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Samstag, 10. November 2012 – Der Westen und Bolivien

Hello, Freunde der festen Burg,

Rüsten zum Jüngsten Gericht. Mit ganz neuen Baustoffen, kugel- und bombensicheren Wänden, der Weinkeller ist ein Atombunker. Die Festung des Herrn soll Tornados, Sintfluten, kriminellen Angriffen, Seuchengefahren, Erdbeben, Waldbränden und sonstigen apokalyptischen Reiterchen standhalten. Auf dem Dach kann ein Hubschrauber landen, wenn alle Stricke reißen.

Immer mehr Reiche Amerikas rüsten zum Doomsday. Die anderen horten Konserven im Keller. (Candace Jackson in der WELT)

Jeder Reiche ein Noah, der Gnade gefunden hatte vor Gott. Offenbar war er nicht besser als das ganze verderbte Menschengeschlecht, sonst hätte Gott nicht gnädig, sondern gerecht sein können. Gnade ist Selektion. Einer hat unverdientes Glück, der unheilige Rest guckt in die Röhre.

Kaum war die Menschheit erschaffen, war der Menschen Bosheit groß auf Erden, doch in welcher Hinsicht? Gründe werden nicht genannt. Aber in den Reden des Herrn über die Endzeit wird‘s deutlicher. „Denn wie die Tage des Noah, so wird die Wiederkunft des Sohnes.“

Mit Sintflut-Sagen beginnen die männlichen Hochkulturen. In Sumer, im Gilgameschepos. Irgendein riesiges Unglück ist passiert (sind die Mütter der Vorzeit, Inbegriff der Fluten, beseitigt worden?), die Menschheit unter männlicher Regie muss von vorne beginnen. Mit Auslese unter den Männern.

Nur Auserwählte überleben. Bei Noah die Familiendynastie, die in Amerika

zur Urzelle allen Wettbewerbs geworden ist. Erfolgreiche Familien wie die Kennedys, Bushs, Romneys, die zusammenhalten wie Pech und Schwefel.

Die Obamas sind noch keine Dynastie, ihre emotionale Bezugsgruppe ist die schwarze Gospelgemeinde. Ein markanter Patriarch herrscht streng, gütig und fordernd über den reichlichen Nachwuchs.

In allen Dynastien gibt’s beim Familientreffen nach dem gemeinschaftlichen Mahl sportliche Binnenwettbewerbe, die zumeist der Patriarch gewinnt und die der Stählung der außerfamiliären Konkurrenz dienen. Solange der Patriarch gewinnt, ist seine Führungsposition unantastbar.

Intellektuelle Spiele sind verpönt. (Ausnahme: die Kennedys, bei denen zu jedem Diner bedeutende Intellektuelle eingeladen wurden. Der kleine John F. saß unterm Tisch, hörte begierig den Gesprächen zu und verinnerlichte alles.)

Der rote Faden der amerikanischen Zukunftspolitik ist der immer unverhülltere Kampf der Dynastien in Erwartung des Endes. Nicht der Nationen, sie spielen nur eine vorübergehende Rolle. Wenn‘s hart auf hart kommt, bieten nur fromme Großfamilien die Sicherheit einer Festen Burg.

Der Mensch ist kein zoon politicon. Entweder ist er Mitglied einer Noahdynastie oder er ist nichts. Das ist auch noch nicht das letzte Wort. Der Erwählungskampf geht mitten durch die Familie. Auch die Dynastie ist nur ein vorläufiges Bollwerk. Am Ende des Endes fällt jeder über jeden her. Im calvinistischen Himmel gibt’s keine Familienlogen, nur getrennte Einzelsitze.

John Bunyan muss sich von Weib und Kind losreißen, um einsam und allein, im Kampf gegen die ganze Welt, seinen schmalen Weg nach oben zu bahnen. „Denn ich bin gekommen, einen Menschen mit seinem Vater zu entzweien und eine Tochter mit ihrer Mutter und eine Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter und des Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein.“ Die Zerstörung der Familie steht auf der Agenda der Heiligen.

Es ist der Selbstwiderspruch des Liberalismus, der den Einzelnen meint, die Familie betont, doch letztlich nur seine eigene Solo-Seligkeit verfolgen kann. Absurd das Wort Kohls, Famillje sei das Fundament des Christentums. Nation, Volk, Staat, Demokratie, Gemeinschaft sind nur vorläufig pragmatische Plattformen, die sich immer mehr verengen, bis am Ende jeder gegen jeden steht.

Der Schleier der Unwissenheit wird fallen, irdische Anhänglichkeit zwischen Angehörigen sich als strategisches Pokerverhalten entlarven. Im entscheidenden Moment muss das Gutmenschenverhalten weggepackt, die Fassade der irdischen Liebe gnadenlos durchlöchert werden. „Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht wert. Und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht wert.“

Unter der Perspektive Gottes gibt’s nicht Boshafteres unter Menschen, als Menschen zu lieben. Denn alle irdische Liebe geht der Liebe zum EIFERSÜCHTIGEN verloren. The winner takes it all und Gott will alles für sich gewinnen. „Wenn jemand zu mir kommt und nicht seinen Vater und seine Mutter und sein Weib und seine Kinder und seine Brüder und seine Schwestern und dazu auch sein Leben hasst, kann er nicht mein Jünger sein.“ ( Neues Testament > Lukas 14,26 / http://www.way2god.org/de/bibel/lukas/14/“ href=“http://www.way2god.org/de/bibel/lukas/14/“>Luk 14,26)

Liebe ist ein knappes Gut (deshalb die Knappheit im Kern des frommen Kapitalismus) und Gott will alles für sich allein. Für die Menschheit bleibt nur noch Hass von jedem gegen jeden. Agape und all die frommen Tugenden sind nur strategisches Verhalten, um dem Liebesobjekt glühende Kohlen aufs Haupt und sich selbst Punkte im Himmel zu sammeln.

Nächstenliebe ändert kein Tüttelchen am Schicksal der „Geliebten“. Über ewige Seligkeit und Verdammnis entscheiden keine liebenden Mütter, keine liebenden Väter, kein liebendes Eheweib, kein liebender Ehemann, keine liebenden Kinder. Schon im Alten Testament sollen die Liebsten unnachgiebig vom Erdboden vertilgt werden, wenn sie nicht die rechte Gesinnung aufbringen.

Sollte einer deiner engsten Freunde oder Familienangehörigen dich zur falschen Religion verführen, gibt’s kein Pardon. „Dann sollst du sein nicht schonen und dich seiner nicht erbarmen noch seine Schuld verbergen, sondern umbringen sollst du ihn. Deine Hand soll sich zuerst wider ihn erheben, um ihn zu töten Du sollst ihn zu Tode steinigen; denn er hat gesucht, dich abzubringen von dem Herrn, deinen Gott.“ ( Altes Testament > 5. Mose 13,6 ff / http://www.way2god.org/de/bibel/5_mose/13/“ href=“http://www.way2god.org/de/bibel/5_mose/13/“>5.Mos. 13,6 ff)

Wenn heute Frauen getötet werden, weil sie zu einer falschen Lebenshaltung übergehen, ist das nicht nur muslimisch, sondern jüdisch-christlich-apokalyptisch.

Allmählich ahnen wir, worin das Böse und Verderbte des Menschengeschlechts zu Noahs Zeiten bestanden haben könnte. Der Frohe Hauptbotschafter klärt persönlich auf:

„Denn wie die Tage des Noah, so wird die Wiederkunft des Sohnes, des Menschen sein [der Sohn ist der einzige wahre Mensch, alle anderen Menschen sind untermenschliche Mangelware]. Wie sie nämlich in den Tagen vor der Sinflut schmausten und tranken, heirateten und verheirateten bis zu dem Tage, da Noah in die Arche ging und es nicht merkten, bis die Sintflut kam und alle hinwegraffte, so wird auch die Wiederkunft des Menschen sein. Dann werden zwei auf dem Felde sein, einer wird angenommen und einer wird zurückgelassen. Zwei werden mit dem Mühlstein mahlen: eine wird angenommen und eine wird zurückgelassen.“

Die Bosheit der Menschen besteht darin, dass sie sich erkühnen, sich in eigener Leistung ein glückliches Leben auf Erden zu erarbeiten. Schmausen, Heiraten, Trinken, sich lieben: darauf steht Todesstrafe von dem einsamen Herrn im Himmel, der sich ausgeschlossen fühlt, der es nicht erträgt, dass die Menschheit selbstbewusst, selbständig, selbstbestimmt, glücks- und leistungsfähig ihr Leben auf Erden gestaltet.

Der Schöpfer zeigt hier seine wahre unverhüllte Physiognomie: er ist das kontaktgestörte Kind, unfähig, sich der Gemeinschaft anzuschließen, das sich abseits begibt und furchtbare Rache plant gegen diejenigen, die sich – ohne Ihn – lieben, sich gegenseitig vertrauen und zusammenarbeiten können.

Der Gott der Rache ist das Drama des ausgeschlossenen Kindes, das sich zum Trotz selbst noch einmal ausschließt und sich mit Macht und Gewalt den Weg in die Horde zurückbahnt, um die Menschheit zur Liebe und Anerkennung seiner psychisch unterernährten Seele zu zwingen. Liebt mich oder ich peitsche euch, soll ein preußischer König gerufen haben, als er durch die Straßen seiner Stadt ging und alle Untertanen vor ihm Reißaus nahmen.

Liebt mich oder ich bestrafe euch in alle Ewigkeit, sagt sein großes Vorbild im Himmel. Der eifersüchtige Gott ist seelisch unterernährt und sieht keine andere Chance mehr, auf seine Kosten zu kommen, als seine Bedürfnisse mit einem Kriegszug gegen die Menschheit zu erfüllen.

Wie kann man seine Bedürfnisse befrieden? Durch Vertrauen in eine Nestgruppe, in der Geben und Nehmen ausgeglichen sind, in der artikuliert werden kann, wenn man zu kurz kommt. Oder durch Zwang, Nötigung und Erpressung in einer zuvor eroberten Machtposition.

Dem Herrn der Heerscharen bleibt nur der zweite Weg. Von der ersten bis zur letzten Seite der Schrift wütet, erpresst, bedroht und bestraft der liebende und gütige Vater die Menschheit, an deren Fähigkeiten er nicht glauben kann. Und seid ihr nicht willig, brauch ich Gewalt. Seine Liebesangebote sind Scheinangebote. Wer sie nicht annimmt, über den kommt das Verhängnis.

Religionen sind Mythen, die die seelische Verfassung von Völkern und Kulturen entschlüsseln. Wer die Erzählungen als sinnlose Gebilde verwirft, wird den Menschen nicht verstehen.

Theologie muss als Psychologie enttarnt werden, die dem Menschen ins gekränkte und verwundete Herz schaut und die brachialen Methoden aufdeckt, mit denen er seine Wunden heilen will.

Freud hat vieles untersucht, das wichtigste aber links liegen lassen: die Psychoanalyse der Religion.

Wie amerikanische Reichen sich nichtschwimmende Archen bauen, so baute sich Noah eine schwimmende Feste Burg. „Mache dir eine Arche von Tannenholz, aus lauter Zellen sollst du die Arche machen und verpiche sie inwendig und auswendig mit Pech.“ Das liest sich wie eine architektonische Anleitung zur Errichtung eines rundum geschützten Hauses zum Überleben endzeitlicher Katastrophen.

Dann kommt der Grimm eines Schöpfers über seine verpfuschte Schöpfung. Doch am Pfusch will er nicht schuld gewesen sein. Er braucht Geschöpfe, die sein Wunderwerk bei Nacht, als er schlief, ramponiert haben sollen. Seine Geschöpfe sind seine Blitz- und Schuldableiter.

Zur Selbstkritik ist Gott unfähig. Mit einer Ausnahme: „So habe denn auch ich ihnen Satzungen gegeben, die nicht gut waren, und Gebote, durch die sie nicht am Leben bleiben konnten.“ ( Altes Testament > Hesekiel (Ezechiel) 20,25 / http://www.way2god.org/de/bibel/hesekiel/20/“ href=“http://www.way2god.org/de/bibel/hesekiel/20/“>Hes. 20,25)

Warum hat Er, der Unfehlbare, diesen Schwachsinn getan? „Ich ließ sie unrein werden durch ihre Opfergabe, indem sie alle Erstgeburt durchs Feuer gehen liessen [jede Erstgeburt vom Tier, in frühen Zeiten wahrscheinlich auch vom Menschen, wurde als Opfergabe verbrannt], ich wollte sie mit Grausen erfüllen, auf dass sie erkennten, dass ich der Herr bin.“

Erkenntnis durch Grauen, das war die Geschichte der abendländischen Pädagogik. Noch heute wird mehr gestraft, verhöhnt, erniedrigt und sitzengelassen, als bestärkt und ermutigt. Noch heute wollen Autoritäten an den Folgen ihrer Taten nicht schuldig sein und zeugen Kinder, um ihr Fehlverhalten den Kleinen aufzubürden.

Im alten China wurden die Eltern bestraft, wenn ihre Kinder gegen das Gesetz verstießen. Welch ein Hohn der Ábendländer, großspurig von Verantwortung zu reden, doch alle Schuld den Unschuldigen, den Opfern, in die Schuhe zu schieben.

Folgt etwas aus der Einsicht Gottes in seine eklatanten Fehler? Nicht die Bohne: weder Reue, noch Buße ist beim allmächtigen Mann zu erkennen.

An anderer Stelle allerdings gibt’s eine „Reue“, doch mit welchen Folgen? „Da reute es den Herrn, dass er den Menschen geschaffen hatte auf Erden und es bekümmerte ihn tief.“

Es bekümmerte ihn tief? Macht er Buße, geht er in Sack und Asche vor der Menschheit und bittet sie um Vergebung? Wo denkst du hin? Er holt den ganz großen Hammer raus. „Ich will die Menschen, die ich geschaffen habe, vom Erdboden vertilgen, die Menschen sowohl als das Vieh, auch die kriechenden Tiere und die Vögel des Himmels.“

Wie sorgfältig die Kataloge der Todeskandidaten protokolliert werden, die das Vergnügen haben, für die Verfehlungen des Herrn der Heerscharen büßen zu dürfen. Das nennt man tätige Reue und Buße. Das haben sich unsere Großen stets sorgfältig abgeguckt und nachgeahmt. Legen sie die Welt in Trümmer, sind stets alle anderen schuld, nur sie nicht.

Die Religionen der Schuld sind die schuldlosesten und selbstgerechtesten der Weltgeschichte. Die Natur muss immer dran glauben, wenn der Mensch gestäupt wird. Vor allem sind die Tiere dran, wenn der Mensch Mist macht.

Die unreinen Geister der Menschen fuhren in die Schweine. „Und die Herde stürzte sich den Abhang hinunter in den See, ungefähr zweitausend und sie ertranken in der See.“ ( Neues Testament > Markus 5,1 ff / http://www.way2god.org/de/bibel/markus/5/“ href=“http://www.way2god.org/de/bibel/markus/5/“>Mark Neues Testament > Markus 5,1 ff / http://www.way2god.org/de/bibel/markus/5/“ href=“http://www.way2god.org/de/bibel/markus/5/“>. 5,1 ff) – „Gebet das Heilige nicht den Hunden und werfet eure Perlen nicht vor die Säue, damit sie nicht etwa mit ihren Füssen sie zertreten und sich umwenden und euch zerreißen.“ ( Neues Testament > Matthäus 7,6 / http://www.way2god.org/de/bibel/matthaeus/7/“ href=“http://www.way2god.org/de/bibel/matthaeus/7/“>Matth. 7,6)

Tiere sind minderwertig und unheilig. Wenn man sie behandelt, als seien sie des Heiligen würdig, wenden sie sich um und zerreißen die Menschen! Auch Jesus scheut sich nicht, die Heidenvölker als Hunde zu bezeichnen. Er sei nicht gekommen, den wahren Kindern das Brot wegzunehmen und es den Hunden hinzuwerfen.

Doch warum sind Hunde so schreckliche Tiere? Weil sie ohn Ansehn der Person gut zu Menschen sind. Das ist eine Todsünde. Menschen dürfen nur geliebt werden, wenn sie die Vorschriften des Himmels peinlich genau erfüllen. Das machen dumme Hunde nicht. Selbst den Versagern unter den Menschen sind sie treu. Als Lazarus, mit Geschwüren bedeckt, vor der Tür des Reichen liegt, „kamen die Hunde und beleckten seine Geschwüre.“

Was geschieht, wenn der Mensch vor Gott nicht kuscht? Dann werden alle Flüche des Herrn über ihn kommen und nicht nur über ihn: „Verflucht bist du in der Stadt und verflucht auf dem Felde. Verflucht ist dein Korb und dein Backtrog. Verflucht ist die Frucht deines Leibes, die Frucht deines Landes, der Wurf deiner Rinder und die Zucht deiner Schafe. Der Herr wird den Regen deines Landes zu Sand und Staub machen bis du vertilgt bist.“

Doch das ist noch das Geringste: „Deine Söhne und deine Töchter werden einem anderen Volke dahingegeben, und deine Augen müssen es mit anschauen und allezeit nach ihnen schmachten, du aber wirst machtlos sein.“

Das ist keine Sippenhaftung mehr, das ist totale Naturhaftung. Wird der Mensch gestraft, muss die Natur dran glauben. Im Finale wird sie totaliter zertrümmert, um eine nagelneue aus Nichts hervorzuzaubern. Gott erfindet sich ganz neu.

Doch dies alles sind nur vorweggenommene Jüngste Gerichte – zum Drangewöhnen. In der wirklichen Endzeit wird das Gericht gegen alles Lebendige und Natürliche zum unerbittlichen und unausweichlichen System. Schon immer mussten die Mütter als erste dran glauben – zusammen mit ihren ungeborenen Bälgern.

Wenn der Gräuel der Verwüstung über die Menschheit kommt, geht’s rund in der teuflischen Natur. Da kriegen die Mütter ihr Fett ab: „Wehe aber den Schwangeren und den Stillenden in jenen Tagen. … Denn dann wird eine große Drangsal sein, wie von Anfang der Welt an bis jetzt keine gewesen ist und auch keine sein wird.“

Warum gerade die Schwangeren? Weil sie sich erkühnen, der Natur gemäß Leben zu schaffen. Das ist eine kreatürliche Verwegenheit. Leben wird von einem Mann erschaffen, der Gott sein will. Nicht von minderwertigen kessen Weibern. Das wird von Lukas bestätigt: „Denn siehe, es kommen Tage, wo man sagen wird: Selig sind die Unfruchtbaren und die Leiber, die nicht geboren haben und die Brüste, die nicht gestillt haben.“ ( Neues Testament > Lukas 23,29 / http://www.way2god.org/de/bibel/lukas/23/“ href=“http://www.way2god.org/de/bibel/lukas/23/“>Luk. 23,29)

Es ist der blanke Hass der Männer auf die Frauen, die sich für das Leben auf Erden zuständig fühlen und die Erde für ihre Kinder als Ort des Lebens bewahren wollen. „Frohlocke, du Unfruchtbare, die nicht geboren hat! Brich in Jubel aus und jauchze, die keine Wehen gekannt. Denn die Vereinsamte hat mehr Kinder als die Vermählte, spricht der Herr.“ ( Altes Testament > Jesaja 54,1 / http://www.way2god.org/de/bibel/jesaja/54/“ href=“http://www.way2god.org/de/bibel/jesaja/54/“>Jes. 54,1)

Die Jungfrauengeburt Mariens ist kein zufälliges Ereignis. Gott Himself will zeugen, indem er das Weib zum in-vitro-Werkzeug degradiert, was die zukunftsschwangere Männermedizin der Gegenwart schon lange anpeilt. Das Leben muss unabhängig vom Weibe werden. Gottgleiche Naturwissenschaftler wollen Jungfrauengeburten aus der Retorte. Das ganze Leben muss dem Kopf des Mannes entspringen.

Der ganze christlich-jüdische Westen ist auf dem Fundament dieser Texte aufgebaut und von deren Geist durchdrungen. Doch der aggressive Westen will nicht wissen, welche Kräfte und Mächte ihn bewegen – mit Ausnahme der ehrlichen amerikanischen Biblizisten, die kein Hehl aus ihrem politischen Glauben machen.

Die Deutschen, die der Kirche den Rücken kehren – und sich dadurch erst recht als gute Christen fühlen –, denken nicht daran, die heiligen Texte zur Kenntnis zu nehmen. Sie haben nicht die leiseste Ahnung, von welchen Urmächten sie aus dem Hintergrund beherrscht werden.

Niemals würden sie diesen Texten Recht geben oder sie für ihr Leben verpflichtend erklären. Und dennoch haben sie nicht den Mut, die verleugnete Basis ihres Kinderglaubens zur Kenntnis zu nehmen – um ihr Ade zu sagen.

In diesen obskuren Trübungen bewegen wir uns. Die Pietät gegen die Religion unserer Väter hält uns davon ab, unser Leben auf neuen Fundamenten zu gründen.

Auf welchen? Auf dem Boden der Natur. Gibt es das schon? Überall, wo der westliche Naturhass die Gemüter der Menschen noch nicht völlig benebelt hat. In China, in Afrika und – in Bolivien.

Wolf-Dieter Vogel im taz-Gespräch mit Boliviens Außenminister David Choquehuanca:

„Wir wollen wieder Menschen werden, die in Harmonie mit sich selbst und dem andern, sowie im Einklang mit der Natur leben.“ Der Westen versuche, ein wirtschaftlich besseres Leben zu erreichen. „Wir nicht. Wir wollen ein erfülltes Leben und ganz einfach wieder wir selbst sein: Aymaras, Quechuas oder andere indigene Völker. Es widerspricht dieser Philosophie, andere auszubeuten oder nicht zu arbeiten. In kapitalistischen Verhältnissen wird man bezahlt, damit man arbeitet; in sozialistischen gilt das Arbeiten als gesellschaftliche Notwendigkeit. In den indigenen Kulturen war die Arbeit ein Fest.“

Das ist im Kern die einzige Philosophie, die der Menschheit eine Zukunft auf Erden bieten kann. Arbeiten als Fest der Menschen in Übereinstimmung mit der Natur.

Doch kein deutscher Ökoverband, keine pastoralen Grünen (die sich gerade das weibliche Pendant von Gauck an ihre Spitze gewählt haben) werden sich an diesen schlichten, einfachen und doch für gottgleiche Erlöser so schweren Einsichten vergreifen.

Warum? Weil diese Einsichten gottlos und heidnisch sind.

Seit wann haben unsere Probleme mit Religion zu tun?