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nichtsdesto-TROTZ LXXXVI

Tagesmail vom 22.10.2021

nichtsdesto-TROTZ LXXXVI,

Die erste europäische Aufklärungswelle kam von mohammedanischen Gelehrten, die das Erbe der Griechen übernommen hatten. Aristoteles war ihr Führer der Vernunft. Als ihre Bewunderung des Platonschülers in Europa einzudringen begann, wurde die christliche Religion gespalten in Wissen und Glauben.

Der Versuch der Scholastiker, die beiden unvereinbaren Arten des Fürwahrhaltens zu harmonisieren, scheiterte an der – damals noch vorhandenen – naiven Ehrlichkeit der germanischen Nachfahren. Sie beugten sich dem unversöhnlichen Widerspruch zwischen Heiden und Frommen und konstatierten ihr Scheitern mit der Lehre von der doppelten Wahrheit.

„In der Lehre von der doppelten Wahrheit kann in der Theologie falsch sein, was in der Philosophie für wahr gehalten wurde – und umgekehrt. Das war eine innere Spaltung des Menschen und zugleich die Gefahr, dass der Glaube der inneren Wahrheit zu entbehren schien und auf bloße Autorität hin angenommen wurde. Die Erschütterung durch diese Spaltung – die weder von den christlichen noch mohammedanischen Autoritäten akzeptiert werden konnte – führte zu einem Wissen, das ohne jede Rücksicht auf Religion entwickelt wurde, während die „Wahrheiten“ der Religion zu blinden Glaubenssätzen führten.“ (Rudolf Eucken, Die Lebensanschauungen der Großen Denker)

Diese Spaltung konnte für die Glaubenslehre, in der weltliche Weisheit die Torheit Gottes war, nicht das letzte Wort sein. Thomas von Aquin war zu ehrgeizig, um die heidnische Vernunft abzulehnen. Also integrierte er sie in seine Glaubenslehre, indem er sie zur Wahrheit der untersten Stufe – der Natur – degradierte.

Zwar war Vernunft in der Lage, das Dasein Gottes, die Abhängigkeit der Welt von Ihm und die Unsterblichkeit der Seele darzutun, doch die Lehren von der Dreieinigkeit, der zeitlichen Weltschöpfung und der Auferstehung des Leibes blieben das unfehlbare Privileg der Offenbarung.

„Die Gnade hebt die Natur nicht auf, sondern vollendet sie, Vernunft ist die Vorläuferin des Glaubens.“ (Thomas)

Die Lehre des Thomas blieb bis zum heutigen Tag die Grundlage der katholischen Dogmatik. Ganz im Gegensatz zum Luthertum, das zur paulinischen Unverträglichkeit von weltlicher Weisheit und göttlicher Torheit (oder umgekehrt) zurückkehrte.

Es war ein schier unlösbares Problem, die „weltfreudigen, dem Diesseits zugewandten Griechen“ dem jenseitssüchtigen Streben der Christen unterzuordnen. Erst die spätere Aufklärung der Neuzeit hielt jedwede Harmonie zwischen Wellt und Überwelt für ausgeschlossen – bis Hegel kam, der deutsche Zertrümmerer einer gottlosen Vernunft.

Die Unterordnung der griechischen Vernunft unter den abendländischen Glauben hatte die Autonomie des Menschen vernichtet. „Was die kirchliche Ordnung verließ oder ihr entgegenwirkte, war verloren und verfiel harter Strafe. Die Selbständigkeit des Individuums wurde aufgegeben, die Kirche wurde zum Gewissen der Menschheit, die Lehre vom Fegefeuer unterstützte ihre Macht. Selbst dem Staat fühlte sich die Kirche überlegen.“ (ebenda)

Hegels Ansinnen war noch gewaltiger als das von Thomas. Alles, was es gab auf der Welt, auch wenn es noch so unverträglich schien wie Glaube und Wissen, wollte er in der Wahrheit des Ganzen vereinigen. „Das Wahre ist das Ganze“. Es duldete keine Spaltung in Wahrheit und Unwahrheit. Hegels Vertrauen in Gott und Vernunft war so unermesslich, dass er beides nur in makelloser Einheit denken konnte.

„Alle Schranken fielen, die menschliche Vernunft wurde eins mit der göttlichen.“

Ein deutscher Denker wollte Welt und Überwelt, Wissen und Glauben, Vernunft und Frömmigkeit in einem gigantischen Schwung zusammenbringen. Er akzeptierte nicht, dass die wichtigsten Elemente des Daseins in Gegensätze zerfielen und sich unversöhnbar hassten und bekämpften.

Als junger Student war er noch ein kompromissloser Griechenfan und Verächter des vernunftlosen Glaubens. Dann fiel er in eine bedrohliche Krise und erkannte, dass er seinen Kinderglauben dem hellenischen Logos nicht opfern durfte. Denken und Glauben mussten zusammenkommen. Doch wie, wenn Heidnisches und Biblisches sich in fast allen Dingen widersprachen?

Der penible Schwabe erfand eine Methode, um alle Widersprüche vom Punkte Null an bis zur Vollendung des Weltgeistes in kontinuierlich-schrittweiser Entwicklung in Harmonie aufzulösen. Gott konnte nicht nur allmächtig, sondern musste auch allweise und allpräsent sein.

Sollte der Schöpfer der Welt so begriffsstutzig sein, dass er die Weisheit seiner Schöpfung nicht verstehen konnte? Ausgeschlossen. Für Hegel gehören die Griechen ebenso zum Abendland wie die Botschaft vom siegreichen Leiden und Erdulden. Von daher sein Symbol von der Rose im Kreuz.

Die Widersprüche der Welt in Hass, Streit und Feindschaft zwischen den Menschen mussten schrittweise gegeneinander antreten, sich im tödlichen Kampf gegenseitig aufreiben und untergehen, um Tod und Verderben zu überwinden und im finalen Triumph zu einer neuen Einheit aufzuerstehen.

Widersprüche oder das Böse in der Welt waren keine teuflischen Mächte wider Gott, sondern die von Gott eingesetzte Energie des Fortgangs vom Nichts, dem Nullpunkt des Anfangs, bis zum Alles, der Vollendung des Seins am Ende der Geschichte.

Ohne Widersprüche regt sich nichts. Der Dreischritt von Sein, Dagegensein und Zusammensein war die dialektische Entwicklung des Vollkommenen. Es gibt kein Böses im Kampf gegen das Gute. Das Böse ist die Vitalität des Guten, sich aus niedrigen Anfängen zum perfekten Endziel durchzuschlagen.

Wozu müssen wir diese Hegel‘schen Erkenntnisse wissen? Um die Deutschen auf die Couch zu legen. Sie agieren nicht nach Kant und seiner Abweisung der doppelten Wahrheit, sondern im Hegel‘schen Geist der Harmonisierung aller Widersprüche zwischen Glauben und Wissen.

Sollte die Synthese der Widersprüche wahr sein, hätten die Deutschen – so ihr Glaube – eine esoterische Chance, ihre Geschichte durch alle Anfechtungen hindurch zu lösen. Sollte die Endharmonie aber eine doppelte Wahrheit sein, werden sie von ihren unlösbaren Widersprüchen stranguliert.

Eucken: „In Wahrheit ist jeder Begriff eine „Einheit entgegengesetzter Momente“, jedes Wirkliche bildet eine Einheit von Sein und Nichts. Die Entwicklung und Auflösung solcher Widersprüche ergibt einen immer reicheren Gehalt, bis der Geist die ganze Unendlichkeit als sein Eigentum erkennt und den Gipfel des vollen Selbstbewusstseins erreicht. In dieser Bewegung ist jede Stufe nur ein Durchgangspunkt; was sich absondern und festlegen möchte, verfällt sofort der Erstarrung und der Leere. Just in dem Augenblick, wo etwas seine höchste Reife erreicht, beginnt sein Untergang; was soll es noch, nachdem es sein Werk getan hat? So wird das Leben ein unablässiges Untergehen. Das Untergehen ist kein völliges Vergehen. Es geht unter, um im Verlauf des gewaltigen Werdens ein neues, unvergängliches Sein innerhalb des Ganzen zu erlangen. So bleibt der Sieg dem Leben, dessen Voraussetzung die Vernichtung ist. Das enthält eine gewaltige Tragik. Dieser Prozess ist kein ethischer, sondern ein intellektueller. Die Ideen entwickeln sich unbekümmert um das Wohl und Wehe der Menschen. Sie bedienen sich der Individuen auch gegen ihr Wissen und Wollen. Ihre „List“ macht sie zu ihrem Werkzeug. Das Ethische bleibt nebensächlich, das Individuelle etwas Privates und Subjektives. So fehlt hier die Anerkennung der schaffenden Tat, die dem automatischen Werden weichen muss.“

Marx hat Hegel nicht auf den Kopf gestellt, sondern seine Entwicklungsgesetze des Geistes in die des Materiellen umgedeutet. Ansonsten bleibt alles gleich. Der Mensch, sein Erkennen und Tun, ist belanglos, das historische Werden oberhalb der Köpfe bleibt das Entscheidende. Wenn wir die Wiederentdeckung des selbstbestimmten Menschen als wahren Beginn der Neuzeit betrachten, ist Marx ins Mittelalter des hörigen Menschen zurückgefallen, der sich höheren Gesetzen des Werdens unterwerfen muss. Was Marx Materie nennt, beten die Frommen als Herrn der Geschichte an.

Nicht nur Marx ist von Hegel durchgängig beeinflusst, sondern die ganze spätere „Konservative Revolution“, die sich, nach anfänglicher Koketterie, der nationalsozialistischen Ideologie ergab.

„Die Logik des Schicksals hat nie von menschlichen Wünschen Kenntnis genommen. Größe und Glück sind zweierlei, die Wahl steht uns nicht offen. Wer nur Behagen will, verdient es nicht, da zu sein. Was geschehen muss, wird geschehen. Gefahr ist das Leben selbst. Es gilt, dem unerbittlichen Gang der Dinge, dem sinnlosen Zufall, der wirklichen Geschichte mit ihrem mitleidlosen Schritt standzuhalten. Nicht darf man seinen Kopf in Hoffnungen, Ideale und feigen Optimismus stecken. Was wird den Verlauf der Geschichte entscheiden? Der Wille des Stärkeren, die gesunden Instinkte, die Rasse, der Wille zu Besitz und Macht. Wirkungslos bleiben die Träume von Gerechtigkeit, Glück und Frieden. Der flache Optimismus des Philisters beginnt die elementaren Tatsachen der Geschichte nicht mehr zu fürchten, sondern zu verachten. Jeder Besserwisser will sie in seinem System vollkommener machen als sie sind. Der Rationalismus ist wirklichkeitsfremd, leblos und er tötet. Das Leben ist Krieg. Das Bedürfnis nach fellachenhafter Ruhe ist ein Sichtotstellen menschlicher Insekten in einem inhaltleeren Dasein, in dessen Langweile Jazzmusik und Niggertänze den Totenmarsch einer großen Kultur zelebrieren. Wer den Mut nicht hat zum Hammer, findet sich in der Rolle des Amboß wieder. Sokrates und die Sophisten glaubten noch an die Allmacht des Verstandes und seine Fähigkeit, über Schicksal und Instinkte Gewalt zu haben. Man vergaß die Bestie im Menschen, vom Wissen, dass der „Mensch böse ist von Jugend auf“. Wer heute politische Programme zur Rettung der Menschheit entwirft, ist altmodisch und langweilig. Das Würfelspiel um die Weltherrschaft hat erst begonnen. Es wird zwischen starken Menschen zu Ende gespielt werden. Sollten nicht auch Deutsche darunter sein? Ein Volk kann sich nicht selbst regieren, es muss regiert werden. Der Mensch ist ein Raubtier. Die großen Raubtiere sind edle Geschöpfe in vollkommenster Art und ohne die Verlogenheit menschlicher Moral aus Schwäche. Die Geschichte hat mit menschlicher Logik nichts zu tun. Wer keine Tragödie ertragen kann, kann auch keine Weltwirkung haben. Das Leben in Gefahr, das eigentliche Leben der Geschichte, tritt wieder in sein Recht. Jetzt zählt nur der Mensch, der etwas wagt, der den Mut hat, die Dinge zu sehen und zu nehmen, wie sie sind. Die Zeit kommt – nein, sie ist schon da – die keinen Raum hat für zarte Seelen und schwächliche Ideale.“

Pardon für die langen Zitate, doch man müsste fast das ganze Buch abdrucken, so trefflich bringt es den heutigen Widerstand gegen eine radikale Umkehr zur Rettung der Menschheit auf den Begriff. Und von wem sind die Zitate? Von einem gewissen Oswald Spengler, der im Jahre 1933 die Broschüre „Jahre der Entscheidung“ schrieb.

Von heutigen Historikern wird er ebenso verharmlost, wie Hegel, Machiavelli, Luther, Nietzsche e tutti quanti verharmlost werden. Habe er doch seine elitäre Abneigung gegen die pöbelnden SA-Horden bewahrt. Kann ein gelehrter Deutscher ein Freund marschierender Kolonnen sein?

Spengler formuliert in Reintext, was heutige Moralfeinde in irisierenden Assoziationen auf die Deutschen loslassen. Weshalb man die Originale kennen sollte, um die Plagiate von heute zu durchschauen.

Das Fazit der Spengler-Imitate: Deutschland muss Risiken eingehen, muss den Mut haben zum Untergang, um die Chance der Auferstehung zu erhalten. Hegels Tragik der Bedeutungslosigkeit der Massen müssen wir ertragen, um dem vom Sein verhängten Geschick gerecht zu werden.

Wir müssen lernen unterzugehen, damit wir eine winzige Chance des Davonkommens erhalten. Golgatha müssen wir in Realpolitik übersetzen. Das Schicksal des Gemarterten und Auferstandenen müssen wir auf uns nehmen, um abzuhärten für die Katastrophen der Zukunft, denen wir nicht mehr ausweichen können. Sagen wir Ja zu unserem Fatum. Betrügen wir uns nicht länger mit humanistischen Märchen und Reformen, worüber unser eisernes Geschick nur lachen kann.

Sagen wir freudig Ja zu unserer tragischen Bestimmung. Gegen die Mächte des Weltgeistes kommen wir nicht an. Vorbildliche Würfelspieler des unberechenbaren Geschicks sind amerikanische und französische Ölgiganten. Kaltblütig verachten sie das Überlebenswimmern und setzen auf den Gewinn, der noch für wenige Jahre sicher zu sein scheint:

„Die Studie zeigt anhand von internen Dokumenten und Aussagen von Gesprächspartnern, dass die französische Erdölindustrie ab 1971 sehr wohl wusste, dass es eine Erderwärmung gab und dass diese „katastrophale Konsequenzen“ haben musste. Danach aber wurden Zweifel an der Glaubwürdigkeit der wissenschaftlichen Warnungen gesät, statt ihnen Rechnung zu tragen. Die in ihrer Art exemplarische Untersuchung wird so zu einem Beleg für vorsätzlich unterlassene Hilfeleistung für das gefährdete Klima des Planeten. So erklärte Total zum Erdgipfel von Rio 1992 in einem Dossier, die Frage der Erderwärmung sei „Anlass zu einer apokalyptischen Beschreibung der Zukunft“, in Wirklichkeit bestehe aber „keine Gewissheit zu den Konsequenzen der menschlichen Aktivitäten und namentlich der Verbrennung fossiler Energien“. Das war eine bewusste Vertuschung, die zum Leitmotiv der Konzernkommunikation wurde: Wegen angeblicher „wissenschaftlicher Zweifel im Bereich der Treibhausgasemission“ warnten die Total-Leute eindringlich vor „voreiligen Entscheidungen“ wie beispielsweise höheren Abgaben auf Erdöl.“ (TAZ.de)

Zu Recht ignoriert die gnadenlos gewordene EU die Menschenrechte. Weg mit dem Moralgeschwätz von gestern. Wir erfinden uns ganz neu – im Stile unserer Herrenmenschen von vorgestern:

„Die europäischen Außengrenzen sind unterdessen längst ein rechtsfreier Raum. Menschenrechte, Europarecht, Genfer Flüchtlingskonvention – all das gilt dort nichts mehr. Stattdessen herrscht das staatlich organisierte Verbrechen. Der SPIEGEL hat in den vergangenen Monaten immer wieder dokumentiert, wie die griechische Küstenwache Geflüchtete, Frauen, Kinder, Kranke, auf dem Meer aussetzt, wie kroatische Grenzschützer Schutzsuchende misshandeln, mit Schlagstöcken auf sie einprügeln, sie mit Elektroschockern quälen. Im Niemandsland zwischen Polen und Belarus sitzen Migrantinnen und Migranten zum Teil seit August fest, fast ohne Essen und Trinken. Sie schlafen im Freien, ernähren sich von von Blättern und Wurzeln. Mindestens fünf Menschen sind bereits erfroren. Es wäre schön, wenn der Verfassungsminister Horst Seehofer zu alldem etwas sagen würde. Stattdessen billigt er das gewaltsame Vorgehen polnischer, griechischer, kroatischer Grenzschützer indirekt, indem er Migrantinnen und Migranten als »Waffen« diffamiert. Auch von der vermeintlichen Flüchtlingskanzlerin Angela Merkel war zu den Rechtsbrüchen an Europas Grenzen nie etwas zu hören. Die Europäer klagen gerne über Erpressungsversuche durch Autokraten wie Lukaschenko oder Erdoğan. Zur Wahrheit aber gehört auch, dass sie sich durch ihr Versagen in der Flüchtlingspolitik überhaupt erst erpressbar gemacht haben.“ (SPIEGEL.de)

Wir ahnen, warum unsere Pastorentochter selbstgefällig Abschied nimmt von ihrem Job. Der Härte des Schicksals hat sie sich geschmeidig angepasst – in der Maske der Demut und des Gehorsams.

Ein bayrischer Pfarrer wagt es, Merkels theologisches Geheimnis der deutschen Öffentlichkeit zu verraten. Leichtfüßig eilt ein Bischof herbei, um ihm den Mund zu stopfen – doch theologische Argumente fallen ihm nicht ein:

„Christen könnten Migranten ertrinken lassen, schreibt Pfarrer Matthias Dreher. Darin argumentiert Dreher, dass die Flüchtlinge bewusst ihr Leben riskierten, um sich den Wunsch nach einem besseren Leben zu erfüllen. Das verpflichte Christen aber nicht „ethisch zu entsprechender Erfüllungshilfe“. Und weiter: „Im Zuge der Zwei-Reiche-Lehre, die operative Struktur-Politik dem Staat überlässt, kann ein Christenmensch, soweit er nicht wie der Samariter einen Sterbenden vor sich sieht, Verantwortung vernachlässigende Migranten ertrinken lassen.“ Der Bischof widerspricht, aber nicht mit theologischen Argumenten – er hat keine: Landesbischof Bedford-Strohm widerspricht dem vehement. „Sein Argument fußt auf der Behauptung, die Seenotretter seien der Grund dafür, dass Menschen die Überfahrt über das Mittelmeer riskierten. Diese Behauptung ist widerlegt“.“ (Berliner-Zeitung.de)

Bleibt das Problem: wie umgehen mit dem amerikanischen Geheimdienst, der – oh Wunder – nach Dekaden wissenschaftlicher Erkenntnisse auch schon erkannte, dass irgendetwas da draußen in den Hitzewellen, Sintfluten und Tornados nicht stimmen kann:

„Nicht dass sie es tun, ist erstaunlich. Sondern dass sie es nicht viel früher getan haben: Die US-Geheimdienste haben erstmals einen Sonderbericht zu den Auswirkungen der Klimakrise erstellt und die Erderhitzung darin als Gefahr für die nationale Sicherheit eingestuft. »Unserer Einschätzung nach wird der Klimawandel die Risiken für die nationalen Sicherheitsinteressen der USA zunehmend verschärfen«. Nicht nur würden die Auswirkungen der Erderwärmung selbst zunehmen, sondern auch die »geopolitischen Spannungen über die Frage, wie auf die Herausforderung reagiert werden sollte«.“ (SPIEGEL.de)

Schlagen wir die Geheimdienste mit ihren eigenen Waffen. Folgen wir der bewährten doppelten Wahrheit: viel reden, das Gegenteil tun. Und was wir tun – bleibt geheim. Widersprüche dürfen wir nicht wahrnehmen, eindeutiges Denken und Tun bleibt uns verwehrt.

Das ist unsere Abschiedssymphonie mit einer lächelnden Abschiedskanzlerin. Der Welt präsentierte sie eine alternativlose Politik der gespaltenen Wahrheit in Form einer trügerischen Einheit. Der christliche Westen zeigte sich entzückt – der heidnische Rest weniger.

Fortsetzung folgt.