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Mittwoch, 06. Juni 2012 – Atheismus

Hello, Freunde der Asylsuchenden,

nachts um drei kommt die Polizei, um sie in ein Land abzuschieben, das sie nicht mehr kennen, dessen Sprache sie oft nicht mehr sprechen. Deutschland weigert sich, Flüchtlingskontingente gerecht innerhalb der EU zu verteilen.

Oft haben die Asylsuchenden ihr Leben riskiert, um nach Europa zu kommen. Hier werden sie kaserniert, dürfen nicht arbeiten und werden wie Verbrecher behandelt. Die Politiker erwecken den Eindruck, unser Boot sei voll. Dabei schrumpft die Bevölkerung, Arbeitskräfte werden gesucht.

Doch die Identität Europas ist in Gefahr, je mehr Muslime und andere Nichtchristen kommen. Deutschland wird überfremdet. Muslime – die ohnehin schon hier sind – gehören zu Deutschland, aber nicht der Islam, sagt Gauck. Wenn sie schon mal hier sind, lasst sie hier, aber passt auf, dass nicht noch mehr kommen. Wir haben mehr als genug Moscheen. Schwarz-Schilling und Tom Koenigs dazu im Interview.

 

Der Tiefpunkt deutscher Journalistik geht weiter. Diekmann zu Netanjahu: „Immer wieder gibt es Streit um den so genannten Siedlungsbau.“ Gibt es Streit? Schon eigenartig, dass Menschen, denen man systematisch das Land raubt, darum kämpfen, es wiederzugewinnen.

Die Palästinenser wollten einfach keine Friedensverhandlungen, sonst würden sie

doch mit mir reden, sagt Netanjahu. Dass sie nicht reden wollen, solange der Bau neuer Siedlungen nicht gestoppt wird, weiß BILD natürlich nicht.

Über Jerusalem kann sowieso nicht verhandelt werden. Denn die goldene Stadt „ist der Ursprung unserer Nation seit 3000 Jahren. Wir sind schon eine ganze Weile hier, wir sind hier keine Fremden. Und trotzdem erkennen wir an, dass es hier noch ein Volk gibt.“ So der Ministerpräsident.

Wer eine Heilige Schrift besitzt, die 3000 Jahre zurückblicken und die Eigentumsrechte mit Hilfe Jahwes eindeutig klären kann, der ist im Vorteil. Warum nur hat der Koran versäumt, die Bodenverhältnisse im Nahen Osten mit Hilfe Allahs zu klären?

Wie zwei schwachköpfigen Schulbuben kann der Ministerpräsident den BILD-Koryphäen auftischen, was immer er will. Keine einzige kritische Nachfrage der eingeflogenen Herren. Wäre es nicht einfacher gewesen, man hätte sich alle Fragen erspart und eine Regierungserklärung Netanjahus abgedruckt?  

Die Angst vor einem Atomkrieg geht um. Obwohl Israel über viele Atomwaffen verfügt, rüstet es permanent auf. Israel sei der einzige Staat in der Region mit eigenen Atomwaffen und brauche deshalb keine Zweitschlagskapazität, meint ein Experte.

Auch im Kalten Krieg hätte es gelegentlich brenzlige Situationen gegeben, doch damals konnte man miteinander reden. Zwischen der Sowjetunion und den USA habe es eine Hotline gegeben, man wusste, wen man anzurufen hatte.

Im Nahen Osten gebe es solche direkten Verbindungen zwischen den Regierungen nicht. Oft sei nicht mal klar, wer die Verantwortung trage. Vor allem der Hass zwischen den beiden Staaten, die sich gegenseitig verteufeln, sei von anderer Qualität als die damaligen Beziehungen zwischen Moskau und Washington. Man dürfe bezweifeln, dass die Beteiligten heute zu rationalen Entscheidungen fähig seien.

Dann wird es auch kein „zufälliger“ Atomkrieg werden, wie der SPIEGEL verharmlost. Der Zufall wird seine Gründe haben.

Obgleich Karlsruhe die Politik schon einige Male ermahnt hat, bringt es die deutsche Regierung nicht fertig, einen gerechten Wahlmodus festzulegen. Die jetzige Verbesserung sei eine Verschlimmbesserung, behaupten die Kläger. Prantl verliert nun die Geduld mit beiden Gewalten. Wenn schon die Legislative pfuscht, sollte die Judikative endlich für Klarheit sorgen.

 

In Israel sollte zum ersten Mal ein offizielles Wagner-Konzert stattfinden. Auf Druck von Holocaust-Überlebenden musste es abgesagt werden.

Ist die Musik des Lieblingskomponisten des Führers abtrennbar von seiner antisemitischen Haltung? Fast alle Musiker sagen ja. Ist Bach abtrennbar von seinem Glauben? Dann wäre Musik eine frei schwebende Sphäre, die mit dem politischen und ideologischen Verhalten der Musizierenden nichts zu tun hätte.

Platon wollte bestimmte Tonarten in seinem perfekten Staat verbieten, er befürchtete eine verweichlichende antimilitaristische Wirkung. Viele Rhythmen Bachs sind vom Jazz inspirierend erlebt und variiert worden. Würde man einem Menschen, der mit europäischer Kultur nicht vertraut ist, Wagnermusik ohne Text vorspielen – den Text verstehen selbst Deutsche nicht –, würde er dann zum Judenhasser und Hitlerfan werden? Bestimmt nicht.

Welche Wirkung hat Musik, wenn sie von ihrem historischen und gedanklichen Rahmen ablösbar ist? Wenn sie keine negative hat, kann sie eine positive haben? Was aber ist dann von der großen menschheitsumspannenden Wirkung der Musik zu halten, die unabhängig sein soll von Weltanschauungen und politischen Lagern? Was niemanden schädigt, weil es ohne Wirkung bleibt, kann das jemandem nutzen?

In Dieter Bohlens Jury ist das höchste Lob, das ein Kandidat erhalten kann, der Satz: „ich habe eine Gänsehaut bekommen.“ Würden das dieselben Juroren auch bei Mozarts Zauberflöte sagen? Und wenn, was hätten sie dann von der Oper „verstanden“? Wenn die klassische Musik die Anliegen der Menschheit am eindrucksvollsten in Töne verwandelte, warum ist sie dann nicht die populärste Musik der Menschheit geworden?

Ist die Menschheit nicht „gebildet“ genug? Welche Bildung benötige ich, um musikalische Gefühle zu verstehen? Was fehlt mir, um Gänsehaut zu bekommen – wenn ich die Darbietungen für seicht und verwechselbar halte?

Einerseits wird Musik erhöht, als könne sie allein den Weltfrieden bringen. Andererseits bescheinigt man ihr Unwirksamkeit und Unbedenklichkeit, selbst wenn sie von „bösen“ Menschen erfunden wurde. Das Böse wird dann der Sprache und philosophischen Systemen in die Schuhe geschoben. Die unfassbare Sprache der Musik stilisiert sich zum ätherischen Engelsrevier. Das passt nicht.

 

53% aller Deutschen glauben nicht mehr an einen Gott. 27% lehnen ein göttliches oder spirituelles Wesen gänzlich ab. Wäre Atheismus eine Konfession, wäre sie die größte im Lande.

Unserm Land merkt man das nicht an, es schwappt über von christlichen Identitätsbekundungen. Der Bundespräsident könnte kein Pastor sein, wenn nicht die öffentliche Stimmung einen Gottesmann an die Spitze berufen hätte. Daneben gab es drei andere Kandidaten: einen evangelischen Bischof und zwei Theologinnen derselben Konfession.

Die Deutschen entfliehen den Popen, um sie durch die Hintertür wieder ins Wohnzimmer zu lassen. Als eine Art Rückversicherung der Art: man kann ja nie wissen. Mit der Kirche wollen sie nichts zu tun haben, doch gegen einen glaubwürdigen, netten Seelenhirten wäre nichts einzuwenden.

Man hat ja nichts gegen ein Christentum, das man für den Gipfelpunkt der Humanität hält. Sehr wohl aber etwas gegen die Kirche, die den Geist des – vermuteten – Urchristentums in ihrer täglichen Praxis, Macht- und Pompentfaltung verrät. Eine ehrenwerte Haltung, dass Autoritäten tun sollten, was sie sagen und sagen sollten, was sie tun.

Die Gesellschaft ist heute so weit humanisiert, dass sie die Kirche scharf unter die Lupe nimmt und gegen Zweideutigkeiten und Heucheleien allergisch geworden ist. Die Kirche, nicht das Christentum. Die meisten Kirchenflüchter würden behaupten, noch immer Christen zu sein – unabhängig von einem Glauben an höhere Wesen.

Doch zu Unrecht nennen sie sich Christen. Längst sind etwas Besseres, sie sind Humanisten geworden. Das wissen sie nicht, das sollen sie auch nicht wissen. Die christlich dominierte Schule legt Wert darauf, alles Gute und Menschliche vom Glauben abzuleiten und alles Böse vom Unglauben. Das haben sie viele Jahre im Religionsunterricht verinnerlicht und kämen in Verlegenheit, wenn man sie fragte: weißt du, woher deine demokratische Moral stammt?

Sie kennen überhaupt keine Alternativen, um zu erklären: meine Moral habe ich nicht dem Neuen Testament, sondern der chinesischen, griechischen Philosophie, bestimmten Naturreligionen oder indischen Weisheiten entnommen.

Die Kirchen haben das geniale PR-Kunststück fertig gebracht, im Dritten Reich die geistliche Sturmtruppe der Nazischergen zu bilden und in der Nachkriegszeit den Eindruck zu erwecken, als hätten sie nur aus Widerständlern bestanden.

Doch so groß war das Kunststück nicht. Durch den eschatologischen Hitlerismus war die deutsche Bevölkerung nie unchristlich gewesen. Im Gegenteil: sie fühlten sich als Vollstrecker des finalen Heilands mit dem blutenden Schwert, um das utopische Reich des Messias auf Erden zu realisieren.

Man könnte höchstens von einem Paradigmenwechsel innerhalb des christlichen Glaubens sprechen. Hitler hasste die real existierende Kirche aus demselben Grund, aus dem heute die Schäfchen aus der Kirche fliehen: er hielt sie für nicht authentisch. Seine Mission sah er gerade darin, den wahren christlichen Urgeist wieder herzustellen. Durch kompromisslos-fanatischen Kampf mit allen Mitteln gegen das luziferische Wesen der Juden.

Sein Kampf war die Fortsetzung des jesuanischen Kampfes gegen die Feinde des wahren Heiligen. Die leidende Kirche – ecclesia patiens – sollte endlich zu ihren Uranfängen zurückkehren: zur ecclesia militans und triumphans.

Diesen Unterschied kennen die Christen bis heute nicht. Ihnen brachte man bei, der beste Christ sei ein unübertreffliches Kunstwerk aus Albert Schweitzer und Mutter Theresa. Ein Pazifist, der stets die andere Backe hinhalte, demütig alles Unrecht erleide und lieber als Märtyrer abtrete, als sich seiner Haut „egoistisch“ zu wehren.

Natürlich weiß er, dass er diesen Kriterien nicht genügt. Dafür verachtet er sich pflichtgemäß und hält sich im letzten Winkel seiner Seele für einen Sündenkrüppel und moralischen Versager. Wenngleich er inzwischen, überrumpelt durch den Geist des amerikanischen Neoliberalismus, sich eine entgegengesetzte Moral über seine ewige Schuld gelegt hat: Wieso muss ich immer den Demütigen spielen? Bin ich, genau besehen, nicht der Größte und Beste, der es verdient hat, am reichsten und mächtigsten zu sein? Bin ich nicht der Fleißigste und Tüchtigste?

Der amerikanische Neoliberalismus ist das ökonomische Äquivalent zur deutsch-militärischen ecclesia militans. Nicht mit dem Schwert – jedenfalls nicht primär –, sondern mit wirtschaftlicher Tüchtigkeit soll die Welt überzeugt werden vom überlegenen Heil des göttlich auserwählten Landes.

Die Ökonomie ist zur missionarischen Botschaft in der Tat geworden. Nicht mehr allein in Worten und Predigten, sondern im nachweis- und berechenbaren Modus des Geistes und der Kraft. Wer die Welt überwinden will, muss nachweisen, dass er nicht nur bübische Propaganda betreibt.

Nach 2000 Jahren christlicher Kultur im Abendland hatte sich in den beiden frischesten und energischsten Nationen des Abendlands – in Amerika und in Deutschland – das Gefühl entwickelt, endlich mal messianische Nägel mit apokalyptischen Köpfen zu machen. Es war Zeit für den ultimativen Echtheitstest der Verheißung Jesu, dass er in Kürze wiederkehren werde in Glanz und Gloria.

Was machen autoritätsgläubige Kinder, wenn sie zusehen müssen, dass ausgerechnet ihre Autoritäten versagen? Sie tun selbst, was jene tun müssten, um ihre bewunderten Vorbilder vor sich selbst zu schützen. Ihr Glaube wird zur selbsterfüllenden Prophezeiung. Wenn das Reich nicht aus den Wolken herniedergelassen wird, muss es durch eigene Tatkraft aus dem Boden gestampft werden.

Also spielten die Deutschen Apokalypse und die Amerikaner das Volk, das jenes Land gefunden hatte, wo Milch und Honig fließt. Das sind nur geringe Nuancen in der Deutung der letzten Zeit. Denn das Elend hatten die Ankömmlinge im neuen Kontinent schon in Europa zur Genüge erlebt und dort für immer zurückgelassen. Schnell waren die letzten Bösewichter – die Indianer – vom Tisch gewischt. Der Triumphzug konnte beginnen.

Anders die Deutschen, die zuerst eine schreckliche Katharsis exekutieren mussten, um auf der neuen, blitzblank gesäuberten Tabula rasa das 1000-jährige Reich zu errichten. Doch mit der Generalsäuberung waren sie bereits überfordert und mussten das Endzeitprojekt als kolossalen Fehlschlag abschreiben.

Die amerikanischen Wettbewerber um das neue Paradies hatten sich durchgesetzt und einen überragenden Sieg erzielt. Ihr way of life beherrscht heute die Welt und die zerknirschten deutschen Verlierer überidentifizieren sich geradezu mit dem amerikanischen Siegermodell.

Wer von deutschem Antiamerikanismus spricht, sollte auch von deutscher Amerikagläubigkeit sprechen. Lange Jahre war Amerika für die Nachkriegsdeutschen das Goldene Jerusalem, das zu erbauen sie selber nicht geschafft hatten.

Wie man Erlöser extrem zu bewerten pflegt – zwischen Christ und Antichrist –, so bewerten die Deutschen das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Erst hoben sie den Charismatiker Obama aufs Schild, heute existiert er nicht mehr für sie. Sie bestrafen ihn durch Nichtbeachtung und Ignoranz.

Die christlichen Sieger legten Wert darauf, dass im besiegten Deutschland die christlichen Kirchen den Ton angaben. In den Ruinen häutete sich der christliche Geist erneut und verband sich mit dem triumphierenden Kapitalismus der konsumkräftigen Gewinner aus Übersee zu einer Mischung aus Schuld – und dem neuen Selbstbewusstsein, um nicht zu sagen, aggressiven Hochmut einer mächtig aufkommenden Wirtschaftsmacht.

Der neue Geist wurde von Amerika geprägt. Und der hatte kein Interesse, die klassische deutsche Graecomanie wiederzubeleben. Alles Gute war amerikanisch, alles Gute christlich, alles Christliche amerikanisch. Athen war eine gottverdammte heidnische Kultur, die von NY und LA um ein Vielfaches übertroffen wurde.

Vergesst Athen, diese Sklavenhaltergesellschaft. Demokratie ist eine Erfindung jesuanischer Urväter in Washington. Das Wichtigste wollte man keinen verrotteten Ureuropäern zu verdanken haben und wenn sie noch so klangvolle Namen wie Platon und Perikles trugen.

So kam es, dass die Deutschen wieder Christen wurden. Doch den wahren Geist des biblischen Christentums, niedergelegt in seinen Schriften, nicht im geringsten kennenlernten. Sie lasen das heilige Buch nicht, und wenn, nur in ausgewählten Partien, die nach Moral und Menschlichkeit klangen. Andere Stellen, die nicht ins Schema passten, wurden vollständig ignoriert oder mit allen Deutungskünsten der Theologen – die dieses Geschäft schon seit Jahrhunderten ausüben – so lange gedreht und gewendet, bis sie dem Zeitgeist angemessen schienen.

Wenn man heute einem Deutschen das Prädikat Christsein abspenstig machte, würde er böse werden. Auch dann, wenn er sich als Atheist empfände. Der Grund ist einfach: Christsein ist für ihn nicht mehr identisch mit Nachbeten gewisser Dogmen, sondern mit humaner Moral.

Jede Kritik am Christentum empfindet er als amoralische Kritik an der Essenz seiner eigenen Ethik. Wer sich am Urchristentum vergreift, vergreift sich an der Substanz seines innerlichen humanen Altars.

Ob seine ethischen Überzeugungen tatsächlich kompatibel sind mit den Aussagen der heiligen Schrift: das will er gar nicht wissen. Denn er glaubt, es zu wissen. Und diesen Glauben will er sich von niemandem nehmen lassen.

Die Angst ist psychologisch berechtigt. Was, wenn die Prüfung negativ ausfiele? Dann hätte der Deutsche das Gefühl, in ein Nirwana zu fallen. Was bliebe von ihm übrig, wenn noch seine letzte Bastion und Zuflucht fiele: seine geheime zärtliche Überidentität mit einem Bergprediger, den er für den Inbegriff der Tugend hält?

Der deutsche Atheismus beschränkt sich zumeist auf die simple Frage: gibt es ein höheres Wesen? Ja oder Nein? Völlig gleichgültig, ob er mit Ja oder Nein antwortet: der emotionale Untergrund des Deutschen ist christlich geblieben. Gefühlt christlich. Obgleich er die verfluchenden Barbareien des Galiläers schon längst überwunden hat.

Niemals würde er einen Kreuzzug gegen Nichtgläubige bejahen. Niemals würde er – mit dem Kopf – das undemokratische Regime des Papstes für richtig halten. Niemals würde er Schwule ans Messer liefern. Niemals würde er Andersdenkende in die Hölle verfluchen. Niemals würde er seiner Frau sagen: schweig in der Gemeinde. Niemals würde er – bewusst – das Vernichten der Natur als messianischen Akt billigen.

Einerseits ist er besser, andererseits böser, als er sich selber einschätzt. Bewusst ist er besser als die verderbliche Seligkeits- und Unseligkeitsmoral des Neuen Testaments. Gleichwohl übersieht er den unendlich klebrigen Faktor des religiös kollektiven Unbewussten.

Bis ins Mark ist sein Verhalten von christlichen Faktoren bestimmt, die ihm gar nicht bewusst sein können. Denn niemand erzählte ihm, in welchem Maß unsere Kultur vom christlichen Ungeist einer verkehrten jenseitigen Welt geprägt ist. Die von sich sagt: entweder die irdische Welt oder Ich. „Habet nicht lieb die Welt, noch was in der Welt ist. Wenn jemand die Welt liebhat, ist die Liebe zum Vater nicht in ihm.“ ( Neues Testament > 1. Johannes 2,15 / http://www.way2god.org/de/bibel/1_johannes/2/“ href=“http://www.way2god.org/de/bibel/1_johannes/2/“>1.Joh.2,15)

Als der 12-jährige C. F. von Weizsäcker zum ersten Mal die Bergpredigt las, sagte er sich: entweder ist das Evangelium wahr, dann ist die Welt falsch oder die Welt ist wahr, dann ist die Bergpredigt falsch. Er entschied sich für die erste Alternative. Und wurde ein glühender Nationalsozialist.

Solange die Deutschen Moral mit Religion identifizieren, solange können sie atheistisch werden wie sie wollen: niemals werden sie das Evangelium im Stich lassen – das ihnen eine dunkle terra incognita ist.

Will man die hiesige Welt lieben und erhalten, muss man die verkehrte im Jenseits vom Throne stürzen.