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Menschenliebe

Hello, Freunde der Menschenliebe,

welche Völker, Kulturen, Religionen sind die liebendsten? Die nächsten-, fernsten- und menschenliebendsten? Die altruistischsten, die selbstlosesten, großzügigsten und uneigennützigsten?

In allen Dingen gibt es Ranking und Wettbewerb, nur nicht in den wichtigsten und überlebensnotwendigsten.

Wer die meisten und schrecklichsten Waffen besitzt, die intelligentesten Roboter, die raffgierigsten Milliardäre, die genialsten Nobelpreisträger, die verführerischsten Frauen und härtesten Männer, die pfiffigsten Kinder, die teuersten Balltreter und hirnlosesten Triathleten – alles wissen wir, was wir nie wissen wollten.

Welche Kultur aber ist die menschlichste, welche Ethik die vorbildlichste, welche Religion die kosmopolitischste und philanthropischste? Diese Fragen werden nicht einmal gestellt, geschweige, dass man zum weltweiten Wettstreit der Edlen und Guten aufriefe.

Konkurrenz gibt es in Autos, Raketen und Drohnen, warum nicht in Friedensfähigkeit und

ansteckender Lebensfreude.

(Schaue man sich nur die deutsche Fußball-Elf während der WM in Brasilien an. Zwar besiegte sie – ausnahmsweise – die bis dahin besten Fußballer der Welt, doch dem Charme, der Gastfreundschaft und überschäumenden Vitalität der Gastgeber hatten sie nichts annähernd Gleichwertiges entgegenzusetzen.)

Nun das pure Gegenteil: welche Glaubensbekenntnisse sind die egoistischsten, die doppelmoralischsten, die heuchlerischsten, die menschenfeindlichsten? Welche Nationen hassen die Welt am unerbittlichsten, welche Philosophien, Weltanschauungen, Ideologien, Wirtschaftssysteme und Religionen bedrohen die Zukunft der Menschheit am meisten, säen am fanatischsten den Ungeist der Verachtung und Bedrohung, sind am grausamsten im Diffamieren und Zerstören der Natur?

Sind die führenden Weltmächte auch die moralisch vorbildlichsten – oder eher die bedenkenlosesten? Hätten sie – in humaner Vorbildlichkeit – je die abschreckendsten Waffenarsenale zusammenraffen können, um der Welt Angst und Schrecken einzujagen und allen potentiellen Feinden Paroli zu bieten? Feinde, die sie sich mit intoleranten Schwarz-Weiß-Religionen, ausgestattet mit dem Heiligenschein erwählter Kinder Gottes, redlich erarbeitet haben?

Bei der Trauerfeier zum 9/11-Desaster standen sie pittoresque in Reih und Glied: die Weltreligionen mit ihren – natürlich männlichen – Pfaffen in malerischsten Gewändern und Talaren. Jede Religion ein Inbegriff der Nächsten- und Fernstenliebe. Mathematische Dreisatzfrage:

a) Wenn die ganze Menschheit (okay: 99,9%) sich religiös definiert und

b) wenn jede Religion ein Inbegriff der Liebe ist – woher kommt dann

c) das ganze Elend des Menschengeschlechts?

Liegt es:

a) daran, dass Religionen im Namen des Heiligen die gewieftesten Lügengebilde der Welt sind? Dass sie es geschafft haben, jegliche Kritik an ihnen dort zu versenken, wo das Meer am tiefsten ist? Dass sie es geschafft haben, die Epochen der Aufklärung und die Stimmen der Vernunft hinterrücks zu meucheln und nächtens zu verscharren? Oder

b) daran, dass Religionen zwar in pompösen Worten Liebe predigen, aber komplett unfähig sind, den Menschen tätige und – jaja – menschheitsumfassende Liebe zu vermitteln? Warum? Weil die Prediger selbst unfähig sind, beispielhaft vorzuleben, was sie von ihren Kanzeln herunter donnern? (Sie predigen Wasser und trinken Wein?)

Kehren wir vor der eigenen Tür. Der christliche Westen hat die Welt erobert. Trotz furchtbarer Missionierungsmethoden der Christianiten mit Feuer und Schwert hat die Welt lange an die religiöse und moralische Überlegenheit des Westens geglaubt.

Spätestens mit dem Desaster zweier Weltkriege, als der Westen sich in christlicher Nächstenliebe massakrierte und auslöschte, hörte die Bewunderung auf.

Diesen Glaubensverlust hat der Westen bis heute nicht verstanden. Noch immer wähnt sich der christlich-jüdische Westen allen Ungläubigen und Heiden uneinholbar überlegen. Unglaublich, aber wahr: noch immer glaubt der Westen, dass die Welt an seine Überlegenheit glaubt.

In jedem aktuellen Krieg von der Ukraine über das ISIS-Kalifat bis zum israelisch-palästinensischen Konflikt verstehen weder Obama noch Merkel, dass der Hass auf den Westen eine Reaktionsbewegung enttäuschter ehemaliger Bewunderer ist, die sich für alle kolonialen Demütigungen der letzten Jahrhunderte rächen.

In der Aura seiner selbsterfundenen Auserwähltheit kann der Westen nicht nachvollziehen, dass die Welt eine riesige Kluft zwischen seinen himmlischen Reden und seinem erbarmenswürdigen Tun wahrnimmt.

Für die Welt gilt: vorbildlich ist für sie allein die Übereinstimmung zwischen Tun und Reden. Für den religiös berauschten Westen aber gilt: Sündiget tapfer – aber glaubet. Der selbstempfundene Glaube soll die Kluft zwischen Tun und Reden überbrücken. Ja, es kann gar keine Kluft geben, denn: Liebe deckt eine Menge Sünden, sie deckt alle Vergehen zu.

Christen betrachten ihr Herz und siehe, sie lieben doch die ganze Welt. Wo also liegt das Problem?

Wenn die Welt nicht wahrhaben will, dass Christen zwar Sünder sind, ihre Fehler aber mit Liebe ausradieren können, dann will sie die Überlegenheit der Getauften nicht zur Kenntnis nehmen. Die Welt ist zu verstockt, um den Vorrang des Westens neidlos anzuerkennen.

Aus der Sicht des Westens sind es ungehemmte Neid- und Insuffizienzgefühle der Nichtgläubigen, die die Superiorität der Erwählten dementieren müssen. Empirisch – würde Theologe Bultmann sagen – sind Christen sündige und fehlbare Wesen, doch in Glaube und Liebe fühlen sie sich unfehlbar. Ihr Credo immunisiert sie komplett.

Für die Welt aber ist die Immunisierung durch den Glauben – eine gigantische Heuchelposse. An dieser Nahtstelle, an dieser Kluft zwischen christlicher Selbstwahrnehmung und heidnischer Fremdwahrnehmung, entzünden sich in Kettenreaktion die Konflikte und Kriege zwischen „West“ und „Ost“.

West ist die Koalition aus Christen und Juden, Ost ist der Rest der Welt, inklusive Islam, der sich aber selbst als Erlöserreligion versteht und ergo einen Zweifrontenkrieg führen muss. Einerseits gegen die beiden Schriftreligionen, andererseits gegen den unerleuchteten Rest der Welt.

Wenn alle Religionen Liebe sind, warum lieben die christlichen Deutschen nicht die Flüchtlinge, die bei ihnen Unterschlupf suchen? Warum lieben biblizistische Amerikaner nicht ihre sozial Schwachen, um ihnen ein gesichertes Leben zu ermöglichen? Warum lieben jüdische Ultras nicht die Palästinenser, um ihnen einen eigenen Staat zu gönnen?

Der Westen verklärt sich mit lutherischen Augen: nicht Werke zeichnen den Christen aus, allein der Glaube macht selig.

Der Osten betrachtet den Westen mit den nüchternen Augen des Jakobus: „Du hast Glauben und ich habe Werke, zeige mir deinen Glauben ohne die Werke und ich will dir aus meinen Werken den Glauben zeigen.“

Da es der nichtchristlichen Welt nicht um Glauben, sondern um politische Menschlichkeit geht, formuliert sie: Westen, deinen Glauben zeigst du mir durch leere Worte, meine Humanität zeige ich dir durch Taten. Da du alle Taten als Beweise deines Glaubens vermissen lässt, darfst du dich nicht wundern, wenn ich dich für bigott halte. Westen, du bist ein verblendeter Heuchler.

Im Zentrum des west-östlichen Konflikts steht die imperiale Okkupation des palästinensischen Landes durch die Israelis. Was sind die Gründe? Die Palästinenser gehören nicht zur Kultur des Westens. Der geographische Ort des Dauerkriegs steht dem Osten am nächsten.

Zudem kann die Welt nicht verstehen, dass ein Volk, das selbst unerhörte Verbrechen gegen die Menschlichkeit erdulden musste, Völkerverbrechen gegen ein anderes Volk begeht. Und dass christliche Nationen, die aus dem Holocaust-Verbrechen gelernt haben wollen, die Unrechtstaten der Opfernation in blinder Solidarität decken.

Solange sich der Westen diese verlogene christlich-jüdische Kumpanei erlaubt, solange wird der Osten den Westen als Feind einer weltumspannenden Menschlichkeit empfinden – und mit allen Mitteln bekämpfen. Zumal der Westen glaubt, auf die Ressourcen der nichtchristlichen Welt einen bevorzugten Zugang zu besitzen.

Der Ukraine-Konflikt ist nach demselben Muster entstanden. Da die Russen den Eindruck hatten, Amerika wollte seinen Einflussbereich bis an die ukrainisch-russische Grenze ausdehnen, fühlten sie sich gezwungen, dem Westen die Faust vor die Nase zu halten. Selbst Gorbatschow, sonst ein scharfer Kritiker Putins, attackiert das amerikanische Vormachtstreben: „Es gibt heute eine große Seuche – und das sind die USA und ihr Führungsanspruch“, sagte er in einem Radio-Interview.“

Das Vormachtstreben Amerikas ist ein anderer Begriff für den religiösen Exzeptionalismus der calvinistischen Nation. Als Privilegierte Gottes haben die Wiedergeborenen besondere Rechte auf die Herrschaft des Planeten. Was Washington geziemt, geziemt noch lange nicht dem Iran; was der NSA, noch lange nicht dem BND.

Für Deutschland und die Welt muss es eine Ehre sein, sich der Diktatur der amerikanischen Totalkontrolle zu beugen. Die Konfrontationslinie trennt nicht nur den Westen vom Osten, sie spaltet auch den Westen, der alles andere als eine homogene Einheit ist.

Warum ist christliche Ethik unfähig, ihren Gläubigen eine vitale Moral der Menschlichkeit zu vermitteln? Sie will es gar nicht, denn sie darf es nicht.

Der Sinn des Gesetzes ist nicht, dem Gläubigen Verhaltensicherheit zu geben, sondern das genaue Gegenteil. Das Gesetz soll – nach Luther – den Frommen zerschmettern. Die normative Latte wird von Gott mit Absicht so hoch gelegt, dass jede Kreatur von vorneherein ihren moralischen Bankrott erklärt und den Erlöser um Gnade bittet.

Wenn der Messias nicht selbst für den Sünder eintritt, wer könnte sich aus eigener Kraft erlösen? Mit unsrer Kraft ist nichts getan, wir sind gar bald verloren. Auch bei den Katholiken geht jeder Fromme ohne Beichte, Buße und gnädige Sündenvergebung verloren.

Ohnehin kommt es nicht auf äußerliche Taten an, sondern auf die unsichtbare Gesinnung der Gläubigen. Das Christentum will keine Moral, sondern Gesinnung, inwendige Frömmigkeit des Herzens.

Wozu Werke? Der Werkgerechte würde vor Gott nur hybrid werden und auf das Erlösungswerk des Himmels pfeifen. Die irdische Welt kann durch gute Werke nicht mehr verbessert werden. Der Sinn des Gläubigen ist ins Jenseits gerichtet, die hiesige Welt soll bis ans Ende aller Dinge in Sünde erstarren. Jeder bleibe in seinem Stand, der Sklave bleibe Sklave, der Kaiser Kaiser: morgen, heute, jetzt, in jeder Sekunde kann der Messias wiederkehren und dem Spuk ein Ende bereiten.

Der Hellenismus hatte den eroberten Völkern in Nahost eine Moral des autonomen Menschen gebracht. Sokrates, der Tugendhafte, war unschuldig in den Tod gegangen, um dem Gesetz der Demokratie seine Reverenz zu erweisen. Auch wenn er schuldlos verurteilt wurde. Unrecht erleiden ist besser als Unrecht tun, lautete seine kompromisslose Achtung vor dem Gesetz, das kein göttliches war, sondern die Stimme der menschlichen Vernunft.

Die Autonomie der Griechen war das Gegenteil zur moralischen Impotenz des christlichen Sünders. Selbst Augustin hatte keine stichhaltigen Argumente, um den Griechen eine imponierende Moralkompetenz abzusprechen. Ihm blieb nur übrig, die sokratische Tugend als „goldenes Laster“ zu verfemen. Da den Heiden die wahre Gesinnung fehle, könnten ihre moralischen Qualitäten nur Täuschungen des Teufels sein.

Jesus fordert in der Bergpredigt seine Jünger auf, die Moral der Griechen zu übertrumpfen. „Wenn ihr nur eure Brüder grüßt, was tut ihr Besonderes? Tun nicht auch die Heiden dasselbe? Ihr nun sollt vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist.“

Die Heiden können nur übertroffen werden, wenn die Christen vollkommen werden wie ihr himmlischer Vater. Eine indirekte außerordentliche Anerkennung der griechischen Moralautonomie.

Die totale Forderung dient nur dem Zweck, die moralische Autonomie des Menschen total zu zerschmettern. Ihr sollt vollkommen sein, doch diese Vollkommenheit schafft ihr niemals – es sei, ihr bittet um meine Hilfe und mein gnädiges Erbarmen.

Die gigantische Forderung entspricht keinem Zutrauen in adäquate Tugendfähigkeiten der Menschen. Im Gegenteil. Dem Menschen wird ein Ziel gesetzt, das er nie erfüllen kann. Vollkommen sein wie der Vater, das wäre die Erfüllung der Gottähnlichkeit des Menschen.

Doch wie gewonnen, so zerronnen. Das Ziel wird gezeigt – und im selben Moment zerstört. Der fromme Christ bleibt ein Sündenkrüppel, eine ethische Null. Sollte der Mensch noch eine bestimmte Zuversicht zu seiner moralischen Befähigung gehegt haben: als er mit Jesu Vollkommenheitspflicht konfrontiert wird, versinkt er in kreatürliche Ohnmacht und Nichtigkeit. Wer allein kann ihn noch retten, außer dem Menschensohn?

Das Gesetz Gottes hat keine pädagogische und keine politische Funktion, es dient nicht der moralischen Tüchtigkeit des Menschen. Es ist ein bloßes Zuchtmittel, um den Menschen – unter Furcht und Schrecken – dem Erlöser zuzuführen. Das Gesetz der Bergpredigt ist eine moralische Demütigung, um den Verzweifelten in die Hände eines Gottes zu jagen. Das Gesetz Gottes dient nicht dem Zweck, die irdischen Probleme des Menschen zu lösen.

Die Griechen entwickelten ihre Moral, um eine funktionsfähige Demokratie zu erhalten. Das Glück der Menschen sollte in der Gemeinschaft der Gleichen eine Chance erhalten. Moral war die Nährlösung einer lernenden Demokratie.

In der Bergpredigt wird irdische Politik zum Tode verurteilt. Das Ziel aller gläubigen Bemühungen ist nicht die Stabilisierung der irdischen Polis, sondern die Wanderung in eine jenseitige. Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die himmlische suchen wir.

Die Polis der Athener wird ins Reich der Himmel verlegt. Die Tüchtigkeit, sein Leben auf Erden zu verbringen, wird zur weltlichen Unfreiheit erklärt. Die Freiheit des Christen ist die Freiheit, die Welt zu vernichten, um die jenseitige zu gewinnen.

Der Lohn christlicher Moral ist kein intrinsischer wie bei den Griechen, die mit tugendhaftem Verhalten ihr Glück auf Erden erringen. Der Lohn der Frömmigkeit ist jenseitige Seligkeit. Das Diesseits ist belanglos geworden, es kann vernichtet werden.

Weder der Dekalog noch die Bergpredigt sind wirkliche Moralsysteme, sondern Erpressungen zum wahren Glauben. Wer das erste Gebot nicht erfüllt – du sollst keine anderen Götter haben neben mir – ist unfähig, die restlichen Gebote zu erfüllen. Moral ist nur das biblische Lockmittel, um den Menschen zu Gott zu bringen.

Da die Seligkeit des Menschen allein von Gott abhängt, kann die Moral der Eltern ihren Kindern nicht zur Seligkeit verhelfen. Der Riss geht mitten durch die Familie. Die einen werden gerettet, die meisten gehen verloren.

Die selig gesprochene Mutter kann keinem ihrer verfluchten Kinder zu Hilfe kommen. Lazarus im Himmel kann dem reichen Mann in der Hölle nichts Gutes tun. Selig werden nicht die Moralischsten, sondern die, die der Herr willkürlich auswählt.

Am meisten hasst der Selektierer die glücklichen Menschen auf Erden. Zur Strafe, dass sie es wagten, auf Erden ein gelungenes und frohes Leben zu führen, sollen sie am meisten leiden: „Wehe euch, die ihr jetzt satt seid, denn ihr werdet hungern. Wehe euch, die ihr jetzt lacht; denn ihr werdet klagen und jammern.“

Unverblümter und verräterischer kann eine Ethik der Rache und des Ressentiments nicht sein. Erlöser verabscheuen Menschen, denen es auf Erden gut geht. Gesunde bedürfen des Arztes nicht, also soll die Erde zum Lazarett werden.

Der Sinn und Zweck der autonomen Moral der Griechen war ein glückliches Leben in der Gesellschaft, der politisch mündigen Bürger, die durch Freundschaft verbunden sein sollen.

Sinn und Zweck der heteronomen Christenmoral war das Jenseits. Dort wird der Spuk mit der Nächstenliebe verflogen sein. Der unbarmherzige Ernst der Ewigkeit beginnt:

„Der Höchste erscheint auf dem Richterthron.

Dann kommt das Ende und das Erbarmen vergeht,

das Mitleid ist fern und die Langmut verschwunden.

Mein Gericht allein wird bleiben,

die Wahrheit bestehen und der Glaube triumphieren.

Der Lohn folgt nach, die Vergeltung erscheint.

Da erscheint die Grube der Pein

Und gegenüber der Ort der Erquickung.

Der Ofen der Gehenna wird offenbar

Im Gegenüber das Paradies der Seligkeit.

Dann ist das Böse vertilgt und der Trug vernichtet.

Die Verderbnis ist vorüber, die Zuchtlosigkeit ausgetrieben,

der Unglaube vertilgt, die Gerechtigkeit erwachsen und die Wahrheit entsprossen.“

(4. Esra)

Wir stehen am finalen Bestimmungspunkt der religiösen Nächstenliebe. Liebe deinen Nächsten wie dich selbst – es wird weder dein politisches Glück auf Erden begründen noch kann es als Entreebillet fürs Himmelreich dienen. Am Ende triumphiert die Erbarmungslosigkeit, der Begriff Liebe existiert nicht mehr.

„Somit kommt es nun nicht auf den an, der will, noch auf den, der läuft, sondern auf Gott, der sich erbarmt.“