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Tagesmail

Europa und die Mütter

Hello, Freunde der Literatur,

eigentlich bin ich zufrieden mit den 90 000 Büchern, die mir jährlich ins Haus flattern. Das ist ne Menge Holz für meinen gefräßigen Kamin.

„Jeder dieser Romane für sich kann gut, sehr gut, wunderbar, erhellend und grandios sein. Die deutschsprachige Gegenwartsliteratur ist in einer sehr guten Phase. Auf Anhieb würde einem mindestens ein Dutzend ausgezeichneter Autoren einfallen.“

Genau dies aber, dass alles so gut ist, ertrage ich nicht. Meine Zufriedenheit macht mich rasend. Es ist wie an Weihnachten, mir kann man nichts schenken, was ich nicht schon hätte. Doch wehe, meine Lieblingstante kommt ohne Geschenk. Was sie mitbringen soll? Das ist ihr Problem. Ich will überrascht werden. Mit irgendetwas, was mir fehlt, obgleich mir nicht das Geringste fehlt. Soll das zuviel verlangt sein?

Was gute Literatur können soll? Wie wär’s mit „aufarbeiten, anklagen, plädieren, therapieren? Oder soll sie etwas aus und über uns erzählen, was wir selbst vielleicht noch nicht wussten, jedenfalls noch nicht so?“

Mir gleich, was sie soll. Grundsätzlich werde ich mit nichts zufrieden sein. Denn dann wäre ich selbstzufrieden. Ich bin „destruktiv und subjektiv“. Ich will überrascht werden. Wozu sind Literaten da, wenn nicht, um meine Wünsche zu erraten, die ich nicht habe, und hätte ich sie, würde ich sie nicht kennen?

Literaten, Produzenten, Kreative! „Überrascht uns! Womit? Das ist Eure Sache.“

Das ist das Märchen von der Literatur, die auszog, das Gruseln zu lernen und sich

unversehens in neoliberalen Konsumwahn verwandelte, der vom Wunder einer unerfüllbaren Befriedigung träumte.

Und wenn der Wahn nicht gestorben ist, lebt er noch heute in Hamburg. Keine Angst, die Hamburger Polizei hat alles im Griff und darf jeden destruktiven Literaturkritiker verdachtsunabhängig festnehmen.

Der Grund für die Randale in der Hafenstadt, sagte ein Polizeisprecher, seien die Zufriedenen, die den Hals nicht voll kriegen würden. Die neuartige Epidemie, die sich in rasender Geschwindigkeit in übersatten, aber ausgehungerten Zivilisationen ausbreite, könne nur durch jahrelange Abstinenz und rigiden Zufriedenheitsentzug kuriert werden. Vor allem müsse man sich der Sättigungsbeilage der ZEIT-Lektüre enthalten. Allerdings bestünde die Gefahr, dass solche Maßnahmen zum Überdruss bekannt seien und keinen Überraschungseffekt mehr böten. Gottlob sei das Problem unlösbar. (Christoph Schröder in der ZEIT)

 

Wenn Mafia-Paten in die Jahre kommen, wollen sie gute Großväter und vorbildliche Patriarchen sein. Sie zählen die Häupter ihrer Lieben und überblicken ihre kriminellen Besitztümer, als seien sie ein Leben lang ehrbare Kaufleute gewesen. Rückblickend muss alles gut gewesen sein. Die vergangenen Zeiten werden bereinigt, Übeltaten in Wohltaten umgedeutet, der Priester des Ortes wird zum besten Freund, der in der angesehenen Großfamilie aus- und eingeht. Stirbt der Patrone, wird ein Wohltäter der Menschheit mit bewegenden Worten zu Grabe getragen.

Just so lesen sich die Äußerungen der französischen Philosophin – Intellektuelle sind ausgestorben, es gibt nur noch Philosophen – Julia Kristeva über Europa. Europa? Unser alter, zerschlissener, widersprüchlicher, heuchelnder, martialischer und imperialer Kontinent werde in der ganzen Welt bewundert? Das behauptet Julia Kristeva in der ZEIT:

Wenn sie ihre Studenten betrachte, habe sie eine neue Spezies Mensch vor Augen: „ein europäisches Subjekt aus vielen Klängen, mehrsprachige Bürger eines multinationalen Europas, aufgeschlossen in ihrer Art zu leben, die Orte zu wechseln und theoretisch zu denken. Als europäische Bürgerin französischer Staatsangehörigkeit und bulgarischer Herkunft sehe ich in diesen Kindern, die Kaleidoskopen gleichen, eine neue Offenheit.“

Andere Weltregionen hätten solche Prachtexemplare des homo sapiens nicht. „Diese Studenten sind der Trumpf des Kontinents und einer Kultur, die stolz auf sich sein kann.“

Gab es irgendwelche Probleme mit Europa? Ach was, das muss neugermanischer Trübsinn auf hoher Ebene sein. Und warum sollte Europa auf sich stolz sein?

„Wir haben Grund zum Stolz auf die europäische Auffassung von Freiheit. Die europäische Kultur hat eine Leidenschaft dafür, den großen Ernst in offene Fragen zu verwandeln. Sie liebt das Fragezeichen.“

Von Weltproblemen, die dringend gelöst werden müssten, keine Spur. Sollte die Menschheit den endgültigen Abschied nehmen, wird Europa über das letzte Inferno das Große Fragezeichen an den Horizont setzen: Warum war etwas und nicht längst schon das Nichts? Wer waren wir – und warum, wie viele?

Nein, Europa kennt keine Identität wie jene unoffenen Kulturen der Welt, die etwas sein wollen, ohne sich in Frage zu stellen. Mögen andere gefunden haben, wir Europäer bevorzugen die „fortgesetzte, unabschließbare Suche“.

Können wir noch auf christlichem Boden stehen, wenn wir nur suchen und nie finden? Heißt es nicht in der Heiligen Schrift: wer sucht, der findet? Wer klopfet, dem wird aufgetan? Stehen wir fragend und klopfend vor der Tür und der, der die ultimative Antwort kennt, lässt uns nicht ein?

Kristeva zieht Bilanz und siehe, alles war sehr gut:

„Europäer suchen nach Antwort auf die Frage: Wer bin ich? Sie findet sich überall, ob nun in den sokratischen Dialogen oder im mittelalterlichen Epos des suchenden Ritters, ob in der Feststellung des Kirchenvaters Augustinus, er sei sich selbst zur Frage geworden, oder ob in der Renaissance bei Michel de Montaigne, der den Menschen für eine Komposition beweglicher Bausteine hält. Europa steht nicht fest, es befindet sich in ständiger Übersetzung. Die Übersetzung ist eine Muttersprache. Lebendig ist Europa, wenn es sich selbst fremd ist. Es ist eine Föderation von Fremden, die einander respektieren.“

Das Gute ist nicht, dass wir uns kennengelernt haben, vielleicht sogar Freunde geworden sind. Im Gegenteil, das Geheimnis des nach allen Seiten offenen Europa ist, dass niemand niemanden kennt, keiner die gleiche Sprache spricht. Alles muss fortwährend übersetzt werden. Von wem und in welche Sprache? Können Fremde sich verstehen, wenn sie sich fremd bleiben?

Lebendig ist Europa, solange es sich selbst fremd ist? Dann dürfen wir uns auf keinen Fall näher kommen. Bei Freundschaft droht der kollektive Suizid. Woher die Faszination des Fremden? Aus dem Bedürfnis, einer allzu beengenden Nähe im zusammengepferchten Europa zu entkommen? Das trügerische Gefühl, äußere Nähe sei schon Vertrautheit, zu überwinden?

Die französische Faszination des Fremden war eine Reaktionsbildung auf die Besatzerideologie der Deutschen, die mit ihrem Motto: ein Volk, ein Reich, ein Führer, ein Urmuster der Gleichheit vorzulegen schienen. Doch es war das Muster der faschistischen Uniformität.

Europa darf nicht kenntlich sein. Es darf nicht feststehen. Nicht sein Sein, sondern sein Werden soll Europa auszeichnen. Bei dieser Euphorie des Werdens ist die Frage verboten: wohin soll die Reise gehen? Ein festes Ziel wäre Sein. Wer immer nur werden muss, dem ist das Ziel nichts, das Unterwegssein alles. Fehlt nur eine kleine Präzision: das Ziel auf Erden.

Die Magie ihres Namens hat Kristeva zur irdischen Pilgerschaft der Christen geführt. Auf Erden haben sie keine bleibende Stadt, die zukünftige suchen sie. Gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist, er macht es eh nicht mehr lange. Gebet Gott, was Gottes, seine Herrlichkeit steht bereits vor der Tür. Alles, was für ungläubige Augen offen ist, ist für gläubige für immer beantwortet und geschlossen.

Frau Kristeva ist Nachfahrin John Bunyans, des eilenden Pilgers ins Himmelreich. Kritische Fragen zu beantworten, nein, das entspricht nicht der Offenheit der Psychoanalytikerin. Sie müsste ja eine Antwort geben, und Antworten vertragen sich nicht mit Fragen.

„Ich meine, die Welt braucht dieses Europa. Das erfahre ich, egal ob ich an brasilianischen oder chinesischen Universitäten zu Gast bin. Überall begegnet mir die Frage, wie man Studenten zu offenen, fragenden Menschen ausbilden kann, mit Respekt vor dem Fremden. Die Welt sehnt sich nach diesen kulturellen Eigenschaften Europas, die in seiner Vielsprachigkeit, Diversität und damit seiner Freiheit wurzeln, die Identität fortgesetzt infrage zu stellen. Aber das politische und ökonomische Europa schenkt dieser Kultur in seinen Verträgen keine Aufmerksamkeit.“

Verglichen mit der kriegerischen Geschichte Europas haben wir‘s in der Tat mit dem gegenseitigen Respekt weit gebracht – obgleich Ängste vor einem möglichen Waffengang der Verbündeten schon wieder aufkommen.

Freiheit ist für Kristeva Ungleichheit und Vielsprachigkeit oder die Unfähigkeit, eine feste Identität zu entwickeln. Wenn dies bedeutet, sein Selbst kritisch unter die Lupe zu nehmen, müssen wir Beifall zollen. Das wäre eine sokratische Basis Europas. Genau dies tut die Antwortende nicht. Sie verklärt die gesamte Geschichte Europas.

Nichts Kritisches hören wir aus ihrem Munde zur Vergangenheit und Gegenwart Europas. Das politische und ökonomische Europa negiert sie vollständig, das scheint unter ihrem kulturellen Niveau zu liegen. Sie, die keine Identität Europas dulden will, bewundert die europäische Identität, die aus den verschiedensten und unverträglichsten Fragmenten nahtlos zusammengewachsen sein muss.

Hand in Hand der Heide Sokrates und der Kirchenvater Augustin, der sich von seiner graecophilen Jugendzeit mit Grauen abwandte und sich dem Christentum in die Arme warf? Der die Tugenden der Heiden als goldene Laster verhöhnte? Der der katholischen Kirche die Legitimation zur Zwangsmissionierung und Inquisition gab? „Geh hinaus auf die Landstraßen und nötige sie, hereinzukommen, damit mein Haus voll werde.“

Augustin ist sich zur Frage geworden? Oh ja: in seiner philosophischen Jugendzeit. Seine Frage war für immer beantwortet, als er seine Konversion erlebte. Ab dann war seine ungeheure Schriftstellerei eine einzige Antwort, die das Schicksal Europas an die Kette legte. Während der Dominanz der Kirchenväter bis zu Beginn der Neuzeit gab‘s keine Fragen mehr im dunklen Mittelalter. Wer sich dennoch erkühnte, die Kirche in Frage zu stellen, landete mit den Füßen im Feuer. Dazu nicht das geringste Wörtchen bei Lobrednerin Kristeva, die die unleugbarsten Wahrheiten nicht zur Kenntnis nehmen will.

Doch solche Petitessen prallen an Kristeva ab, stattdessen flüchtet sie in Wunder. Ich sagte Wunder. Womit wir uns auf dem Boden des Heiligen befänden, welches in der europäischen Geschichte alles Nachfragen als Ketzerei zu definieren pflegte. Und nun das Credo des Wunders:

„Ich spreche von jenem Wunder, das auf der Grundlage der Bibel, dreier Weltreligionen und der griechischen Antike in einem weiten Bogen das Mittelalter der Kathedralen, die Aufklärung, die Menschenrechte umfasst, das von den Gesetzestafeln über den Parthenontempel und das Kolosseum, Bethlehem und Golgatha führt, zu Notre-Dame und dem Louvre, dem Britischen Museum, zu Dante, Shakespeare, Rabelais, Cervantes, Goethe … Es ist eine endlose, unaufzählbare Geschichte …“

Wer hier nicht niederkniet und anbetet, der muss wunder-allergisch sein. Mit dieser Hymne auf das allerheiligste Europa kann selbst das nicänische Glaubensbekenntnis nicht mithalten. In grausamster Art werden Kraut und Rüben, Glauben und Vernunft, Inhumanität und Menschenrechte, Jerusalem und Athen zusammengeworfen.

Was hat Athen mit Jerusalem zu tun, hatte der strenge Tertullian noch gefragt. Tempi passati, über solchen Unsinn müssen wir uns nicht mehr unterhalten. Natürlich gab‘s kirchliche Verbrechen – das ist doch nichts Neues, wie listige Jesuiten einzuräumen pflegen –, aber das war doch gestern.

Oh ja, das war gestern. Was nicht bedeutet, dass aus Gestern nicht Morgen werden könnte. Denn die heiligen Texte zur Folter und Qual im Namen der Liebe gelten unverändert. Auf sie kann man nach Belieben zurückgreifen, wenn die leidende Kirche wieder zur triumphierenden geworden ist.

Deutungen als Anpassung an den humanen Zeitgeist sind Schall und Rauch. Denn Deutungen werden von der Kirche im zuverlässigen Takt aller zehn Jahre ausgetauscht. Solange die Kirche sich von ihren heiligen Texten nicht radikal löst, solange bleiben sie gültig und können wechselnden Bedürfnissen der Kirchenpolitik dienstbar gemacht werden.

Schuld der Kirche? Sorry sagen und schnell weg. So geht die Psychoanalyse mit Schuld um: „… erst wenn Europa sich nicht nur an seine Schuld, sondern auch an seine Kultur erinnert, kann eine Art Wiedergeburt möglich werden, die eine Stärkung in der Globalisierung bedeutet.“

Nach dem Wunder die Wiedergeburt. Fehlen nur noch die Taufe und Segen der frommen Herren aus dem Vatikan.

Plötzlich ist die Rede von der Unterschiedlichkeit verschwunden. Europa hat sich gefunden – unter der Ägide einer zu gründenden Akademie, die „wie ein Blumenstrauß die europäischen Nationalkulturen umfassen und deren Wertschätzung mit Debatten um das Gemeinsame unseres melting pot verknüpfen würde.“

Eben noch fremd, jetzt schon eine wunderbare Einheit. Gewiss, noch ein bisschen nationaler Eigensinn, dann aber an der Gemeinsamkeit arbeiten. „Der europäische Humanismus ist ein permanenter Neugründungsprozess.“

Wenn Neugründen heißt, eisern festzuhalten an den Menschenrechten, die der Humanismus als Erbe der Griechen in Europa – im Todeskampf gegen die Kirchen – verbreitet hat, dann unbedingt Ja.

Doch wie das so ist bei Wundergläubigen: für sie sind Menschenrechte keine Früchte des demokratischen Urathens. Sie sind auf dem Boden „des jüdisch-griechisch-christlichen Denkens“ gewachsen. Das ist die Zentrallüge der frommen Europäer, die es nicht ertragen, dass ihre Priester und Päpste die schrecklichsten Feinde aller Menschenrechte waren.

Wann hat der Vatikan die Menschenrechte anerkannt? Wann die Lutheraner? Die russischen Orthodoxen, die Steigbügelhalter Putins, haben sie bis heute nicht anerkannt. Die biblizistische Tea-Party in Amerika predigt bereits, die Verfassung der USA gelte nur für Wiedergeborene. Von salafistischen Muslimen und jüdischen Ultras haben wir noch gar nicht gesprochen.

Und jetzt Jakobs Krönung, vergleichbar der aufklärungsfeindlichen Haltung der Frankfurter Schule, die die Aufklärung für totalitär hielten:

„Als Humanistin, die selbst nicht gläubig ist, bin ich doch überzeugt davon, dass die europäische Sehnsucht zu wissen und das Bedürfnis zu glauben eng zusammenarbeiten müssen, um die Menschen in ihrer Einzigartigkeit zu schützen, ob sie nun alt sind oder gebrechlich, behindert oder einfach arm.“

Wieder eine Edelatheistin, die den Glauben zur Voraussetzung zum Menschsein propagiert. Habermas lässt grüßen. Die europäischen Humanisten im Schoße Gottes sollten sich zusammenschließen, damit sie dem Vatikan bessere Dienste leisten können, um zur katholischen Einheit des Mittelalters zurückzukehren.

Nun sehen wir, wogegen die neue Akademie polemisieren wird: gegen das feministische Frankreich, das die deutsche Mütterlichkeit im Namen Simone de Beauvoirs ablehnt und den Frauen eine gleichberechtigte Stellung im Arbeitsbereich des Mannes verschaffen will. Diese Haltung ist in der Tat einseitig und wird weder Müttern noch berufstätigen Frauen, weder Männern noch Familien gerecht.

Eben nannte sie sich eine Humanistin. Im nächsten Satz gibt sie zu erkennen, was sie wirklich vom Humanismus hält: wenig bis nichts. „Das verweltlichte humanistische Europa hat, anders als das jüdische Denken, einfach keine Philosophie der Mutterschaft mehr.“

Kristeva will die Erneuerung Europas aus dem Geist der Mütter. Ein wunderbarer Gedanke. Allein, es geht ihr nicht um Mütter, sondern um religiöse Mütter. Warum ausgerechnet das Judentum eine „Philosophie der Mutterschaft haben soll“, bleibt im Dunkeln. Meint Kristeva die jüdische Mutter Maria, die den christlichen Heiland geboren hat?

Ist es nicht gemeinsame christlich-jüdische Überzeugung, dass die Frau die Sünde in die Welt brachte und zur Strafe mit Gebärschmerzen bestraft wurde: „Mit Schmerzen sollst du Kinder gebären. Nach deinem Mann sollst du verlangen, er aber soll dein Herr sein!“

Ist das die Mütterutopie der Kristeva? Sollen Mütter als Spezialistinnen der Nächstenliebe die Scherben des männlichen Kapitalismus wegräumen? Kein Wörtchen von Kristeva über die schnöde politisch-wirtschaftliche Realität.

Europa ist ins Alter gekommen und will auf seine Tradition nur noch stolz sein. Seine Tradition macht es zum heiligen Brei, zur Maische, die sie kritiklos verklärt. Kristevas Mütterideologie führt zurück ins Reich der Heiligen und Priester. Männer sollen regieren, Frauen ihren Spuren folgen und ihre Fehler mit Agape begleichen.

Wenn Europa seine Identität nicht felsenfest auf Vernunft und Menschenrechte gründet, sollte es im Reigen der Völker für immer schweigen.