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nichtsdesto-TROTZ XLV

Tagesmail vom 19.07.2021

nichtsdesto-TROTZ XLV,

warum lachte Laschet?

Weil er einen Witz hörte? Vergiss es.

Weil er über das Elend spotten wollte?

„Wenn ihr fahren lasst all meinen Rat und meine Zurechtweisung nicht wollt, dann will ich auch lachen bei eurem Unglück und euer spotten, wenn Schrecken über euch kommt.“

Laschet doch nicht.

Aus Unsicherheit – weil seine Autorität auf tönernen Fußen steht? Weil er seiner Rolle als sorgender Landesvater nicht gewachsen und er nicht Profi genug ist, instinktiv zu spüren: Vorsicht, du wirst von der Kamera erfasst?

Das schon eher. Doch er war ja nicht der Einzige, der lachte. Eine ganze Gruppe von Leitenden lachte mit. Es war ein Gruppenphänomen überforderter Männer, die aus ihrer Rolle fielen.

Täglich müssen sie die Sorgetragenden spielen. Das überfordert sie. Die Zeiten werden verhängnisvoller, die Last der Verantwortlichen wird schwerer. Findet ein Pfiffikus dann das zündende Stichwort und die Männer fühlen sich unbeobachtet – fallen die Masken, das Johlen der Horde beginnt.

Wir erleben die Tragik wichtiger Männer, deren Macht schwindet wie der Schnee in der Sonne. Die Verhältnisse werden desaströser, die Rituale ihrer Seriosität genügen nicht mehr, um die überlieferten Autoritätsspiele aufrecht zu erhalten.

Die Männer spüren: unsere Epoche nähert sich dem Ende. Immer mehr entdecken die Anderen, dass wir überfordert sind. Wehren wir uns mit überlegenem Spott, um die Anderen solange einzuschüchtern, solange sie unser Gespött fürchten. Das Ganze nennen wir „befreiendes Lachen“ oder sarkastische Ironie. Nicht zu verwechseln mit der mäeutischen Ironie, die die Menschen ins Denken bringen will.

Was geschieht? Wir nähern uns erneut der Zeit der Komödie, die die rasante Veränderung der Gesellschaft als Verfall betrachtet und sie mit Hohn und Spott überziehen muss. Die letzten Reste ihrer Überlegenheit wollen die traditionellen Führungsschichten nicht kampflos aufgeben.

Als Athen die demokratische Gleichheit immer mehr realisierte, kreierten die Intelligenzler die Komödie, um die neuen Konflikte in Spott zu fassen und die überernste Tragödie aufs Altenteil zu schicken. Kann es jemanden verwundern, dass die Komödiendichter den immer dreister werdenden Pöbel auf die Schippe nehmen wollten?

Es ging nicht nur um die Verhöhnung mächtiger Einzelpersönlichkeiten. Das Volk selbst wurde angegriffen.

„Das Bild des athenischen Spießbürgers mit seiner geistigen Beschränktheit, seinem Aberglauben, seiner Geschwätzigkeit und Streitsucht, seiner Habgier und Genußsucht, seinem Freiheitsdünkel und seiner Tyrannenangst, seinem Abscheu vor dem Krieg und seiner egoistischen Friedensliebe, das die Komödie entwirft, ist nicht gerade schmeichelhaft.“ (Nestle)

Es war durchaus nicht so, dass die Komödianten strikt auf der Seite des Volkes standen. Aristophanes entwarf eine radikale Frauenherrschaft, was nicht bedeutete, dass er Frauen in Wirklichkeit an der Spitze der Demokratie sehen wollte.

Das betraf auch seine Stellung zu Religion:

„Man darf mit den Göttern sein Spiel treiben, ein witziges und lustiges Spiel. Aber wenn jemand außerhalb der Komödie den Götterglauben anzutasten wagt, ein Philosoph, Sophist oder Dichter, wird er mit fanatischem Hass verfolgt. Und dieser selbe Aristophanes gibt sich nun gleichzeitig als Verteidiger der Religion und führt einen leidenschaftlichen Kampf gegen Philosophie und Sophistik, gegen alles, was Aufklärung heißt und gegen die gesamte „neue Bildung“.“

Dem Sokrates wirft er – als einer der Ersten – die Verderbnis der Jugend vor. Er bekennt, den Philosophen des Marktplatzes als „bettelhaften Schwätzer“ zu hassen, der sich über alles Gedanken mache, nur nicht über die Frage, wovon er leben wolle. Über seine Armut, sein bedürfnisloses Leben und seine Unfähigkeit zur Schmeichelei vor den Großen, kann er nur höhnisch herziehen.

Die Ironie des Sokrates war ein Mittel, um die Menschen ins Denken zu bringen, indem er ihnen ihre Meinung feinschwebend zurückspielte, damit sie aus neuer Distanz darüber nachdenken konnten. Das betraf auch seine eigenen Meinungen, die er so verfremdete, dass seine Gesprächspartner sie nicht blindlings imitieren konnten. Sie sollten sich auf das Durchdenken ihrer eigenen Meinungen konzentrieren.

In den Ekklesiazusen etablierte Aristophanes eine Herrschaft der Frauen über den Staat mit einem kommunistischen Programm in Güter-, Weiber- und Kindergemeinschaft. Das waren paradoxe Interventionen, mit denen er sein Publikum schockieren wollte: und diesen Unsinn wollt ihr in Athen verwirklichen, wenn ihr eure Phantasien ins Uferlose dehnt?

Noch heute sind Kabarettisten nicht per se die Progressivsten der Republik. Hinter ihren Ironiespielchen verbergen sich alle Wünsche und Ängste der Republik von links bis rechts.

Die Aufklärer der Moderne waren zu sehr mit der Bekämpfung der Religion und feudalen Macht beschäftigt, als dass sie sich viel mit Komik hätten beschäftigen können. Das taten in Deutschland erst die Romantiker mit der „romantischen Ironie“.

Die Romantiker hassten den besserwisserischen Ernst der Aufklärer, die von der Religion fast nichts übrig ließen.

„Ironie ist klares Bewusstsein der ewigen Agilität des unendlich vollen Chaos. Wir müssen uns über unsere eigene Liebe erheben um das, was wir anbeten, in Gedanken vernichten können; sonst fehlt uns, was wir auch sonst für Fähigkeiten haben mögen, der Sinn für das Weltall.“

Hier geht’s also um Sein oder Nichtsein. Die Aufklärer hatten die traditionelle Welt derart unterminiert, dass die Nachkömmlinge Angst um den Bestand der Welt bekamen. Mit der Romantik begann in Deutschland der politische Pessimismus – weshalb die „neurotischen Jüngelchen“ zu einer ganz neuen Ironie greifen mussten, um ihre Zukunftsangst unter Kontrolle zu kriegen.

„Der Ironiker hat die Fähigkeit, sich von dem irdischen Element, in dem er lebt und webt, zu lösen, als ein Luftschiffer emporzusteigen und die Erde als winzigen Punkt unter sich verschwinden zu sehen und die verhältnismäßige Nichtigkeit der lebenden Kugel zu erkennen. Das beständige Vernichten und Neuschaffen seines Gegenstandes, wozu der Künstler fähig sein soll, ist nichts anderes als seine Meisterschaft über den Stoff, den er sich selbst gewählt, in den er sich vertieft hat, aus dem er sich aber jederzeit erheben kann, um ihn beliebig zu verwandeln und in jede Form zu bringen. Ein geistiges Fliegenkönnen.“ (in Ricarda Huch: Die Romantik)

Vernichten und Neuerschaffen aus dem Nichts: das wird die Grundmelodie der Moderne bis zum heutigen Tag. Das Vergangene wird begraben, die Futuristen schauen nur nach vorne. Die Flieger werden zu Eroberern des Weltalls – wenn sie das nötige Kleingeld besitzen. Der Doppelrhythmus aus selbstgeschaffener Katastrophe und Neuschaffung aus dem Nichts ist die Transformation der neutestamentlichen Apokalypse mit Hilfe der Wissenschaft und Technik. Politische Vorstufen dieses Sein- oder Nichtseinspiels waren die totalitären Despotien.

Ironie, die einstige Kunst, Gedanken in der Schwebe zu halten, um jedem die Möglichkeit zu geben, seine eigene Meinung zu entwickeln, wird zum Erderhaltungs- und Erdvernichtungsspiel. Noch ist die Menschheit nicht gewillt, spurenlos im Nichts zu verschwinden. Zuvor will sie noch hektisch pendeln zwischen Allem und Nichts.

Anstatt die Welt peu à peu ins Bessere zu verwandeln, bleibt nur das Nichts des Vernichtens und Neuschaffens.

Die heutige Politik kennt nicht mehr den Hauch einer gedanklichen Ironie. Alles, was sie heute von sich geben, meinen sie in ironiefreiem Parteiendünkel – bis morgen. Plötzlich haben sie ganz neue Erkenntnisse. Fragt man sie nach dem Widerspruch, antworten sie erstaunt: gestern war gestern, heute stehen wir vor völlig neuen Herausforderungen.

Die Meister dieser ironiefreien Doppelrede sind die Kanzlerin und Minister Altmaier. Merkel antwortet im Jargon der Konfirmandenschülerin: Ich habe mich bemüht, ich bemühe mich, ich werde mich weiter bemühen.

Und Minister Altmaier reagiert auf die Frage nach den Schuldigen des Katastrophenschutz-Debakels:

„Altmaier: „Es geht nicht um Schuldzuweisungen, es geht um Verbesserungen für die Zukunft.“ Altmaier erinnerte an frühere Fluten an Oder und Elbe sowie an die Sturmflut in Hamburg. Dieses Mal sei die Flut in einer unerwarteten Jahreszeit gekommen, so „dass die Menschen nicht Stunden oder Tage hatten, um sich vorzubereiten“. Deshalb müsse man darüber reden: „Haben wir ausreichend Vorsorge getroffen, um solche Ereignisse rechtzeitig zu erkennen?“ Es gehe darum, „in anderen Teilen von Deutschland rechtzeitig sicherstellen zu können, dass die Gefährdung von Menschen minimiert wird.““ (BILD.de)

Die Hauptschuldigen fordern Aufklärung und Nennung der Schuldigen – ohne Schuldzuweisungen. Welch grausame Ironie des Himmels, dass Wasserfluten das Dörfchen Schuld fast vollständig von der Landkarte gefegt haben.

Es wäre ein Spiel romantischer Ironie in Perfektion – wenn die Spielemacher Ahnung hätten von ihren ironiefreien Machenschaften. Haben sie aber nicht. Stattdessen sind sie nichts als heuchelnde Doppelstandardspieler in Perfektion. Es ist die Krönung abendländischer Werte, die in amoralischer Perversion ihre antinomische Struktur freilegen.

Auf Deutsch: schon immer war die christliche Botschaft zweideutig und widersprüchlich. In früheren Zeiten hingegen wurde aus dem Doppelstandard nie ein Hehl gemacht. Erst als im Zuge der demokratischen Eindeutigkeit die Antinomien immer mehr verdrängt wurden, gab es keine Möglichkeit einer romantischen Doppelrede mehr. Was blieb? Die brutale Heuchelei. „Nun aber müssen wir uns sputen in der Klimafrage“: niemand kann so unschuldig diese Sätze sagen als die lutherische Feindin aller guten Werke.

Es gibt noch einen anderen Grund für das Lachen des Kandidaten. Die Deutschen langweilen sich zunehmend in der Zuckerwatte ihrer Erfolge. Nichts mehr änderte sich in ihren ewig gleichen Rhythmen zwischen Maloche und Mallorca. Am langweiligsten war es für Porschefahrer und erfolgsverwöhnte Exportweltmeister.

Die Anstrengung ließ nach, Lässigkeit und Lotterwesen griffen um sich. Selbst die Aneignung der digitalen Vernetzungskunst war alles andere als notwendig. Alles hatten wir erreicht, was ein neoliberales Herz sich wünschen mag. Herz, was willst du mehr? Die Deutschen wurden satt, leichtsinnig und behäbig.

Die Epoche Lotter-Deutschlands begann. Ausgerechnet unter der Ägide einer Musterschülerin – die bis heute kein Wörtchen zum Gesamtzustand ihrer Musternation fand.

Langweile einer auf Rosen gebetteten Erfolgsnation verleitet die Führungsschichten zu wachsendem Sarkasmus über die Abhängigen. Die Bigotterie der Mächtigen, für alles verantwortlich zu sein, ohne für das Geringste moralisch zuständig zu sein, ist ohne Vergleich in der Welt? Falsch: ist zur Signatur der Welteliten geworden. Da kann man schon ins Feixen kommen, wenn unvermutet ein Hauch der Realität zu spüren ist.

Lottermännchen wie Laschet machen es der Kanzlerin leicht, mit kühler Contenance den Kontrast zu spielen. Anfängerfehler wie der kichernde Kandidat können ihr nicht passieren.

Formvollendet ist ihre Rede von surrealen Verhältnissen im Katastrophengebiet:

„Deutsche Sprache kennt kaum Worte für Verwüstung.“

Die Sprache der Deutschen, die für mehr als eine Verwüstung in der Geschichte sorgten, soll kaum Worte für Verwüstung kennen? Wäre sie unfähig, die Dimensionen des Untergangs zu benennen, hätte  sie jedwede Fähigkeit einer angemessenen Sprache verloren.

Bleiben zwei Möglichkeiten: a) die deutsche Sprache als linguistischen Müll zu entsorgen und in die Sprache von Gods own Land zu flüchten – oder b) überzugehen in die offenbarte Sprache der Apokalypse.

Wenn wir schon nicht deutsch miteinander reden können, müssten wir die heilige Sprache Gottes lernen. Das hieße? Merkel müsste aus ihrem lutherischen Herzen keine Mördergrube mehr machen und ihrem Volk auf biblisch die Meinung sagen: ab jetzt reden wir biblisch miteinander – oder gar nicht.

Niemand weiß, wie stark der lutherische Glaube das Herz der Pastorentochter ergriffen hat. Müssen wir auch nicht wissen. Entscheidend ist nur, welchen Glauben sie vertreten müsste, wenn sie diesem nicht offiziell den Abschied gegeben hat. Zudem hat sie sich schon unzählige Male zu den abendländischen Grundwerten bekannt. Das ist bei ihr der lutherische Glaube.

Nach der Dogmatik ihres Vaters müsste sie an die Apokalypse glauben. Ob sie es noch tut – ist ihr Problem. Untergründig wird sie von den Kanzelpredigten ihres Vaters geprägt worden sein. Die Klimaverwüstungen der Welt müsste sie – wie amerikanische Fundamentalisten in Offenheit bekennen – als die ersten Vorboten des Weltendes benennen. Sie müsste den religiösen Begriff Apokalypse in politischem Kontext aussprechen.

Tut sie aber nicht. Mögliche Gründe: a) sie ist zu feige oder b) sie hält die Deutschen für unfähig, sich mit Glaubenselementen auseinander zu setzen. Oder c) sie hatte nur den Auftrag, die deutsche civitas terrena dorthin zu begleiten, wo alle irdische Politik enden wird: in die endzeitlichen Ereignisse des Jüngsten Gerichts. Für die einen die Erfüllung ihrer Seligkeitswünsche, für die anderen das höllische Finale der Verfluchten. Christliche Politiker können nichts anderes sein als die Sterbebegleiter ihrer Nationen in die apokalyptische Endzeit.

Warum erklärt Merkel nichts? Warum schenkt sie ihren Untertanen keinen reinen Wein ein? Antwort: sie hat nicht den Auftrag, durch Aufklärung das Los der Nation kontinuierlich zu verbessern. Sie hat auch nicht den Auftrag, das Volk moralisch oder geistlich zu beurteilen.

Denn das wäre ein Verstoß gegen das Verbot irdischen Richtens:

„Darum urteilt nicht vor der Zeit über etwas, bis der Herr kommt, der auch das in Finsternis Verborgene ans Licht bringen und die Pläne der Herzen offenbar machen wird.“

Das Irdische darf vom Menschen nicht moralisch beurteilt werden. Richten ist das Privileg Gottes. Der zweite Grund:

„Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Mann, der guten Samen auf seinen Acker säte. Während nun die Menschen schliefen, kam sein Feind, säte Unkraut unter den Weizen und ging weg. Als die Saat aufging und sich die Ähren bildeten, kam auch das Unkraut zum Vorschein. Da gingen die Knechte zu dem Gutsherrn und sagten: Herr, hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesät? Woher kommt dann das Unkraut? Er antwortete: Das hat ein Feind getan. Da sagten die Knechte zu ihm: Sollen wir gehen und es ausreißen? Er entgegnete: Nein, damit ihr nicht zusammen mit dem Unkraut den Weizen ausreißt. Lasst beides wachsen bis zur Ernte und zur Zeit der Ernte werde ich den Schnittern sagen: Sammelt zuerst das Unkraut und bindet es in Bündel, um es zu verbrennen; den Weizen aber bringt in meine Scheune.“

Es ist nicht Sache des Menschen, die irdischen Angelegenheiten durch „Rausreißen des Bösen“ zu verbessern. Irdisch-totalitäre Regime tun das, nicht aber die himmlisch-totalitären. Die haben den himmlisch-höllischen Schnitt Gott zu überlassen.

Dem Menschen steht kein moralisches Bewerten zu. Warum? Weil wahre Moral nur im Glauben besteht: sündige tapfer, wenn du nur glaubst. Ob ein Christ wirklich über den wahren Glauben verfügt, kann nur der himmlische Herzenskenner beurteilen.

Der katholische Glaube unternahm im Mittelalter alles, um den Kaiser der Germanen zum Canossagang zu zwingen. Ganz anders Luthers Anbetung des irdischen Staates als eine von Gott eingesetzte Obrigkeit:

„Jedermann sei untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat. Denn es ist keine Obrigkeit außer von Gott; wo aber Obrigkeit ist, ist sie von Gott angeordnet. Darum: Wer sich der Obrigkeit widersetzt, der widerstrebt Gottes Anordnung; die ihr aber widerstreben, werden ihr Urteil empfangen.“

Merkel vertrat den Staat. Sie war keine Predigerin, die den Auftrag hatte, den Staat im rechten Glauben zu missionieren. Atmosphärisch tat sie es dennoch, wenn auch nur in stummer Demutshaltung. Nicht durch Worte wollte sie Zeugnis ablegen, sondern allein durch Taten. Sie ist beliebt bei ihren Deutschen, weil sie jene schweigsame Schizophrenie vorlebt, die die Deutschen bevorzugen. Religion? Ja, aber bitte keine aufdringliche Sektiererhaltung. Numinose Bauchgefühle genügen als Glauben. Ansonsten will man modern und aufgeklärt sein. Das ist die Lauheit, die Gott aus dem Munde spucken wird:

„Ich weiß deine Werke, daß du weder kalt noch warm bist. Ach, daß du kalt oder warm wärest! Weil du aber lau bist und weder kalt noch warm, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde.“

Lauheit in allen Dingen, das ist die Leidenschaft der Deutschen. Dazu gibt ihnen die Kanzlerin ihren stummen Segen. Ein unzertrennliches Paar, eine unfehlbare Symbiose.

Doch wehe, wehe, wenn ich an das Ende sehe:

„Wehe euch, die ihr jetzt satt seid, denn ihr werdet hungern. Wehe euch, die ihr jetzt lacht, denn ihr werdet trauern und weinen.“

Fortsetzung folgt.