Tagesmail vom 19.07.2024
Natur brüllt! XCVIII,
Die Erde ist weidwund. Sprecht, mit wem ihr wollt, tut, was ihr wollt: es blutet aus allen Ritzen und will nicht aufhören.
Den Mächtigen genügt das nicht. Je schlimmer die Verhältnisse, desto wütender müssen sie der Natur den Hals zudrehen. Solange sie noch monatelang mondäne Hochzeiten feiern können, solange fühlen sie sich wie Gott auf Erden.
Die Menschheit ist zusammengewachsen. Was die Oberen veranstalten, wissen die Unteren, was der Westen treibt, ist dem Osten bekannt.
Superreiche benötigen die Armen, um ihren exquisiten Status zu feiern. Supergenies frohlocken über die neu entdeckten Löcher im Mond, um sich gefordert zu fühlen.
Demokratische Wahlen können die Völker nur spalten? Die sind schon seit Tausenden von Jahren in Edle und Unedle gespalten.
Nicht Waffenbesitzer sind die Einflussreichsten, sondern die Verwandler der natürlichen Qualität in abstrakte Quantität, mit der sie die Erde beherrschen.
Der Schöpfer war von seiner Arbeit noch überzeugt: und siehe, alles war sehr gut.
Doch er hatte sich getäuscht. Bereits die ersten Geschöpfe, die Menschen, waren unvollkommen, geschweige ihre Arbeiten im Schweiß ihres Angesichts.
Wenn alles Vorhandene in Besseres, alles Natürliche in Künstliches verwandelt werden kann, muss die Qualität des Vorhandenen von Anfang an minderwertig gewesen sein.
Die gesamte Geschichte der Schöpfung bis zum heutigen Tag ist die Geschichte der Vervollkommnung des Vorhandenen – oder des Göttlichen – in Erfindungen des Geistes – oder des Menschlichen.
Der Mensch ist Vollender Gottes oder der Natur in endlosen Besitz mit Hilfe seines eigenen Geistes. Seitdem plagt ihn die Frage: sind wir Sterbliche dem Unsterblichen überlegen?
Besteht unsere Aufgabe darin, das Vorhandene in etwas zu verwandeln, das dem Schöpfer nicht gelang? Ist Gottes Natur gar nicht die Qualität und unsere Arbeit gar nicht die minderwertige Quantität?
Ist die unvollkommene Schöpfung nicht die Aufgabe Gottes an seine Geschöpfe, sich nicht zufrieden zu geben mit dem Vorhandenen, sondern dieses zu verwandeln in etwas, was Gott selbst nicht gelang: in unsterblichen Geist?
Seitdem gibt es einen unsichtbaren Ringkampf zwischen Gott und Mensch.
„Und Isaak säte in dem Lande und erntete in jenem Jahre hundertfältig; denn der HERR segnete ihn. 13 Und er wurde ein reicher Mann und wurde immer reicher, bis er sehr reich war, 14 sodass er viel Gut hatte an kleinem und großem Vieh und ein großes Gesinde. Darum beneideten ihn die Philister.“
Die Verwandlung der Natur in Geist wird zum Geschäft des Menschen. Dazu musste er Wissenschaft erfinden, die Materielles in Zahlen verwandelt. Gesetze der Natur waren ewig und unsterblich.
Je mehr es gelang, Natur in Zahlen zu verwandeln, je mehr wurde der Mensch zum Herrn der Welt.
Doch der triumphale Eindruck des finalen Sieges trog.
„Niemand betrüge sich selbst! Wenn sich jemand unter euch weise zu sein dünkt in dieser Welt, so werde er töricht, damit er weise werde. Denn die Weisheit dieser Welt ist Torheit vor Gott.“
Inzwischen waren kluge Heiden aufgetreten und hatten die Weisheit des Menschen verkündet. Das war eine unerträgliche Überheblichkeit des sündigen Menschen und durfte nicht geduldet werden:
„Wie Kehricht der Welt sind wir geworden, ein Abschaum aller bis jetzt.“
Konnten Gottes Erwählte zum Abschaum der Welt werden?
Ausgeschlossen. „Oder wisset ihr nicht, dass die Heiligen die Welt richten werden? Und wenn durch euch die Welt gerichtet wird, seid ihr dann nicht würdig, über ganz geringe Sachen zu richten?“
Dieses Schauspiel der Umwandlung des Unwürdigen in Macht über die Welt – erleben wir gerade in den USA. Hier hatte ein Unwürdiger herumgetobt, um sein Land in Erregung zu versetzen. Das gelang ihm vortrefflich.
Dann geschah es endlich, das Wunder der Erwählung: beinahe wäre er erschossen worden. Aber siehe, der Geist hatte ihn bewahrt, um der Welt zu zeigen: das ist der, dem ich die Macht übergeben will.
Schwere, kaum verständliche Gedankengänge für die ungläubige Welt! Doch die Eingeweihten ahnten, was geschah. Wenn das Ende der Welt droht, geht die Macht der Heiden zuschanden.
Trump hatte geschafft, was die Welt ihm nicht zugetraut hatte: der scheinbare Antichrist ließ die Maske fallen und offenbarte den liebenden und verständigen Heilsbringer.
Ein unfassbares Wunder – vor der gesamten Welt. Sein Gegner, bislang ein mühsam arbeitender Politiker, wurde innerhalb weniger Tage zum verstockten Greis, der seine Macht nicht loslassen wollte.
In Schimpf und Schande wird der Amtsinhaber in den letzten Stunden zurücktreten müssen, nur um die Außergewöhnlichkeit seines Herausforderers zu bestätigen.
„Christliche Nationalisten sind davon überzeugt, dass die USA als eine christliche Nation gegründet worden seien und entsprechend regiert werden müssten. Trump knüpft an solche Daten an. Im Februar hielt er eine Rede vor konservativen christlichen Medienunternehmern. In einer zweiten Amtsperiode werde er „Glauben und Familie“ ins Zentrum der Nation stellen, versprach er. Außerdem solle eine Regierungsstelle gegen die Diskriminierung von Christen eingerichtet werden. Er selbst sei ein „sehr stolzer Christ“, und um bei der Wahl am 5. November erfolgreich zu sein, brauche er „die Hand unseres Herrn“.“ (TAGESSPIEGEL.de)
Das ist die dritte Hand des Herrn, die zurzeit die Weltkrise steuert. A) die Hand des protestantischen Gottes, B) die Hand des russisch-orthodoxen Gottes, an die Putin sich klammert und C) die Hand des jüdischen Gottes, an der sich Ben Bvir, Vordenker Netanjahus, und seine Ultraorthodoxen festkrallen.
„Der Tempelberg in Jerusalem ist für Muslima und Muslime der Al-Haram al-Scharif, ein heiliger Bezirk. Nun hat Israels rechtsextremer Polizeiminister Itamar Ben-Gvir ausgerechnet dort für die Fortsetzung des Gazakrieges gebetet. Bereits im vergangenen Jahr hatte er vor Ort provoziert.“ (SPIEGEL.de)
Welcher Gott hat Recht? Die Weltpolitik wird zum Wettkampf-Revier jener Götter, die im Finale der Heilsgeschichte um den endgültigen Triumph kämpfen müssen.
Natürlich gibt es auch noch die Götter der KI, die ein Wörtchen auf den letzten Metern mitreden wollen. Doch sie werden keine Chancen haben, wenn die wahren Schicksalsgötter ins Rennen eingreifen.
Wo bleiben da die Regeln der Demokratie, an denen die Völker sich angeblich ausrichten? Die Regeln waren nur Masken, die im entscheidenden Moment fallen gelassen werden.
Die jüdischen Ultras hatten bereits ihre Bedenken, als ihr Volk sich daran machte, sich ihr uraltes heiliges Land zurückzuerobern. „Palästinenser“ bildeten sich ein, das sei ihr Territorium. Doch längst hatten die Superfrommen die Lenkung des jungen Staates übernommen und fegten alles vom Tisch, was nicht in ihre Heilsgeschichte passte.
„“Bild“ will künftig mit der rechten Zeitung “Israel Hayom“ zusammenarbeiten. Sie ist in Israel für ihren Kuschelkurs mit Premier Netanjahu bekannt. Israel Hayom begründete die Kooperation „mit der langjährigen Unterstützung der Bild für den Staat Israel“, besonders seit dem Hamas-Massaker am 7. Oktober. Mitarbeitende des Springer-Konzerns müssen sich bekanntlich per Unterschrift zum Existenzrecht Israels bekennen. Israel Hayoms Gründer Adelson machte sein Geld seit den 1980ern im Kasinogeschäft. In den USA spendete er großzügig an republikanische Kandidaten und proisraelische Organisationen. Adelson war als Förderer der israelischen Rechten bekannt, sprach sich gegen eine Zwei-Staaten-Lösung aus und bezeichnete die Palästinenser als „ausgedachtes Volk“. Die Demokratie war in seinen Augen verzichtbar, denn in der Bibel sei davon keine Rede. “Israel wird kein demokratischer Staat sein – na und?““ (TAZ.de)
Was erleben wir? Einen multiplen Betrug der Politik und ihrer hörigen Medien.
BILD explodiert regelmäßig, wenn deutsche Medien Putins Missetaten eher verteidigen als anklagen. Wenn Netanjahus Soldateska Völkerrechtswidrigkeiten begehen, hört man in Döpfners Milliardärsblatt fast -nichts.
Wer hat das Sagen in Netanjahus deutschem Propagandablatt?
„Nicht nur X-Eigner Elon Musk hat sich zu Trump bekannt und will ihm nun mit monatlich 45 Millionen Dollar den Weg ins Weiße Haus ebnen. Auch prominente Investoren wie Shaun Maguire von Sequoia Capital und Chamath Palihapitiya unterstützen den Parteiimperator. Founders-Fund-Mitgründer Peter Thiel war es, der 2016 das Tabu brach und sich für einen Präsidentschaftsbewerber stark machte, der keine E-Mails schreibt und sich Websites von den Mitarbeitern ausdrucken lässt.“ (SPIEGEL.de)
Adelson, uralter Geldgeber der Ultras in Israel, kennt keine Probleme, seine biblische Wahrheit auf den Tisch zu legen: Israel war nie eine Demokratie und wird auch niemals eine werden.
BILD entlarvt sich als wahres antisemitisches Blatt. Das Blatt unterlässt nichts, um die Israelis als religiös intolerante und debattierunfähige Demokraten erscheinen zu lassen. Mit wahrer Freundschaft auf gleicher Augenhöhe hat das nichts zu tun.
Denn wer miteinander befreundet ist, kritisiert sich, um sich gegenseitig zu bestärken und anzuerkennen.
Deutschlands unterwürfiger Umgang mit Jerusalem ist verheerend für die theokratischen Verleugner der Palästinenser.
Das ist nicht das einzige Beispiel für die ehrlose deutsche Presse, die alles andere als objektiv und neutral: ist:
„Der Grund, warum amerikanische Medien lange so zögerlich über Bidens Verfall berichteten, war die Sorge, Trump in die Hände zu spielen. Nun zeigt sich, wie fatal diese falsche Rücksichtnahme war. Hätten die »New York Times« oder der »New Yorker« genauso unerbittlich über Bidens mangelnde Fitness wie über Trumps Lügen berichtet, hätte es in der Demokratischen Partei möglicherweise eine Debatte darüber gegeben, ob es wirklich eine gute Idee ist, mit einem Kandidaten anzutreten, der so erkennbar den Zenit seiner geistigen Spannkraft überschritten hat.“ (SPIEGEL.de)
Der Relotius-Effekt im SPIEGEL-Skandal war ein Murmelspiel, verglichen mit der betrügerischen Pädagogik der amerikanischen Presse, um Biden in fälschlicher Weise zu beschützen.
Rene Pfister gebührt das Verdienst, aus Fehlern gelernt zu haben.
Roland Nelles weiß, worum es zurzeit in Amerika geht.
Trumps Schwiegertochter Lara – die moderne „Maria-Figur“ – erklärt den Sinn der Inthronisation:
„Lara Trump selbst sprach nach dem Attentat davon, Donald Trump sei nur durch ein Wunder dem sicheren Tod entgangen: »Gibt es Gott? Ich glaube, wir haben es an diesem Tag erlebt«, sinnierte sie schwärmerisch in einem Interview.“ (SPIEGEL.de)
Nach 2000 Jahren Geschichte des Abendlandes mit christlichen und hellenischen Erbstücken legt der Westen noch immer Wert auf den Selbstbetrug, die Geschichte einer aufgeklärten, humanen Kultur gewesen zu zu sein.
Wie war die Stimmung im Römischen Reich, als sich das Christentum breit gemacht hatte? Es kam die Prophetie auf:
„Je länger, desto mehr gewann die Ansicht Boden, dass mit dem Eintritt des Christentums in die Welt ein allgemeiner Verfall des Menschengeschlechts begonnen habe.“ (Friedländer)
Der allgemeine Verfall der Welt durch ein dominantes Christentum ist gerade dabei, sich zu vollenden. Das Weltreich der Dinos kann wieder beginnen.
Fortsetzung folgt.