Hello, Freunde des Epochenwandels,
wer sich die Signatur der Gegenwart in einem Bild vor Augen führen will, betrachte sich das Altersgesicht Helmut Kohls. Eine Landschaft wie ein verglühter, erkalteter Vulkan, in dem gestern noch Hass und Feindschaft gegen Unbotmäßige brannten, getarnt durch die Maske pfälzischer Jovialität, die ihren Ergebenen in trautem Kreis persönlich die Fleischwurst auf den Teller schnitt.
Politik war für den Enkel eines Rektors katholische Jüngerschaft, unbändiger Kampf gegen den teuflischen Drachen: zuerst gegen die Evangelen, diese lächerlichen Lutheraner, dann gegen die Glaubensvergessenen, Abgefallenen, die Verräter der wahren Lehre, schließlich gegen die Gottlosen und Kommunisten, diese auf ewig verfluchten Fürsten dieser Welt, die niemals ihre Knie vor Gott und seinen klerikalen Stellvertretern beugen würden.
Wie viel Energie muss es ihn gekostet haben, seine wahren Gefühle lebenslang hinter dem Panzer der Staatsraison zu verbergen. Was er wirklich über die Welt dachte, entlud er im Gespräch mit Menschen, denen er glaubte, vertrauen zu können.
Je mehr er sich bemühte, seine inneren Konvulsionen zu verbergen, je mehr hoffte er auf die Dankbarkeit jener, denen er – trotz innerlichen Widerwillens, nur aus kühl kalkuliertem Pragmatismus – zu Macht und Anerkennung verholfen hatte. Dafür erwartete er bedingungslose Loyalität. Seine veröffentlichten Eruptionen zeigen, wie er jene Abweichler und Kritiker sah, die von ihm profitierten, ohne …
… es ihm zu danken: als charakterlose Verräter, als Inkarnationen des Verkommenen.
Die westliche Welt ähnelt der ausgebrannten Physiognomie des Oggersheimers, der die Welt zum rechten vatikanischen Glauben retten wollte. Da die Welt aber nicht gerettet werden wollte, soll sie das Schicksal ereilen, das ein Gott der Geschichte für sie vorgesehen hat. Der Westen lässt die Maske fallen und zeigt, was er von Ungläubigen und Widersachern hält: sie sind des Gerichts schuldig.
Die Zeiten des Endgerichts sind gekommen. Die Welt ist verteilt, zu klein für die Großen und Privilegierten, die unersättlichen und nie zufriedenen Grenzüberschreiter. Der endgültige Kampf um die Schätze der Erde hat begonnen.
Wie schrieb BILD, das den Weltgeist von weitem in jeder Kloake riecht? Kein Mitleid mit Verlierern, kein Erbarmen mit den Losern. Das wird die Losung der nächsten Dekaden sein – wenn die Welt sich nicht ändert, wenn es nicht zum Epochenwandel kommt.
Die Nachkriegsepoche, in der die Welt alles besser machen wollte, um einen Dritten Weltkrieg und einen zweiten Holocaust zu verhindern, lebte noch von einem demokratischen Erkenntnisschub der Völker, der erst nachträglich mit christlichen Motivationen verfälscht wurde.
Das demokratische Potential, gewachsen auf dem Humus der Aufklärung, war nicht stark genug, um den Regressionsversuchen der Religion zu widerstehen. Die selbsterfüllenden Nöte und Krisen der Moderne taten, wozu man sie in die Welt gesetzt hatte: sie zeigten den allzu forschen Menschen ihre archaischen Schuld- und Sündengrenzen, dass sie so vernünftig nicht seien, wie sie sich im Rausch eines grenzenlosen, jungen Woodstock-Optimismus fühlten.
So schnell wird man die Religion der Erlösung nicht los. Alles, was nicht utopisch ist, kennt die letzte Rückversicherung eines gütigen Vaters im Himmel, auf den man in Not, Leid und Tod nicht glaubt verzichten zu können. Das Wesen des Christentums, so Adolf von Harnack, Hoftheologe Kaiser Willems, besteht in der tröstenden Botschaft eines gnädigen Vaters im Himmel, zu dem die verlorenen Söhne im Zweifel jederzeit zurückkriechen können.
Die Geschichte der verlorenen Söhne: das ist die Geschichte der Kennedys, Clintons, Dabbeljus, Obamas – und eines gewissen Schröders, der täglich betet: Herr, ich glaube, hilf meinem Unglauben. Und eines gewissen Kohls, der täglich betet: Herr, vernichte das Geschmeiß der Hölle, das Dich verriet, indem es Mich verraten hat.
Der Westen ist ausgebrannt. All seine aufgeklärten weltdemokratischen Leitlinien der letzten 60 Jahre übergibt er täglich seinen riesigen NSA-Schreddermaschinen, die alles sammeln, nur nicht das, was mit dem Strahlengesicht des Westens unverträglich ist.
Die alleswissenden IQ-Maschinen sammeln keine Vergangenheit, sie bereiten eine Zukunft vor, an die sie glauben müssen, aber nicht so recht glauben können. Den Menschen aus Fleisch und Blut trauen sie so wenig, dass sie deren Abschaffung durch künstliche Homunculi planen. Roboter sollen die Menschheit ersetzen. Der Mensch ist etwas, was überwunden werden muss. Silicon Valley ist die technische Erfüllung der Verheißung Zarathustras, der noch altmodisch an den Über-menschen glaubte. Der wahre Übermensch, so Silicon Valley, ist die Übermaschine:
„Ich lehre euch den Übermenschen. Der Mensch ist Etwas, das überwunden werden soll. Was habt ihr gethan, ihn zu überwinden? Alle Wesen bisher schufen Etwas über sich hinaus: und ihr wollt die Ebbe dieser grossen Fluth sein und lieber noch zum Thiere zurückgehn, als den Menschen überwinden? Was ist der Affe für den Menschen? Ein Gelächter oder eine schmerzliche Scham. Und ebendas soll der Mensch für den Übermenschen sein: ein Gelächter oder eine schmerzliche Scham.
Ihr habt den Weg vom Wurme zum Menschen gemacht, und Vieles ist in euch noch Wurm. Einst wart ihr Affen, und auch jetzt noch ist der Mensch mehr Affe, als irgend ein Affe. Wer aber der Weiseste von euch ist, der ist auch nur ein Zwiespalt und Zwitter von Pflanze und von Gespenst. Aber heisse ich euch zu Gespenstern oder Pflanzen werden? Seht, ich lehre euch den Übermenschen.“
Der deutsche Zarathustra musste untergehen, damit er in Amerika als Rechenmaschine wieder auferstehen könnte. Deutschland musste zur Hölle fahren, damit es den Neucalvinisten zur Mondlandung und Erfindung des allwissenden Algorithmus verhelfe – eine wahre Sukzession des Heiligen Geistes.
Die Nachkriegszeit internationaler Problemlösungen, symbolisiert in der Völkerversammlung der UN, ist vorerst vorbei. Die Instrumente der Gemeinsamkeit werden von allen Beteiligten in ihre Bestandteile zerlegt, nachdem der Westen den Kampf gegen die UNO begonnen hatte. Klimakonferenzen werden zur Farce, Internationale Gerichtshöfe zur Verurteilung von Menschen- und Völkerrechtsverbrechen zur Makulatur gemacht.
„Es ist gerade einmal zwölf Jahre her, dass der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag ins Leben gerufen wurde und das Ende der Straflosigkeit blutrünstiger Kriegsfürsten und kaltschnäuziger Diktatoren versprach. Jetzt gelang es, erstmals einen amtierenden Staatschef vor den Kadi zu zerren. Doch: Es wird leider auch der letzte Staatschef dort gewesen sein. Der Prozess gegen den Kenianer Uhuru Kenyatta ist schon vor seinem Beginn zum Scheitern verurteilt. Der letzte Rest des Renommees einer Institution wird zu Grabe getragen, die in ihrer zwölfjährigen Geschichte lediglich zwei Verurteilungen unbedeutender kongolesischer Kriegsherren erwirkte.“ (Johannes Dieterich in der BLZ)
Die Blöcke igeln sich ein. Schon sind neue Mauern geplant, nachdem die Mauer zwischen Ost und West gerade eben gefallen war. Die militärische Koalition gegen ISIS ist in sich so zerklüftet und zerstritten, dass sie es mit vereinten Kräften nicht fertig bringt, marodierenden Wüstenhorden Paroli zu bieten.
Erdogan gibt die nordsyrische Stadt Kobane dem Kalifat preis aus Protest gegen die USA, die sich lautlos mit Assad verbündet, einem Todfeind der Türken. Was den einen böse ist, ist den andern noch lange nicht böse genug, um es zu bekämpfen oder gar auszurotten, obgleich man es in markigen Worten angekündigt hatte.
Welche Macht ist gut, welche böse – die theologischen Streitfragen der drei Erlöserreligionen werden nicht mehr akademisch debattiert: in den Weiten Syriens sollen sie mit Hilfe von Hekatomben ziviler Opfer für immer gelöst werden.
Unfehlbare Dogmen, die miteinander kollidieren, können nur durch Eliminieren des austauschbaren Bösen ausgetragen werden. Wenn jede Seite die erwählte sein will, muss die gegnerische die verworfene sein, nach dem Motto:
„So wird der Herr an einem Tage kommen, an dem er nicht erwartet wird und zu einer Stunde, die niemand kennt und der Herr wird den untreuen Knecht in Stücke hauen lassen und ihm sein Teil unter den Heuchlern geben. Dort wird sein Heulen und Zähneknirschen.“
In Stücke gehauen werden in Nahost all jene, die von ihren übermächtigen Gegnern als Glaubensfeinde definiert werden. Hei, ist das ein lustiger Totentanz mit überraschenden Wendungen und verblüffenden Volten: Sunniten gegen Schiiten, Wahabiten gegen Aleviten, Orthodoxe gegen Säkulare, Juden gegen Palästinenser, Muslime gegen Christen und Christen gegen alle. Der Mensch ist dem Menschen kein Wolf – hier irrte Hobbes, Wölfe sind scheue Tiere –, der Mensch ist dem Menschen ein Glaubensfanatiker.
Was tun, sprach Lenin?
Die Menschheit kann sich in suizidaler Demut üben und ergeben ihr Ende herbeibomben und -beten. Oder aber sie kann sich ändern, zur Besinnung, zur Einsicht kommen. Sie kann lernen, sich aus mörderischen Geschichtsgewinnern in Menschen zu verwandeln.
Der Mensch kann einen Epochenwandel herbeiführen. Durch Erleuchtung? Warum nicht, wenn‘s keine von Oben ist. Durch Neuerfindung? Bestimmt nicht. Neuerfinden heißt alles beim Alten lassen und dieses neu etikettieren. Durch Lernen und Selbsterkenntnis? Unbedingt. Diese Begriffe aber sind so zerschlissen, dass alle Feuilletonredakteure der Republik sich vor Häme kugeln.
Also nochmal: was tun? Ja, was denn? Lernen natürlich, was sonst? Uns durch Einsicht verändern und – die törichten Weltklugen töricht sein lassen. Wer es ernst meint, richtet sich nicht nach Torheiten jener Mächte, die das Schiff der Menschheit in den Abgrund manövrieren. Von ihnen kann man nur lernen, wie man es nicht machen darf, wie man sich in blindem Furor zugrunde richtet.
Lerne, dich deines eigenen Verstandes – ohne Leitung eines anderen – zu bedienen. Ohne Leitung der lautesten Marktschreier und Quotenbeherrscher, ohne Leitung prophetischer Dampfplauderer und wichtigtuender Trendsetzer, ohne Leitung zynischer Pessimisten und Menschheitshasser.
Pessimisten haben immer recht, weswegen sie pessimistische Schreiber geworden sind: sie wollen recht haben. Sie wollen recht behalten, dass der Mensch ein genetisch bedingter Versager ist, wenn Freiheitsbewegungen wieder mal gescheitert sind. Sie wollen recht behalten, wenn Andersgläubige sich heute genau so brutal verhalten wie einst die Christen in den Kreuzzügen. Pessimisten sind jene Fortschrittler, die dem Menschen nur eine Zukunft geben, wenn er sich in Maschinen verwandelt.
Pessimisten sind jene, die dem Menschen kein Lernen zutrauen, weil sie sich selbst ein Leben lang nur untergeordnet und angepasst haben. Pessimisten sind jene, die die Irrtümer der Menschen für angeborene Bosheit halten, anstatt für Folgerungen aus schrecklich schief gelaufenen Erfahrungen.
Optimismus, diese ruchlose Denkungsart, ist nur dann ruchlos, wenn sie den moralischen Fortschritt der Menschheit ohne Lernen für garantiert hält. Wenn sie den Fortschritt der Menschheit in Weisheit für das Werk übermenschlicher Kräfte hält. So wenig wir pessimistisch sein dürfen, so wenig dürfen wir uns in absoluter Sicherheit wiegen, dass wir es schaffen werden.
Wir können es schaffen – wenn wir uns ändern. Doch ändern müssen wir uns. Dann haben wir alle Chancen der Welt, die Aufgabe des Überlebens zu meistern – denn die Natur hat‘s gut mit uns gemeint. Sie hat uns mit allen Fähigkeiten beschenkt, mit der wir in ihrer Mitte ein gutes Leben führen können. Bleiben wir aber unverändert, treiben wir garantiert in den Abgrund.
Lernen hieß früher sich bilden. Heute gibt es Bildung nur als Imponiergehabe oder als Ausbildung im Dienst wirtschaftlicher Eitelkeiten. Das heutige Bilden ist kein philosophisches Lernen des Überlebens und des guten Lebens.
Ausgerechnet für die Proletenpartei SPD ist Bilden nichts als „Bildungsgerechtigkeit“, um schnell seinen Kumpels Ade zu sagen, alle Solidarität mit den Freunden und Vertrauten zu kündigen und wie Münte, Clement, Schröder und Schily zu werden. Gibt es etwas Abschreckenderes als solche asoziale Bildung? Nun sitzen sie oben, sind dennoch nie angekommen, und belügen sich, sie seien am Ziel ihrer Träume.
Was ist Lernen? Lernen ist kein Trainieren für Jauchs Quiz-Torheiten. Lernen ist autarkes Denken im Agon mit anderen autarken Denkern. Agon ist Wettstreit. Lernen ist der edle Wettstreit um das beste Leben, das man früher Wahrheit nannte. Xenophanes, einer der frühesten Religionskritiker der Griechen, erklärt das Lernen mit einem Vers:
„Nicht gleich anfangs zeigten die Götter den Sterblichen alles: Sondern sie finden das Bessere suchend im Laufe der Zeiten.“
Der Epochenwandel muss darin bestehen, dass wir Abschied nehmen von unfehlbaren welthassenden Offenbarungen – und zu einer lernenden Kultur werden. Wir können uns ändern, warum tun wir es nicht? Lernen ist kinderleicht, alle Kinder zeigen uns, wie es geht.
Doch das Lernen haben wir den Kindern so gründlich ausgetrieben, das sie uns Erwachsenen ähneln wie ein Ei dem andern. Wir ertragen es nicht, lernende Kinder um uns zu haben, sie sind zu unabhängig und erinnern uns an alles, was uns selbst ausgetrieben wurde. Unsere toten Lernchancen tragen wir ein Leben lang wie Leichen mit uns herum. Auf der Suche nach unserer verlorenen Zeit sähen wir – wenn wir ehrlich wären – nur erschlagene Weisheiten und ermordete Erkenntnisse am Wegesrand unserer Biografie.
Julian Nida-Rümelin ist ein veritabler SPD-Ideologe, obgleich er Bildung nicht mehr zur beruflichen Ausbildung reduziert haben will. Seine Bildung orientiert sich – und das ist heute ungewöhnlich – an Wahrheit und Vernunft:
„Nida-Rümelin schreibt, er argumentiere aus Sicht eines Philosophen, aber auch eines besorgten Bürgers. Als solcher betont er seine Wertschätzung für eine gründliche Bildung im humanistischen Sinne: Wissen als zweckfreie Suche nach begründeter Wahrheit, nach Vernunft. „Ich plädiere für ein Bildungssystem, das sich den Diktaten dieses Marktes nicht unterwirft, das Normen, Werte und Bildungsinhalte vermittelt, die nicht lediglich Instrument der Optimierung auf dem Arbeitsmarkt sind“, schreibt er.“ (Anna Lehmann in der TAZ)
Doch welche Schlüsse zieht er daraus? Müsste er nicht dafür eintreten, dass jeder Jugendliche die Uni besuchen darf, um wahrhaftig und vernünftig zu werden?
Das Gegenteil ist der Fall. Den Zugang zur Vernunft will er rigoros einschränken, will nur die „Besten“ zulassen und den „unbegabten“ Rest den Handwerkern übergeben. Nichts gegen Handwerk, aber alles gegen die Ansicht, Handwerker seien für Wahrheit und Vernunft ungeeignet. Selbst von „Linken“ wird die Gesellschaft mittlerweilen in Denker und gedankenlose Handarbeiter aufgeteilt.
Wir erleben den Triumph der dogmatischen Ungleichheit des Neoliberalismus. Die einen ins Kröpfchen, die andern ins Töpfchen. Die einen dürfen sich um die Offene Gesellschaft kümmern, die anderen sollen sich mit ihren Scharia-Jägern herumärgern. Die einen sind fitte Profi-Politiker, die anderen sollen in jenem Stand bleiben, den Gott ihnen zugeordnet hat. Männer bleiben Männer und Frauen Zicken in Ewigkeit Amen.
Wie lachhaft, dass jeder Demokrat ein kompetentes Urteilsvermögen in allen Dingen der Demokratie erwerben könnte. Wer hat, dem wird gegeben, wer nichts hat, der muss auf die Fachhochschule. Wenn das keine durchdachte SPD-Philosophie ist.
Nida-Rümelin preist die Qualitäten des Handwerks in den Himmel, nur um davon abzulenken, dass er selektiert wie eh und je in Deutschland: in Gebildete und Ungebildete, in Kluge und Toren, in überschaubare, kleine Eliten und massenhafte Überflüssige.
Anna Lehmann lässt sich in der TAZ von den seltsamen Windungen des professoralen Gehirns nicht hinters Licht führen: „Nida-Rümelins Plädoyer für eine erneute Hinwendung zur Berufsausbildung liest sich denn auch eher wie eine Streitschrift für die Universität der Wenigen. Frei nach dem Motto: „Schuster, bleib bei deinen Leisten!“
Ab der Sturm- und Drangzeit wurde Bildung zum Vorrecht der Genies. Bildungsreligion und Geniekult verschmolzen miteinander. Nie war Bildung in Deutschland das Einmaleins einer demokratischen Erziehung zu Zivilcourage und aufrechtem Gang.
Einer müden und erschöpften Gesellschaft muss ins Stammbuch geschrieben werden: Bildung darf keine Dekoration eitler Bildungsbesitzer sein. Sie muss zur vernunftscharfen Waffe, zum Erkenntnis-Instrument werden, um Lug und Trug einer uralten religiösen Vernebelungskultur zu durchdringen.
Bildung muss zur Grundausstattung jedes Demokraten gehören, damit er an der Republik der Freien und Gleichen mitarbeiten und mitgestalten kann.
Die momentanen Unruhen in der Welt sind Lernunruhen. Die Welt will eine andere werden. Sie hat es satt, sich von wenigen Schlaumeiern an der Nase herumführen zu lassen.