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Sonntag, 26. August 2012 – Walser und Europa

Hello, Freunde des Rechtfertigungsdrucks,

seit den 80er Jahren setzten sich die Kirchen für Frieden, Gerechtigkeit und  Bewahrung der Schöpfung ein, sagt ein evangelischer Bischof. Bleiben nach Adam Riese eintausendneunhundertachtzig Jahre, in denen sie für Unfrieden, Ungerechtigkeit und Zerstörung der Schöpfung eingetreten sein müssen. Demnach muss fast 2000 Jahre lang Religion das Instrument der Gewalt gewesen sein.

Seit den 80er Jahren litten die Religionen unter dem Rechtfertigungsdruck, beweisen zu müssen, dass Religion dem Frieden dient. Ein entsetzlicher Leidensdruck. Dann war es gewiss ein Dämon in einem gefälschten Buch, der zu Protokoll gab: meinet nicht, dass ich gekommen sei, Frieden auf die Erde zu bringen.

Eine schreckliche Last, nachweisen zu müssen, dass die eigenen heiligen Schriften nicht kriegs- und gewaltsüchtig sind, obgleich sie Natur und Menschheit den Vernichtungskrieg erklärt haben. Fromme müssen belegen, dass ihre Schriften, die sie für unfehlbar halten, lügen würden – wenn man sie wortwörtlich nähme.

(Julia Haak im BZ-Interview mit Bischof Dröge

 

Wozu brauchen wir einen Verfassungsschutz? Als Frühwarnsystem hat er nie getaugt, hatte nie eine sinnvolle Aufgabe, brachte nur Skandale hervor und beeinträchtigt notorisch die Bürgerrechte. Im besten Fall

richtet er keinen Schaden an, ohne irgendeinen Nutzen zu bringen. Schafft den Verfassungsschutz ab. Fordern Claus Leggewie und Horst Meier in ihrem neuen Buch: „Nach dem Verfassungsschutz.“

 

Was verbindet Europa? Was ist die gemeinsame Sprache der Europäer? Wo liegen ihre Fundamente? Welche Gedanken und Gefühle verbinden sie?

Martin Walser, der große Weise sitzt auf der Bank am Bodensee, schaut weit hinaus aufs schwäbische Meer und sinniert über die Grundlagen der Europäer.

Die gemeinsame Sprache ist nicht die Sprache des Geistes, der Humanität, der Menschenrechte. Es ist die Sprache des Euro. „Es ist eine Sprache, die jeder versteht. So wie es einmal das Griechische war, dem die deutsche Sprache ihre schönsten Dichtungen verdankt.“

Die deutsche und die griechische Sprache seien wesensverwandt, die einzigen Sprachen der Welt, in denen man philosophieren könne, hatte Heidegger gesagt. Er muss sich geirrt haben, die einzige Sprache, die uns verbindet, ist die Sprache des Euro, des Geldes.

Die schönsten Gedichte verdankten die Deutschen der griechischen Sprache, so Walser, was verdanken Europäer deutschen Gedichten? Wenn der Euro legitimer Nachfolger des Griechischen ist, gibt es dann bald Gedichte in der Sprache des Euro?

Was ist es, das

An die alten seligen Küsten

Mich fesselt, dass ich mehr noch,

Sie liebe als mein Vaterland?

Es ist der Euro.

In „Friedensfeier“, dem eindrucksvollsten aller Gedichte für Walser, steht die Zeile „Seit ein Euroraum wir sind und hören voneinander.“ Was hören wir? Der Euro sei mehr als eine Währung, er sei ein „Medium der Kommunikation, beziehungsweise eine Sprache, die in Europa jeder versteht.“

Vor kurzem hätte man solche Sätze aus dem Munde eines weisen alten Mannes – so Harry Nutt in der FR – nicht für möglich gehalten.

Ludwig von Mises, einer der Väter des Neoliberalismus, hätte gejauchzt. Geld ist kein Behelfsmittel, kein schnödes Instrument mehr im verdinglichten Warenverkehr, es ist zum idealen Verständigungsmittel geworden.

Geld ist der wahre Blut- und Gefühlskreislauf der Gesellschaft. Haben Menschen Konflikte, reden sie aneinander vorbei, missverstehen sie sich, fehlt ihnen das rechte Wort – kein Problem: zückt den Geldbeutel, die goldene Euro-Karte, und das Missverständnis ist behoben, das rechte Wort zur rechten Zeit gefunden.

Herz und Herz finden zueinander durch die zarte Sprache des Euro. Wer aber keinen Euro hat, der ist ein Feind der Verständigung, ihm fehlt‘s an den Grundlagen der Gemeinschaft.

Diese fiskalische Gemeinschaftswährung dürfe nicht zerstört werden durch Rückfall ins Devisenzeitalter, wo man an den Grenzen das eigene Geld in fremdes Geld umtauschen musste. In diesem „Horrorszenario“ sei Geld „Spielball jeder Spekulation“ gewesen. Im Gegensatz zum Euro, mit dem niemand spekulieren kann – außer der ganzen Welt.

Geld ist bei Walser zum Versöhner, zum Überbrücker der Kulturen geworden. Die Normalsprache brauchen wir nicht mehr. Nationale Unterschiede würden vom Euro nicht verwischt, aber versöhnt.

Es gibt keine unüberbrückbaren Unterschiede zwischen Ost und West, Nord und Süd, zwischen reichen und armen Staaten, zwischen Ländern mit einer langen und einer nicht existenten demokratischen Tradition. Und wenn doch: Geld heilt alle Wunden.

Bei Hegel war es der Geist, der alle Wunden schlug, die er selbst heilte. Bei Walser ist der Hegel‘sche Weltgeist zum eurozentrischen Geld geworden. „Die Beziehung eines Geistes zu einem Geist ist Gefühl der Harmonie, ihre Vereinigung“, so Hegel. Die Beziehung eines deutschen Euro zu einem griechischen Euro ist Gefühl der Harmonie, ihre Vereinigung, so Walser.

Die Überbrückung kultureller Unterschiede durch den dolmetschenden Euro bedeute keine Einebnung derselben. Alle Nivellierungsallergiker können beruhigt sein. Die kulturellen Unterschiede sind „so alt, so stabil, dass da ruhig ökonomisch reguliert werden kann.“ Europa habe zwar, wie kein anderer Erdteil, eine hohe Tradition im grenzüberschreitenden Lernen, was aber nicht bedeutet, man lerne und verstehe so viel voneinander, dass nationale Profile verschütt gingen.

Alles lernt voneinander und versteht einander – und doch bleibt alles beim Alten. Wäre es Nivellierung, wenn wir zu einer einheitlichen Demokratiekultur kämen? Wäre es Gleichschaltung, wenn wir gemeinsam um Menschenrechte kämpften? 

Ihm imponiere niemand, so Walser, der ihm vorrechnen wolle, dass wir uns die Union nicht leisten könnten. Ging Walser nicht vor kurzem als Guru des Nichtrechthabenwollens durch alle Redaktionsstuben der Republik?  Plötzlich wird er zur unfehlbaren Imponierinstanz. Wer ihm imponiert, hat Recht. Wer gegen das Imponiergehabe mit Argumenten anrennt, ist ein Tropf.

Da entschlüpft dem Ex-Uralt-Linken tatsächlich das Wort Solidarität, ein Wert, den reine Ökonomisten nicht hätten. Widerspruch, dein Name ist Dichter: es folgt sogleich ein konträres Imponieren. Trotz Solidarität könne niemand Walser imponieren, der die Schuldenlasten der Länder vergemeinschaften wolle. So weit geht die Liebe zu Europa denn auch nicht.

Jetzt schlägt die Minute des stolzen Literaten, der die Politiker an Europaverbundenheit längst überrundet haben will. „Aber weil es ja um nicht weniger als Europa geht, darf ich daran denken, wie weit wir, die Leute der Literatur schon lange waren und sind.“ 

Die Literaten sind Vorreiter der europäischen Verständigung? Hat Walser ein bedeutendes Brüderpaar vergessen, das sich im ersten Weltkrieg beinahe für immer verfeindete, weil der Ältere für Frankreich, der Jüngere chauvinistisch für Deutschland eintrat?

Heinrich hieß der Ältere und Thomas der Jüngere, der sogar ein dickes Buch zur Verteidigung des deutschen Sonderwegs und der deutschen Sonderrolle geschrieben hatte: „Die Betrachtungen eines Unpolitischen.“ Ein Buch, das heute gern verleugnet wird.

Welche Literaten waren in der europäischen Geschichte die pazifistischen Vorreiter einer europäischen Einigung? So gut wie niemand. So viel Verbundenheit es gab, so viel Verbundenheit war es in Hass, Neid und Ablehnung.

Wie viele Intellektuelle waren ideologische Sprachrohre der Kriegsbereitschaft, des heiligen und unheiligen Zorns gegen Nachbarn und Rivalen.

Selbst Walsers Liebling Hölderlin pries den Krieg, der eine „große Arbeit“ sei, „wo des Menschen Kraft und Geist und keine Krücke und kein wächserner Flügel hilft. Da legen wir die Sklavenkleider ab, worauf das Schicksal uns sein Wappen drückt.“

Waren die Klassiker gegen Krieg? Waren die Romantiker gegen den Krieg? Im Gegenteil, bei allen Kriegen, die als Gottesbeweise angesehen wurden, waren die Literaten zumeist bei der schreibenden und dichtenden Fanfarengarde. Kants Entwurf zu einem ewigen Frieden wurde belächelt und ignoriert, zudem war er kein Literat.

Und nun die Geste der literarischen Selbstanpreisung, in der Walser kostbare Stichworte in den Ring wirft, die für sich sprechen sollen: „Shakespeare, Hamlet, Hekuba. Das ist Europa!“

So viel weit ausholende Emphase soll sprachlos machen und verfehlt auf keinen Fall sein Ziel. Sprachlos erinnern wir an den Ersten Weltkrieg, als angelsächsische Krämer- und germanische Heldenliteraten im Hunnenton aufeinander droschen. Da half kein Hamlet und keine Hekuba.

Es gab wohl eine Bewunderung der Literaten als geniale Einzelpersönlichkeiten, Rousseau etwa wurde in Deutschland zum Ereignis. Gleichzeitig gab es heftige Ablehnung, ja Hass auf die ganze Franzosenbrut.

Goethe lehnte die französische Aufklärung mit ihrem mechanischen Räderwerk ab. Dort spüre er keinen lebendigen Geist.

Welchen Kampf führten Lessing, die Stürmer und Dränger gegen den französelnden Bevormundungsgeist deutscher Fürsten und Versailles-Imitatoren.

Walser entblödet sich nicht, auch Nietzsche als guten Europäer zu bezeichnen, weil er oft das Wort Europa in den Mund nimmt. Was der Bewunderer des Herrenmenschen damit meinte, kann man seinen Brutalo-Visionen entnehmen:

„ … es ist die Entstehung von internationalen Geschlechts-Verbänden möglich gemacht; welche sich die Aufgabe setzten, eine Herren-Rasse heraufzuzüchten, die zukünftigen „Herren der Erde“; – eine neue, ungeheure, auf der härtesten Selbst-Gesetzgebung aufgebaute Aristokratie, in der dem Willen philosophischer Gewaltmenschen und Künstler-Tyrannen Dauer über Jahrtausende gegeben wird. … Kurz, dass wir ein Ziel haben, um dessentwillen man nicht zögert, Menschenopfer zu bringen, jede Gefahr zu laufen, jedes Schlimme und Schlimmste auf sich zu nehmen: die große Leidenschaft.“

Mit gleichem Recht hätte Walser auch die nationalsozialistischen Verehrer Nietzsches als gute Europäer preisen können.

Die Deutschen waren Verehrer des Griechischen. Aber der Altgriechen, nicht des desolaten, von den Türken über Jahrhunderte drangsalierten, neugriechischen Volkes. Wieder muss der Schwabe Hölderlin herhalten, um die pan-europäische Verbundenheit deutscher Schriftsteller zu belegen.

Walser zitiert aus seinen Briefen. Dies zeige, „wie sehr ein damals 24-jähriger Dichter aus Nürtingen mit anderen europäischen Ländern lebte, wie sehr es zu seinem Bewusstsein, zu seiner Identität gehörte. Literatur war schon immer europäisch. Europa ist unsere literarische Heimat.“ 

Das ist nicht nur hochtönender, das ist anmaßender und historisch verfälschter Eurozentrismus. Hölderlins Hyperion meinte das alte Griechenland, nicht das zeitgleiche, welches er aus der Perspektive der „Alten“ vergoldete und verbrämte. Umso schlimmer die Enttäuschung über die wahren Verhältnisse.

Dieselbe Verklärung spielte eine verhängnisvolle Rolle beim Eintritt Griechenlands in die EU. Alle schlossen die Augen, schwadronierten über Thukydides und die Akropolis. Niemand ließ sich die Bücher des Finanzministers zeigen, um ein realistisches Beitrittsszenario zu entwickeln.

Heute ist die Graecomanie ohnehin ins Gegenteil verkehrt. Von Athens Demokratie könnten wir nichts lernen, so neulich ein Althistoriker.

Demokratie und Menschenrechte werden zusehends zu Erfindungen christlicher Theokraten verfälscht.

Alle psychischen Komplexe und Psychosen tragen altgriechische Namen, die biblische Tradition wird zunehmend zum Gesamtvorbild der Moderne.

Hölderlins einziger Auslandaufenthalt in Bordeaux dauerte nur wenige Monate, dann wanderte er unglücklich und enttäuscht nach Deutschland zurück.

Dass die deutsche Sprache von der altgriechischen profitierte, ist kein Beleg für politisches Bewusstsein einer europäischen Gesamtidee. Im Gegenteil, die deutsche Bewunderung der Griechen beschränkte sich auf die Bewunderung des Schönen. Von Demokratie, Vernunft und Aufklärung sprach niemand.

Das Schöne war für die Deutschen seit Napoleons Eroberung ihrer zerstückelten Heimat die Fluchtroute aus dem Politischen. Alles musste schön sein, weil politisch alles hässlich war. Die Ästhetik wurde zur illusionären Erbin einer illusionären Theologie.

„Die Vernunft reicht nicht weiter als zur Forderung eines nie zu endigenden Fortschritts. In das Tun des Verstandes und der Vernunft muss daher das Ideal der Schönheit dem echten Philosophen hineinleuchten. Der Schönheit. Denn sie ist das Höchste, Unbedingte, Ganze, das über allem Denken ist.“ So Rudolf Haym in seinem Buch „Die romantische Schule“.

Walser ist ein Großgrundbesitzer des Geistes, das Füllhorn seiner Bildung schüttet er den Lesern wahllos vor die Füße: sollen sie selbst sehen, ob die wirren, nichtssagenden Fragmente zusammenpassen. Über Widersprüche ist man als europäischer Vordenker und -dichter erhaben.

Pries Walser noch vor Monaten den neocalvinistischen Karl Barth, der sich im Himmel genau auskannte, huldigt er nun zur Abwechslung einem naturgläubigen Graecomanen, dem die „Welt nicht dürftig genug ist, um außer ihr noch eine zu suchen.“ Eine jenseitige Welt sucht Hölderlin nicht. Doch die irdische, alltägliche und politische lehnt er ab, Er erträgt sie nur, wenn sie mit altgriechischem Blattgold verziert worden ist.

Genau diese Verklärung des Alten zum Zwecke einer scharfen Ablehnung des Neuen bei Hölderlin wird von Haym messerscharf aufgespießt:

„Es ist die idealistische Entfremdung unseres Volkes von seinen eignen Angelegenheiten, die durch die Beschaffenheit des deutschen Staatswesens bedingte Anteilslosigkeit an aller öffentlichen und nationalen Tätigkeit, was sich in Hölderlin zu hypochondrischen Klagen über die „Barbaren um uns herum“ zuspitzt. … Für alle Dichterleiden, für alles Fehlschlagen … schafft er sich Genugtuung, indem er den vergötterten Griechen ein Zerrbild seiner eignen Vaterlandsgenossen gegenüberstellt. … Hier in der Tat hat das „Fieber der Gräkomanie“ den Charakter einer Krankheit angenommen, die zum Tode führen muss.“

Mit anderen Worten: Walser nimmt einen Literaten als Vorbild für europäische Verbundenheit, der nicht mal im eigenen Volk einen nüchternen politischen Standpunkt innehatte. Wie kann man Interessen und Gedanken der Nachbarn verstehen, wenn man die eigenen nicht wahrnehmen und verstehen kann?

Die deutschen Dichter und Denker schwebten in der Luft, wie Madame de Stael erkannte, mit den harten Tatsachen in Raum und Zeit hatten sie nichts im Sinn. Und diese frei schwebenden Träumer sollen zur politischen Avantgarde der europäischen Intelligenz gehören?

Walser muss seine Leser für Vollidioten halten, wenn er Hölderlins christlich-griechisches Bekenntnis: „…denn zu sehr, O Christus! Häng ich an Dir, wiewohl Herakles Bruder“ übersetzt und kommentiert mit dem absurden Satz: „Wirtschaftlich gesprochen: Wir haben unendlich profitiert durch unsere Importe.“

Wenn das kein Deal ist! Sinnlose Dinge führen wir aus, dafür importieren wir Erlöser und griechische Halbgötter. Warum lassen wir uns deutsche Waren nicht mit Religionen und Weisheiten der ganzen Welt vergüten? Dann hätten wir vielleicht die Chance, am Wesen der nichtdeutschen Welt zu genesen.

Doch das Erstaunlichste und Verblüffendste reserviert Walser für das Ende seines Artikels: einen einzigen sinnvollen Satz. Mit allem hat man gerechnet, aber nicht mehr mit der Erkenntnis, dass die „europäische Lerngemeinschaft auf Freiwilligkeit und Selbstbestimmung“ beruhe.

Doch auch hier vergisst Walser die Kleinigkeit, anzugeben, woher diese Begriffe stammen. Über Griechenland erfahren wir viel Metrisches und Ästhetisches. Dass aber Selbstbestimmung aus Athen stammt und den Kern der Demokratie darstellt – darüber verliert der Freund aller Europäer kein Jota.

Was Haym an Hölderlins Gräkomanie attackiert, gilt noch mehr für den blinden Bewunderer seines schwäbischen Landsmannes. Die selbstgefällige, großspurige, sich in jedem zweiten Satz widersprechende Poesiemanie Walsers, die er mit einer nicht mehr nachvollziehbaren Anbetung des Euro kompromittiert, um Geld mit Geist und Geist mit Geld zu identifizieren, hat den Charakter einer Krankheit angenommen, die vielleicht nicht zum Tode, aber mit Gewissheit zum Zerfall Europas führen muss.

(Martin Walser in der FAZ: Das richtige Europa)

Noch immer ziehen sich deutsche Schriftsteller aus dem Bereich der Realität ins Reich des Schönen, Belanglosen und Hässlichen zurück, das sich von Politik angewidert fühlt.

Walser hatte sich vorgenommen, für den Rest seines weisen Lebens nie mehr Recht zu haben. Er hat Wort gehalten.