr Menschen als Merkel & Co zusammen. Merkel & Co sind Verbrecher gegen Menschenrechte, doch zum tätigen Lebensretten taugen sie nicht. Man könnte die vereinigte europäische Armee die ganze afrikanische Mittelmeer-Küste bewachen lassen. Dann wüsste von der Leyen endlich, wozu ihre Bundeswehr gut sein kann. Dann schlüpfte keine Maus mehr durch den Kordon.

Go or grow, das Gesetz des Wachstums gilt vor allem politisch. Was nicht zunehmend humaner wird, fällt zurück ins Barbarische. Europa entwickelt sich nicht. Es erstarrt zu einer Gefangenenkolonie des Neoliberalismus.

Ist diese Sicht nicht zu einfach? Wann kamen die Warnungen vor den terribles simplifacateurs auf? Wer setzte sie in die Welt? Es war der elitäre Bildungsbürger Jakob Burckhardt, der seine traute bürgerliche Welt von anschwellenden Proletenmassen angegriffen und gefährdet sah. So einfach war das: die Massen wollten wie Menschen behandelt werden. Das erschien der privilegierten Bourgeoisie so aggressiv simpel, dass sie partout nicht verstehen wollte.

Eliten verstehen nur Bahnhof, wo schlichte Menschen sofort verstehen. Das Einfache ist den Überkomplexen zu komplex. Komplexe Menschheitsprobleme dürfen nicht lösbar sein, sonst wären Erlöserreligionen überflüssig.

Europa müsste endlich verwirklichen, wovon es bislang nur redet. Es müsste sich zu einer solidarischen Völkergemeinschaft entwickeln. Dazu müsste Brüssel das Joch der darwinistischen Wirtschaft abwerfen. Merkel, Cameron & Co denken gar nicht dran. Jede neu gewählte linke Regierung muss sich a priori den neoliberalen Gesetzen Brüssels beugen. Selbst wenn Podemos in Spanien demnächst siegen würde, hätte sie genau so wenige Chancen, ihre linken Ideen durchzubringen wie Syriza in Griechenland. Meint Ulrike Herrmann in der TAZ:

„Es ist unwahrscheinlich, dass Griechen und Spanier es noch lange ertragen, dass sie keine Perspektiven haben. Diese Verzweiflung dürfen die anderen Euroländer und Deutschland nicht ignorieren. Längst ist nicht nur der Euro in Gefahr, sondern die Demokratie“.

Europa ist zur verpanzerten Wagenburg parasitärer Eigentumsvermehrer verkommen, rundum gesichert durch Mauern, Gräben, Satelliten, Waffen und Meere. Dennoch kommen immer mehr Menschen, die es nicht länger zulassen wollen, dass ihre Kinder verhungern und verderben. Mit alptraumartigen Szenerien. Wie jene Flüchtlingsmutter erzählte, die sich bei drohendem Untergang ihres Schiffes überlegen musste: welches meiner beiden Kinder rette ich, wenn ich nur eines retten kann?

Europa müsste an Leib und Gliedern reformiert werden und sich aus einer Horde blindwütiger Konkurrenten in eine Gemeinschaft erwachsener Nationen weiterentwickeln. Wenn Europa die fremdschädigende Wirtschaftskonkurrenz nicht an den Nagel hängt, ist es unrettbar dem Untergang geweiht. Man kann sich nicht gegenseitig nützen, wenn man sich gegenseitig permanent schädigen muss.

Es gibt keine Unsichtbare Hand, die den Egoismus der Einzelnen in das Gesamtwohl aller umwandelte. Der Metzger nützt dem Bäcker nichts, wenn er ihm vor jedem Tausch ein bisschen mehr die Knochen bricht.

Der globale Kapitalismus hat nicht nur die Klimaerwärmung verursacht, er ist dabei, die moralischen Reste einer solidarischen Menschheit zu zerstören. Um gemeinsam zu überleben, muss man den Anderen, den Fremden nicht ins Herz schließen. Man muss ihn aber als Lebewesen auf gleicher Augenhöhe respektieren.

Der Kapitalismus ist keine Wirtschaftslehre, sondern eine menschenfeindliche Philosophie, die sich in Zahlen und Zinsen niederschlägt. Die Alternative zum Kapitalismus ist keine Wirtschaft, sondern eine Philosophie der Humanität, die sich in wirtschaftlicher Kooperation bestätigt.

Arno Widmann hat Recht, wenn er in der BLZ ein neues Europa fordert:

„Den Europäern unter den Einwohnern Europas geht die Zeit aus. Sie sollten die wirklich Beunruhigten sein. Von ihnen sollten die europäischen Institutionen, sollten die nationalen Regierungen unter Druck gesetzt werden. Wenn wir so weiter machen wie bisher, schliddern wir immer tiefer in den Schlamassel. Wir können nicht fliehen vor den europäischen Krisen. Aus ihnen heraus hilft uns nur Europa.“

Wie aber können wir Europa entwickeln, wenn wir uns kein Bildnis noch Gleichnis dessen machen dürfen, was wir für erstrebens- und wünschenswert halten? Ohne Zielvorstellung werden wir uns im sumpfigen Kreise drehen.

Poppers Stückwerktechnologie war richtig, insofern wir keine Utopie aus einem Stück oder in einem Wurf realisieren können. Das wäre eine faschistische Zwangsbeglückung. Hier gälte tatsächlich: wer den Himmel auf Erden einrichten will, produziert die Hölle. Doch sie war grundfalsch, wenn sie eine Zielvorstellung ausschließt, die auf der Agora des Volkes debattiert und Schritt für Schritt in politische Realität verwandelt würde:

„Es ist unsere Pflicht, denen zu helfen, die unsere Hilfe brauchen; aber es kann nicht unsere Pflicht sein, andere glücklich zu machen, denn dies hängt nicht von uns ab und bedeutet außerdem nur zu oft einen Einbruch in die private Sphäre jener Menschen, gegen die wir so freundliche Absichten gehen. Die politische Forderung nach allmählich aufbauenden (im Gegensatz zu utopistischen) Methoden entspricht der Entscheidung, dass der Kampf gegen das Leiden Pflicht ist, während das Recht, sich um das Glück anderer zu sorgen, als ein Privileg betrachtet werden muss, das auf den engen Kreis unserer Freunde beschränkt bleibt. Somit können wir sagen: Helft euren Feinden; steht denen bei, die sich in Not befinden, auch wenn sie euch hassen; aber liebt nur eure Freunde.“ (Popper, Offene Gesellschaft Bd. II)

Glück ist nichts als Abwesenheit von Leid. Wer Leid verhindert oder reduziert, trägt zum Glück des Anderen bei. Geht es mir gut, muss ich die „positiven“ Glücksverheißungen anderer nicht übernehmen. Von Freunden, die mir das Geheimnis ihres Wohlbefindens mitteilen, muss ich mich auch nicht trennen. Anbieten und mitteilen ist nicht überstülpen und aufnötigen. In gegenseitiger Kritikfähigkeit zeigt sich die Reife einer Freundschaft.

Die Grundlagen des Glücks sind für alle Menschen gleich. Es ist die fundamentale Irrlehre des wirtschaftlichen Liberalismus, es gebe unendlich viele Glücksmöglichkeiten. Der Mensch ist ein endliches Wesen, nur die Religion verheißt uns trügerische Unendlichkeit.

Der Kern allen Glücks ist Geborgenheit unter Vertrauten und Verbundenheit mit Freunden. Solch qualitative Emotionen kann man weder kaufen noch in riskante Abenteuer und quantitative Sieges- und Triumphprozesse transformieren.

Wir sind uns ähnlicher und wesensgleicher, als wir uns zugeben können. Wär‘s anders, könnten wir uns weder verstehen noch wechselweise Empathie entwickeln.

Faust war kein Griechenfreund, als er sein Glück als ewige Unzufriedenheit deklarierte. Obwohl dezidierter Nichtchrist, war er noch immer geprägt vom Glücksverbot des Paradiesflüchtlings:

„Werd ich zum Augenblicke sagen:

Verweile doch, du bist so schön!

Dann magst du mich in Fesseln schlagen,

Dann will ich gern zugrunde gehen.“

Die absurde Glücksvorstellung des modernen Menschen ist das Ertragen ständiger Unlust im Wettlauf um Erfolg, auf der Suche nach dem wahren Glück der Ruhe – im Jenseits. Glück, so denkt der Besessene, lässt den Menschen auf dem Faulbett verharren. Nur quälende Unlust treibt ihn ruhelos von Rekord zu Rekord.

Popper unterwarf sich mit seiner Stückwerktechnologie dem Utopiegegner Hayek, der keine Glücksmöglichkeit für den Menschen auf Erden vorsah. Nur willkürliche Zeit und krauser Zufall sind dem Menschen beschieden.

„Ich wandte mich und sah, wie es unter der Sonne zugehet, daß zu laufen nicht hilft schnell sein, zum Streit hilft nicht stark sein, zur Nahrung hilft nicht geschickt sein, zum Reichtum hilft nicht klug sein; daß einer angenehm sei, hilft nicht, daß er ein Ding wohl könne, sondern alles liegt es an Zeit und Zufall.“ (Hayeks Lieblingsstelle in Prediger 9, 11)

Es sind verheißungsvolle Zeichen, dass die Deutschen zur Tat drängen und ihr bisheriges Tändeln sein lassen. Doch denk- und gesprächsfeindliche Taten sind hohle Agitationen. Denken ohne Tun ist feige, Tun ohne Denken berserkerhaft. Der Vorwurf Hölderlins an die Deutschen lautete:

„Denn, ihr Deutschen, auch ihr seid tatenarm und gedankenvoll.«

Wer den Satz nur auf den Kopf stellte: Ihr Deutschen seid tatenreich, aber gedankenlos, der hätte nur Pest mit Cholera vertauscht.

Die Weltprobleme nehmen überhand und werden immer dringlicher. Denken muss in Handeln münden, doch Handeln muss sich durch Denken korrigieren lassen. Das wäre jene leidenschaftliche und kaltblütige Tatkraft, die wir benötigen, um die Erde für die Menschheit zu retten.

„Aber kommt, wie der Strahl aus dem Gewölke kommt,
Aus Gedanken vielleicht, geistig und reif die Tat?
Folgt die Frucht, wie des Haines
Dunklem Blatte, der stillen Schrift?

Und das Schweigen im Volk, ist es die Feier schon
Vor dem Feste?“   (Hölderlin, An die Deutschen)