Kategorien
Tagesmail

nichtsdesto-TROTZ XI

Tagesmail vom 30.04.2021

nichtsdesto-TROTZ XI,

durchgefallen!

Die Regierung Merkel wurde nicht getadelt, sondern als Gesamt-Versagerin an den Pranger gestellt.

Was müssen das für Zeiten sein, in denen die Judikative den beiden anderen Gewalten die Leviten lesen muss!

Setzen, sechs!

Kanzlerin, Dein erhoffter ehrenvoller Platz in der Geschichte wird gestrichen – und ersetzt von einem blutroten Menetekel:

„Du hast dich über die Gesetze der Natur erhoben. Die silbernen, goldenen, ehernen, eisernen hölzernen und steinernen Wirtschaftsgötter, die keinen Verstand haben, hast du gepriesen, der Göttin Natur aber, in deren Hand unser Geschick steht, hast du die Ehre versagt. Nie hast du gezögert, die Zukunft der Jugend zu vernichten.

Mene, Mene, Thekel, Upharsin. Und dies ist die Deutung der Chiffren: Mene, die Natur hat deine Regierungszeit geprüft und verworfen. Thekel, du bist auf der Waage gewogen und zu leicht erfunden worden. Pheres, dein Reich wird zerfallen und wilden Tieren und Pflanzen zurückgegeben werden.“ (aus einer zeitgemäß übersetzten uralten Schriftrolle)

Vermutlich hat das Oberste Gericht den Epochenwandel seines Urteils gar nicht wahrgenommen:

a) die Zeit ist keine Heilsgeschichte mehr, die unverbrüchlich dem Ende entgegenläuft. Gegenwart wird keiner Zukunft geopfert.

b) einen linearen Fortschritt gibt es nicht, der das Jetzt beschädigen darf, um es mit technischen Erfindungen des Morgen trügerisch zu heilen.

c) wer das Hier und Jetzt retten will, muss das Dereinst retten. Wer das Dereinst garantieren will, muss das Hier und Jetzt garantieren.

d) Natur bleibt sich gleich. Kein Mensch kann sie auf höhere Stufen heben. Sie ist vollkommen, wie sie ist.

e) der Mensch ist nichts als ein Naturwesen. Sein Geist überragt nicht die Natur. Mit allen Naturwesen hat er sich einträchtig zu verständigen.

f) der Mensch hat nicht das Recht, Kinder in die Welt zu setzen – um sie einem zukünftigen Unheil zu überlassen.

g) Grenzen der Natur sind Grenzen des Menschen. Ein Jenseits, das die Natur geschaffen haben will, mit dessen Hilfe der Mensch sie perfektionieren soll, ist eine Fata Morgana.

h) ob der Mensch in Eintracht mit der Natur lebt, erkennt er daran, dass seine Kinder und Kindeskinder unter gleichen Bedingungen wie er ein erfülltes Leben führen können.

i) nicht der Augenblick als stets neue Offenbarung entscheidet, sondern die sich ewig gleichbleibende Zeit.

j) der Mensch ist keine Kreatur eines Schöpfergottes, dessen Allwissenheit und Allmacht er sich aneignen muss – sondern ein Geschöpf der Natur, das lernen kann, mit ihr in Eintracht zu leben.

k) die Epochen der Jenseitsreligionen sind vorüber. Das Jenseits als Feind und Erlöser des Diesseits hat die Menschheit ins Verderben geführt.

l) lasst uns das Zeitalter der irdischen Vernunft beginnen.

„Politik ist das, was möglich ist“, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel am 20. September 2019, als sie das „Klimaschutzgesetz“ der Bundesregierung vorstellte. Jetzt hat das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe sie korrigiert: Politik muss sein, was nötig ist. In dieser Formel lässt sich der „epochale“ Beschluss der obersten Richter zusammenfassen. Es ist eine Entscheidung, die Deutschland nachhaltig verändern wird.“ (TAZ.de)

Das Mögliche war immer das trügerische Schutzschild des Unmöglichen: eines unendlichen Fortschritts, einer grenzenlosen Wirtschaft, einer unbegrenzten Macht im Weltall.

Wir müssen übergehen zur Politik des Nötigen. Das Nötige ist das Not-wendende, es wendet die Not, die wir seit Jahrhunderten ins Maßlose anwachsen ließen.

Die Politik der Gegenwart verachtet alle humanen Utopien als Leitziele menschlichen Tuns. Visionen gottgleicher Grandiosität hingegen betet sie an.

Warnrufe vor der apokalyptischen Kehrseite zukünftiger Grandiosität werden verabscheut. Profiteure der Gegenwart wollen die verderblichen Kosten ihrer Naturausbeutung nicht wahrhaben. Not-wendende Veränderungen halten sie für unerträgliche Einschränkungen ihrer Freiheit. Dass Freiheit darin besteht, die Freiheit aller andern zu respektieren, erfasst ihr autistisches Gehirn nicht.

Wie können wir frei sein, wenn wir die Freiheit nachfolgender Generationen im Hier und Jetzt in Trümmer legen?

Aus Tagträumen gottgleicher Zukunft wollen die Erwählten durch Unheilsprognosen nicht herausgerissen werden. Es „verstört“ sie, dass sie zur Kenntnis nehmen müssten, was ihnen Morgen blüht, wenn sie das Heute verdrängen und ignorieren.

Alan Posener gehört in die Riege der Verharmloser, deren Botschaft lautet: nicht übertreiben, alles wird gut. Folget der Stimme der Wissenschaft.

„Fahren Sie ein dickes Auto? Fliegen Sie öfter? Essen Sie Fleisch? Pfui. Dann sind Sie Komplize beim Omnizid. Beim was? Beim Omnizid: dem Mord an allen Menschen. Denn es droht eine „planetarische Nemesis“, Ergebnis eines „ökozidalen und genozidalen Kriegs gegen „den Planeten“, der zu einer „Apokalypse“ führen muss, die alle bisherigen Gräuel der Menschheitsgeschichte – den Holocaust inbegriffen – „wie bloße Stationen auf dem Weg zu einem universellen Kalvarienberg“ erscheinen lassen. So, in einer Mischung aus Soziologensprech und christlicher Endzeitmetaphorik, steht es in einem „Manifest“ von 16 „Genozidforschern“.  …statt also Wissenschaft zu betreiben, wollen Zimmerer und Co. die deutsche SUV-Fahrerin verteufeln und jeden, der nicht die Forderungen von Fridays For Future (FFF) oder Extinction Rebellion (XR) unterstützt, als „Blockierer“ und also Mitverantwortlichen an der Kreuzigung der Menschheit verteufeln.“  (WELT.de)

Wieso christliche Endzeitmetaphorik? Alle drei Erlöserreligionen haben dieselben Endzeitvisionen! Wieso Metaphorik? Metaphern sind Stilmittel, die nicht wörtlich verstanden werden wollen. Apokalyptische Visionen der Offenbarungen hingegen wollen buchstäblich verstanden werden.

Mit welchen Argumenten begründet Posener seine Abneigung gegen Unheilsprophetien?

„Denn natürlich ist es nicht so, dass der Klimawandel, wie es im Manifest heißt, „in den nächsten Jahrzehnten“ zum Tod von „Hunderten Millionen, wenn nicht Milliarden“ von Menschen führen wird. Kein seriöser Klimafolgenforscher behauptet das, und so steht es weder in den Berichten des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) noch im Stern-Report; und selbst vom Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung, wo man gern drastische Formulierungen wählt, werden solche Schreckensszenarien nicht verbreitet. Erstens, weil sie nicht stimmen; zweitens, weil sie lähmen, statt zu mobilisieren; drittens, weil maßlose Übertreibungen dieser Art den Gegnern des notwendigen Kampfs gegen den menschengemachten Klimawandel in die Hände arbeiten.“

Es sind wissenschaftliche und pädagogische Argumente, die er ins Feld führt. Die Klima-Wissenschaft sei weit entfernt von Selbstvernichtungsphantasien. Selbst wenn die Aussichten katastrophal wären: würden Kassandrarufe die Menschen nicht lähmen und entmutigen, anstatt sie zum Kampf aufzurütteln?

Posener muss ein großer Klimaforscher sein, dass er sich kompetent fühlt, den Historiker Zimmerer als nicht-kompetenten Laien zu disqualifizieren:

„Keiner der Unterzeichner des Manifests ist Klimaforscher. Zimmerer schon gar nicht.“

Dass Demokraten sich befugt fühlen, in allen lebenswichtigen Fragen mitzureden, wird von „selbst-ernannten“ Experten zunehmend gescholten. Immer mehr will dieser Plebs – auch der akademische – in allen Dingen mitreden: ein Verfall des Intellekts, ein Armutszeugnis der Demokratie.

Fachliche Ungenauigkeiten sind gar nicht das Schlimmste:

„Solche Ungenauigkeiten sind für Ideologen typisch. Und Zimmerer und seine Mitforscher sind Ideologen schlimmster Sorte. Im Zentrum ihres Angriffs steht eben jene Ordnung, gegen die auch alle genozidalen Führer des 20. und 21. Jahrhunderts gekämpft haben und kämpfen: „die dominante, liberale, angeblich rechtsstaatliche Norm“. Diesen liberalen Rechtsstaat und die „immens mächtigen“ und „transnationalen“ kapitalistischen Unternehmen, die ihn angeblich führen, beschreiben die Völkermordforscher als „ökozidales und genozidales System“, das uns – hier geht wieder die christliche Metaphorik mit ihnen durch – „auf dem Weg in Hölle und Verdammnis führt“.“

Das kann man logische Akrobatik nennen. Wie können Alarmisten wider „liberale und rechtsstaatliche Normen sein“, wenn sie alles tun, um sie durch Warnrufe zu retten? Warum spricht Posener von angeblich rechtsstaatlichen Normen, warum nicht schlicht und einfach von Demokratien?

Für Zimmerer & Co sind es nicht Demokraten an sich, die den Omnizid bewerkstelligen, sondern die globalen Kapitalisten. Unglaublich, aber wahr: es soll noch Demokraten geben, die sich ihre Polis ohne dominanten Kapitalismus vorstellen können. Nicht so Posener, für den beide Elemente wie Pech und Schwefel zusammen gehören. Will er Demokraten retten – oder Profitmacher, die sich die Demokratie einverleibt haben?

Er will die kapitalistisch beherrschte Demokratie retten, die das bislang effizienteste Staatsmodell sei, um die Menschheit aus Armut und Unfreiheit zu retten. Das klingt nach Leibniz und der besten aller Welten.

Warum nur beschreiben fast alle Völkerkundler die „primitiven“ Naturvölker als friedliche, sich ihres Lebens freuende Völker, die durch die europäische Kulturwalze aus ihrem „paradiesischen“ Idyll mit Folter, Gewalt und Völkermorden herausgerissen wurden?

Wer warnt schon jetzt vor zunehmendem Wassermangel und ausgetrockneten Böden? Vor endlosen Flüchtlingsströmen, die alle dorthin drängen, wo es noch einige Tropfen Wasser geben wird?

Posener scheint ein überzeugter Abendländer sein. Der christliche Westen muss der Welt das Heil gebracht haben. Kann es sein, dass er sich aus Angst vor der Wirklichkeit eine rosarote Brille aufgesetzt hat?

Nehmen wir an, keine der beiden Perspektiven Katastrophe und Heil ließen sich empirisch eindeutig belegen: welche Strategie wäre dann sinnvoller? Wäre es nicht besser, zur Vermeidung eines Desasters alle Kräfte zur Verbesserung menschlicher Verhältnisse zu mobilisieren als sich mit einem trügerischen Status quo zu begnügen – um dann unvermutet sein blaues Wunder zu erleben?

Das gestrige Gerichtsurteil hat alle zu Unrecht verleumdeten Alarmmeldungen rehabilitiert. Da müsste Posener dem Obersten Gericht schon fortgeschrittenen Realitätsverlust bescheinigen, wenn er auf den Flunkermärchen der globalen Ölindustrie bestehen wollte. Poseners Verharmlosungsmethode gibt sich so unbeirrt, dass er die gesamte Warnrufliteratur der Ökowissenschaftler mit Verachtung straft.

In einem Punkt hat er Recht. Wissenschaftler sind – als quantitative Naturforscher – zu eindeutigen Prognosen nicht befugt. Sie können nur erkennen, was ist. Was aus diesem Ist werden wird, könnten sie nur hochrechnen, wenn kein Mensch da wäre, der den Verwüstungsprozess verändern könnte.

Sie können nur Trends feststellen und statistische Hochrechnungen vorlegen – vorausgesetzt, dass es keine Interventionen gibt, die den Trend in die eine oder andere Richtung ablenken könnten.

Ganz anders ist es, wenn sie die ökologische Kompetenz der Menschheit einschätzen müssten, um realistische Prognosen abzuliefern. Diese Einschätzung hat nichts mehr mit quantitativen Methoden zu tun. So wenig man Menschen ausrechnen kann, so wenig kann man die Menschheit in ihrer Veränderungsfähigkeit auf Punkt und Komma berechnen.

Quantitative Naturforscher müssen auf diesem Terrain den Geisteswissenschaftlern den Vortritt lassen und allen wachen Menschen, die sich in täglicher Zeitungslektüre ein Bild von der Menschheit machen. Das ist ein philosophischer Vorgang und lässt sich auf mathematische Gleichungen nicht reduzieren.

Naturwissenschaftler sind nur kompetent in ihrer reinen berechenbaren Wissenschaft. Was hingegen aus ihren Erkenntnissen praktisch folgen soll, welche politischen Folgerungen aus ihren Erkenntnissen gezogen werden müssten: hier sind sie Laien wie alle Nichtwissenschaftler. Hier hat jeder seine eigenen Weltkenntnisse, Gefühle, politischen, historischen und psychologischen Einschätzungen. Hier helfen weder Mathematik noch Laboruntersuchungen. Naturwissenschaftler können nur das Ist erforschen. Was aus dem Ist werden soll: das müssen sie Politikern und Ethikern überlassen. Mit anderen Worten: allen wachen Demokraten, die sich bei der Urteilsbildung ihrer praktischen Vernunft bedienen.

Weshalb die Devise: folgt der Wissenschaft, im Bereich der politischen und moralischen Imperative in die Irre führt. Die praktische Anwendung ihrer Erkenntnisse übersteigt die Kompetenz szientivischer Puristen. Auch Virologen sind nur kompetent in der Untersuchung des physiologischen Ist. In Fragen politisch-therapeutischen Sollens sind auch sie nur Laien.

Ja, in gewisser Hinsicht muss man vor unbefugten Grenzüberschreitungen der Wissenschaftler warnen. Bislang haben sie nur in geringem Maße bewiesen, dass sie ethisch und politisch kompetent gewesen wären, um vor den immensen Gefahren ihrer Entdeckungen zu warnen. Bertrand Russel, ein exzellenter Logiker, warnt in eindringlichen Worten:

„Wissenschaftliches Denken ist im wesentlichen Machtdenken – das heißt ein Denken, dessen bewusster oder unbewusster Zweck darin besteht, seinem Träger Macht zu geben.“

Bislang folgten die Wissenschaftler unbeirrt dem Motto Francis Bacons: Wissen ist Macht. Heute müsste man hinzufügen: nicht nur der Macht, sondern der grenzenlosen Machterweiterung. Die Geschichte der abendländischen Wissenschaft ist kein Ruhmesblatt in humaner Politik. Ganz im Gegenteil:

„Sobald die Wissenschaftler sich entschlossen, Politik und Ethik aus ihren Diskussionen zu verbannen, waren sie den Staatshäuptern willkommen. Selbst unter dem Eindruck der Provokation des Missbrauchs der Atomenergie als Instrument des Völkermords durch die Regierung der USA im Jahre 1945 gingen die Kernphysiker, obgleich nicht wenige moralische Besorgnisse hegten, niemals so weit, einen Generalstreik der Wissenschaftler und Techniker vorzuschlagen. Nur eine mutige Minderheit verschmähte den Lohn, den die Regierung ihnen für ihre Zustimmung anbot. Wissenschaft produziert viele Heilige, die ihr Leben mit mönchischer Hingabe ihrer Forschungsarbeit widmeten, aber keine nennenswerten rebellischen Märtyrer gegen das politische Establishment.“ (Mumford)

In der heutigen Klimafrage gibt es exzellente Wissenschaftler, die sich um die politische Brisanz der Ökopolitik kümmern. Gleichwohl bleiben auch sie heute eine verschwindend kleine Minderheit. Man stelle sich vor: die planetarische Mehrheit der Wissenschaftler würde sich aktiv in die Umweltpolitik einmischen! Sie würde gar mit weltweiten Streiks drohen, solange nichts Wesentliches geschähe. Unvorstellbar.

Heute gibt es zwei Fraktionen: Verächter der Wissenschaft, die ihre Erkenntnisse mit Verachtung bestrafen und Wissenschaftsbewunderer, die auf den Knien liegen, wenn sie von genialen Entdeckungen hören. Beide Fraktionen sind Fehlentwicklungen. Das Misstrauen der einen ist so wenig gerechtfertigt wie die blinde Gläubigkeit der anderen.

Die Medien vor allem brüsten sich als Kenner der wissenschaftlichen Methode. Allein, ihre gläubige Bewunderung ist nicht weniger gefährlich als kritiklose Ablehnung. Oft kennen die Wissenschaftler die philosophischen Probleme ihrer Disziplin genauso wenig wie fachfremde Laien.

Die Ignoranz der deutschen Presse erkennt man an ihrer Bewunderung einer Kanzlerin, die sich allein durch ihr Physik-Studium als hochrangige Politikerin erwiesen hätte. Politik aber ist Denkarbeit mit allen Aspekten einer historisch versierten und weltgestaltenden Moralkompetenz. Merkels Inkompetenz in fast allen Fragen wurde durch Corona schmerzlich entlarvt. Nur eins kann sie genial: Macht in christlicher Demut zu präsentieren und zu potenzieren.

Woher kommt der hochgereizte Ton heutiger Auseinandersetzungen? Nicht daher, dass Wahrheit und Irrtum als Gut und Böse, Hell und Dunkel konträr gegenüberstehen. Vernunft kennt kein Böses, das sie zu verdammen hätte.

Der Ton kommt daher, dass religiös infizierte Abendländer die Weltgefahren immer apokalyptischer empfinden – ihre Empfindungen aber weder verstehen noch deuten können. So wachsen Gereiztheit und finale Intoleranz von Tag zu Tag. Die einen empfinden sich untergründig als Erwählte des Himmels, ihre Widersacher hingegen als Vertreter der Hölle. Das Gegnerische „muss als Urböses vernichtet werden, wenn die Hoffnung auf Erlösung erfüllt werden soll. Vor der Wiedergeburt ist der Untergang gesetzt.“ (Vondung, Die Apokalypse in Deutschland).

Im Dritten Reich erlebten die Deutschen die Wiedergeburt der Nation unter Führung eines Sohnes der Vorsehung. Aber nicht nur die Deutschen waren erfüllt vom eschatologischen Geist:

„Kommunismus und Nationalsozialismus fußen beide auf jenen uralten Glaubensvorstellungen, die die volkstümliche apokalyptische Ideenwelt Europas geprägt haben.“ (Norman Cohn, Das Ringen um das 1000-jährige Reich)

Der überraschende Epochenwandel der jetzigen Klimapolitik wird sich von allen untergründigen Religionsresten befreien müssen – wenn er der klaren Stimme der Vernunft folgen will.

Fortsetzung folgt.